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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 10. APRIL 2024)

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 10. APRIL 2024

Die Wiener Staatsoper trauert um Michael Boder

1995 debütierte er im Haus am Ring mit Alban Bergs Wozzeck – ein Werk, das für sein Engagement für die klassische Moderne wie für die zeitgenössische Musik stehen kann. Besonders wichtige Projekte an der Wiener Staatsoper waren die Uraufführungen von Friedrich Cerhas Der Riese vom Steinfeld (2002) und Aribert Reimanns Medea (2010), die Premierenproduktion von Die Jakobsleiter/ Gianni Schicchi (2000) und Lulu (2000), die Ballettpremiere von Le Pavillon d’Armide / Le sacre (2017) sowie die Staatsopern-Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest (2019). Darüber hinaus stand er in zahlreichen Repertoireabenden bzw. in Wiederaufnahmen am Pult: so waren u.a. Strauss-Abende, Hindemiths Cardillac oder von Einems Dantons Tod Glanzpunkte, die Michael Boder im weiten Staatsopernrepertoire setzte. (Quelle: Wiener Staatsoper)

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WIENER STAATSOPER: KARTEN FÜR DIE PRÄSENTATION DER SAISON 2024/25 ab heute buchbar

Liebes Publikum,

wir möchten Sie daran erinnern, dass heute, am 10. April, ab 10 Uhr die Tickets für die Präsentation der neuen Spielzeit buchbar sind. Sie können diese entweder → online oder über unsere → Verkaufsstellen kostenlos beziehen.

Am Sonntag, dem 28. April 2024 um 11.30 Uhr, wird Bogdan Roščić im Rahmen einer Matinee auf der Bühne der Wiener Staatsoper die Spielzeit 2024/25 vorstellen.
 
Unter der Leitung von Asher Fisch wird das Orchester der Wiener Staatsoper Xabier Anduaga, Federica Lombardi, Anna Netrebko, Georg Nigl, Ludovic Tézier, Sonya Yoncheva, Slávka Zámečníková und Georg Zeppenfeld begleiten. Auch eine Tanzperformance von Hyo-Jung Kang und Marcos Menha, Erste Solisten des Wiener Staatsballetts, steht auf dem Programm.

Inhaltlich stehen im Mittelpunkt der Matinee neben Informationen zur kommenden Saison Gespräche mit jenen Künstlerinnen und Künstlern, die das kommende Jahr musikalisch wie szenisch prägen werden. Zu Gast sind Barbora Horáková, Philippe Jordan, Ballettdirektor Martin Schläpfer, Lydia Steier, Christian Thielemann und Evgeny Titov.
 

Die Matinee wird von ORF III live übertragen. Weiters wird die Präsentation auf unserer Website, über unsere App und auch auf unserem Youtube-Kanal (Wiener Staatsoper) live zu verfolgen sein.
 

Der Eintritt zur Matinee ist kostenlos. Da sich diese Veranstaltung großer Beliebtheit erfreut, gibt es erfahrungsgemäß eine Warteliste. Sollten sich also Ihre Pläne geändert haben, oder Sie kurzfristig verhindert sein, ersuchen wir Sie um eine Nachricht an → tickets@wiener-staatsoper.at, damit wir Ihre Karten der Warteliste anbieten können.

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Umbesetzung AIDA an der Bayerischen Staatsoper

 
In den Vorstellungen Aida am 21., 25. und 28. April 2024 übernimmt Eve-Maud Hubeaux die Partie der Amneris anstelle von Anita Rachvelishvili.
 
Eve-Maud Hubeaux
Eve-Maud Hubeaux wurde in Genf geboren und studierte Klavier am Konservatorium von Lausanne, bevor sie dort ihr Gesangsstudium aufnahm. Die Mezzosopranistin war Mitglied im Opernstudio der Opéra national du Rhin und Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, darunter des Internationalen Belvedere Wettbewerbs (2013) sowie der 5. Renata Tebaldi International Competition. Sie gab Debüts an der Wiener Staatsoper (Eboli in Don Carlos), am Liceu in Barcelona (Léonor de Guzman in La Favorite), an der Opéra national de Paris (Suzuki in Madama Butterfly), der Deutschen Oper Berlin (Gertrude in Ambroise Thomas’ Hamlet), der Monnaie in Brüssel (Brangäne in Tristan und Isolde) und bei den Salzburger Festspielen (La Sphinge in Œdipe). An der Opéra national de Lyon sang sie u. a. Eboli in Christophe Honorés Neuinszenierung von Don Carlos. Zu ihrem Repertoire zählen außerdem u. a. Nerone (Agrippina), Cornelia (Giulio Cesare), Isolier (Le Comte Ory), Ursule (Béatrice et Bénédict), Laura (La Gioconda) und die Titelpartie in Carmen. An der Bayerischen Staatsoper debütierte sie 2022 als Ascagne in Les Troyens und ist 2023/24 als Amneris in Aida zu erleben. (Stand: 2024)
 
ZU DEN VORSTELLUNGEN

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 St. Margarethen/ Oper im Steinbruch: Hinter den Kulissen des Bühnenbaus für „Aida“

Ein Goldener Elefant, der gigantische Sarkophag und spektakuläre Wasser-Show-Effekte entführen in das alte Ägypten

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Bühnenmodell. Foto: Andreas Hafenscher

1600 Planungs- und Programmierstunden, 120 Pläne, 31 Gigabyte Daten, 6 kg Papier und 22 Liter Kaffee benötigten die Planer von Winter Art für das Bühnenbild der „Aida“. Um einen Einblick in die enorme Leistung des Bühnenbaus zu geben, führten Daniel Serafin, Intendant der Oper im Steinbruch, und Christopher Winter, Geschäftsführer Winter Artservice, durch die Produktionsstätten. 

Seit 2010 fertigt die Wiener Dekorationswerkstätte Winter Artservice die großen Kulissen für die Opernaufführungen im Steinbruch St. Margarethen an. Bei einem Rundgang in den Werkstätten konnten erste Teile des diesjährigen Bühnenbildes für „Aida“ besichtigt werden. Aktuell bekommen diese noch ihren Feinschliff, bevor sie sich in Kürze auf den Weg in den Steinbruch machen.

„Die Herstellung der Bühnenelemente für die diesjährige Produktion von ,Aida‘ verfolgen mein Leadingteam und ich mit Hochspannung. Wir freuen uns den Inbegriff der italienischen Oper nach zehn Jahren in den Steinbruch zurückzuholen. Millionen Menschen, die das Werk noch nie als Ganzes miterlebt haben, bekommen leuchtende Augen und eine Gänsehaut, wenn sie zum Beispiel die Melodie des Triumphmarsches hören. Daher kann ich nur jeden einladen, zu uns ins Burgenland zu kommen und die tragische Liebesgeschichte live zu erleben“, so Daniel Serafin, Intendant der Oper im Steinbruch.

„zur Zeit der Herrschaft der Pharaonen“
… heißt es im Libretto. Ein goldener Elefant, ein alter ägyptischer Tempel und ein gigantischer Obelisk: Das sind nur drei einer Vielzahl von Bühnenelementen, welche diesen Sommer die spektakulärste Freilichtbühne Europas zieren werden. 
Winter Artservice-Geschäftsführer Christopher Winter erklärt stolz: „Den Besucherinnen und Besuchern soll 2024 ein ganz neues atemberaubendes Erlebnis geboten werden. Ich bin stolz auf das umfangreiche Know-how bei uns im Haus, dass es uns ermöglicht die Skizze von Regisseur Thaddeus Strassberger tatsächlich in die Realität umzusetzen.“ Auf fast 7.000 m2 Bühnenfläche wird in den kommenden zwei Monaten das alte Ägypten der Pharaonen entstehen. Gebraucht werden dazu große Mengen an Materialien: 600m3 Styropor, 42 Tonnen Stahl, 470.000 Stück Schrauben und 5,2 Tonnen Putz und Farbe werden vom Wiener Unternehmen Winter Artservice verarbeitet.

Nachhaltiger Bühnenbau
Sowohl bei der Oper im Steinbruch als auch bei der Wiener Dekorationswerkstätte Winter Artservice steht Nachhaltigkeit im Fokus. Durch die Nutzung eines ausgeklügelten Holzboxensystems sowie moderner Fertigungstechnologien, wie computergesteuerten CNC-Maschinen und Roboterarmen, konnte das Styroporvolumen deutlich verringert werden. Der Einsatz dieser innovativen Maschinen ermöglichte eine effizientere Nutzung und Verarbeitung der Materialien. Darüber hinaus konnte der Papierbedarf stark reduziert werden, da Planungs- und Programmierdaten direkt digital verwendet wurden. Diese Maßnahmen ermöglichen den Bühnenbau nachhaltiger zu gestalten.

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Christopher Winter, Daniel Serafin, Herbert Herl. Foto: Andreas Hafenscher

Rückkehr des Elefanten
Ein besonderes Highlight der diesjährigen Produktion wird ein prächtiger Elefant aus einer fahrenden Stahl- und Holzkombination mit beeindruckenden technischen Effekten sein. Diese spezielle Konstruktion ermöglicht es, den Elefanten über die Bühne stapfen zu lassen. Seine aufwendige Bemalung in Holzoptik mit Goldelementen und die Motorik machen das Tier zu einem Bühnenbild im Bühnenbild. Zusätzlich ist das Konstrukt mit einer Überraschung ausgestattet, welche für beeindruckende Szenen sorgen wird.

Spektakulärer Sarkophag
Ein weiterer Blickfang wird ein gigantischer Sarkophag sein. Mit einer Länge von zweieinhalb Reisebussen schmiegt sich der Sarkophag passgenau an die Felsen im Steinbruch. Er wird oberhalb der Tempelanlage positioniert sein und somit das Zentrum des Bühnenbildes repräsentieren. Auf das Team von Winter Artservice wartet demnach eine große Herausforderung im Steinbruch: Die Montage des Sarkophags kann nämlich ausschließlich mit mehreren riesigen Kränen bewerkstelligt werden. 

Im Einklang mit dem ägyptischen Tempel samt überdimensionalen Sarkophag und einem goldenen Elefanten entsteht ein Bühnenbild, das eine Reise entlang des Nils in die Unterwelt und ins Jenseits darstellt. . Damit die Operngäste die Kraft des Nils auch wirklich zu Gespür bekommen, wird es erstmalig in der Geschichte der Oper im Steinbruch Wasser-Show-Effekte geben. Die über die gesamte Bühne verteilten Wasserspiele verleihen der Aufführung eine noch nie dagewesene Atmosphäre. Geschäftsführer von Winter Artservice Christopher Winter zeigt sich von den vielen besonderen Bühnenelementen angetan: „Es sind kleine Puzzleteile, die nach und nach zusammengefügt werden und so Giuseppe Verdis ,Aida‘ nicht nur zu einem kulturellen Erlebnis, sondern auch zu einer atemberaubenden Show der Extraklasse machen.

Tickets für „Aida“ im Steinbruch St. Margarethen können im Ticketbüro pan.event unter T + 43 2682 65 0 65 oder per E-Mail: tickets@panevent.at gebucht werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.operimsteinbruch.at. 

TERMINE & INFORMATIONEN                    
Premiere: 10. Juli 2024
Weitere Termine:
11., 12., 13., 18., 19., 20., 21., 25., 26., 27. und 28. Juli 2024
1., 2., 3., 4., 8., 9., 10., 11., 15., 16., 17., 18., 22., 23. und 24., August 2024    

Beginn Juli: 20.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr 
Beginn August: 20.00 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr     
Dauer: ca. 2, 45 Std.    
Preise: € 49 bis € 168

TICKETBESTELLUNGEN
Ticketbüro pan.event
T: +43 2682 65065
E: tickets@panevent.at
www.operimsteinbruch.at

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125 Jahre Wiener Symphoniker

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Zum Ferienbeginn laden die Wiener Symphoniker an zwei Tagen zum sommerlichen Open-Air-Konzert in den Wiener Prater. Foto: Akos Burg

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Aufsichtsratspräsident Alexander Wrabetz, Chefdirigent Petr Popelka und Intendant Jan Nast präsentierten gestern das Programm für die nächste Saison der Wiener Symphoniker, in der das Orchester sein 125-jähriges Bestehen feiert. Zudem ist es die erste Saison von Petr Popelka als Chefdirigent des Orchesters.

In zahlreichen Konzerten lässt das Orchester in der Saison 24-25 seine Geschichte, die am 30. Oktober 1900 mit einem Konzert unter Ferdinand Löwe im Wiener Musikverein begann, Revue passieren – unter anderem mit der Aufführung von Werken, die das Orchester im Laufe seiner 125-jährigen Geschichte, zur Uraufführung gebracht hat: darunter Schönbergs Gurre-Lieder und Pelleas und Melisande, Bruckners 9. Symphonie, Straussʼ Rosenkavalier-Suite, Ravels Klavierkonzert für die linke Hand oder Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln. Zudem kehren die ehemaligen Chefdirigenten Philippe Jordan und Fabio Luisi zurück ans Pult der Wiener Symphoniker.

Stadträtin Veronica Kaup-Hasler: „Sehr herzlich gratuliere ich den Wiener Symphonikern zu ihrem 125-jährigen Jubiläum! Das Programm in dieser besonderen Saison verspricht u. a. mit dem neuen Chefdirigent Petr Popelka zahlreiche spannende und klangreiche Höhepunkte. Die Wiener Symphoniker folgen auch in diesem Jahr dem Gründungsgedanken –  ̒Musik allen Menschen zugänglich machen’ – und setzen die neuen Formate, wie die Beisl-Konzerte, das Prater-Picknick und die Grätzl-Konzerte, fort. Darüber freue ich mich sehr. Denn Musik hat eine verbindende Kraft: Sie kann sprachliche Barrieren überwinden und als Mittlerin fungieren. Sie schafft gemeinsame Erlebnisse und Begegnungen. Diese wünsche ich allen Musiker:innen dieses wunderbaren Orchesters und seinem Publikum.“

Intendant Jan Nast erklärt, dass es gerade in der Jubiläumssaison darum geht, den Gründungsgedanken und die damit verbundenen Werte in der Gegenwart zu erneuern: „Die Wiener Symphoniker sind ein modernes Orchester für alle Menschen der Stadt, ein Orchester, mit dem jede Wienerin und jeder Wiener mindestens einmal im Jahr in Kontakt treten soll, ein Orchester, das in der Breite ebenso erfolgreich ist wie in der musikalischen Qualität.“

Mehr als 30 Konzerte wird Petr Popelka als neuer Chefdirigent der Wiener Symphoniker leiten, darunter Schönbergs Gurre-Lieder, Mahlers 4. Symphonie, die Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss und dessen Vier letzte Lieder mit Asmik Grigorian. Für sein Antrittskonzert im Oktober 2024 im Wiener Konzerthaus hat sich Petr Popelka u.a. Béla Bartóks Konzert für Orchester ausgesucht. „Die Wiener Symphoniker sind für mich ein Orchester, das mit seiner Leidenschaft und seiner Qualität jeden berührt“, sagt auch Petr Popelka. „Es ist eine so große Freude, dass wir in der Jubiläumssaison auf der einen Seite an den Pioniergeist der Wiener Symphoniker erinnern dürfen und auf der anderen Seite die Flamme eines weltoffenen und partizipativen Orchesters weitertragen, dessen Botschaft die Menschen anspricht.“ 

Mehr als 180 Konzerte, davon 120 in Wien, wird das Orchester nächste Saison geben. Neben dem Wiener Konzerthaus, dem Musikverein Wien, dem MusikTheater an der Wien und der Sommerresidenz bei den Bregenzer Festspielen sind die Wiener Symphoniker erneut in der Stadt unterwegs. Die Kammermusik-Reihe wird erstmals im Wien Museum stattfinden.

Neben großen Symphoniekonzerten mit Dirigent:innen wie Alain Altinoglu, Vladimir Jurowski, Robin Ticciati, Nathalie Stutzmann oder Lahav Shani kommen Virtuos:innen wie Víkingur Ólafsson, María Dueñas, Martha Argerich, Asmik Grigorian und Leonidas Kavakos in die beiden Hauptspielstätten Wiener Konzerthaus und Musikverein Wien. Das Prater-Picknick auf der Kaiserwiese wird ebenso fortgesetzt wie der Wiener Advent – das Adventkonzert im Stephansdom, oder das Filmmusik-Konzert Cinema:Sound – 2025 mit James Newton Howard.

Aufsichtsratspräsident Alexander Wrabetz: „Die engen und langjährigen Partnerschaften mit dem Wiener Konzerthaus, dem Wiener Musikverein, den Bregenzer Festspielen und dem MusikTheater an der Wien unterstreichen die bedeutende Rolle des Orchesters nicht nur für die Stadt, sondern auch darüber hinaus. Und so ist es selbstverständlich, dass die Wiener Symphoniker am 1. Jänner 2025 um Punkt Mitternacht das Johann Strauss-Festjahr eröffnen werden, genauso wie sie die den Festakt zur Wiedereröffnung des Theaters an der Wien spielen werden. Ich freue mich, dass die Wiener Symphoniker das Orchester der Stadt sind – und das seit 125 Jahren.“

Internationale Tourneen führen die Wiener Symphoniker in ihrer Jubiläumsspielzeit durch Europa und nach Asien, mehr als 30 Konzerte und 60 Workshops werden für Kinder und Jugendliche angeboten.

Die gemeinsam mit dem Wiener Konzerthaus veranstalteten Abonnements sind ab sofort verfügbar und können unter wienersymphoniker.at bestellt werden.

Alle Details zum Jubiläumsprogramm finden Sie hier: https://www.wienersymphoniker.at/presse

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Staatsballett Berlin: Das Chaos und seine Schönheit. Choreographien von Marcos Morau und Crystal Pite
 
Die Bühnenproben haben bereits begonnen für die letzte große Premiere der Saison: Overture in der Staatsoper Unter den Linden vereint Choreographien von Marcos Morau, dessen erste Kreation als «Artist in Residence» der Kompanie, und Crystal Pite, deren Arbeit erstmals beim Staatsballett Berlin zu sehen sein wird. Um mehr über den Entstehungsprozess zu erfahren, lädt die Einführungsmatinée eine Woche vor dem großen Termin beteiligte Künstler*innen zu einem Gespräch. 

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Proben zu Overture. Foto: Serghei Gherciu

CHOREOGRAPHIEN VON MARCOS MORAU UND CRYSTAL PITE 

Premiere: Overture
 Marcos Morau präsentiert mit Overture seine erste Kreation für die Kompanie. Zu Auszügen aus Gustav Mahlers 5. Sinfonie, gespielt von der Staatskapelle Berlin, reflektiert er über Werden und Vergehen von Gesellschaften: «Overture ist eine Allegorie über Aufbau und Zerstörung. Anstatt dass wir dem apokalyptischen Denken erliegen, dass die Welt unaufhaltsam auf ein unumkehrbar schreckliches Schicksal zusteuert, warum nicht besser über Transformation nachdenken und was sie uns bieten kann?»

Die zweite Choreographie des Abends, Angels‘ Atlas der kanadischen Choreographin Crystal Pite, spielt vor einer sich ständig verändernden Lichtinstallation, einer weiten, unerkennbaren Landschaft aus Licht und Materie. Dieser phantastisch anmutende Hintergrund bildet den Ausgangspunkt für das Werk und erinnert die Künstlerin an ihre Kindheit: «Die Arbeit mit Licht auf diese Weise erinnert mich an dieses Gefühl des Staunens und an meine Sehnsucht danach, mich ins Unergründliche zu lehnen. Das Licht wirkt intelligent, großartig. Das Chaos und seine Schönheit lassen mich auf eine aufregende Weise destabilisiert fühlen.»
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Premiere am 28. April 2024, 18.00 Uhr, Staatsoper Unter den Linden 
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OPER FRANKFUT: LIEDER IM HOLZFOYER – LIVIU HOLENDER BESTREITET DRITTEN ABEND DER REIHE IN DER SPIELZEIT 2023/24

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Liviu Holender. Foto: Barbara Aumüller

Die Gattung des Kunstliedes zählt zu den unverzichtbaren Bestandteilen im Repertoire einer jeden Sängerin und eines jeden Sängers. Dieser Tatsache im Programm der Oper Frankfurt gebührend Rechnung zu tragen, ist ein stetes Anliegen von Intendant Bernd Loebe, seit er 2002/03 die Leitung des Hauses am Willy-Brandt-Platz angetreten hat. Neben der äußerst erfolgreichen Liederabend-Serie im Opernhaus hat die Oper Frankfurt daher seit der Spielzeit 2014/15 eine Reihe ins Programm genommen, in der sich vorwiegend Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios präsentieren: Lieder im Holzfoyer. Diese Soireen im intimen Rahmen dauern ohne Pause maximal eine Stunde. Die dritte Veranstaltung der Serie in der Spielzeit 2023/24 findet nun statt mit dem österreichischen Bariton Liviu Holender am
Mittwoch, dem 17. April 2024, um 19.30 Uhr im Holzfoyer.

Der junge Sänger gehört seit der Spielzeit 2019/20 zum Ensemble der Oper Frankfurt. Im Holzfoyer taucht er nun ein – begleitet von Solorepetitor Lukas Rommelspacher am Klavier – in die Welt jüdischer Wiener Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts mit Werken von Gustav Mahler, Franz Schreker, Alexander Zemlinsky, Erich Wolfgang Korngold und Arnold Schönberg. Diese Komponisten wurden verfolgt bzw. von den Nationalsozialisten als Vertreter „Entarteter Musik“ verboten und verbannt. Denn avantgardistische, jüdische und als „undeutsch“ betrachtete Musik wurde systematisch eliminiert, was zur erzwungenen Emigration vieler bedeutender Künstler führte. Das Programm dieses Liederabends erinnert an die verlorengegangene Kultur dieser dunklen Zeit. Er ist eine Reise durch „verbannte“ Musik und feiert nicht nur die künstlerische Kreativität, sondern mahnt auch an den schmerzlichen Verlust kulturellen Reichtums.

Liviu Holender debütierte zu Beginn der Spielzeit 2023/24 bereits als Doktor Malatesta in Donizettis Don Pasquale und war noch bis Ende März als Hans in Der Traumgörge zu erleben. Auch in der vergangenen Saison konnte der Bariton seine Vielseitigkeit mit Partien wie
Sciarrone (Tosca), Olivier in Strauss’ Capriccio und Peter Besenbinder (Hänsel und Gretel) sowie mit weiteren Rollendebüts wie Der Graf in Schrekers Der ferne Klang und Konsul Sharpless (Madama Butterfly) zeigen. In den vergangenen Jahren war Holender in Frankfurt
überdies als Leone (Tamerlano), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), mit seinem Debüt als Henrik (Maskerade) wie auch als Marullo (Rigoletto) und Marco (Gianni Schicchi) zu erleben. In der Partie des Dr. Falke (Die Fledermaus) gastierte er im Juni im Grazer Musikverein. Diese Partie führte ihn jüngst an das Teatro Carlo Felice in Genua sowie zuvor für sein Italien-Debüt an das Teatro del Maggio Musicale in Florenz, wohin er anschließend als Harlekin (Ariadne auf Naxos) zurückkehrte. Er war für zwei Jahre Ensemblemitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München, wo er Partien wie Guglielmo (Così fan tutte), Papageno (Die Zauberflöte) und Graf Eberbach (Der Wildschütz) übernahm.

Letzte Veranstaltung der Reihe in der Saison 2023/24:
Magdalena Hinterdobler (Sopran) und Magnus Dietrich (Tenor) 28. Mai 2024

Karten für diese Serie zum Preis von € 17 / ermäßigt € 13 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

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8. MUSEUMSKONZERT MIT RAHMENPROGRAMM

FRANKFURT AM MAIN,
Eine Alpensinfonie
SO 14.04.2024 11 UHR
MO 15.04.2024 20 UHR
ALTE OPER GROSSER SAAL
DIMITER IVANOV, VIOLINE
MIKHAIL NEMTSOV, VIOLONCELLO
JOHANNES GROSSO, OBOE
RICHARD MORSCHEL, FAGOTT
THOMAS GUGGEIS, DIRIGENT
FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER
GYÖRGY LIGETI (1923 – 2006) 11’
LONTANO FÜR GROSSES ORCHESTER
JOSEPH HAYDN (1732 –1809) 25’
CONCERTANTE FÜR VIER SOLOINSTRUMENTE
UND ORCHESTER B-DUR HOB I:105
GEDANKENIMPULSE VON PROF. DR. KLEMENT TOCKNER,
GENERALDIREKTOR DER SENCKENBERG GESELLSCHAFT
FÜR NATURFORSCHUNG
RICHARD STRAUSS (1864 –1949) 55’
EINE ALPENSINFONIE OP. 64
UM UNS DIE NATUR
Am Sonntag, 14.04. (11 Uhr) und am Montag, 15.04.2024 (20 Uhr) findet das 8. Sinfoniekonzert mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester in der Alten Oper Frankfurt statt. Die 30-minütige Konzerteinführung ist jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn im Großen Saal, bei
diesen Konzerten mit Andreas Bomba. Auf dem Programm stehen György Ligeti, Lontano fürgroßes Orchester, Joseph Haydn, Concertante für vier Soloinstrumente und Orchester sowie Richard Strauss, Eine Alpensinfonie. Solisten sind Dimiter Ivanov, Violine, Mikhail Nemtsov,
Violoncello, Johannes Grosso, Oboe und Richard Morschel, Fagott, alle sind Mitglieder des Orchesters, die regelmäßig auch solistisch tätig sind. Das Konzert wird von GMD Thomas Guggeis geleitet.
Eine Besonderheit dieses Sinfoniekonzertes ist ein umfangreiches Rahmenprogramm, das an verschiedenen Orten in Frankfurt stattfindet. Die Intention des Komponisten Richard Strauss, der sich mit seinen monumentalen Klangbildern der Alpensinfonie musikalisch mit dem
Verhältnis von Mensch und Natur auseinandersetzt, bringt den Dialog zwischen Kunst undWissenschaft zum Ausdruck. Die Frankfurter Museumsgesellschaft hat dieses Rahmenprogramm mit der Senckenberg Gesellschaft, der Oper Frankfurt und weiteren Partnern ins Leben gerufen, um neben der sinfonischen Darstellung auf die Schönheit und Bedrohung der Natur und den globalen Wandel aufmerksam zu machen. Diese Themen liegen Thomas Guggeis sehr am Herzen, so dass sich hier der Kreis von seinen musikalischen zu seinen persönlichen Interessen schließt. Weitere Infos zu den einzelnen Veranstaltunge des Rahmenprogramms können über den Link www.museumskonzerte.de/alpensinfonie und über die dort genannten Kooperationspartner abgerufen werden.

An Lifte, Skipisten und Schneekanonen dachte Richard Strauss bei der Komposition seiner Alpensinfonie noch nicht. „Ich hab’ einmal so komponieren wollen, wie die Kuh die Milch gibt“, äußerte er sich über seine letzte sinfonische Dichtung aus dem Jahre 1915. Eine
Bergwanderung mit Auf- und Abstieg sollte sie nachempfinden, doch auch andere Bedeutungen wurden ihr zugeschrieben, wie die des Weges eines menschlichen Lebens überhaupt oder schlichtweg: eine Künstlertragödie. Auch wenn die riesige Besetzung des Werks bis hin zu Kuhglocken und Donnerblech zu Anfang bisweilen Spott erntete, ist es heute aktueller denn je: als Verkörperung der ständigen Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur.

Ganz anders nähert sich György Ligetis Lontano dem Thema. Er stellt das Individuum in seine Umwelt und lässt es Nähe und Ferne erleben. „Wo diese blauen Wolken aufreißen, dahinter gibt es einen goldenen Lichtstrahl der Abendsonne, die durchscheint“, merkt er an.
Ganz versöhnt ist der Mensch mit sich, mit seinen Mitmenschen und der Natur in Joseph Haydns Concertante, in der die vier Solisten und das Orchester miteinander konzertieren, eine pastorale Idylle erleben und zuletzt eine Opernszene aufführen. Das wunderbare, aber eher
selten gespielte Stück gibt vier Stimmführern des Museumsorchesters Gelegenheit, für einen Moment aus der Gruppe herauszutreten und ihr hervorragendes solistisches Können zu zeigen.

Vorverkaufsstellen: Frankfurt Ticket RheinMain GmbH, Alte Oper Frankfurt, Opernplatz 1,
60313 Frankfurt am Main, Tel. (069) 13 40 400, Fax (069) 13 40 444, Web: www.frankfurt-ticket.de und alle weiteren angeschlossenen Vorverkaufsstellen.
Online-Kartenbestellungen: www.museumskonzerte.de (print@home möglich),
Ticketpreise: 26€ – 71€.
Weitere Informationen: Frankfurter Museums-Gesellschaft e.V.
Goethestraße 32, 60313 Frankfurt am Main, Tel. (069) 281465
info@museumskonzerte.de, www.museumskonzerte.de

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Notfallspielplan: Berliner Ensemble startet am Freitag und Samstag mit „Die Blechtrommel“ wieder den Spielbetrieb

Nach der Wasser-Havarie vergangene Woche zeigt das Berliner Ensemble im Rahmen eines eingeschränkten Spielbetriebs am Freitag und kurzfristig auch am Samstag „Die Blechtrommel“ im Großen Haus, das ohne aufwändige Technik auskommt. Die geplanten Vorstellungen von „Die schmutzigen Hände“ am Wochenende können aufgrund der beschädigten Drehscheibe nicht stattfinden. Um den Spielbetrieb wieder zu ermöglichen, arbeiten alle Abteilungen des Theaters mit Hochdruck daran, Stück für Stück einen Notfallspielplan zu erstellen. Für die Vorstellungen muss externe Technik angemietet werden.
Zusätzliche Vorstellung von „Die Blechtrommel“ am Samstag, den 13. April um 19.30 Uhr (mit englischen Übertiteln)  im Großen Haus aufmerksam machen könnten.

https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/die-blechtrommel

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­Berliner Festspiele | Musikfest Berlin 2024 | Gesamtes Festivalprogramm veröffentlicht
­24. August bis 18. September 2024
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Musikfest Berlin 2024: Amériques
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Das Musikfest Berlin 2024 wird vom 24. August bis 18. September von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker veranstaltet. Das Programm der 20. Ausgabe des internationalen Orchesterfestivals nimmt den Doppelkontinent Amerika in den Blick und ist mit „Amériques“, dem Plural-Titel des gewaltigen Orchesterstücks von Edgard Varèse von 1921 überschrieben. Das São Paulo Symphony Orchestra und dessen Big Band werden das Festival am Samstag, 24. August eröffnen. Außerdem sind sowohl das Kansas City Symphony als auch das Cleveland Orchestra aus den USA zu Gast und mehrere Konzerte widmen sich dem 150. Geburtstag von Charles Ives. Die Komponistinnen Ruth Crawford Seeger und Isabel Mundry werden jeweils mit einer dreiteiligen Werkschau in den Fokus gerückt. Über 160 Werke von mehr als 80 Komponist*innen sind in den rund 40 Veranstaltungen in der Philharmonie, deren Kammermusiksaal, im Konzerthaus Berlin und in der St. Matthäus-Kirche zu erleben, aufgeführt von 30 Klangkörpern und rund 60 Solisten des internationalen und Berliner Musiklebens.

Zehn Konzerte des Musikfest Berlin 2024 befinden sich bereits im Vorverkauf, das vollständige Programm ist nun auf der Website veröffentlicht. Die Akkreditierung startet im Juni.
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­Der Eröffnungsabend des Musikfest Berlin 2024 exponiert mit gleich zwei Konzerten die Musik des amerikanischen Doppelkontinents: Im großen Saal der Philharmonie Berlin präsentiert das São Paulo Symphony Orchestra unter der Leitung von Thierry Fischer die süd- und die nordamerikanische Moderne, Werke von Heitor Villa-Lobos und Alberto Ginastera sowie Charles Ives „Central Park in the Dark“ (1906), während sich die São Paulo Big Band im anschließenden Late-Night-Konzert der „Música Popular Brasileira“ widmet. Der Komponist Charles Ives wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden – zur Feier dieses Jubiläums werden seine Werke in verschiedenen Konzerten gewürdigt: zum Beispiel mit einer Soiree der Moderne, die Musik und Texte der im selben Jahr geborenen Komponisten Charles Ives und Arnold Schönberg verbindet.

Zum ersten Mal zu Gast beim Musikfest Berlin ist das Kansas City Symphony unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten Matthias Pintscher – das Konzert ist gleichzeitig der erste Auftritt des 1982 gegründeten und innovativen US-amerikanischen Orchesters in Europa. Sie reisen an mit Stücken von Charles Ives und Aaron Copland sowie George Gershwins „Rhapsody in Blue“, die in diesem Jahr hundertsten Geburtstag feiert. Einen Dialog wechselseitiger Einflüsse zwischen europäischem Barock und den Liedern der Sklav*innen zwischen 1440 und 1880 hat Jordi Savall als Kenner der globalen Musik- und Kulturgeschichte in seinem Projekt „Un mar de músicas“ entwickelt. Mit dabei sind seine Formationen Tembembe Ensemble Continuo und La Capella Reial de Catalunya sowie Gastmusiker*innen aus Kuba, Haiti, Brasilien, Mali, Venezuela und Mexiko.

Hervorgehoben wird beim diesjährigen Musikfest Berlin die US-amerikanische Komponistin Ruth Crawford Seeger (1901-1953), deren Gesamtschaffen das Ensemble Modern in einem dreiteiligen Konzert-Porträt in den Dialog mit Zeitgenossinnen und Komponistinnen der Gegenwart setzt. Zu erleben sind Kompositionen von Johanna Beyer, die 1888 in Leipzig geboren wurde und 1923 in die USA emigrierte, von der aus Kuba stammenden Tania León (geb. 1943) und der aus Kalifornien stammenden Katherine Balch (geb. 1991). Außerdem stehen beim Musikfest Berlin in diesem Jahr Werke der amerikanischen Komponistinnen Allison Loggins-Hull (Cleveland Orchestra) und Missy Mazzoli (Berliner Philharmoniker) auf dem Programm. In ebenfalls drei Konzertabenden ist die Musik von Isabel Mundry in den Fokus gerückt, die in ihren Werken neues musikalisches Terrain, oft mit Bezug auf die ältere Musikgeschichte des Barocks und der Renaissance erkundet.

Zu den weiteren internationalen Gastensembles des diesjährigen Musikfest Berlin zählen das Cleveland Orchestra mit Franz Welser-Möst, das Oslo Philharmonic mit Klaus Mäkelä, das Collegium Vocale Gent mit Philippe Herreweghe, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Sir Simon Rattle und die Wiener Philharmoniker mit Christian Thielemann. Das Konzert der Filarmonica della Scala mit ihrem Chefdirigenten Riccardo Chailly findet beim Musikfest Berlin 2024 im Rahmen der dem Gastland Italien gewidmeten Veranstaltungsreihe „Verwurzelt in der Zukunft“ der Frankfurter Buchmesse 2024 statt.

Gemeinsam mit den Gastensembles und den Berliner Philharmonikern präsentieren die weiteren in Berlin ansässigen Orchester – Akademie für Alte Musik Berlin, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Bigband und Orchester der Deutschen Oper, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Staatskapelle Berlin – ein Festivalprogramm, das den amerikanischen Fokus mit einem Panorama europäischer Musik ergänzt: von der Musik der Renaissance bis zu den Klassikern des großen Repertoires, zu Gustav Mahler, Antonin Dvořák und Dmitri Schostakowitsch; von den Jubilaren dieses Jahres – Anton Bruckner, Arnold Schönberg und Luigi Nono – bis zu den Komponist*innen unserer Zeit, zu Isabel Mundry, Einojuhani Rautavaara und Wolfgang Rihm. Einige Konzerte sind den jüngst verstorbenen Komponist*innen Kaija Saariaho, Aribert Reimann und Peter Eötvös gewidmet. Bei kammermusikalischen Konzerten sind Anna Prohaska, Pierre-Laurent Aimard, Isabelle Faust und Instrumentalist*innen der Berliner Philharmoniker zu erleben. 
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­Der Ticketvorverkauf für das Gesamtprogramm startet am 8. April um 14:00 Uhr. Zehn Konzerte wurden bereits veröffentlicht und sind im Vorverkauf. Die Akkreditierung für das Musikfest Berlin 2024 startet im Juni.

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­Rugby und Oper – was fuer eine Kombination!

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Rugby, ein harter Mannschaftssport – eine (geringere) Abart davon ist der US-Amerikanische “Football” – ist in Suedafrika so populaer und ein Volkssport wie Skifahren in Oesterreich. Viermal hat Suedafrika bereits den Rugbyweltcup gewonnen; zuletzt 2023. Grund genug fuer SITTOPERA die Frage zu stellen: “Wieviel Rugby steckt in der Oper und wieviel Oper in Rugby? “ Die meisten Opernlibretti sind wie Hollywoodfilme gestrickt: “Boy loves girl, but ….”. Dazu kommen noch bei vielen Handlungen Krieg, Konflikte, Kaempfe, Liebesdramen, Soldaten, Ritter, Duelle , Intrigen, Gift und Dolch und schlussendlich liegen jede Menge Verwundete und Tote herum. Also warfen wir, die Zuhoerer gemeinsam mit den Singern einen nicht ganz ernst gemeinten Blick auf die Idiosynkrasien von Oper und Sport.

Eroeffnet wurde das Konzert mit dem Zigeuner- oder Ambosschor aus  dem “Troubador” indem die Schmiede die Kunst der Waffenherstellung , ihre harte Arbeit, den Wein und die Frauen besingen was zur Frage fuehrte  wie hart man den fuer Rugby trainieren muesse  und welche Spielertypen es gibt.

Die Aria des Sextus “Parto, parto” aus ‘Clemenzia di Tito’setzte das Konzert fort; eine Handlung voller Komplotte und Intrigen; spannend bis zuletzt da der gute Kaiser Titus schon sehr milde gestimmt sein musz um Allen zu verzeihen   und das fuehrte zur Rugby Frage wie Kampf, wechselvolles Spiel  und Dramatik bis zum Schluss eines Matches andauern koennen.

Die Verleumdungsarie des Basilio aus dem “Barbiere” fuehrte zur Frage wie viel Intrigen, Geruechte und Gerede es im Sport so gibt.

Die Arie des Jupiter “Wo immer Du gehst’aus Haendel’s Semele fuehrte in die Welt der Goetter und andererseits der Normalsterblichen ein; wie gefaehrlich eine Taendelei  mit den Goettern sein kann und  zur Frage, was ueberragende, ‘goettliche “ Teams von gewoehnlichen unterscheidet denn  man trifft sich nicht ungestraft mit den suedafrikanischen “Springboks’oder den neuseelaendischen “All Blacks”.

Die Arie des Prinzen Kalaaf “Nessun dorma’aus ‘Turandot’ fuehrte zur Frage wie Rugbyteams ihre Geheimnisse bewahren und im Spiel zusammenhalten.

Carmen’s leidenschaftliche Verfuehrungsarie “Pre de ramparts de Seville” fuehrte zur Frage der extremen sportlichen Auseinandersetzung, des Engagements und des Kampfes a tout prix bis zuletzt.

Aussenstehende moegen es nicht glauben; aber die Taktik auf dem Spielfeld hat viel mit Logik und mathematischer Praezession zu tun. Das fuehrt zu des weisen, aufgeklaerten  Priesters Sarastro Arie “in diesen heiligen Hallen ..”

Rugby Spieler muessen kaempferisch, rauh und hart sein. Also Maenner!  Despina weisz uns in “Cosi fan tutte”einiges uber ‘In uomini, in soldati’ zu sagen und zu singen.

Tonios Arie ‘Mes amis, mes amis’aus der ‘Regimentstochter ‘ eroeffnet uns, wie diese Oper im Ganzen, nicht nur einiges ueber die Idiosynkrasien des Militaers sondern forder t auch in der Version mit neun hohen C  dem Tenor einiges ab was zur sportlichen Frage fuehrte, was einen absolut ueberdurchschnittlichen Rugbyspieler ausmacht und welche besonderen spielerischen  Errungenschaften bekannt sind.

Mit dem Lied “You’ll never walk alone” aus dem Musical ‘Carousel’ von Rodger & Hammerstein das, beginnend in Liverpool,  zur Hymne von Fussballfans wurde, klang das Konzert aus.

Zu den Saengern: Lindsay Louise Thompson, Mezzosopran, bekannt als  – gemeinsam Lisa Engelbrecht –  Teil der  “Opera Angels”, die seit Jahren aus guten Gruenden mit SITTOPERA auftreten, gestaltete sicher und ueberzeigend sowohl die Sextus- als auch die Carmenarie. Sinesipho Mnyango, Sopran, bekannt als fuehrende Stimme der  “Crossover’ Gruppe “The Probs” ueberzeugte in der Arie des Jupiter und bewies mit Despina’s Arie, dasz ihr diese Rolle stimmlich wie im Spiel auf den Leib geschnitten ist. Otto Maidi ist ein profunder, maechtiger Bass, der sowohl den korrupten und intriganten Basilio als auch den in hoeheren Sphaeren schwebenden Sarastro ueberzeugend gestaltete. Phiwe Makaula ist nicht nur ein verlaesslicher, sicherer Tenor (der schon oft bei SITTOPERA aufgetreten ist) sondern entwickelte eine schoene, metallische, ueberzeugende Stimme. Marion Pillay war wie immer eine sichere und einfuehlsame Begleiterin. Es musz gesagt werden; Auch nicht voll-und-ganz in der Saengerkarriere seiende suedafrikanische Saenger sind ein Schatz.

John Clark – selbst erfolgreicher Langstreckenlauefer – als “Master of Ceremony (MC) “ – die Suedafrikaner sind da sehr etepetete – fuer Rugby ueberzeugte mit einer humorvollen, detailreichen Beschreibung all der Dinge, die Rugby so aufregend und faszinierend machen und hatte viele, passende Zitate bereit.  Harald Sitta als MC fuer die musikalische Seite fuehrte humorvoll durch die oft verwirrenden oder auch skurilen Operhandlungen.

Das Publikum – wie auch die ausfuehrenden Kuenstler ‘standesgemaesz’in Springbok t-shirts gewandet – spendete  sehr viel, wohlverdienten,  Applaus und eine standing ovation.  Nach dem Konzert verbrachte das Publikum bei einigen Glaesern Sekt  mit den Saengern, der Pianospielerin und den “Zeremonienmeistern” noch einige Zeit bei einem gemuetlichem Plausch. Einmal ein ganz anderer Zugang zur Oper – amuesant und informativ. Ein wohlverbrachter Nachmittag im disginguierten Rand Club, Johannesburg aeltestem Club (Dem Management und den Angestellten des Clubs sei fuer eine professionelle Unterstuetzung des Konzerts gedankt) . “ Ein Rugbyspiel ist ein Kunstwerk’sagte einstens der fruehere Springbok Kapitaen Danie Craven; dieses Konzert war es auch.

Peter Cut

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9. APRIL 2024 – Dienstag

Benjamin Bernheim. Foto: Edouard Brane

Wiener Staatsoper: SOLISTENKONZERT BENJAMIN BERNHEIM am Mittwoch, 10. April 2024

 Klavier Carrie-Ann Matheson

Er gilt als einer der führenden Sänger seiner Generation: Benjamin Bernheim ist vor allem für seine Interpretationen der großen Tenorpartien des romantischen Repertoires bekannt. Im April gibt der Schweizer Künstler sein erstes Solistenkonzert im Haus am Ring, wo er zuletzt u. a. als Rodolfo in La bohème, Herzog von Mantua in Rigoletto und Edgardo in Lucia di Lammermoor das Publikum begeisterte. Am Programm stehen Werke von Reynaldo Hahn, Charles Gounod, Ernest Chausson, Giacomo Puccini, Henri Duparc und Richard Strauss.
An diesem Abend wird er am Klavier von Carrie-Ann Matheson begleitet.

Das detaillierte Programm finden Sie unter diesem Link: https://www.wiener-staatsoper.at/spielplan-kartenkauf/detail/event/1002284567-solistenkonzert-benjamin-bernheim/

Am 10. April 2024, 20.00 Uhr, Großes Haus

Dirigent Michael Boder in Wien während Probenarbeit überraschend gestorben

Michael Boder während eines Interviews 2019 mit Karl Masek. Foto: Andrea Masek

2019 hat Merker-Mitarbeiter Karl Masek mit Michael Boder gesprochen. Kurz nach dem Interview verstarb Karl Masek.
Wir stellen das Interview als Erinnung an Boder und Masek online
https://onlinemerker.com/michael-boder-das-besondere-ist-dass-man-mit-den-komponisten-reden-kann/

Deutscher Dirigent Michael Boder unerwartet gestorben
Der deutsche Dirigent und Modernespezialist starb überraschend 65-jährig. Es gab noch interessante Pläne: Der deutsche Dirigent Michael Boder, der am Sonntag im Alter von 65 Jahren überraschend in Wien verstarb, hätte für das MusikTheater an der Wien das Schönberg-Projekt „Freitag, der Dreizehnte“ umsetzen sollen, das am 26. April nun ohne ihn Uraufführung feiern wird.
DerStandard.at.story

Er hat Ohren geöffnet: Michael Boder ist tot
Dirigent Michael Boder (1958-2024) hat mit Uraufführungen auch in Wien Musikgeschichte geschrieben.
Die Presse.com

Dirigent Michael Boder 65-jährig gestorben
Der Dirigent Michael Boder ist tot. Er starb laut MusikTheater an der Wien am gestrigen Sonntag 65-jährig. Boder war bei zahlreichen Opernaufführungen in Wien zu erleben, insbesondere auch bei Erst- und Uraufführungen. Wie kaum ein anderer widmete sich Boder (1958 in Darmstadt geboren) der Moderne und dem zeitgenössischen Musiktheater, hieß es in der Aussendung, er probte gerade „das von ihm mitkonzipierte Projekt ,Freitag, der Dreizehnte‘ zu Ehren des Komponisten Arnold Schönberg“.
Kurier.at

Kommentar
Verpflichtet, verlän­gert, verwag­nert. Will­kommen in der neuen Klassik-Woche,
Was für eine turbu­lente Woche! Eine Vertrags­ver­län­ge­rung in Salz­burg, ein neues Enga­ge­ment in Chicago und aller­hand Bewe­gung in der Welt der Musik. Verlieren wir keine Zeit: los geht‘s!

Noch ein paar Jährchen für Markus Hinterhäuser: Vor allen Dingen irri­tiert die Formu­lie­rung der Ausstiegs­klausel: bekommt nach Ablauf seines Vertrages 2026 fünf weitere Jahre als Inten­dant der Salz­burger Fest­spiele – oder doch nur drei? Für 2029 haben sich jeden­falls Inten­dant und Träger der Fest­spiele eine »beid­sei­tige Auflö­sungs­mög­lich­keit« vorbe­halten. Gibt es auch nicht oft. Konkret bedeutet das: Mit 70 Jahren könnte Hinter­häuser auch ohne Gesichts­ver­lust gehen. Bis dahin hat er nun aller­dings einiges zu tun...

...Die Miami Lyric Opera, die von Raffaele Cardone vor 22 Jahren gegründet wurde, ist geschlossen: die letzte Produk­tion war Caval­leria Rusti­cana und Suor Ange­lica. +++ In der NZZ setzt sich Chris­tian Wild­hagen noch einmal mit Teodor Curr­entzis ausein­ander und erklärt, warum sein Spagat zuneh­mend frag­wür­diger wird: »War man doch auch bei Curr­entzis bereits auf bestem Wege, die mora­li­sche und poli­ti­sche Grau­zone schön­zu­reden«, schreibt Wild­hagen, müsse man nun verstehen, warum der sein Dasein zwischen den Welten immer weniger funk­tio­niere. »Nicht zu verkennen ist aber auch, dass rund um die charis­ma­ti­sche Leiter-Figur Curr­entzis ein System entstanden ist, das zugleich ein lukra­tives Geschäfts­mo­dell darstellt…
https://crescendo.de/verpflichtet-verlaengert-verwagnert/

Vorschau aufs Musikfest Berlin 2024: Klangreisen nach Nord- und Südamerika
Beim „Musikfest Berlin“ sind in diesem Jahr 160 Werke von mehr als 80 Komponistinnen und Komponisten zu erleben. Ein Fokus liegt auf dem Doppelkontinent jenseits des Atlantiks.
Der Tagesspiegel.de

Zum Geschäftsberichtder Wiener Staatsoper für 2022/23

Nein, nachstehende Analyse ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern von einem Top-Bankmanager erstellt und von einem weiteren gegengelesen. Ich habe zwar in meiner Berufszeit von Zahlen sogar geträumt (auch nicht lustig, aber ich hatte Verantwortung), war aber ansonsten auf meine Steuerberaterin angewiesen. Eine detaillierte Analyse wie diese hätte ich also nie erstellen können, mir kann man bald etwas erzählen (glauben tu ich es ohnehin nicht). Die Analyse ist hochinteressant (siehe heutige „Infos des Tages“  sowie „Reflektionen Wiener Staatsoper“) und zwar für jede Leserin und jeden Leser, soferne diese Steuern zahlen. Zum Unterschied zu diversen Theater-Zampanos habe ich mit meinem Privatvermögen gehaftet und hätte allzu leicht um Haus und Hof kommen können. Es ist nicht passiert, trotzdem poche ich nicht darauf, mich als Wunderwuzzi aller Klassen zu bezeichnen – wie dies in Geschäftsberichten diverser Theater nur allzugerne und geradezu aufdringlich geschieht.

Dünkt Dich das? Ich weiß es anders…“ – Zum Geschäftsbericht der Wiener Staatsoper 2022/ 23

 Zahlreiche Superlative wurden während der Präsentation der Bilanzpressekonferenz der Bundestheater am 16.02.2024 geäußert, man sei über die „Folgen des Ausnahmezustands weitgehend hinweg“, die Ticketerlöse lägen „knapp unter dem Alltime-High“ und insbesondere an der Wiener Staatsoper sei eine Auslastung von 99,2% zu verzeichnen, was den Kurier dazu bewegte in einem Bezahlartikel „Bogdan Roščić auf Rekordkurs“ zu titeln.
Kommuniziert wurden also Entspannung, Jubel und Festtagsstimmung. Doch ein Blick in den Geschäftsbericht der Wiener Staatsoper lässt uns hier eher an Tristan und Isolde denken: „Dünkt Dich das? Ich weiß es anders“.

Zugegeben Bilanzen sind nun wirklich das Gegenteil eines genussvollen Opernabends und der Geschäftsbericht der Wiener Staatsoper im speziellen ist nur von begrenzter Aussagekraft, da er nur geringe Einblicke in Details zulässt. Doch was wir da sehen, zeigt grundlegend auf, in welche Richtung das Haus nun unter Bogdan Roščić gefahren wird.

Insbesondere deutlich wird das, wenn wir die Zahlen im Vergleich mit jenen der Jahre unter Dominique Meyer betrachten. Die uns vorliegenden Geschäftsberichte der Wiener Staatsoper reichen bis zur Saison 2013/ 14 zurück. Bei diesen Vergleichen zeigen wir die Werte aus den Spielzeiten 19/ 20 und 20/ 21 zwar jeweils auf, beziehen sie aber nicht als Vergleich mit ein, da sie aufgrund der durchgeführten Zwangsschließung und sonstigen Restriktionen, die mit COVID begründet wurden, wirklich nicht aussagekräftig sind. Die Saison 2021/ 22 hingegen kann wieder als mehr oder weniger regulär betrachtet werden, die aktuell zurückliegende Saison 22/ 23 wurde ohne Einschränkungen voll bespielt…

Anm. d. Redaktion: Abseits der Zahlen interessieren die Leser die Tops und Flops, die aber wenig überraschend sind:

     
 

V.I – Flop 10 Saison 2022/ 23
1. Von der Liebe Tod              1564,40
2. Wozzeck                              1667,67
3. Cardillac                             1800,00
4. Werther                              1809,25
5. Jenufa                                 1867,20
6. Barbiere di Siviglia             1871,44
7. Dialogue des Carmelites    1886,00
8. Elisir d’Amore                     1887,88
9. Parsifal                                1891,75
10. Don Giovanni                   1897,40

(Anzahl Besucher/ Anzahl Vorstellungen)

 

 

 

V.II – Top 10 Saison 2022/ 23
1. Aida                                    2099,25
2. Madama Butterfly              2064,75
3. Tosca                                  2061,00
4. Carmen                               2041,89
5. Cavalleria/ Pagliacci           2041,00
6. Nozze di Figaro                   2039,18
7. Götterdämmerung             2039,00
8. Fidelio                                2024,00
9. La fille du régiment            2020,00
10. Lohengrin                         2018,33

(Anzahl Besucher/ Anzahl Vorstellungen)

Fazit der Analyse des Geschäftsberichts: In Anbetracht des Sparsamkeitsprinzips und der großzügigen Ausstattung des Hauses mit Steuergeldern ist jedoch ein deutlicher Sparkurs die einzig zulässige Option in Bezug auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Hauses. Nicht nur aus Pflicht dem Steuerzahler gegenüber, sondern auch um das Haus mittel- bis langfristig auf solide Beine zu stellen, es resilient gegenüber zukünftigen Krisen zu machen und insbesondere die Wiener Staatsoper als kulturelles Erbe Österreichs zu erhalten und dem damit einhergehendem Auftrag gegenüber zukünftigen Generationen gerecht zu werden. Alles andere ist schlicht inakzeptabel.

Zur Analyse von E.A.L. (Reflexionen Wiener Staatsoper)

Berndorf/ NÖ
Nach dem Auf.Takt – Berndorf: Wo die Puppen tanzen und die Teufel pfeifen
Mit großen Stimmen – und ganz viel Spaß – hat Daniela Fally gestern, Sonntag, ihren dritten Klassik.Klang in Berndorfs prächtigem Stadttheater eröffnet. Und: mit prominenten Gästen auf – und vor – der Bühne. Ohne Hengst, dafür mit Frack mit dabei: Waidhofens Weltstar Günther Groissböck, der ins ausverkaufte Haus alle mitgebracht hatte, die auf den Opernbühnen Rang und Namen haben: Sarastro (den Priester), Don Giovanni (den Casanova), Mephisto (den Teufel) und Papageno (den Vogelfänger), außerdem noch einen Fürsten und einen Wassermann. Und: eine Stimme, die so umwerfend droht und lockt und mahnt und lacht, dass man gar nicht anders kann, als „Bravo!“ rufen. 
Niederösterreichische Nachrichten/berndorf

Wien/ Cafe Korb: Kompositionen von Dr.Manfred A. Schmid nach Texten von Erika Molny: „Von Apfelbäumen Träumen“ – Lieder, Chansons & Songs vor dem Ende der Welt

Am 10. 4.2024. Unser Redakteur Dr.Manfred A. Schmid schreibt nicht nur über Musik, sondern er komponiert auch selbst! Diese erste Konzert ist bereits ausgebucht, an einem zweiten wird gearbeitet

Erika Molny (1932-1990), Autorin von Romanen, Ezählungen und Lyrik, war auch eine gefragte Verfasserin von Texten für das Kabarett. Sie schrieb u.a. für die Menubeln, die Schmetterlinge, die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, für Erwin Steinhauer, das Theater in der Drachengasse sowie für die Kabarettprogramme des Volkstheaters. Was die hellwache Beobachterin gesellschaftlIicher Verhältnisse zu Themen wie Atomenergie,Umwelt, Wirtschaftswachstum, Kommunikationskrise und Rollenverhalten zu sagen hatte, hat leider an Aktualität nichts verloren und verdient es gerade jetzt, in Zeiten akuter Zuspitzung dieser Probleme, gehört zu werden. Manfred A. Schmid, der als Verleger mehrere ihrer Bücher herausgebracht hat, hat sich als Komponist ihrer Texte angenommen und folgt damit der von  Molny beschworenen „Pflicht, vor der großen Stille zu schrein“. Damit diese vielleicht doch nicht eintreten möge…

 

Netrebko 30. Jahre auf der Bühne 30. Mit der Gioconda feierte sie ihr 30jähriges Bühnenjubiläum

Anna Netrebko debütierte 6. April 1994 als Susanna und Neapel hat die vorgestrige LA GIOCONDA als 30.ger Jubiläumsvorstellung ausgerichtet. Es muss ein großer Erfolg in einer traditionellen Inszenierung gewesen sein, wie die ersten Schlussbeifalls Videos zeigen.

 

ZU INSTAGRAM mit mehreren Fotos

Sclussbeifall nach der Gioconda in Neapel

 

Zum Video/ Facebook

Leserin W.B. zum Thema: Das war ene üble Mogelpackung! Vor einigen Wochen tauchte diese „Sondervorstellung“ auf. Mir war sofort klar, dass das eine zu einer hochpreisig verkauften Vorstellung umfunktionierte Generalprobe war. Mittlerweile ist das Fakt. Drei der Hauptprotagonsten standen am 1. April noch in Salzburg auf der Bühne und setzten ihre Gioconda – Serie eigentlich   am 10. April in Neapel fort. Bei Anreise frühestens am 2. April waren das weniger als 1 Woche Proben für eine Neuinszenierung……. Die erste verkaufte Vorstellung für 7.April anzusetzen, war Geldschneiderei.  Das Haus brauch Geld Die Jubilarin wurde mit einem Mega-Rosenstrauß „geehrt“, anschließend gabs wohl ein Dinner. Das war alle!s…..Jubel für die Protagonisten! (Zitat Ende)

Dringend empfohlen: SAMSTAG 13.4. Donizettis „POLIUTO“ in der Stadthalle Ternitz/ NÖ

 

Am Samstag, den 13.04. 2024 steht in der Stadthalle Ternitz eine besondere Rarität auf dem Programm. Gaetano Donizettis Oper „Poliuto“ – ein melodienseliges Werk um einen historischen Stoff zur Zeit der Christenverfolgungen – wird mit internationaler Spitzenbesetzung zur konzertanten Aufführung gebracht! Die „Amici del Belcanto“ setzen damit ihre Serie von aufsehenerregenden Opernabenden – nun schon seit über 40 Jahren – fort. 

     Für die Hauptrollen dieses im 3. Jahrhundert spielenden Dramas um den Märtyrer , den Heiligen Polyeucte, konnten die gefeierten Protagonisten der letzten Oper in Ternitz 2022 gewonnen werden. Als Protagonist Poliuto kommt der Italo-Belgier Mickael Spadaccini, der 2022 in „I due Foscari“ in letzter Minute eingesprungen und mit seinem strahlenden Tenor Riesenerfolg hatte. Als seine Gattin Paolina kommt erneut die aus Georgien stammende Iano Tamar, die seit ihrem Debut 1993 an der Mailänder Scala Erfolge um den Erdball vorweisen kann, auch an der Wiener Staatsoper zu den Publikumslieblingen zählt. Vittorio Vitelli aus der Region „Marche“ wird der Prokonsul Severo sein, er zählt mit seinem ausdrucksstarken Bariton zu den gefragtesten Künstler von Barcelona bis München, von Catania bis Peking bis Parma. Dazu kommt mit Luciano Batinic einer der führenden Bässe aus Kroatien, auch der Neunkirchner Volksopernsänger Stefan Tanzer ist wieder mit von der Partie. Chor und Orchester kommen wie immer aus der Slowakei, von der Staatsoper Banska Bystrica, dirigieren wird Marian Vach. Wie immer wird auch internationales Publikum, Botschafter, Diplomaten und Persönlichkeiten aus der Opernwelt erwartet.

    Karten gibt es bei der Stadtgemeinde Ternitz oder direkt bei den „Amici del Belcanto“ telefonisch 0680-1454048  oder office@amicidelbelcanto.at 

Ausstellungen/ Kunst

Albertina Klosterneuburg: Das Essl-Museum lebt wieder!
Ab Mittwoch ist das alte Essl Museum wieder geöffnet. Das Programm der Albertina dort ist gar nicht so verhalten und mutlos, wie das noch im Jänner klang. Ganz im Gegenteil!
DiePresse.com

Unter’m Strich

Wiederaufbau von Notre-Dame: Ganz Frankreich blickt auf diese Baustelle
Fünf Jahre nach dem Brand von Notre-Dame hat die Kathedrale wieder ein Dach, einen Turm, und auch im Innern gehen die Restaurierungsarbeiten zügig voran. Der Wiederaufbau ist fast vollbracht – ein nationaler Kraftakt, der die laizistische Republik seltsam eint.
Spiegel.de

Wien
Bonus-Rückzahlung nimmt kein Ende – Nächster im Visier
Erneut wurde ein Wiener aufgefordert, den im Vorjahr erhaltenen Wohnbonus wieder zurückzuzahlen: „Ich habe absolut nicht damit gerechnet!“. Heute“ berichtete bereits von einigen Fällen, bei denen Wiener Haushalte aufgefordert wurden, die 200 Euro wieder zurückzuüberweisen. „Bei der standardisierten Nachprüfung Ihres Ansuchens wurde festgestellt, dass das höchstzulässige Jahreseinkommen überschritten wurde, weswegen die Fördervoraussetzungen nicht erfüllt sind“, hieß es unter anderem in dem Schreiben an die Betroffenen.
Heute.at

Hagen/ Deutschland
Verkehrssünderin: Taube wird in 30er-Zone geblitzt
In Hagen, einer Großstadt in Nordrhein-Westfalen, wurde eine Taube dabei erwischt, wie sie gegen die Verkehrsregeln verstieß und damit für Aufsehen sorgte. Eine ungewöhnliche Verkehrssünderin hielt die deutsche Polizei auf Trab, als eine Taube in einer 30er-Zone gesichtet wurde, die deutlich schneller flog als erlaubt. Statt sich an die vorgeschriebenen 30 km/h zu halten, wurde die Taube mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h erfasst, was sie in die Radarfalle brachte. Trotz ihres friedlichen Rufes erwies sich diese Taube als ungewöhnlich schnell und unkooperativ.
Oe24.at

Es wird schwierig werden, der Taube den Strafbescheid zuzustellen. Am ehesten wäre das noch mit einer Brieftaube möglich!

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C.

 

 

IN MEMORIAM-GEBURTSTAGE IM APRIL 2024

IN MEMORIAM-Geburtstage im April 2024
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.4. Rudolf SEIBOLD: 150. Geburtstag

 Er trat als Knabe zusammen mit dem bekannten Wiener Schrammel-Quartett auf, wobei er kleine Lieder vortrug. Er übernahm dann Kinderrollen am Wiener Theater in der Josefstadt. Nachdem er eine kurze Ausbildung zum Sänger und Schauspieler erhalten hatte, debütierte er 1889 als Blind in der »Fledermaus« am Theater in der Josefstadt in Wien, dem er bis 1891 angehörte. Seine weiteren Bühnenengagements waren: 1891-92 am Theater von Iglau (als Chorist mit Solo-Verpflichtung), 1892-95 am Theater von Preßburg (Bratislava), dann 1896-97 in Reichenberg in Böhmen (Liberec), 1897-98 am Theater von Brünn (Brno), 1898-99 am Theater an der Wien, 1899-1900 am Theater von Olmütz (Olomouc), 1900-04 am Orpheum in Wien, 1904-05 am Berliner Nationaltheater und dann in den langen Jahren 1905-36 am Theater am Gärtnerplatz in München, wo er seine eigentliche künstlerische Heimat fand. Bis 1952 war er dort als Operettensänger wie als Schauspieler in einem umfangreichen Repertoire anzutreffen, wobei die komischen Partien im Vordergrund standen. Davon seien genannt: der Andredl in Nillöckers »Das verwunschene Schloss«, der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, der Niki in »Ein Walzertraum« von Oscar Straus, der Hans Ritter in »Der unsterbliche Lump« von E. Eysler, die Titelrolle in »Der liebe Augustin« von Leo Fall, der Boni in der »Csárdásfürstin« von Kálmán, der Baron Schober im »Dreimäderlhaus« von Schubert/Berté und der Leopold in Benatzkys »Im Weißen Rössl«. Er starb 1952 in München. – Seine Tochter Mizzi Seibold trat seit Ende der zwanziger Jahre vor allem an süddeutschen und österreichischen Theatern als Operettensängerin auf.

Schallplatten: Bereits 1902 sang Rudolf Seibold in Wien auf Berliner Records, weitere Aufnahmen auf Zonophone, G & T (Wien, seit 1903) und Columbia (Wien, 1903), alle mit Unterhaltungsliedern und Operettenszenen.

 

1.4. Rosine LABORDE: 200. Geburtstag

 Der eigentliche Name der Sängerin war Rosalie-Henriette Bediez. Sie durchlief ihre Gesangsausbildung am Conservatoire National Paris und war auch Schülerin des Pädagogen Toussaint Mocker. 1840 erfolgte ihr Bühnendebüt an der Pariser Opéra-Comique in der Oper »Le Pré aux clercs« von Hérold. Nach einer Saison wechselte sie 1841 an das Théâtre-Italien in Paris, wo sie unter dem Namen Mlle. Villioni auftrat. 1842-43 sang sie am Opernhaus von Gent und war dann in den Jahren 1843-49 am Théâtre de la Monnaie Brüssel tätig. Mit ihr zusammen war an diesem Haus der Tenor Dur-Laborde engagiert, den sie dann heiratete. (Dieser sang u.a. in der Brüsseler Erstaufführung des »Don Pasquale« 1843 den Ernesto, in der von »Maria di Rohan« von Donizetti 1845 den Herzog von Chevreuse und 1846 am Drury Lane Theatre London den Léopold in der englischen Erstaufführung von Halévys »La Juive«). Seit ihrer Heirat trat die Sängerin unter dem Namen Rosine Laborde auf und war in den Jahren 1849-53 an der Pariser Grand Opéra im Engagement. Anschließend unternahm sie ausgedehnte Gastspielreisen, die sie an die führenden Theater in der französischen Provinz, aber auch ins Ausland, führten. Dabei trug sie Partien wie die Anais in »Mosè in Egitto« von Rossini, die Mathilde in »Wilhelm Tell«, die Lucia di Lammermoor, die Isabella in »Robert le Diable« von Meyerbeer, die Königin Marguerite de Valois in den »Hugenotten« und die Elvira in »La Muette de Portici« von Auber vor. 1850 sang sie an der Grand Opéra in der Uraufführung der Oper »L’Enfant prodigue« von Auber die Rolle der Nefté. 1860 war sie am Teatro della Pergola in Florenz als Maria Pisani in der damals viel gespielten Oper »Vittor Pisani« von Achille Peri zu Gast. Später wirkte sie als gesuchte Pädagogin in Paris, zu ihren Schülerin gehörte die berühmte Sopranistin Emma Calvé.

Lit. Félix Lahyez: »Rosine Laborde« (Paris, 1908).

 

2.4. Živan SARAMANDIĆ: 85. Geburtstag

 Er war Schüler der berühmten Zdenka Ziková in Belgrad. 1966 wurde er an die Nationaloper Belgrad engagiert und blieb während der folgenden zwanzig Jahre ein geschätztes Mitglied dieses Opernhauses. Gastspiele, teilweise im Verband des Belgrader Ensembles, führten zu Erfolgen des Sängers in Sowjetrussland, in Polen, in der CSSR, in Ungarn, Bulgarien, Deutschland und England. 1970 hörte man ihn als Gast am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1976 in Dublin. Sein Bühnenrepertoire besaß einen großen Umfang und gipfelte in Partien wie dem Boris Godunow, dem Iwan Susanin in der Oper gleichen Namens von Glinka, dem Gremin in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, dem Mephisto in »Faust« von Gounod, dem Silva in Verdis »Ernani«, dem Ramfis in »Aida« und dem Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri«. Auch als Konzertsänger trat er in einer Vielzahl von Aufgaben hervor. Er starb 2012 in Belgrad.

Jugoton-Schallplatten.

 

3.4. Daniel CATÁN: 75. Geburtstag

Schon früh begann er mit dem Klavierspiel und plante zunächst eine Laufbahn als Pianist. Er studierte in England an der Universität von Sussex Philosophie, in Southampton Musik. Später setzte er seine Studien in Princeton/USA fort. Während er studierte, kristallisierte sich sein Wunsch, Komponist zu werden, heraus. Als er nach Mexico zurückkehrte, war er zunächst Musikalischer Leiter des Mexico City’s Palace of Fine Arts. Nebenbei etablierte er sich als Musik-Essayist. In dieser Zeit wandte sich sein Interesse mehr und mehr der Oper zu.

1994 wurde in San Diego seine Oper La Hija de Rappacini (Rappaccinis Tochter) uraufgeführt. Sein nächstes Bühnenwerk war 1996 Florencia en el Amazonas, das in Zusammenarbeit mit Gabriel García Márquez entstand. Das Libretto basiert auf dessen Roman Die Liebe in den Zeiten der Cholera. Zur Feier seines fünfzigsten Geburtstags erhielt Catán von der Houston Grand Opera den Kompositionsauftrag zu Salsipuedes, A Tale of Love, War and Anchovies. 2004 fand die Uraufführung statt. Catáns lyrischer, romantischer Stil eignet sich sehr gut für die menschliche Stimme, was sich in den meisten seiner Werke deutlich zeigt. Seine Musik ist mit der von Claude Debussy, Richard Strauss und Giacomo Puccini verglichen worden. Außer seinen Opern hat Daniel Catán Kammermusik, ein Ballett, Ausencia de Flores, etliche Orchesterwerke mit und ohne Gesang sowie die Musik zu dem Film I’m losing you (Regie: Bruce Wagner) 1998 geschrieben. 2010 wurde an der Los Angeles Opera seine Oper Il Postino mit Plácido Domingo uraufgeführt, die anschließend auch im Theater an der Wien und am Théâtre du Châtelet Paris gezeigt wurde. Daniel Catán starb 2011 in Austin (Texas).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.danielcatan.com/

 

3.4. Sándor MÉSZÁROS: 95. Geburtstag

Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger durch Pál Komaroni und durch Jenö Sipos in Budapest und debütierte 1958 an der Nationaloper Budapest als Ramfis in »Aida«. Er kam in den folgenden Jahren an diesem Opernhaus zu einer erfolgreichen Karriere. Er trat vor allem in Partien aus dem seriösen Bass-Fach auf, u.a. als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Rocco in »Fidelio«, als Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«, als Fiesco in »Simon Boccanegra«, ebenfalls von Verdi, und als Pimen in »Boris Godunow«. Auch als Konzertsänger hatte er eine bedeutende Karriere. Er starb im Juni 1997.

Schallplatten: Qualiton (Opern-Querschnitte).

 

3.4. Murray DICKIE: 100. Geburtstag

Er studierte in London, u.a. bei Dino Borgioli, bei Stefan Pollmann in Wien und bei Guido Farinelli in Mailand. Debüt 1947 am Cambridge Theatre in London (als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«), wo er bis 1949 sang; 1948-51 war er an der Londoner Covent Garden Oper tätig, wo er u.a. den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, den 1. Juden in »Salome« von R. Strauss, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« und den Florestein in »The Bohemian Girl« von Balfe. Am 29.9.1949 sang er dort in der Uraufführung der Oper »The Olympians« von Bliss den Curé. 1960 gastierte er nochmals an diesem Haus (als Hauptmann in  »Wozzeck« von A. Berg).  Bei den Festspielen von Glyndebourne wirkte er 1950 und 1953 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1951 als Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1953-54 als Brighella und als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« und 1954 als Leandro in Busonis »Arlecchino« mit, beim Edinburgh Festival 1950 als Brighella und als Don Basilio, 1953 als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1954 als Brighella und als Tanzmeister. 1951 wurde er an die Staatsoper Wien verpflichtet (Debüt als David), deren Mitglied er bis 1981 blieb. Hier bewährte er sich vor allem als Tenor-Buffo; er trat in Wien in 48 verschiedenen lyrischen und Buffo-Partien auf, u.a. als Jaquino in »Fidelio«, als Brighella wie als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als Andres in »Wozzeck« von A. Berg, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Pedrillo (149mal!), als Don Basilio in »Le nozze di Figaro« (198mal!), als Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, als Beppe im »Bajazzo«, als Georg im »Waffenschmied« von Lortzing, als italienischer Sänger wie als Valzacchi im »Rosenkavalier«, als Ernesto in »Don Pasquale«, als Fenton wie als Bardolfo in »Falstaff« von Verdi, als Remendado in »Carmen«, als Bucklinger in der »Frau ohne Schatten« von R: Strauss, als Pong in Puccinis »Turandot«, als Edmondo in Puccinis »Manon Lescaut«, als Budoja in »Palestrina« von H. Pfitzner, als Hirte in »Oedipus Rex« von Strawinsky wie in »Tristan und Isolde«, als Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Chevalier de la Force in »Dialoge der Karmeliterinnen« von Fr. Poulenc, als italienischer Tenor in »Capriccio« von R. Strauss, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Nick in »La Fanciulla del West« von Puccini und als Goro in »Madame Butterfly«. Er sang dort am 17.6.1956 in der Uraufführung der Oper »Der Sturm« von Frank Martin den Trinculo. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1954-55 und 1979-82 den Brighella, 1955-57 den Pedrillo, 1956 den Don Curzio sowie 1957-58 und 1960 den Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1974-75 den Buckligen. In Salzburg wirkte er auch am 15.8.1960 in der Uraufführung von F. Martins »Mystère de la Nativité« als Beeltzebub mit. 1960 sang er in Salzburg auch in einem Mozart-Konzert und 1982 den Hirten in einer konzertanten Aufführung von Strawinskys »Oedipus Rex«. Bei den Bregenzer Festspielen übernahm er 1956 den Faust in »Faust’s Verdammung« von Hector Berlioz, 1957 das Tenorsolo im Verdi-Requiem und 1963 den Caramello in der Johann-Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig«. Weitere Operettenpartien übernahm er an der Wiener Volksoper. Hier wirkte er auch am 11.2.1972 in der Uraufführung der Oper »König Nicolo« von Weishappel in der Partie des Pandolfo mit und am 26.4.1975 in der Uraufführung der Oper »Der eingebildete Kranke« von Wolpert als Thomas. Hier sang er auch u.a. den Polidoro in Mozarts »Das schlaue Mädchen«. Er gastierte an der Mailänder Scala (1952 und 1962 als David, 1959 als Steuermann, als Hirte in »Tristan und Isolde«, als Pedrillo und konzertant in Händels »Israel in Ägypten«, 1984 als Brighella), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Staatsoper von München, an der Grand Opéra Paris (1960 als Jaquino in »Fidelio«), am Teatro Colón Buenos Aires (1958) und am Teatro Regio Turin (1962); auch als Oratorien- und Liedersänger geschätzt. 1962 wurde er an die New Yorker Metropolitan Oper berufen (Antrittsrolle: David), an der er in den Spielzeiten 1962-65, 1966-67 und 1970-72 auch als Don Ottavio in »Don Giovanni« und als Jaquino in »Fidelio« in insgesamt 34 Vorstellungen auftrat. Er war verheiratet mit der Sopranistin Maureen Springer-Dickie (1928-76). Sein Sohn John Dickie (1953-2010) wurde ebenfalls ein bekannter Tenor, der fast das gleiche Repertoire wie sein Vater sang. Seit 1975 war Murray Dickie auch als Opernregisseur tätig. So inszenierte er 1976 am Londoner Coliseum Theatre mit der English National Opera die Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig«. Später war er lange Direktor der Oper von Kapstadt, wo er auch seinen Ruhestand verbrachte und 1995 starb. Sein Bruder William Dickie (1914-84) war ein bekannter Bass-Bariton.

Schallplatten: Philips, Vox, HMV, Decca (u.a. vollständige Aufnahmen »Arlecchino« von Busoni, »Die Frau ohne Schatten«, »Salome«, »Der Rosenkavalier«, »Ariadne auf Naxos«, »Die Hochzeit des Figaro«, »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), DGG (»Fidelio«, »Die Frau ohne Schatten«, Valletto in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«), Datum (»Tannhäuser«), MMS (Missa solemnis von Beethoven), Westminster (Lied-Aufnahmen).

 

3.4. Sébastien CARMAN: 200. Geburtstag

 Der eigentliche Name des Sängers war Sébastien Carmanne. Er studierte zunächst am Konservatorium von Lüttich, dann in Paris. 1849 debütierte er am Opernhaus von Lille; anschließend sang er an der Oper von Rouen. In der Saison 1852-53 wurde er an das Théâtre de la Monnaie in Brüssel engagiert. 1853 hatte er dort seinen ersten großen Erfolg in der Premiere der Oper »Si j’étais Roi« von Adam. Seitdem durchlief er an der Monnaie eine glänzende Karriere. Zusammen mit dem Tenor Wicart und dem Bassisten Depoitier bildete er das »Trio belge«, das durch ganz Europa Reisen unternahm und in den Jahren um 1860 allgemein berühmt war. Sébastien Carman leistete als Sänger wie als Darsteller in Opern von Boieldieu, Auber, Paër und anderer französischer Komponisten seiner Zeit sein Bestes. Nach einigen Misserfolgen an der Brüsseler Oper, vor allem in der Partie des Valentin in »Faust« von Gounod, wirkte er für zehn Jahre an Provinztheatern in Frankreich und Belgien. 1873 trat er dann nochmals am Théâtre de la Monnaie auf. Obwohl er dabei recht erfolgreich war, gab er doch im folgenden Jahr seine Bühnenkarriere auf. 1874-1900 wirkte er als Professor am Konservatorium seiner Heimatstadt Lüttich, wo er 1901 starb.

 

3.4. Eduardo SÁNCHEZ DE FUENTES: 150. Geburtstag

 Informationen über den kubanischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Eduardo_S%C3%A1nchez_de_Fuentes

 

3.4. Philipp TOCHTERMANN: 250. Geburtstag

 Er erhielt seine erste Ausbildung durch seinen Vater, der Stadtmusikus in Augsburg war, später durch Lehmann und Friedrich Hartmut Graf. Er begann seine Karriere bei der Theatergesellschaft Voltolini in Augsburg und wurde 1796 Mitglied der Rosner’schen Truppe. 1797 war er in Ulm im Engagement und war dann 1797-99 am Hoftheater von Mannheim tätig. Er wurde 1799 nach München berufen und sang seit 1801 als erster Tenor an der Münchner Hofoper. Bis zu seinem Tod wirkte er in der bayerischen Hauptstadt, zuerst als Hofopernsänger, seit 1802 auch als Solist der Königlichen Hofkapelle, seit 1805 auch als Regisseur für den Bereich der Oper und seit 1811 als Direktor des Hof- und Nationaltheaters München. 1807 gab er ein längeres Gastspiel in Wien. Als Sänger bewältigte er ein sehr umfangreiches Repertoire, das Partien aus allen Bereichen der damaligen Opernliteratur enthielt, darunter auch Charakter- und Bufforollen. Neben dem stimmlichen Können und der Intelligenz des Vortrages bewunderte man sein eminentes darstellerisches Talent. Nachdem er die Direktion des Hoftheaters übernommen hatte, zog er sich allmählich aus seiner Sängerlaufbahn zurück und trat zuletzt nur noch in der Partie des Simeon in »Joseph« von Méhul, in der er ganz unvergleichlich war, auf. Er starb 1833 in München. – Er war verheiratet mit der Sängerin und Schauspielerin Maria Walburga Burgstaller (* 7.4.1770 Altenstadt/Iller, † 25.11.1824 München). Diese reiste mit der Grimmer’schen Gesellschaft durch Süddeutschland und die Schweiz, war dann mit der Voltolini-Truppe in Augsburg und kam 1790 zu Rosner nach Konstanz. Hier lernte sie Philipp Tochtermann kennen, den sie heiratete und nach Mannheim und München begleitete. Sie hatte vor allem an der Münchner Hofoper eine erfolgreiche Karriere und wirkte hier u.a. 1815 in der Uraufführung der Oper »Der Wettkampf zu Olympia« von Johann Nepomuk von Poissl mit. Die Tochter des Ehepaars, Albertine Tochtermann (* 1823 München), debütierte 1841 an der Münchener Hofoper, deren Ensemble sie bis 1850 angehörte. Philipp Tochtermann war dreimal verheiratet, nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er Barbara Thalhammer und nach deren Tod Nanette Mahaut.

 4.4. Guillermina HIGAREDA: 85. Geburtstag

 Biographie der mexikanischen Sopranistin auf Spanisch: https://es.wikipedia.org/wiki/Guillermina_Higareda

 

4.4. Adrian SHEPHERD: 85. Geburtstag

 Biographie des britischen Cellisten und Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Adrian_Shepherd

 

4.4. David BADRIDZE: 125. Geburtstag

 Nach einem Studium in Tiflis (Tblissi) wurde er der gefeierte erste Tenor des Opernhauses der georgischen Hauptstadt Tiflis. Er sang dort mit großem Erfolg zahlreiche Partien aus dem lyrischen Fachbereich der russischen wie der georgischen Opernliteratur. Im Laufe der Zeit übernahm er auch schwerere Partien in sein umfangreiches Bühnenrepertoire und sang die Titelfiguren in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach und in »Werther« von Massenet sowie den Lohengrin in der Wagner-Oper gleichen Namens. Gastspiele und Konzerte, in denen er sich als großer Lied-Interpret erwies, führten ihn in die Zentren des russischen Musiklebens. Erst gegen Ende seiner Karriere wurde er 1944 an das Bolschoi Theater Moskau berufen, dessen Ensemble er noch bis 1948 angehörte. Er starb 1987 in Moskau.

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen des Künstlers wurden im Rahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion (Melodiya) herausgebracht, darunter Arien aus den Opern »Sadko« von Rimski-Korsakow, »Dubrowski« von E. Naprawnik, »Fürst Igor« von Borodin, »Faust« von Gounod, »Hoffmanns Erzählungen«, »Werther« und Lieder von Robert Schumann.

 

5.4. Guggi LÖWINGER: 85. Geburtstag

Bereits im Alter von sechs Jahren erhielt die aus der berühmten Wiener Schauspielerdynastie stammende Künstlerin ihre erste Rolle. Ab dem neunten Lebensjahr begann sie eine Tanzausbildung bei der Ballettmeisterin und Choreographin der Volksoper Dia Luca. Mit 13 Jahren trat sie in die Schauspielschule Kraus ein und begann 1956 ein Gesangstudium bei Kammersängerin Esther Réthy. Ihr erstes Engagement trat Guggi Löwinger im September 1956 als Piccolo in dem Singspiel Im Weißen Rössl im Stadttheater Baden an. Es folgte eine Reihe von Hauptrollen in Operette und Schauspiel (u. a. in Fritz Kreislers Sissy, Dario Niccodemis Scampolo und Eugène Scribes Ein Glas Wasser). 1957 wurde sie als Gigi an das Theater Koblenz verpflichtet, wo sie gleichfalls in Operette und Schauspiel tätig war. Von dort wurde Guggi Löwinger 1959 von Fritz Eckhardt als Lisa in Gräfin Mariza an die Wiener Volksoper engagiert, der die Dramaturgie besorgte. Regie führte Géza von Bolváry. Das Debüt der Künstlerin erfolgte zur Premiere der Operettenproduktion am 15. Mai 1959. Ihre Partner waren Esther Réthy als Mariza, Rudolf Christ als Graf Tassilo und Erich Kuchar als Baron Zsupán. Eine Fülle von Fernsehspielen und Shows führte Guggi Löwinger 1961 zu einem Doppelvertrag mit der Volksoper Wien und dem Staatstheater am Gärtnerplatz in München. 1962 entschied sich die junge Soubrette zugunsten der Volksoper Wien, der sie fortan die Treue hielt. Dort gehörte sie von ihren ersten Auftritten an zu den erklärten Lieblingen des Hauses. Ihre wichtigsten Partien wurden die Mi in Franz Lehárs Das Land des Lächelns, die Ciboletta in Johann Strauß’ Eine Nacht in Venedig, die Midili in Leo Falls Die Rose von Stambul, die Pepi in Johann Strauß’ Wiener Blut, die Mabel in Emmerich Kálmáns Die Zirkusprinzessin, die Marika in der Uraufführung der Robert Stolz-Operette Frühjahrsparade (am 25.3.1964), die Juliette in Franz Lehárs Der Graf von Luxemburg, die Franzi und die Fifi in Oscar Straus’ Ein Walzertraum, die Stasi in Emmerich Kálmáns Die Csárdásfürstin, die Mizzi in Robert Stolz’ Zwei Herzen im Dreivierteltakt, das Klärchen in Ralph Benatzkys Im Weißen Rössl und die Mascha in Franz Lehárs Der Zarewitsch. Aber auch mit Musicalpartien, wie der Bianca in Cole Porters Kiss me, Kate und der Eliza Doolittle in Frederick Loewes My Fair Lady zeigte Guggi Löwinger ihre künstlerische Spannweite. Weitere Partien waren u.a. die Mizzi II in Offenbachs La Périchole, die Ida in Die Fledermaus, die Nanette in Lortzings Der Wildschütz und die Feodora in Heubergers Der Opernball. In den letzten Jahren trat die Künstlerin u. a. als Palmyra in Heubergers Der Opernball, als Jacqueline in Jerry Herman La cage aux folles, als Frau Schmidt in Richard Rodgers The Sound of Music, als Jente in Jerry Bocks Anatevka und als Mrs. Higgins und als Mrs. Pearce in My Fair Lady auf. Guggi Löwinger wirkte ferner an fast allen großen österreichischen Sommer- und Festspielen mit. Sie trat langjährig regelmäßig im deutschen Fernsehen auf und hat ihre Glanzrollen auch auf Schallplatte festgehalten. Bei den großen Tourneen der Volksoper (Japan, USA und Russland) konnte Guggi Löwinger ein internationales Publikum begeistern und trug dazu bei, den Begriff „Volksoper Wien“ weltweit bekannt zu machen. Guggi Löwinger hat an der Volksoper in 18 Premieren mitgewirkt. Sie hat hier in 2275 Vorstellungen in 37 Werken 43 Rollen gespielt. Die Künstlerin erhielt 1981 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und wurde 1987 zum Ehrenmitglied der Volksoper ernannt, Für ihre Darstellung der Midili in Die Rose von Stambul wurde ihr 1961 der „Goldenen Rathausmann“ der Stadt Wien verliehen. Guggi Löwinger war in zweiter Ehe mit dem Tenor Peter Minich (1927-2013) verheiratet und starb 2018 in Wien.

 

5.4. Ondrej MALACHOVSKÝ: 95. Geburtstag

 Er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium der slowakischen Hauptstadt Bratislava (Preßburg). 1959 debütierte er an der Slowakischen Nationaloper in Bratislava als Gremin in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Bis 1966 und wieder seit 1969 gehörte er zu den beliebtesten Künstlern dieses Hauses. 1966-69 war er am Opernhaus von Köln engagiert. Sein Repertoire war sehr umfangreich und enthielt vor allem die großen Bass-Partien aus der slawischen wie aus der italienischen Opernliteratur. Gastspiele brachten ihm an Opernhäusern in Ost- und Westdeutschland, in Bulgarien, Belgien und Italien, in der Sowjetunion, in Polen, Österreich und Ungarn anhaltend Erfolge ein. Seit 1979 war er durch einen Gastvertrag dem Slowenischen Nationaltheater in Ljubljana (Laibach) verbunden. Er wurde mit dem Staatspreis der CSSR ausgezeichnet und zum verdienten Künstler ernannt. Auch als Konzertsänger kam er zu einer ähnlich erfolgreichen Karriere wie auf der Bühne. Er starb 2011 in Bratislava.

Schallplatten der Marken Supraphon und Opus. Auf Edition Schwann Solopartie in der Weihnachtsmesse von Edmund Pascha.

 

5.4. Vincenzo FIORAVANTI: 225. Geburtstag

 Er gab gegen den Willen seines Vaters ein Medizinstudium auf und widmete sich der Musik. Er studierte zunächst bei Giuseppe Jannacconi Komposition und wechselte dann studienhalber zu seinem Vater nach Neapel. Der vor die neue Sachlage gestellte Vater riet seinem Sohn Vincenzo, sich möglichst früh dem Publikum mit eigenen Werken auf der Bühne zu stellen. Vincenzo Fioravanti folgte dem Rat. Er debütierte mit seiner auf einem Libretto von Salvadore Cammarano basierenden Oper Pulcinella molinaro in der Karnevalssaison 1819 am S. Carlino-Theater in Neapel. Es folgten ungefähr vierzig Opern, von denen viele im Teatro Nuovo in Neapel aufgeführt wurden. 1820 ging Fioravanti nach Rom zurück und landete dort im November desselben Jahres mit seiner zweiten Oper La contadina fortunata auf ein Libretto von Andrea Leone Tottola im Teatro Valle di Roma einen großen Erfolg. Nach Neapel zurückgekehrt hatte er 1828 mit der Oper Robinson Crusoè auf ein Libretto von Tottola riesigen Erfolg. Ab diesem Moment komponierte er vorwiegend Opera buffa, die meistens für die neapolitanische Oper bestimmt waren. Einen großen Erfolg erreichte er 1837 mit der Oper Il ritorno di Pulcinella dagli studi di Padova auf ein Libretto von Andrea Passaro im Teatro La Fenice in Venedig. Kurz nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1837 zog er von Neapel nach Lanciano, wo er ab 1839 als Chorleiter an der Kathedrale wirkte. In dieser Lebensphase widmete er sich der Komposition von Oratorien und geistlichen Werken. 1843 kehrte er nach Neapel zurück und begann wieder Musiktheaterwerke zu schaffen. Er erhielt für die meisten seiner Werke breite Zustimmung des neapolitanischen Publikums. Bei einigen aufgrund der Mittelmäßigkeit der Libretti weniger gelungenen Werken erhielt er die Rückendeckung von König Ferdinand II., so geschehen beispielsweise bei der Uraufführung der Oper La lotteria di Vienna („Die Lotterie von Wien“) auf ein Libretto von Pasquale Altavilla im März 1843 im Teatro Nuovo, die von der Musikkritik heftig angegangen wurde. Ab etwa 1856 begann sein Stern zu sinken. Er geriet sogar in wirtschaftliche Not und hoffte, den Lehrstuhl für Kontrapunkt am Konservatorium in Neapel zu erhalten. Man gestand ihm aber auf Grund seines fortgeschrittenen Alters diese Position nicht mehr zu und vergab sie auf Basis eines Wettbewerbes anderweitig. 1866 wurde er zum Ehrendirektor der Musikhochschule ernannt zunächst ohne Anspruch auf Aufwandsentschädigung. 1867 wurde er dann zum regulären Direktor der Musikhochschule bestellt mit normalem Lohn. Einer seiner Schüler war Nicola D‘Arienzo. 1872 erkrankte er ernsthaft und musste seine Position aufgeben. Als Anerkennung für seine Verdienste behielt er sein Gehalt und seine Unterkunft. Er starb 1877 in Neapel.

 

6.4. Juan LLOVERAS: 90. Geburtstag

Er arbeitete zuerst als Buchhalter. Seine Stimme wurde zufällig während des Militärdienstes entdeckt und anschließend durch die Pädagogen Manuel Cots und Enriqueta Gareta in Barcelona ausgebildet. Noch bevor diese ganz abgeschlossen war, übernahm er kleine Rollen am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Er ging dann durch Vermittlung des später weltberühmten Tenors Placido Domingo an die Oper von Tel Aviv, als dieser 1965 seine Tätigkeit an diesem Haus beendete. Er war dann 1966-69 an der Oper von Tel Aviv engagiert und kam darauf nach Westdeutschland. Hier war er 1970-71 an den Vereinigten Theatern von Krefeld und Mönchengladbach engagiert, 1971-74 am Opernhaus von Essen, seit 1973 an der Staatsoper Hamburg. Seit 1977 bestand gleichzeitig ein Gastspielvertrag mit dem Opernhaus von Köln, in den Jahren 1977-83 auch mit der Deutschen Oper Berlin. Während dieser Zeit kam es zu zahlreichen Gastspielen in aller Welt. So sang er am Staatstheater von Hannover (1974) und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1978), an der Staatsoper Stuttgart (1983) und an der Oper von Frankfurt a.M. (1978), an den Opernhäusern von Lille (1979) und Lyon (1979), an der Grand Opéra Paris (1975 Manrico im »Troubadour«) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1976), an den Opern von San Francisco (1975 Manrico, zugleich sein Amerika-Debüt, 1976 Turiddu in »Cavalleria rusticana« und 1978  Cavaradossi in »Tosca«) und Houston/Texas (1982), in Amsterdam (1976) und an der Covent Garden Oper London (1981 Gustavus in Verdis »Un ballo in maschera«). Er war 1976-81 in insgesamt zwölf Vorstellungen an der Staatsoper von Wien zu Gast (Herzog in »Rigoletto«, Manrico, Pinkerton in »Madame Butterfly«, Alfredo in »La Traviata«, Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« und Don Carlos von Verdi). In der Spielzeit 1979-80 (Antrittsrolle: Turiddu) und wieder in der Spielzeit 1981-82 (als Herzog und als Manrico) war er an der Metropolitan Oper New York engagiert. 1979 Gastspiel an der Oper von Caracas. Aus seinem umfassenden Repertoire für die Bühne sind noch zu erwähnen: der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, der Titelheld in Verdis »Don Carlos« (Bremen, 1990), der Macduff in »Macbeth«, der Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von Giordano, der Titelheld in »Faust« von Gounod, der Calaf in »Turandot« von Puccini, der Alvaro in »La forza del destino« (Wiesbaden, 1993) und die Titelrolle in »Werther« von Massenet, der italienische Sänger im »Rosenkavalier«, der Henry in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, der Narraboth in »Salome«, der Laça in »Jenufa« von Janácek, der Stefan im »Gespensterschloss« von Moniuszko und der Andrei Chowanski in Mussorgskys »Chowanschtschina«. Erfolgreiches Wirken auch im Konzertbereich. Er starb 1998 in Villanueva y Galtria.

Schallplatten: Gala (Manrico im »Troubadour«, Mitschnitt einer Aufführung in Amsterdam von 1976 mit Cristina Deutekom), Opera 96 AOL (Manrico im »Troubadour«, Mitschnitt aus der Rheinoper Düsseldorf 1978).

 

6.4. Anna Maria ROVERE: 95. Geburtstag

 Sie studierte am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand und debütierte 1951 am Teatro Nuovo in Mailand als Mimi in »La Bohème«. 1951 gewann sie den ersten Preis bei einem Gesangwettbewerb der Mailänder Scala, wo sie am 25.3.1953 als Caterina Barchetta in der Uraufführung der Oper »Mas’aniello« von Jacopo Napoli debütierte. Hier hörte man sie auch u.a. 1954 als Mimì in »La Bohème«, 1955 als 1. Dame in der »Zauberflöte« und als Amelia in »Simon Boccanegra« sowie 1956 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1953-54 sang sie in Genua die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, in Palermo die Marguerite in »Faust« von Gounod; Sehr erfolgreich war sie auch bei Aufführungen von Opern im italienischen Rundfunk. 1954 hatte sie an der Oper von Triest große Erfolge. Sie gastierte dann am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio in Parma und an der Oper von Monte Carlo. Bei den Festspielen von Edinburgh sang sie 1955 die Alice Ford in Verdis »Falstaff« (mit dem Ensemble des Glyndebourne Festivals). Sie trat auch gastweise in Frankreich, in der Schweiz und in Spanien auf, 1958 gastierte sie in London in Rossinis »Wilhelm Tell«. Zu ihren Bühnenpartien zählten auch die Aida, die Leonore im »Troubadour«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Manon Lescaut von Puccini und die Nedda im »Bajazzo«. Sie starb 1998 in Mailand.

Schallplatten: Von der Künstlerin existieren keine offiziellen Platten, es sind jedoch Mitschnitte von Opernaufführungen im italienischen Rundfunk auf EJS veröffentlicht worden (u.a. Szenen aus »Francesca da Rimini« von Zandonai, »I Capuleti ed i Montecchi« von Bellini).

 

6.4. Edisson DENISSOW: 95. Geburtstag

Er wurde als Sohn eines Ingenieurs und einer Ärztin in Sibirien geboren. Er lernte 1946-47 Klavier an der Musikschule in Tomsk. 1947-51 studierte er zunächst Mathematik an der Staatlichen Universität Tomsk und schloss mit dem Diplom ab, bevor er sich entschloss, Komponist zu werden. Diese Entscheidung wurde von seinem späteren Lehrer Dmitri Schostakowitsch unterstützt. Denissow immatrikulierte sich dazu am Moskauer Konservatorium. Er wurde von Wissarion Schebalin in Komposition und von Nikolai Peiko in Klavier unterrichtet. Denissow, einer der bedeutendsten russischen Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hielt viele Jahre einen Kurs für Instrumentierung und Partiturlesen am Moskauer Konservatorium, und zwar in der mittleren Funktion eines „Alten Lehrers“. Infolge seines Enthusiasmus für avantgardistische Tendenzen des Westens im eigenen Werk wurde ihm keine eigene Kompositionsklasse „anvertraut“ (die berühmte Troika – Schnittke, Gubaidulina, Denissow – erlangte keine offizielle Anerkennung). Vom Generalsekretär des Komponistenverbandes der Sowjetunion Tichon Chrennikow wurde er 1979 als Mitglied der Gruppe Chrennikows Sieben scharf kritisiert. Dennoch belegten viele Kompositionsstudenten gerade die Klasse Denissows, um seine Werke kennenzulernen und wissbegierig den kritischen Bemerkungen und Wünschen der heimlichen Autorität zu lauschen. Zu seinen wichtigsten Schülern zählen Jelena Firsowa, Dmitri Smirnow, Wladimir Tarnopolski und Vadim Werbitzky. Denissow arbeitete 1968-70 am Experimentalstudio für elektronische Musik in Moskau. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde er Sekretär des russischen Komponistenverbandes und gründete die 1932 aufgelöste Assoziation für zeitgenössische Musik (ASM-2) wieder. Außerdem war er im März 1990 Schirmherr des von Juri Kasparow gegründeten Moskauer Ensembles für zeitgenössische Musik. 1992 erhielt er schließlich eine Professur am Moskauer Konservatorium. 1990-91 wirkte er am IRCAM in Paris. Gegen Ende seines Lebens, schwer verletzt nach einem Verkehrsunfall, emigrierte Denissow 1994 nach Frankreich und wurde in einer Pariser Klinik behandelt, wo er 1996 verstarb. Er hatte eine große Affinität zur französischen Kultur und verehrte den renommierten Komponisten Pierre Boulez. Andere musikalische Vorbilder waren Bartók, Mozart, Strawinsky und Webern. Nach einem gemeinsamen Meisterkurs bei Edison Denissow anlässlich der Internationalen Musikfestwochen Luzern IMF gründeten 1993 die Schweizer Komponisten Marianne Schroeder, John Wolf Brennan, Jean-Luc Darbellay, Christian Henking und Michael Schneider die Groupe Lacroix.

 

6.4. André PREVIN: 95. Geburtstag

Er wurde als drittes Kind des Rechtsanwalts Jakob Priwin (im späteren amerikanischen Exil nannte er sich Jack) und seiner Frau Charlotte, geb. Epstein, in Berlin geboren. Über das Geburtsjahr gibt es widersprüchliche Angaben (1929 oder 1930), auch von Previn selbst. Die Familie Priwin musste bei ihrer Emigration 1938 vor den Nationalsozialisten alles zurücklassen, so auch Unterlagen wie Geburtsurkunden. Mehr Indizien deuten allerdings auf 1929 als Geburtsjahr hin. Previn hatte zwei ältere Geschwister: Steve Previn (geboren als Stefan Priwin, 1925–93), der später vor allem im Bereich Produktion für Film und Fernsehen arbeitete, und die Schwester Leonora (1927–59). Die heutige Schreibweise des Familiennamens übernahm man im Exil von amerikanischen Verwandten, zu denen Charles Previn gehörte, ein Cousin zweiten Grades von Previns Vater, der unter anderem 1936-44 Musikdirektor bei Universal in Hollywood war. André Previn war seit 1943 US-amerikanischer Staatsbürger. Den ersten Musikunterricht erhielt André Previn von seinem Vater, einem Amateurmusiker. 1936-38 studierte Previn am Stern’schen Konservatorium (zu Previns Studienzeit von den Nationalsozialisten in Konservatorium der Reichshauptstadt Berlin umbenannt) unter anderem Klavier bei Rudolf Breithaupt. Im Herbst 1938 floh die jüdische Familie Priwin vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Paris. Dort war Previn für ein Jahr als Student am Pariser Konservatorium eingeschrieben, wo er unter anderem Improvisation bei Marcel Dupré studierte (wahrscheinlich als Gasthörer („auditeur“) in Duprés Orgelklasse). 1939 emigrierte die Familie in die Vereinigen Staaten und ließ sich in Los Angeles nieder. Zu Previns Lehrern in Los Angeles und San Francisco zählten Max Rabinowitsch, Joseph Achron, Ernst Toch, Mario Castelnuovo-Tedesco und Pierre Monteux, zu seinen weiteren Förderern Interpreten wie Jascha Heifetz (ein Freund der Familie) oder Joseph Szigeti, der Previn im Kammermusizieren schulte. In nicht geringem Maße war Previn jedoch Autodidakt, insbesondere als Komponist, Orchestrator, Dirigent und Jazzpianist. Als Schule verwies er in diesem Zusammenhang vor allem auf die Produktionsabläufe in Hollywood, wo er ab 1946 unter Vertrag stand. Diese ermöglichten ihm nicht nur den ständigen Austausch mit Kollegen wie Miklós Rózsa, Hugo Friedhofer oder Conrad Salinger, sondern auch ein stetes Lernen durch Handeln. Besonderes Renommee genoss er als Pianist und als vorzüglicher Vom-Blatt-Spieler, was seiner Laufbahn als Dirigent ab den Sechziger Jahren entgegenkam. Previn komponierte zeitlebens mit Notenpapier und Stift am Schreibtisch, ohne Zuhilfenahme von Klavier oder Notensatzprogrammen, um sich eine eigene Vorstellung vom Klang des Komponierten verschaffen zu können. Art Tatums Sweet Lorraine brachte Previn dazu, sich mit dem Jazz zu beschäftigen. Mit dreizehn Jahren begann Previn seine Karriere mit Radioaufnahmen, u. a. mit Hoagy Carmichael. Mit fünfzehn gab er ein Jazz-Konzert im Konzertsaal des Los Angeles Philharmonic Orchestra. Sein damaliger Impresario Laguna gründete dann eine Schallplattenfirma, für die Previn 1945/46 seine ersten Aufnahmen machte, unter anderem mit Jazzmusikern wie Willie Smith und Red Callender. Aufgenommen wurden auch Previns eigene Kompositionen wie Sunset in Blue. Er zählte zu den erstklassigen Jazzmusikern der Vereinigten Staaten und spielte mit Ray Brown, Dizzy Gillespie sowie Billie Holliday. Für das Trioalbum My Fair Lady mit Shelly Manne und Leroy Vinnegar erhielt er 1956 die erste Goldene Schallplatte der Jazzgeschichte. Auch als Filmkomponist betätigte sich Previn, beispielsweise für die Musik zu Three Little Words (1950), die auch von ihm dirigiert wurde. Die Musik zum Film Mädchen ohne Mitgift (The Catered Affair) (1956) stammt ebenso von ihm wie die Musik für die Filmkomödie Gigi (1958), für die er einen seiner vier Oscars für Filmmusik erhielt. Auch die Musik für die Filmkomödie Eins, Zwei, Drei (1961) ist von Previn. Er dirigierte auch Kinofilmmusik, etwa Akt der Gewalt (1948), Ein verwöhntes Biest (1953), Kiss Me, Kate! (1953), Seidenstrümpfe (1957), Porgy and Bess (1959), My Fair Lady (1964), Jesus Christ Superstar (1973), Rollerball (1975), Der Elefantenmensch (1980). Previn war vor allem als Dirigent symphonischer Orchester berühmt. Seine Orchesterleiter-Posten waren: Houston Symphony Orchestra (1967-69), London Symphony Orchestra  (Music Director: 1969–79; Conductor Laureate: seit 1993), Pittsburgh Symphony Orchestra (1976–84), Los Angeles Philharmonic Orchestra (1985–89), Royal Philharmonic Orchestra (Music Director: 1985–88; Principal Conductor: 1988–91), Oslo Filharmoniske Orkester (Sjefdirigent: 2002–06). Mit einem vielfältigen kompositorischen Schaffen ergänzte Previn sein Wirken für die klassische Musik. Uraufführung seiner Oper Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire) war am 19. September 1998 im War Memorial Opera House von San Francisco. Sein Violinkonzert (2002) schrieb er für Anne-Sophie Mutter. Previn wurde 1996 von Königin Elizabeth II. mit dem Orden Knight Commander of the British Empire (KBE) ausgezeichnet; im Jahr 2005 erhielt er den Glenn-Gould-Preis. Ende März 2011 erhielt er aus der Hand des deutschen Generalkonsuls in New York das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. 2012 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Er starb am 28. Februar 2019 in New York.

Previn war fünf Mal verheiratet und war Vater bzw. Adoptivvater von insgesamt neun Kindern. Seine erste Ehe mit der Jazzsängerin Betty Bennett, die er während seiner Militärzeit in San Francisco kennengelernt hatte, dauerte 1952-57. Previn war 1952 dorthin versetzt worden. Das war eine nicht nur in privater Hinsicht glückliche Fügung. Schon während seines Wehrdienstes konnte Previn dort einige Zeit bei Pierre Monteux, seit 1935 Leiter des San Francisco Symphony Orchestra, Dirigierunterricht nehmen. Zeitgleich führten ihn seine Frau und Chet Baker, ein Kamerad vom Militärdienst, in die lokale Szene des West-Coast-Jazz ein. Beide Erfahrungen sollten Previns weiteren künstlerischen Weg maßgeblich prägen. Aus der Ehe mit Bennett gingen zwei Töchter hervor. Bennett und Previn arbeiteten zu dieser Zeit auch an mehreren Jazzprojekten auf der Bühne und im Tonstudio zusammen, unter anderem dokumentiert durch die Alben Betty Bennett (1953) und Nobody Else but Me. Betty Bennett Sings the Arrangements of Shorty Rogers & André Previn (1955). In den 1990er Jahren formte Previn wiederholt auf Tourneen und Tonträgern Ensembles mit dem Jazzgitarristen Mundell Lowe, Bennetts späterem Ehemann und Stiefvater von Previns Töchtern. Previns zweite Ehe mit Dory Langdon, die 1959-70 bestand, blieb kinderlos. Dory und André Previn schrieben während der späten 1950er und 1960er Jahre zahlreiche gemeinsame Lieder für Filme und für Alben von Jazz- und Popkünstlern wie Doris Day. Ihre Lieder The Faraway Part of Town (aus dem Film Pepe) und A Second Chance (aus dem Film Two for the Seesaw) waren 1960 bzw. 1962 für einen Oscar in der Kategorie Best Original Song nominiert. Ihr größter gemeinsamer Erfolg war das Stück (Theme from) Valley of the Dolls (1967, aus dem gleichnamigen Film), das in der Fassung von Dionne Warwick und Burt Bacharach Platz 2 der maßgeblichen amerikanischen Hitparade, der Billboard Hot 100, erreichte. Die Ehe zerbrach 1968, als Previn mit Mia Farrow eine Beziehung einging. Da Dory den Nachnamen Previn beibehielt und zu Beginn der 1970er Jahre eine sehr erfolgreiche Phase als Singer/Songwriter erlebte, die vor allem auf autobiografischen, die Trennung verarbeitenden Liedern wie Beware of Young Girls gründete, blieb die Art der Trennung noch lange in den Schlagzeilen. Als Akt der Versöhnung wirkt das späte gemeinsame Orchesterlied The Magic Number (1997). André Previn und Mia Farrow heirateten 1970. Die Ehe dauerte bis 1979. Beide arbeiteten gelegentlich künstlerisch zusammen, so etwa 1973 für eine Aufnahme von Sergei Prokofjews Peter und der Wolf op. 67 mit Farrow als Erzählerin. Gemeinsam haben sie drei leibliche Kinder und drei Adoptivkinder. Die von Previn und Farrow gemeinsam adoptierte Tochter Soon-Yi ist heute mit dem Regisseur Woody Allen verheiratet, der nach Farrows Scheidung von Previn zwischenzeitlich auch mit Mia Farrow liiert war. 1982-99 war Previn mit Heather Hales verheiratet. Der gemeinsame Sohn Lukas (* 1984) ist als Gitarrist im Punk- und Rock-Bereich ebenfalls professioneller Musiker. 2002-06 war Previn in fünfter Ehe mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter verheiratet. Sie ist neben dem Boston Symphony Orchestra zur wichtigsten Interpretin und Auftraggeberin seiner späten Kunstmusik geworden. Sein 2002 von ihr uraufgeführtes Violinkonzert trägt ihren Namen. Allein sechs Kompositionen Previns bot sie zwischen 2001 und 2012 erstmals öffentlich dar. Beide haben auch mehrere Tonaufnahmen zusammen produziert, sowohl von Kompositionen Previns als auch mit Werken Dritter wie den Violinkonzerten von Leonard Bernstein, Erich Wolfgang Korngold, Peter I. Tschaikowsky und Jean Sibelius. Sie konzertierten regelmäßig gemeinsam. Previn hat Filmmusik (einschließlich zahlreicher Lieder), Jazzstücke und Kunstmusik verfasst. Zu seinen frühesten Kompositionen, die wenigstens der Gattung nach überliefert sind, zählen einige Studienwerke aus den mittleren 1940er Jahren (Klarinettensonate, Streichquartett, Rhapsody für Violine und Orchester und einige Kunstlieder). Diese Stücke entstanden parallel zu seinen ersten Arbeiten in Hollywood (ab 1946) und seinen ersten Jazzaufnahmen (ab 1945). Für ein vollständiges Werkverzeichnis einschließlich Uraufführungsdaten, -orten und -interpreten sowie Namen und Quellen zu verlorenen Werken (insbesondere der frühen Kammer- und Orchestermusik), abgebrochenen Projekten (wie der Oper Silk oder der Filmmusik zu Goodbye, Mr. Chips), abgelehnten Stücken (wie der Filmmusik zu See No Evil) und zurückgezogenen Kompositionen (wie dem Cellokonzert Nr. 1) siehe Frédéric Döhl: André Previn. Musikalische Vielseitigkeit und ästhetische Erfahrung, Stuttgart 2012, pp. 295–319. Previn hat seit 1945 als Pianist und Dirigent hunderte Tonträger produziert: Filmsoundtracks, Jazzalben, Easy-Listening-Platten, Aufnahmen von Klassischer Musik und eigenen Kunstmusikkompositionen. Hinzu kommen zahlreiche Aufnahmen Dritter von Werken Previns. Besonders gelungen sind seine Einspielungen sinfonischer Werke von Rachmaninow, Schostakowitsch und Vaughan Williams sowie der Ballette von Tschaikowsky. Eine umfassende Diskographie (einschließlich LP/CD-Nummern) findet sich in Frédéric Döhls Buch über André Previn.

 

7.4. Timothy PENROSE: 75. Geburtstag

 Er erhielt seine Ausbildung am Trinity College London. Sein Bühnendebüt fand 1974 beim Holland Festival statt. In der Folgezeit wurde er vor allem als Konzertsänger bekannt, wobei er sich in besonderer Weise der Musik des Barockzeitalters widmete. Er unternahm mit seinen Programmen zahlreiche Konzertreisen durch England, durch die europäischen Länder, in Nord- und Südamerika und trat in Rundfunksendungen der BBC London und weiterer englischer und ausländischer Sender in Erscheinung. Er sang zusammen mit mehreren Ensemblegruppen wie dem Medieval Ensemble of London, Pro Cantione Antiqua (mit dieser Gruppe trat er auch in Nord- und Südamerika auf), London Music Players und London Early Music Group. Zusammen mit diesen Gruppen entstanden mehrere Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen. 1972-75 war er Gentleman-in Ordinary of Her Majesty’s Chapel Royal. Er starb 2014 in London.

Schallplatten: DGG (»The Fairy Queen« von Purcell, »Semele« von Händel unter John Eliot Gardiner, letztgenannte Oper 1981 aufgenommen).

 

7.4. Miguel ROA: 80. Geburtstag

 Biographie des spanischen Dirigenten auf Spanisch:

http://www.zarzuela.net/ref/int/roa-biog_spa.htm

 

7.4. Ikuma DAN: 100. Geburtstag

Er wurde als Sohn des Geschäftsmannes Inō Ikuma und dessen Frau Michiko im Tokioter Stadtbezirk Yotsuya geboren und wuchs in Harajuku auf. 1931 wurde er an der Grundschule der Aoyama Lehrerbildungsanstalt eingeschult und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierunterricht. Im Jahr darauf wurde sein Großvater Baron Takuda Dan, Vorstandsvorsitzender der Mitsui Group, von dem Nationalisten Goro Hishinuma ermordet. Mit 13 Jahren wechselte er auf die Mittelschule, die zur Aoyama Hochschule gehörte. Im gleichen Jahr zog er in den Stadtbezirk Azabu (heute: Minato). Von 1942 an studierte er Komposition am „Konservatorium Tokio“ (heute: Hochschule der Künste Tokio). Zu seinen Lehrern zählten Shimofusa Kann‘ichi, Hashimoto Kunihiko, Hosokawa Midori und außerhalb des Konservatoriums auch Yamada Kosaku. 1944 trat er in eine Militärkapelle ein, spielte Bass Drum und übernahm zusammen mit Akutagawa Yasushi die Bearbeitung von Musikstücken. 1945 schloss er sein Kompositionsstudium ab und lernte bei Moroi Saburo Kontrapunkt und Musikanalyse. Von 1946 an lernte Dan Orchestrierung und Dirigieren bei Konoe Hidemaro. In diesem Jahr komponierte er u. a. Lieder mit Texten des Dichters Kitahara Hakushu. Es folgte Hana no machi mit einem Text von Ema Shoku (1913–2005). 1948 wurde Dan Komponist des japanischen Rundfunksenders NHK. In dieser Zeit, 1949 entstand auch die romantische Oper Yūzuru nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Kinoshita Junji. Es folgten die Symphonie Nr. 1 und die Uraufführung der Oper Yūzuru in Ōsaka 1952. Im Folgejahr gründete Dan zusammen mit Akutagawa Yasushi und Mayuzumi Toshiro die „Gruppe der Drei“ (Sannin no Kai), die in den nachfolgenden Jahren fünf Konzerte gab, bei denen sie eigene Kompositionen aufführten. In den 1950er Jahren war Dan Ikuma auf unterschiedlichen Gebieten außerordentlich produktiv. Er wurde musikalischer Direktor der Toho-Filmstudios, komponierte weitere Opern, die zumeist in Ōsaka uraufgeführt wurden, die Symphonie Nr. 5 entstand und er komponierte eine Vielzahl kleiner Werke zu unterschiedlichen Anlässen, wie etwa die Eröffnungsmusik der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio oder 1959 den „Festmarsch“ (Shokuten kyōshinkyoku) anlässlich der Hochzeit von Kaiser Akihito und Michiko. 1966 wurde Dan mit dem Preis der Japanischen Akademie der Künste in der Kategorie westliche Musik (Komposition) ausgezeichnet. Im Jahr darauf wurde auch sein schriftstellerisches Werk mit der Verleihung des Yomiuri-Literaturpreis für seinen Essay Pipe no kemuri gewürdigt. Im September 1996 erlitt er einen Herzinfarkt, der ihn für einen Monat zu einem Aufenthalt im Krankenhaus zwang. Drei Jahre später, 1999, wurde er für seine Verdienste als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt. Ikuma Dan verstarb 2001 im Alter von 77 Jahren während einer Reise nach China anlässlich eines Freundschaftsbesuchs unter der Schirmherrschaft der „Gesellschaft für chinesisch-japanischen Kulturaustausch“ an Herzinsuffienz in einem Krankenhaus in Suzhou. Ikuma Dan komponierte im Laufe seines Lebens sieben Opern, sechs Symphonien, eine große Zahl von Liedern und Chorstücken, sowie mehr als 200 Stücke Filmmusik.

 

8.4. Sabine HASS: 75. Geburtstag

Sie wuchs in München auf und begann bereits mit fünf Jahren das Violinstudium als Schülerin ihres Vaters, des Kammermusikers Ernst Hass; mit 11 Jahren Mitglied eines Jugendorchesters, mit dem sie Reisen in verschiedene europäische Länder unternahm. Mit 16 Jahren begann sie ihr Gesangstudium bei Karl-Heinz Lohmann in Berlin und setzte es bei Esther Mühlbauer und am Richard-Strauss-Konservatorium in München fort. Ihre Karriere begann sie 1970 an der Stuttgarter Staatsoper, deren Mitglied sie bis 1977 war. Seitdem band sie sich nicht mehr an ein bestimmtes Haus, blieb aber den Theatern von Gelsenkirchen und Karlsruhe verbunden und ging einer umfangreichen internationalen Gastspieltätigkeit nach. 1976 debütierte sie an der Staatsoper von München als Senta in »Der fliegende Holländer«. Seither ständiger Gast an diesem Opernhaus. An der Wiener Staatsoper (an der sie bereits 1973 anlässlich eines Gastspiels der Württembergischen Staatsoper Stuttgart als Schwester Gabrielle in K. Pendereckis »Die Teufel von Loudon« auftrat) debütierte sie 1977 als Senta und sang hier bis 1991 in insgesamt 92 Vorstellungen außerdem noch die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Agathe im »Freischütz«, die Elsa in »Lohengrin«, die Salome von R. Strauss, die 5. Magd wie die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Elisabeth in »Tannhäuser«, die Leonore in »Fidelio« und die 3. Norn in »Götterdämmerung«. 1977 sang sie bei den Festspielen von Bregenz die Rezia in »Oberon«. Gastspiele in Japan (zum Teil mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper), an der Opéra Bastille Paris (1992 als Chrysothemis und 1993 als Senta), an der Covent Garden Oper London, in Amsterdam, an der Opéra du Rhin Strassburg, in Triest, Venedig, Turin, Rom, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon und am Teatro Colón Buenos Aires. Mit der Hamburger Staatsoper und dem Opernhaus von Zürich war sie vertraglich verbunden. Sie sang 1983 die Isabella im »Liebesverbot« von R. Wagner an der Münchner Oper. 1983 debütierte sie als Elsa an der Mailänder Scala, an der sie auch 1988 die Titelrolle in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss (bei einem Gastspiel der Bayerischen Staatsoper) und 1994 die Chrysothemis sang. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie 1985-86 als 1. Dame in der »Zauberflöte« mit. 1986 gab sie ihre Antrittsvorstellung an der Metropolitan Oper New York ebenfalls in der Partie der Elsa, in der Spielzeit 1987-88 sang sie dort die Sieglinde, die sie auch bei einem Gastspiel der Metropolitan Opera New York in Tokyo 1993 wiederholte. Die Senta sang sie an der Oper von Philadelphia und 1987 in Rio de Janeiro; 1987 hörte man sie an der Oper von Frankfurt a.M. und am Teatro San Carlo Neapel als Leonore in »Fidelio«, 1988 in der gleichen Partie mit dem Ensemble des Kölner Opernhauses bei einem Gastspiel an der Oper von Tel Aviv. 1989 sang sie diese Partie an der Oper von Seattle und am Théâtre Châtelet Paris, an der Deutschen Oper Berlin 1989 die Sieglinde. 1989 übernahm sie erstmals am Nationaltheater Mannheim die Partie der Isolde in »Tristan und Isolde«, die sie 1990 am Stadttheater von Basel (wo sie auch als Sieglinde gastierte) und 1996 an der Hamburger Staatsoper wiederholte. 1991-94 trat sie bei den Bayreuther Festspielen als Senta auf, an der Deutschen Oper Berlin 1991 als Elsa, 1992 als Elisabeth in »Tannhäuser«, am Teatro Comunale Bologna 1992 als Brünnhilde in »Götterdämmerung«. 1994 hörte man sie am Théâtre Châtelet Paris als Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg 1995 als Isolde, 1996 in Turin und an der Staatsoper von Dresden wieder als Färberin. 1997 hörte man sie an der Deutschen Oper Berlin als Senta und als Isolde (als solche auch in Zürich), ebenfalls 1997 an der Oper von Rom als Elektra und an der Dresdner Staatsoper als Färberin. Große Karriere als Konzertsopranistin, wobei sie auch hier ein vielseitiges Repertoire beherrschte. Seit 1979 mit dem bekannten Bassisten Artur Korn (* 1937) verheiratet. Sie starb 1999 in Klagenfurt.

Schallplatten: DGG (»Der Wein« von Alban Berg), Wergo (»Mathis der Maler« von Hindemith), Orfeo (Isabella in »Das Liebesverbot« von R. Wagner), EMI (Maria in »Friedenstag« von R. Strauss).

 

8.4. Walter BERRY: 95. Geburtstag

Er wollte ursprünglich Ingenieur werden, studierte dann aber Gesang an der Wiener Musikhochschule bei Hermann Gallos. Zu seinen Lehrern zählten weiter Endre Koréh, Hans Duhan und Josef Witt. 1949 trat er in den Wiener Akademiechor ein, 1950 wurde er an die Staatsoper von Wien berufen. Hier debütierte er als Schließer in »Tosca« und hatte 1954 seinen ersten großen Erfolg als Titelheld in »Le nozze di Figaro«. Er trat im Lauf seiner langen Karriere bis 1995 an der Wiener Staatsoper in mehr als 100 verschiedenen Rollen und in rund 1300 Vorstellungen auf, darunter 93mal als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 89mal als Papageno in der »Zauberflöte« und 81mal als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. Unter den vielen Partien, die er an der Wiener Staatsoper verkörperte, sind herauszuheben: der Amonasro in »Aida«, der Waldner in »Arabella« von R. Strauss, der Schaunard wie der Colline in »La Bohème«, der Olivier wie der La Roche in »Capriccio« von R. Strauss, der Escamillo in »Carmen«, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Dandini in »La Cenerentola« von Rossini, die vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, der Guglielmo wie der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Masetto wie der Leporello in »Don Giovanni«, der Orest in »Elektra« von R. Strauss, der Falstaff von Verdi, der Jake Wallace in Puccinis »La Fanciulla del West«, der Minister wie der Don Pizarro in »Fidelio«, der Frank wie der Dr. Falke in der »Fledermaus«, der Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, der Galitzky in »Fürst Igor« von Borodin, der Telramund in »Lohengrin«, der Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, der Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Morone in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Klingsor in »Parsifal«, der Alberich in der »Götterdämmerung«, der Ochs im »Rosenkavalier«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, der Scarpia in »Tosca«, der Sprecher in der »Zauberflöte« sowie die Titelfiguren in den Opern »Gianni Schicchi« von Puccini und »Wozzeck« von A. Berg. Am 17.12.1976 wirkte er an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Kabale und Liebe« von G. von Einem (als Vater Miller) mit. 1990 sang er dort den Vater Wesener in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann. Gastweise auch an der Wiener Volksoper aufgetreten (u.a. 1975 als Quasimodo in »Notre Dame« von Franz Schmidt). 1953-89 sang er immer wieder bei den Festspielen von Salzburg. Seine Partien in Salzburg waren der Masetto (1953-54, 1956), der Perückenmacher in »Ariadne auf Naxos« (1954-55), der Brus von Müglitz in »Palestrina« (1955), der Papageno (1956, 1959-60, 1963-64), der 2. Gefangene in »Fidelio« (1957), der Leporello (1960-61, 1977-78), der Agamemnon in »Iphigenie in Aulis« von Gluck (1962-63), der Figaro in »Le nozze di Figaro« (1963, 1966-67, 1972-73, 1976), der Don Alfonso (1969-70), der Wozzeck (1972), der Barak (1974-75), der Musiklehrer (1979-82), der Sprecher in der »Zauberflöte« (1980-84), die Titelrolle in Händels »Saul« (1985) und der Don Magnifico in »La Cenerentola« (1988-89). Er trat in Salzburg auch in den Uraufführungen der Opern »Der Prozess« von G. von Einem (17.8.1953 als Franz und als Kanzleidirektor), »Penelope« von Rolf Liebermann (17.8.1954 als Eurymachos), »Irische Legende« von W. Egk (17.8.1955 als Tiger), »Die Schule der Frauen« von R. Liebermann (17.8.1957 als Poquelin) und »Julietta« von Heimo Erbse (17.8.1959 als Graf Falkenberg) auf. Dazu wirkte er bei diesen Festspielen in Konzerten (u.a. in einer konzertanten Aufführung von »Der Prozess« von G. von Einem 1988 als Willem und als Advokat) mit und gab sehr erfolgreiche Liederabende. Bei den Salzburger Osterfestspielen erlebte man ihn 1967 als Wotan in der »Walküre« und in Beethovens Missa solemnis, 1969 in Haydns »Die Schöpfung«, 1972 als Kurwenal und in Bachs Matthäuspassion. Gastspiele und Konzerte in Mailand (1972 Mozart-Requiem, 1974 Don Pizarro und 1978 nochmals Don Pizarro im Rahmen eines Gastspiels der Wiener Staatsoper) und an der Covent Garden Oper London (1954 mit dem Ensemble der Wiener Oper, 1976 als Barak, 1986 als Waldner und als Don Alfonso), 1958 und 1969 in Buenos Aires, in Brüssel, München und Stuttgart brachten anhaltende Erfolge; seit 1961 auch der Städtischen Oper Berlin verbunden. Seit 1966 kam er zu einer erfolgreichen Karriere an der Metropolitan Oper New York (Debüt als Barak). Er trat an diesem Haus in elf Spielzeiten in insgesamt 94 Vorstellungen auf: als Telramund, als Wotan in der »Walküre«, als Ochs (eine seiner größten Kreationen), als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Musiklehrer, als Don Pizarro, als Don Alfonso, als Leporello und zuletzt 1991 als Frank in der »Fledermaus«. 1957 gastierte er erstmals an der Oper von Chicago (Debüt als Figaro in »Le nozze di Figaro«); an der Oper von San Francisco 1976 als Barak, 1978 als Ochs und als Leporello, 1983 als Musiklehrer, 1985 als Alberich im Nibelungenring und 1988 als Klingsor zu Gast. Weitere Gastspiele führten ihn 1963 nach Tokio, an die Grand Opéra Paris (1966 als Wozzeck, 1972 und 1980 als Barak), zu den Festspielen von Aix-en-Provence (1958 als Papageno), nach Barcelona (1955) und an das Bolschoi Theater Moskau (1971 mit dem Ensemble der Wiener Oper). Aus seinem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne ist noch der Gunther in »Götterdämmerung« nachzutragen. Einer der bedeutendsten Konzert-, Oratorien- und Liedersänger seiner Generation. Er wirkte in Wien viele Jahre hindurch im pädagogischen Bereich, zu seinen zahlreichen Schülern gehörte u.a. die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager. Er war verheiratet mit der berühmten Mezzosopranistin Christa Ludwig (1928-2021), doch wurde diese Künstlerehe 1968 wieder aufgelöst. Er starb im Jahr 2000 plötzlich an einem Herzinfarkt in Wien.

Lit.: P. Lorenz: »Christa Ludwig-Walter Berry« (Wien, 1968), El. Birnbaum: Walter Berry. Die Biographie (Berlin 2001).

Sehr viele Schallplatten der verschiedensten Marken, u.a. Ariola-Eurodisc (»Die verkaufte Braut«, »Die Fledermaus«), Columbia, Decca (»Lulu« von A. Berg, »Don Giovanni«, »Hänsel und Gretel«, »Die Zauberflöte«, »Ariadne auf Naxos«), Philips (»Die Hochzeit des Figaro«), Vox (»Orfeo ed Euridice« von Haydn, »Die Verschworenen« von Schubert), CBS (»Wozzeck«, »Violanta« von Korngold, »Der Rosenkavalier«), Electrola-HMV (»Fidelio«, »Hänsel und Gretel«, »Così fan tutte«, »Le nozze di Figaro«, zweimal »Die Zauberflöte«, »Arabella«, »Die lustige Witwe«), RCA (»Ariadne auf Naxos«), Foyer (»Don Giovanni«), DGG (»Mord in der Kathedrale« von I. Pizzetti), Orfeo (»Penelope« von Liebermann, Mitschnitt der Salzburger Uraufführung von 1954), HRE (»Die Frau ohne Schatten«), Bella Voce(»La Rondine« von Puccini, Radiosendung von 1952), Melodram (»Giulio Cesare« von Händel, »Rienzi«, Masetto in »Don Giovanni«, Neapel 1955), Decca (»Der Kaiser von Atlantis«, 1994). Nixa, Remington und Vanguard. Sang in zwei Aufnahmen der Matthäuspassion auf DGG und Electrola. Zahlreiche Arien- und Liedaufnahmen; DGG-Video (»Ariadne auf Naxos«, »Don Giovanni«), Castle-Video (»The Rake’s Progress«), Dream Life-Video (Kurwenal in »Tristan und Isolde«, Orange Festival 1973).

 

9.4. Julius BITTNER: 150. Geburtstag

 Der Sohn eines Richters ergriff zunächst auch selbst die juristische Laufbahn. Während seines Studiums wurde er 1893 Mitglied der Wiener Burschenschaft Alania. Bis 1920 war Bittner als Richter in Wolkersdorf im Weinviertel in Niederösterreich tätig, 1920–22 als Beamter im Justizministerium. Daneben wurde Julius Bittner zu einem der bekanntesten und meistaufgeführten österreichischen Opernkomponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, geriet aber nach dem Zweiten Weltkrieg als typischer Vertreter der spätromantischen Oper in der Tradition von Richard Wagner allmählich in Vergessenheit. Viele seiner Opern behandeln österreichisch-alpenländische Themen und basieren meist auf selbstgeschriebenen Libretti. Er gilt als typischer Vertreter der österreichischen Volksoper. Julius Bittner (der von Kritikern den etwas deklassierenden Beinamen „Anzengruber der Oper“ erhielt) kann an musikalischer Bedeutung durchaus seinem bekannteren Zeitgenossen Wilhelm Kienzl gleichgestellt werden. Die Oper Das höllisch Gold (1916) ist seine erfolgreichste Oper, sie hat ihren Weg über viele Bühnen Deutschlands gemacht. Sein musikalischer Ansatz ist fest im Liedhaften verwurzelt. Jahrelang arbeitete Bittner als Feuilletonist für die Neue Freie Presse, die Österreichische Rundschau und den Wiener Mittag. Auch für auswärtige Zeitungen war er viele Jahre als Musikkritiker tätig. 1918-22 gab er zusammen mit David Josef Bach die Zeitschrift Der Merker heraus. Bittner war mit der Altistin Emilie Werner verheiratet. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen 1925 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin. 1936 setzte ihn, obwohl pronationalsozialistisch auftretend, der Reichssender Berlin irrtümlich auf eine schwarze Liste von Kulturschaffenden, die im nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr beschäftigt werden durften, er wurde aber wieder von diesem „Makel“ befreit. Er starb 1939 in Wien. Seine sterblichen Überreste ruhen in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 15). In seinem langjährigen Wohn- und Wirkungsort Wolkersdorf im Weinviertel erinnern ein Denkmal und ein nach ihm benannter Platz an den Komponisten. 1964 wurde Bittners Nachlass von der Wiener Stadtbibliothek übernommen, er umfasst nahezu alle Werke des Komponisten in autographen Skizzen, Textbüchern, Partituren und Klavierauszügen.

 

10.4. Mirka KLARIĆ: 90. Geburtstag

 Ausbildung durch Lea Vomacka und Lav Urbancic in Zagreb. Weiterbildung im Opernstudio der Mailänder Scala. Bühnendebüt 1954 an der Kroatischen Nationaloper von Zagreb als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Länger als zwanzig Jahre wirkte sie an diesem Opernhaus und war zugleich als erfolgreiche Konzertsopranistin tätig. 1955-56 war sie am Opernhaus von Sarajewo engagiert. Gastspiele führten sie vor allem an die Nationaloper von Belgrad, auch an die Wiener Volksoper, an die Nationaltheater von Sofia und Prag, an die Berliner Staatsoper, an die Theater von Basel, Genf (1974 als Fata Morgana in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«), Amsterdam, Bologna, Venedig, Neapel und Triest, an die Königliche Oper Kopenhagen, nach Frankfurt a.M. und Brno (Brünn). Sie gastierte auch bei den Festspielen von Wiesbaden. Sie gastierte zumeist zusammen mit dem Ensemble des Opernhauses von Zagreb. 1975 wirkte sie an der Oper von Zagreb in der Uraufführung der Oper »Die Liebe des Don Perlimplin« von Miro Belamaric in der Partie der Belisa mit. Im jugoslawischen Fernsehen trat sie in Sendungen der Opern »Salome« von R. Strauss und »Pique Dame« von Tschaikowsky auf. Im Übrigen trug sie auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium ein sehr vielseitiges Repertoire vor. Bühnenrollen: Desdemona in Verdis »Otello«, Nedda im »Bajazzo«, Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, Mimi in »La Bohème«, Tosca, Butterfly, Komponist in »Ariadne auf Naxos«, Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, Tatjana in »Eugen Onegin« und Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, Renata in »Der feurige Engel« und Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, Dula in »Ero der Schelm« von Gotovac. Sie starb 2022 in Zagreb.

Schallplatten: Jugoton (u.a. vollständige Oper »Die Liebe des Don Perlimplin«).

 

10.4. Zsolt DURKÓ: 90. Geburtstag

Er war 1955-60 an der Musikhochschule von Budapest Schüler von Ferenc Farkas und studierte 1962-63 bei Goffredo Petrassi an der Accademie di Santa Cecilia in Rom. Mit seinen Episoden über das Thema BACH erhielt er 1963 den Großen Preis der Akademie. Seitdem lebte er als freischaffender Komponist in Budapest, wo er 1997 starb. Durkó komponierte neben einer Oper Orchesterstücke, kammermusikalische Werke, Orgelstücke, Kantaten und ein Oratorium. Seine Werke wurden mit großem nationalem und internationalem Erfolg aufgeführt, und Durko erhielt u.a. den Erkel-Preis (1968 und 1975), den Kossuth-Preis (1978), den Béla-Bartók-Ditta-Pásztory-Preis (1985 und 1997) und den László-Lajtha-Preis (1997). Beim International Rostrum of Composers der UNESCO 1975 in Paris wurde er Distinguished Composition of the Year.

 

11.4. Henry HOLT: 90. Geburtstag

Seine Familie floh vor der Nazi-Okkupation aus Österreich in die USA, und Holt wuchs in Los Angeles auf. 1966-84 war er Musikdirektor der Seattle Opera. Er war Mitbegründer des Pacific Northwest Ballet und des Pacific Northwest Festival in Seattle. Hier führte er zehn Jahre in Folge Richard Wagners Der Ring des Nibelungen auf. 1984 kehrte er nach Los Angeles zurück und wurde musikalischer, später Generaldirektor des Los Angeles Opera Theatre, daneben war er auch künstlerischer Leiter der Baton Rouge Opera. Als Gastdirigent trat er u.a. an der New York City Opera und am Chicago Opera Theatre auf. Unter anderem dirigierte er die Uraufführung von Carlisle Floyds Oper Of Mice and Men. 1996 leitete er die Ring-Aufführung an der Arizona Opera. Als Musikpädagoge widmete er sich besonders der Musikerziehung für Kinder. Er arbeitete u.a. mit der National Guild of Community Schools of the Arts, dem Kennedy Center Education Program und dem E. D. Hirsch’s national Core Knowledge Movement zusammen. Außerdem gab er Opernworkshops an der University of Southern California, am Lewis and Clark College und der Louisiana State University. Er starb 1997 in Charlottesville.

 

12.4. Hans HELM: 90. Geburtstag

 Er besuchte die Finanz- und Wirtschaftsakademie in München und war zuerst als Finanzbeamter tätig, dann Gesangstudium bei Else Zeidler und Franz Reuter-Wolf in München sowie bei Emmi Müller in Krefeld. Bühnendebüt als Schtschelkalow in »Boris Godunow« von Mussorgsky 1957 am Opernhaus von Graz, wo er bis 1968 im Engagement blieb. Hier hörte man ihn u.a. auch als Marullo in »Rigoletto«, als Jan wie als Herzog Adam in Millöckers »Der Bettelstudent«, als Dr. Falke in der »Fledermaus«, als Harry in »Der Orlow« von B. Granichstaedten, als Herold wie als Homonay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß, als Ping in Puccinis »Turandot«, als Silvio im »Bajazzo«, als Marco in »Gianni Schicchi«, als Leutnant in »Madame Pompadour« von L. Fall, als Kühleborn in »Undine« von Lortzing, als Sandro de Luzzano in »Mona Lisa« von M. von Schillings, als Enrico Piselli in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, als Marquis d’Obigny wie als Germont-père in »La Traviata«, als Belcore in »L’Elisir d‘amore«, als Leutnant Montschi in »Ein Walzertraum« von O. Straus, als Nachbar in »Der Corregidor« von Hugo Wolf, als Silvano in Verdis »Un ballo in maschera«, als Lord Kookburn in »Fra Diavolo« von Auber, als Schaunard in »La Bohème«, als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, als Melot in »Tristan und Isolde«, als Ottokar im »Freischütz«, als Minister in »Fidelio«, als Don Carlo in Verdis »La forza del destino«, als Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing, als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als 2. Nazarener in »Salome« von R. Strauss, als Paul Aubier im »Opernball« von Heuberger, als Graf Luna im »Troubadour«, als Graf Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, als Schtschelkalow, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, als Don Juan in »Dame Kobold« von G. Wimbeger, als Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Herr Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Escamillo in »Carmen«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, in der Titelrolle von H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«, als Alfonso in Donizettis »Die Favoritin«, als Leonardo in »Bluthochzeit« von W. Fortner, als Guglielmo in »Così fan tutte« und als Graf in »Capriccio« von R. Strauss. Hier wirkte er auch in einigen Österreichischen Erstaufführungen mit: 1958 in »Unsere Träume« von P. Kreuder (als 1. Reporter), 1958 in »Keine Zeit für die Liebe« von J. Delgada (als Baron Bulban), 1963 in »Der feurige Engel« von Prokofjew (als Knecht), 1964  in »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola (in der Titelrolle) und 1965 in Busonis »Doktor Faust« (als Soldat). Er war dann 1968-71 am Staatstheater von Kassel im Engagement, 1971-73 am Opernhaus von Dortmund und 1973-96 langjähriges Mitglied der Staatsoper Wien. Hier sang er bereits 1958 als Gast den Grafen Luna in »Palestrina« von H. Pfitzner, später in über 1000 Vorstellungen fast 60 Partien, u.a. den Silvio, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Harlekin wie den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«, den Ping wie den Mandarin in Puccinis »Turandot«, den Ottokar, den Melot, den Marcello in »La Bohème«, den Sharpless, den Moralès in »Carmen«, den Grafen in »Capriccio«, den Ephraimit in Schönbergs »Moses und Aron«, den Minister in »Fidelio«, den Lescaut sowohl in Massenets »Manon« als auch in Puccinis »Manon Lescaut«, den Valentin in »Faust« von Gounod, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Eugen Onegin, den Heerrufer in »Lohengrin«, den Guglielmo, den Konrad Nachtigall wie den Fritz Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Homonay, den Dr. Falke, den Schtschelkalow, den Dominik in »Arabella«, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Einäugigen in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Ill in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, den Hasentreffer in H.W. Henzes »Der junge Lord«, den Barbier in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den Germont-père, den Belcore, den Ruggiero in konzertanten Aufführungen von Halévys »La Juive«, den Roucher in »Andrea Chénier«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Morald in einer konzertanten Aufführung von Wagners »Die Feen«, den Cecil in Donizettis »Maria Stuarda«, den Frank in Korngolds »Die tote Stadt«, den Albert in »Werther« von Massenet, den Ashby in »La fanciulla del West«, den Agamemnon in Glucks »Iphigénie en Aulide«, den Haudy in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«, den Schmierenschauspieler in Fr. Schrekers »Der ferne Klang«, den Angelotti in »Tosca«, den Kuligin in Janáceks »Katja Kabanowa«, den Vitellius in »Hérodiade« von Massenet, den De Siriex in »Fedora« von Giordano, den Donner im »Rheingold« und den Tomski in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Am 6.12.1990 nahm er im Wiener Ronacher an der Uraufführung der Oper »Kehraus um St. Stephan« von E. Krenek in der Partie des Alfred Koppreiter teil. Seit 1987 war er durch einen Gastvertrag länger als 20 Jahre der Hamburger Staatsoper verbunden, ebenso 1990-93 der Staatsoper München. Er sang an zahlreichen deutschen Opernbühnen, so in Bielefeld, Köln, Frankfurt a.M., Kassel, Hannover, Wuppertal, am Theater am Gärtnerplatz München, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Stuttgarter Staatsoper. Auch dem Opernhaus von Zürich verbunden. Hier nahm er am 5.12.1984 an der Uraufführung der Oper »Der Kirschgarten« von R. Kelterborn teil. Er wirkte bei den Salzburger Festspielen am 20.8.1973 in der Uraufführung von Carl Orffs »De Temporum fine comoedia« mit und sang dort 1981 den Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er gastierte auch an der Wiener Volksoper, bei den Festspielen von Bregenz (1974 Ernesto in »Die Welt auf dem Monde« von J. Haydn, 1979 Ping, 1982 Homonay und Enrico in »Lucia di Lammermoor«, 1983 Ottokar, 1985-86 Sprecher in der »Zauberflöte«) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. 1976 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Grafen in »Le nozze di Figaro« in der gleichen Rolle hörte man ihn 1976 und 1991 an der Covent Garden Oper London. 1984 gastierte er mit dem Ensemble der Münchner Staatsoper in China, er nahm an Gastspielen der Wiener Staatsoper in den USA und in Japan teil. Er sang in München 1989, in Frankfurt a.M. 1996 den Faninal. Sein weitläufiges Repertoire umfasste eine Vielzahl von größeren und kleineren Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, wobei er lyrische Aufgaben bevorzugte. Auch als Konzertsänger und im Operettenfach geschätzt. Er starb im Dezember 2023. – Sein Bruder Karl Helm (1938-2012) war u.a. als Bassist an der Münchner Staatsoper engagiert.

Schallplatten: HMV-Electrola. Decca (kleine Partie in Verdis »Otello«), DGG (»De Temporum fine comoedia«, »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Westminster (Heerrufer in »Lohengrin«), Capriccio (»Der ferne Klang« und »Der Schatzgräber« von Franz Schreker, »Notre Dame« von Franz Schmidt), Supraphon/Koch (Albert in »Werther« von Massenet).

 

12.4. Rosa DE VRIES-VAN OS: 200. Geburtstag

 Sie debütierte in ihrer holländischen Heimat 1846 an der Oper von Den Haag als Rachel in »La Juive« von Halévy. 1849-51 war sie an der französischen Oper in New Orleans in den USA engagiert. Auch in New York und in anderen Städten in Nordamerika ist sie aufgetreten. 1850 sang sie an der Oper von New Orleans in der amerikanischen Premiere der Oper »Le Prophète« von Meyerbeer die Partie der Fidès. 1853 gastierte sie mit einer wandernden Operntruppe in Toronto als Norma. Mehrere derartige Tourneen führten die Künstlerin durch die USA und durch Kanada. In dem Jahrzehnt zwischen 1855 und 1865 war sie an den großen italienischen Opernbühnen anzutreffen, wobei sie vor allem an der Mailänder Scala und am Teatro San Carlo von Neapel wichtige Erfolge im dramatischen Sopranfach erzielen konnte. An der Scala sang sie 1858 die Abigaille in Verdis »Nabucco«, die Titelpartie in dessen »Giovanna d’Arco« und die Lady Macbeth in »Macbeth«. 1863 erschien sie dort in der Oper »Il Bravo« von Saverio Mercadante. 1862 wirkte sie am Teatro San Carlo Neapel in der Uraufführung der Oper »Luisa Strozzi« von E. Viveconte mit. 1856 gab sie ein Gastspiel am Londoner Lyceum Theatre. Sie starb 1889 in Rom. Vier ihrer Kinder, die ihren Familiennamen in französischer Weise jetzt Devriès schrieben, hatten eine große Karriere als Sänger: ihre beiden Töchter Jeanne Devriès (1850-1924) und Fidès Devriès (1851-1941) als Sopranistinnen, ihr Sohn Maurice Devriès (1854-1919) als Bariton und ein weiterer Sohn, Hermann Devriès (1858-1949), als Bassist. Ihr Enkel, David Devriès (1881-1934), Sohn von Maurice Devriès, hatte als Tenor eine große Karriere in Frankreich und in Nordamerika.

 

12.4. Joseph-Théodore-Désiré BARBOT: 200. Geburtstag

 Er sang als Knabe im Chor der Kathedrale von Toulouse, studierte dann Violinspiel und am Conservatoire von Paris Komposition, Harmonielehre und Dirigieren bei M. Elwart. Auf dessen Rat hin begann er die Ausbildung seiner Stimme bei Manuel Garcia jr. und war auch Schüler der Pädagogen Morin, Moreau-Sainti und Michelot. In den Jahren 1847-49 sang er an der Pariser Grand Opéra u.a. den Léopold in Halévys »La Juive«, den Masaniello in »La Muette de Portici« von Auber, den Raimbaut in »Robert le Diable« von Meyerbeer und den Comte Ory von Rossini. Er wirkte am 26.11.1847 an der Grand Opéra Paris in der Uraufführung von Verdis »Jérusalem« (einer Neubearbeitung von dessen Oper »I Lombardi alla prima crociata«) in der kleinen Partie des Raymond mit. Seine Karriere spielte sich jedoch in der Hauptsache in Italien ab. Zusammen mit seiner Gattin, der Sopranistin Caroline Barbot-Douvry (1830-93), die seine Schülerin war und ihre Karriere unter dem Namen Mme. Barbot absolvierte, trat er auf ausgedehnten Tourneen an italienischen und russischen Opernhäusern in Erscheinung. Die Bühnen von Bologna, Turin, Rom, Mailand, Neapel und St. Petersburg waren Stätten des Erfolgs für das Sängerehepaar. 1859 waren beide Künstler in Paris, und am 19.3.1859 kreierte Joseph Barbot dort am Théâtre Lyrique die Titelpartie in Gounods »Faust«, während Mme. Miolan-Carvalho die Marguerite sang. (Sehr wahrscheinlich wurde bereits Ende Februar 1859 bei den letzten Kostümproben klar, dass Hector Gruyer die Titelrolle im »Faust« nicht singen konnte, worauf Barbot für ihn einsprang und die umfangreiche Partie in drei Wochen einstudierte. Letzte Klarheit über die damaligen Vorfälle am Théâtre Lyrique besteht jedoch nicht.). An der Opéra Comique sang er dann auch die Titelrolle in »Fra Diavolo« von Auber und den Lionel in »L’Éclair« von Halévy. Anschließend ging das Ehepaar jedoch seit 1860 wieder seiner Gastspieltätigkeit, vor allem in Italien und in Russland, nach; 1862 sang Mme. Barbot u.a. in St. Petersburg in der Uraufführung von Verdis »La forza del destino«. 1875 erhielt Joseph Barbot als Nachfolger von Mme. Viardot-Garcia eine Professur am Conservatoire National von Paris. Er starb 1896 in Paris. Eine entfernte Verwandte war die Mezzosopranistin Madeleine-Philippine-Andreé (Andréa) Barbot (1852-1923), die an der Opéra Paris wie an Opernhäusern in Frankreich und Belgien aufgetreten ist.

 

13.4. Siegfried MATTHUS: 90. Geburtstag

Seine Eltern waren Landwirte mit einem Gehöft in Ostpreußen. Die Mutter verdiente mit Schneidern etwas dazu, der Vater spielte in der Schenke zum Tanz auf, am Wochenende auch über Land. Mit neun Jahren wurde Siegfried Matthus zum Klavierunterricht geschickt. Am 22. Oktober 1944 floh er mit seiner Familie vor den heranrückenden Truppen der Roten Armee in den Westen.  Nach einer schweren Übergangszeit wurden die Eltern Neubauern in Läsikow im Landkreis Ruppin. Der Vater lehrte ihn Geigen- und Trompetenspiel so weit, dass er eine Nacht mit dem üblichen Repertoire Musik machen und dabei auch improvisieren konnte. Nach der Grundschule besuchte er bis zum Abitur die Oberschule in Rheinsberg, auf der er in der zwölften Klasse die Leitung des Schulchors übernahm, für den er auch komponierte. 1952-58 studierte Matthus an der Deutschen Hochschule für Musik in Ost-Berlin Chor- und Ensembleleitung, seit 1956 auch Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny. 1958-60 war er Meisterschüler von Hanns Eisler und danach bis 1964 freischaffender Komponist. Für Rundfunksendungen zum Bau der Berliner Mauer lieferte Matthus propagandistische Beiträge. Walter Felsenstein holte ihn 1964 an die Berliner Komische Oper, wo Matthus in Zusammenarbeit mit Götz Friedrich und Harry Kupfer lange als Berater (Dramaturg) für zeitgenössische Musik und Komponist wirkte. 1972 übernahm er eine Meisterklasse an der Akademie der Künste der DDR. Mit der Reihe Kammermusik im Gespräch wurde er 1966-88 zum Pionier der Modernen Klassischen Musik in der DDR. 1985 wurde er zum Professor ernannt. Zu seinen Schülern gehören Bernd Franke, Thomas Hertel, Walter Thomas Heyn und Reinhard Pfundt. 1969 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost), wo er ab 1972 eine Meisterklasse dieser Akademie leitete und Sekretär der Sektion Musik war. 1976 wurde er auch Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West) sowie 1978 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. 1990 initiierte er die Gründung der Kammeroper Schloss Rheinsberg mit Opernwerkstatt und Aufführungen, deren künstlerischer Leiter er seit der Gründung bis 2014 war. Am 1. September 2014 übernahm sein Sohn Frank Matthus die Leitung. 2007 erhielt die neue Veranstaltungshalle im Hafendorf Rheinsberg den Namen Siegfried-Matthus-Arena. Er war ab 1957 mit der Sängerin Helga Matthus verheiratet und wohnte in Stolzenhagen und in Berlin. Sein Sohn Frank Matthus (* 1964) ist Schauspieler und Theaterregisseur. Siegfried Matthus starb nach längerer schwerer Krankheit im August 2021 im Alter von 87 Jahren in Stolzenhagen. Matthus komponierte etwa 600 Musikwerke, die ihn zu einem der bekanntesten Komponisten der DDR machten. Er befasste sich mit Dodekaphonie, Serieller Musik und historischen Kompositionsverfahren von Bach bis Strauss, fühlte sich aber später einer freien Atonalität verpflichtet und arbeitete mit sieben- bis elf-tönigen Reihen. Er erfreute sich hoher Aufführungszahlen und wurde auch vom Publikum akzeptiert.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.siegfried-matthus.de/

 

13.4. Giovanni FOIANI (italienischer Bassist): 95. Geburtstag

 

13.4. Paul SPÄNI: 95. Geburtstag

Er studierte in Zürich und Wien Germanistik und Musikgeschichte. Seine Stimme erhielt ihre Ausbildung an der Wiener Musikakademie durch den berühmten Tenor Tino Pattiera. 1956-57 hatte er sein erstes Engagement an der Wiener Volksoper und war dann 1957-62 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Hier sang er am 21.10.1961 in der Uraufführung von Peter Ronnefelds »Die Ameise«. 1962-64 wirkte er am Staatstheater von Karlsruhe und seit 1964 in einer 25jährigen Karriere am Opernhaus von Zürich. Hier nahm er an den Uraufführungen der Opern »Ein Engel kommt nach Babylon« (1977) und »Der Kirschgarten« (1984) von Rudolf Kelterborn teil. Er war zu Gast beim Holland Festival, bei den Bregenzer Festspielen (1958 als Cascada in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1961 als Ottokar im »Zigeunerbaron« von J.Strauß und 1969 als Francois in der Operette »Hochzeit am Bodensee« von R. Stolz), bei den Festspielen von Salzburg (1964 als 1. Priester in der »Zauberflöte«) und mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein bei den Festspielen von Schwetzingen (1960 Uraufführung der Oper »Battaglia« von G. Wimberger), mit der Oper von Zürich bei den Festivals von Athen und Lausanne. Weitere Gastspiele am Stadttheater Bern, an der Staatsoper Stuttgart, an den Opernhäusern von Köln, Gelsenkirchen, Wuppertal, an der Opéra du Rhin Straßburg, an der Opéra-Comique Paris, an der Oper von Rom, in Basel, Madrid, Dresden, Helsinki und Milwaukee, am Theater am Gärtnerplatz München und an der Deutschen Oper Berlin. Dabei sang er ein umfassendes Bühnenrepertoire, das lyrische Rollen wie Charakterpartien für Tenor, kleinere Rollen wie Operettenpartien enthielt. Er trat gern in Werken zeitgenössischer Komponisten auf und wirkte u.a. 1958 in der Uraufführung einer Neufassung der Oper »Karl V.« von E. Krenek in Düsseldorf mit. Zu seinen Partien auf der Bühne gehörten u.a. der Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg, der Gottesnarr in »Boris Godunow« und die Hexe in »Hänsel und Gretel«. Er nahm am Opernhaus von Zürich an einer Anzahl von Erstaufführungen von Opern für die Schweiz teil, darunter »Lulu« von A. Berg (Ergänzung durch F. Cerha, Spielzeit 1979-80 in drei Rollen), »Volo di notte« von L. Dallapiccola (1965-66 als Radiotelegrafist), »Roberto Devereux« von Donizetti (1970-71 als Lord Cecil), »Dantons Tod« von G. von Einem (1970 als Hérault de Séchelles), »Der Jakobiner« von A. Dvorák (1977-78 als Lehrer Benda), »Bluthochzeit« von W. Fortner (1966-67 als Mond), »Re Cervo« von H.W. Henze (1968 als Coltellino), »Karl V.« von E. Krenek (als Alba und als Kardinal), am Stadttheater von Basel in Janáceks »Aus einem Totenhaus« (1973-74). Am Staatstheater von Karlsruhe trat er in der deutschen Erstaufführung der Oper »King Priam« von M. Tippett (1962-63 als Hermes) auf. Er übte später eine Lehrtätigkeit als Gesangpädagoge an der Schauspiel-Akademie in Zürich aus. Er starb 1993 in Davos (Schweiz).

Schallplatten: HMV-Electrola (Ottokar im »Zigeunerbaron«), Philips (Querschnitt »Die Dollarprinzessin« von L. Fall), Pick Records (»Engelbergische Talhochzeit« von Meyer von Schauensee), Melodram (1. Priester in der »Zauberflöte«).

 

13.4. Hermann THOMASCHEK: 200. Geburtstag

 Er war der Sohn eines protestantischen Pfarrers und studierte zunächst Theologie und Philosophie. Der berühmte Sänger und Pädagoge Eduard Mantius veranlasste ihn 1847, sich dem Bühnengesang zuzuwenden. Er wurde durch Franz Hauser in München ausgebildet. 1849 betrat er am Stadttheater von Danzig als Commendatore in Mozarts »Don Giovanni« erstmalig die Bühne. Es schloss sich eine verwirrende, bunte Vielfalt von Engagements an: 1849-50 Hoftheater Sondershausen (Thüringen), 1850-51 Stadttheater Würzburg, 1851-52 Stadttheater Zürich, 1852-53 Stadttheater Rostock, 1853-54 Hoftheater Kassel, 1854-55 Deutsche Oper Amsterdam, 1855-56 Stadttheater Görlitz, 1856-57 Stadttheater Stettin, 1857-58 Tournee mit einer Wanderoper (u.a. Auftritte in Lausanne und Chambéry), 1858-59 Stadttheater Lübeck, 1859-60 Stadttheater Nürnberg, 1861-62 Stadttheater Salzburg, 1862-63 Stadttheater Basel, 1864-65 Stadttheater Stralsund (als Sänger und Regisseur), 1865-66 Opernhaus Riga, 1866-67 Hoftheater Neustrelitz, 1867-68 Stadttheater Trier (als Sänger und Regisseur), 1868-69 Hoftheater Detmold, 1869-70 Stadttheater Chemnitz, 1870-71 Stadttheater Posen, 1871-72 Hoftheater Altenburg (Thüringen), 1873-74 Stadttheater Freiburg i. Br., 1874-75 Stadttheater Magdeburg. Er lebte dann in Chemnitz, war aber 1877-78 nochmals am Hoftheater von Sondershausen, 1878-79 am Stadttheater von Trier im Engagement. Bis 1888 trat er noch gelegentlich auf. Er betätigte sich im letzten Abschnitt seiner Karriere zunehmend im Buffo-Fach. Zu seinen Bühnenrollen gehörten der Oroveso in Bellinis »Norma«, der Giorgio in »I Puritani« vom gleichen Meister, der Gaveston in »La Dame blanche« (»Die weiße Dame«) von Boieldieu, der Marcel in Meyerbeers »Hugenotten«, der Bertram in »Robert le Diable« von Meyerbeer, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Kaspar im »Freischütz« und der Landgraf in »Tannhäuser«. Er war lange Jahre hindurch als Gesangpädagoge tätig. Seinen Lebensabend verbrachte er im Marie Seebach-Stift in Weimar, wo er 1910 starb. Er war verheiratet mit der Sängerin Luise Schmidt (* 17.11.1829 ArnstadtThüringen, † 15.10.1887 Frankenhausen am Kyffhäuser in Thüringen), die nach Abschluss ihrer Karriere 1869-83 als Gesangslehrerin in Chemnitz tätig war. Sein Sohn Hans Thomaschek (* 1859) war ein bekannter Bass-Bariton.

 

13.4. Joseph RASTELLI: 225. Geburtstag

 Sein Vater Vincenzo Rastrelli war 1795-1831 Hofkirchen-Komponist an der Katholischen Hofkirche in Dresden und Gesangslehrer der königlichen Familie. 1829 wurde Joseph Rastrelli neben Francesco Morlacchi (1784–1841) und Carl Gottlieb Reißinger (1798-1859) Musikdirektor der Katholischen Hofkirche. Joseph Rastrelli starb 1842 in Dresden.

 

14.4. Mark BELFORT: 90. Geburtstag

 Er studierte Philosophie und Pädagogik an der Columbia University; daneben private Studien in Violine und Gesang, hier mehrere Auszeichnungen und Stipendien. Er war zunächst freischaffend in Oper (Lake George Festival und ABC-TV Opera Company) und Musical (als Petruchio in Porters Kiss Me, Kate und als King Arthur in Lerner/Loewes Camelot) tätig. 1966/67 Engagement als lyrischer Bariton an den Städtischen Bühnen Oberhausen, dort unter anderem als Graf in Figaros Hochzeit, als Rigoletto, als Marcello in Puccinis La Bo­hème, als Silvio in Leoncavallos Bajazzo und als Zar in Lortzings Zar und Zimmermann aufgetreten. Danach Südamerikatournee mit dem Wiener Operettentheater als Eisenstein in Johann Strauß’ Die Fledermaus sowie Gastengagements als Detektiv in Gershwins Porgy and Bess an der Wiener Volksoper und am Opernhaus Zürich sowie als Danilo in Lehárs Die lustige Witwe in Innsbruck und Zürich. 1968 beendete er seine Bühnenlaufbahn und übernahm (bis 1972) die Leitung des Ressorts Unterhaltung für die amerikanischen Truppen in der BRD (Chief Commercial Entertainment). 1972–73 Tätigkeit als Koordinator und Impresario verschiedener Shows und Truppen. 1974 trat er die Nachfolge von Henry Hollenstein als Leiter des Internationalen Opernstudios Zürich an, welches er während 24 Jahren bis zu seinem Tod 1998 zu einer weltbekannten Institution aufbaute. In seiner Funktion als Organisator, Lehrer und Coach bereitete er mit ausserordentlichem pädagogischem Geschick und Einfühlungsvermögen junge Sängerinnen und Sänger, Korrepetitoren und Regieassistenten auf ihre berufliche Laufbahn vor, gab dramatischen Unterricht und inszenierte mehrmals die jährlichen Produktionen auf der Studiobühne und an Sommerfestivals (unter anderem 1991 Donizettis Rita und Il campanello, 1993 Brittens The Rape of Lukrezia, 1995 Viktor Ullmanns Der Kaiser von Atlantis, 1996 Francesco Cavallis Ormindo, 1997 Giuseppe Gazzanigas Don Giovanni oder Der steinerne Gast). Während der Umbauphase des Opernhauses 1982–84 war er zudem Produktionsleiter für Verdis Aida im Hallenstadion und Bernsteins West Side Story im Kongresshaus Zürich. Mit seiner Frau, der Sopranistin Renate Lenhart, gab er Workshops und Meisterkurse in New York, Assisi, Finnland und Riva del Garda. Er war Jurymitglied bei den Gesangswettbewerben des Migros-Genossenschafts-Bundes und dem Toti dal Monte-Wettbewerb in Treviso. (Quelle: Theaterlexikon der Schweiz)

 

14.4. Gaetano DELOGU: 90. Geburtstag

 Er lernte als Kind Violine, begann aber zunächst ein Jura-Studium, das er abbrach, um bei Franco Ferrara Unterricht im Dirigieren zu nehmen. In Florenz gewann er 1964 den 1. Preis eines Wettbewerbs junger Dirigenten und in New York 1968 den Mitropoulos-Wettbewerb. Fortan trat er bei vielen großen Orchestern Europas und der USA auf und wurde 1979 zum Musikdirektor des Denver Symphony Orchestra ernannt. Er starb im Juni 2019.

 

14.4. Paavo BERGLUND: 95. Geburtstag

Er studierte zunächst Geige an der Sibelius-Akademie in Helsinki und war Mitglied des Finnischen Radio-Sinfonieorchesters. Im Jahre 1949 gründete er ein eigenes Kammerorchester und war 1953 an der Gründung des Helsinki Chamber Orchestra beteiligt. 1956 wurde er Dirigent am Finnischen Radio-Sinfonieorchester und war danach 1962-72 Chefdirigent dieses Orchesters. 1975 wurde er Musikdirektor des Helsinki Philharmonic Orchestra. Paavo Berglund leitete auch außerhalb von Finnland viele bedeutende Orchester und war deren Chef- oder erster Gastdirigent, so beim Bournemouth Symphony Orchestra (1965-79), mit dem er für EMI viele Werke für die Schallplatte aufnahm. Beim Scottish National Orchestra war er 1981-85 erster Gastdirigent. Weiterhin dirigierte er u. a. die Berliner Philharmoniker, das London Symphony Orchestra, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die St. Petersburger und Moskauer Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig und das Israel Philharmonic Orchestra. Berglund war besonders geschätzt für seine Interpretationen der Werke seines Landsmannes Jean Sibelius und nahm dessen sämtliche Sinfonien dreimal für die Schallplatte auf. Sibelius selbst konnte Mitte der 1950er Jahre im hohen Alter noch von Berglund geleitete Aufführungen seiner Werke hören und schätzte ihn sehr. Berglund dirigierte auch die Erstaufnahme der Kullervo-Sinfonie und war an der Neu-Edition der 7. Sinfonie beteiligt. Außer für Sibelius setzte sich Berglund auch für andere skandinavische Komponisten des 20. Jahrhunderts ein, so etwa für Aulis Sallinen und Joonas Kokkonen. Seine Diskografie umfasst weiterhin Werke von u. a. Johannes Brahms (komplette Sinfonien bei Ondine), Wolfgang Amadeus Mozart, Edvard Grieg, Carl Nielsen (komplette Sinfonien bei RCA Red Seal) und Dmitri Schostakowitsch. Er starb 2012 in Helsinki.

 

14.4. Francesco BENEVENTANO: 200. Geburtstag

 Er gehörte dem italienisch-dalmatinischen Hochadel an und hieß eigentlich Francesco Giuseppe Federico Del Bosco, Barone della Piana. Er war ein Schüler des Tenors Giacomo Guglielmi in Bologna. 1843 debütierte er am Teatro San Carlo Neapel in »Linda di Chamounix« von Donizetti. 1843 sang er in Wien, 1845-46 an der Mailänder Scala. Er wirkte am 28.3.1843 am Teatro San Carlo Neapel in der Uraufführung der Oper »Anna La Prie« von Vincenzo Battista, am 21.2.1846 an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Estella« von Federico Ricci mit. 1847 kam er mit der Operntruppe von Salvatore Patti, dem Vater der großen Primadonna Adelina Patti, nach Nordamerika. Er blieb dort zwölf Jahre lang, sang vor allem in New York, gastierte aber auch in anderen amerikanischen Städten und in Mexico City und unternahm Gastspielreisen durch den nordamerikanischen Kontinent. 1847 sang er an Palmo’s Opera House New York in der amerikanischen Premiere von Donizettis »Linda di Chamounix«, 1849 in der von »Maria di Rohan«, ebenfalls von Donizetti. 1848 kreierte er am Astor Place Opera House New York für Nordamerika die Titelrolle in Verdis »Nabucco«. 1859 kehrte er nach Italien zurück. Er sang 1859 am Teatro Regio Turin in Rossinis »L‘Assedio di Corinto« und gastierte dann in Wien. 1860 war er in Budapest und kam noch im gleichen Jahr an die Mailänder Scala, an der er jetzt bis 1862 erfolgreich auftrat. 1864-69 war er an einer Reihe von großen Operntheatern zu hören: am Teatro Apollo Rom, am Teatro San Carlos Lissabon, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in Madrid und auch in London. Er galt als ausgezeichneter Interpret von Bariton-Partien in Opern von Bellini, Rossini und Donizetti sowie in den frühen Opern von Verdi. Zuletzt lebte er auf seinem Landsitz in seinem Geburtsort in Scicli bei Ragusa (Dalmatien), wo er 1880 starb.

 

14.4. Charles-Bartélemy CHAUDESAIGUES: 225. Geburtstag

 Er sang als Knabe im Chor der Pariser Kirche Saint-Méry. 1817 konnte er am Conservatoire de Paris das Musikstudium in den Fächern Gesang und Klavierspiel beginnen. Seine Familie zwang ihn jedoch, den Beruf eines Uhrmachers auszuüben, was er bis 1831 auch befolgte. Dann begann er in Paris mit dem Vortrag kleiner selbst komponierter Gesangsszenen, Chansonnettes comiques genannt. Das Publikum fand diese Art von gehobener Unterhaltungsmusik interessant, und er kam zu großen Erfolgen. Zu den beliebtesten und originellsten Chansonnettes (die später ihre Nachfolger in den Couplets der Operette hatten) gehörten »La Noce de Madame Gibou«, »La Lettre du Dumanet« und »La Valse du petit français«. Er starb 1858 in Paris.

 

15.4. Dirk SNELLINGS: 65. Geburtstag

Er studierte am Konservatorium von Antwerpen, wo er seine Ausbildung mit Auszeichnung abschloss. In den frühen 1990er Jahren gründete er gemeinsam mit Marnix De Cat, Jan Caals und Lieven Termont die Capilla Flamenca. Neben der Musik der franko-flämischen Polyphonie beschäftigte sich das Ensemble unter seiner Leitung auch mit zeitgenössischer Musik. Vor allem von ersterer wurde eine Vielzahl von Aufnahmen eingespielt. Als Solist war Snellings unter anderem für Ensembles wie Il Fondamento, La Petite Bande, Le Parlement de Musique und Ex Tepore tätig. Der Schwerpunkt seines Repertoires lag auch hier auf Renaissance- und Barockmusik. Außerdem unterrichte er Gesang und Geschichte der Alten Musik am Lemmens-Institut in Leuven. Er starb 2014 in Leuven.

 

15.4. Renato CIONI: 95. Geburtstag

 Seine Ausbildung erfolgte am Konservatorium von Florenz. 1956 gewann er einen Gesangwettbewerb, den die Oper von Rom ausgeschrieben hatte. Noch im gleichen Jahr 1956 debütierte er in Spoleto als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti. Seine Karriere nahm eine schnelle Entwicklung. Er sang 1957 im italienischen Fernsehen den Pinkerton in »Madame Butterfly«. Es schlossen sich erfolgreiche Gastspiele in Spanien, Portugal, der Schweiz und in England an. Mehrere Nordamerika-Tourneen nahmen ebenfalls einen erfolgreichen Verlauf. 1958 sang er auf Einladung des Komponisten Gian-Carlo Menotti bei den Festspielen von Spoleto in Donizettis »Il Duca d’Alba«. An der Mailänder Scala trat er 1961 als Pinkerton, 1962 als Kalaf in Busonis »Turandot«, 1964 als Alfredo in »La Traviata«, 1968 als Rodolfo in »La Bohème«, 1968-70 als Edgardo und 1974 als Stewa in »Jenufa« von Janácek auf. 1963 gastierte er am Teatro Massimo Palermo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi« und am Teatro San Carlo von Neapel in »Parisina d’Este« von Donizetti. An der Londoner Covent Garden Oper sang er 1962 den Herzog in »Rigoletto«, 1964-66 und 1969 den Cavaradossi in »Tosca«, 1965-66 den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi, 1967 den Alfredo. 1961-69 gastierte er oft an der Oper von San Francisco (als Edgardo, als Ismaele in Verdis »Nabucco«, als Herzog in »Rigoletto«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Tonio in »La fille du régiment«, als Cavaradossi, als Elvino in »La Sonnambula«, als Alfredo, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli und als Titelheld in Verdis »Ernani«), auch an der Oper von Chicago (hier 1968 als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«) als Gast aufgetreten. 1962 gastierte er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, 1963 an der Oper von Monte Carlo (als Pinkerton), 1965 an der Grand Opéra Paris (als Cavaradossi mit Maria Callas als Tosca), 1965-75 an der Staatsoper von Wien (als Riccardo, als Alfredo, als Herzog und als Rodolfo in »La Bohème« in insgesamt fünf Vorstellungen). Den Alfredo sang er auch 1969 am Teatro Colón Buenos Aires, den Herzog 1969 beim Maggio Musicale Fiorentino. An der Oper von Rom trat er 1970, 1972 (als Edgardo) und 1976 (als Stewa) auf, in Tokio 1971 als Pinkerton, 1970-71 am Teatro Petruzzelli von Bari, auch am Teatro Grande Brescia und 1972 am Teatro Donizetti Bergamo (in Donizettis »Parisina d’Este«). Seit 1965 häufige Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin; er gastierte auch an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart wie bei den Festspielen von Edinburgh (1963 als Rodolfo in Verdis »Luisa Miller« bei einem Gastspiel des Teatro San Carlo Neapel und 1969 als Herzog in »Rigoletto« bei einem Gastspiel des Teatro Comuanle Florenz), in Rio de Janeiro, Budapest, Bukarest, Prag, Kopenhagen und Lüttich. 1966 wirkte er bei den Festspielen von Verona als Cavaradossi mit. Er sang 1970 an der New Yorker Metropolitan Oper in insgesamt sechs Vorstellungen den Pollione in »Norma«, 1972 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom den Herzog und war noch 1979 am Opernhaus von Tours als Gast anzutreffen. Er starb 2014 in Portoferraio (Insel Elba).

Schallplatten: Auf Decca als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« mit Joan Sutherland zusammen und als Herzog in »Rigoletto«, auf ANNA-Records und auf Frequenz als Pinkerton in »Madame Butterfly«, auf MRF in »La Straniera« von Bellini, auf Melodram in »Il Duca d’Alba« (Spoleto, 1959), auf HRE in »La Bohème«, auf Voce in »Tosca« als Partner von Maria Callas (London, 1965), auf Morgan Records in »La Straniera« von Bellini, in »Jenufa« von Janácek und in »Francesca da Rimini« von Zandonai, auf Melodram in »Parisina d’Este« von Donizetti, auf Bellwood als Elvino in »La Sonnambula« von Bellini mit Joan Sutherland (New York 1961).

 

15.4. Sir Neville MARRINER: 100. Geburtstag

Bereits als 13-Jähriger studierte Marriner Violine am Royal College of Music in London und später am Pariser Konservatorium. 1950-59 war er Professor für Violine am Londoner Royal College of Music. Ab 1952 gehörte er als Violinist zum Londoner Philharmonic Orchestra und zum London Symphony Orchestra (LSO). 1958 gründete er mit zwölf Kollegen des LSO das Kammerorchester Academy of St. Martin in the Fields. Der Name war von der Barockkirche St. Martin-in-the-Fields am Trafalgar Square entlehnt, wo die Academy-Musiker nach dem Abendgottesdienst Konzerte geben durften. Die ersten Jahre waren beschwerlich, vor allem was die Finanzen betraf. Im Jahre 1970 erschien Marriners Einspielung von Antonio Vivaldis Vier Jahreszeiten. Seither feierten er und seine Musiker einen Erfolg nach dem anderen. Mit seinem Orchester spielte er zahlreiche Werke ein. 1969-79 war Marriner Dirigent des Los Angeles Chamber Orchestra, danach bis 1986 Musikdirektor des Minnesota Orchestra. 1983-89 leitete er das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des Süddeutschen Rundfunks. 1984 spielte die Academy of St Martin in the Fields unter seinem Dirigat die Filmmusik für Amadeus ein. Für seine musikalischen Verdienste ernannte Königin Elizabeth II. ihn 1975 zum Commander of the British Empire. Durch den Ritterschlag wurde er 1985 Knight Bachelor. Ab 1990 arbeitete er als freier Dirigent in Europa und den USA. Im Jahr 2015 wurde er Mitglied des Order of the Companions of Honour. Er lebte zuletzt mit seiner zweiten Ehefrau Molly auf seinem Landgut in der Nähe von Axminster in der Grafschaft Devon. Er war der Vater des Klarinettisten Andrew Marriner (* 1954). Neville Marriner starb am 2. Oktober 2016 in London, drei Tage nach seinem letzten Konzert in Padua. Der Musiker hätte am 4. Oktober 2016 im Wiener Musikverein ein Konzert mit der Academy of St. Martin in the Fields dirigieren sollen. Das Ensemble beschloss, dieses Konzert unter der Leitung ihres Konzertmeisters Tomo Keller dennoch zu geben und dem Andenken seines Gründers und „geliebten Sir Neville Marriner“ zu widmen. Nach der Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde nicht applaudiert, das Publikum erhob sich für eine Schweigeminute. Danach wurden Beethovens Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 und Mozarts Symphonie Es-Dur KV 543 gespielt, Solistin war Julia Fischer. Das Konzert wurde vom ORF aufgezeichnet und in der ganzen Welt ausgestrahlt.

 

16.4. Henry MANCINI: 100. Geburtstag

 Seine Eltern, Quinto Mancini und Anna Pece, waren Italoamerikaner. Sie waren in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg aus den Abruzzen in die USA gekommen, wo sie sich kennenlernten und heirateten. Musste Quinto noch als Stahlarbeiter sein Geld verdienen, war doch die Liebe zur Musik vorhanden. Er brachte sein einziges Kind Henry dazu, Piccolo- und Querflöte zu lernen, und sowohl er als auch Henry spielten diese Instrumente in der Einwanderer-Folklore-Band „The Sons of Italy“ im kleinen Aliquippa, Pennsylvania. Das Repertoire bestand vornehmlich aus italienischen Opernouvertüren, Märschen und populären Liedern der Heimat im Alten Europa. Mit 12 Jahren begann Mancini, Klavier zu lernen. Nach Abschluss der High School besuchte er die renommierte Juilliard School of Music in New York. Ein Jahr später – die USA waren mittlerweile in den Zweiten Weltkrieg eingetreten – wurde er zum Militärdienst einberufen und war 1945 an der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen beteiligt. Mancinis große Leidenschaft war und blieb Big Band, Swing und Jazz. Bereits in den vierziger Jahren hatte Mancini Kontakt zu den Swing- und Jazzgrößen der Zeit, insbesondere zu Benny Goodman. Diesem sandte er einige seiner eigenen Arrangements. Goodman bot ihm eine Anstellung an und so schloss Mancini sich 1946 der neu formierten Glenn-Miller-Band an (Miller war verschollen, das Orchester wurde von Tex Beneke geleitet). Nach dem Krieg erweiterte Mancini seine Kompositions- und Tonsatzkenntnisse noch mit Studien bei den bekannten Komponisten Ernst Krenek und Mario Castelnuovo-Tedesco. 1952 gab ihm das Universal-Studio eine zweiwöchige Anstellung für einen Abbott-und-Costello-Film: Abbott and Costello Go to Mars (1953). Die Zusammenarbeit hielt schließlich sechs Jahre. In dieser Zeit arbeitete sich Mancini als Komponist und Arrangeur durch alle denkbaren Filmgenres, meistens aber ohne in den Filmcredits aufgeführt zu werden. So war er z. B. auch für die Filme Der Schrecken vom Amazonas (1954, in 3D), Die Rache des Ungeheuers (1955, auch in 3D), Metaluna IV antwortet nicht (1955) und Tarantula (1955) tätig. Arbeitsteilungen von verschiedenen Komponisten waren zu der Zeit aus Zeitgründen notwendig und üblich. Weitere bekannte Komponisten der Universal-Musikabteilung unter der Leitung von Joseph Gershenson waren der österreichische Emigrant Hans J. Salter und Herman Stein. Der Erfolg von Mancinis Bearbeitungen für die Filme Die Glen Miller Story (1954, erste Oscar-Nominierung für Mancini) und Die Benny Goodman Story (1955) eröffnete ihm die Möglichkeit für weitere Filme neue Musikstile einzuführen. Mancini war mit Alex North (Endstation Sehnsucht), Elmer Bernstein (Der Mann mit dem goldenen Arm) und Leith Stevens (Der Wilde) einer der Ersten, die den Jazz in die bisher spätromantisch geprägte orchestrale Film- und Fernsehmusik einführten. Als beste Leistung seiner Zeit bei Universal bezeichnete Mancini die Musik zu dem Orson-Welles-Film Im Zeichen des Bösen (1958), die zu dieser Zeit die erste große Filmmusik mit lateinamerikanischem Jazz war. Die Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Blake Edwards, zuerst für die Fernsehserien Peter Gunn (1958) und Mister Lucky (1960/61), gab Mancini die Möglichkeit, seinen populären Stil zu entwickeln; sie wurde zu der erfolgreichsten Periode seines Schaffens. Das Album The Music from Peter Gunn gewann 1959 den allerersten Grammy für das beste Album des Jahres. Mit Musikstücken zu Frühstück bei Tiffany (1961, darin eines seiner bekanntesten Lieder, Moon River), Die Tage des Weines (1962), zu den Krimikomödien mit Peter Sellers um den Rosaroten Panther (ab 1963), zu Das große Rennen rund um die Welt (1965), Der letzte Zug (1962), Der Partyschreck, Zehn – Die Traumfrau, Victor/Victoria und zu vielen weiteren wurde er international bekannt. Edwards und Mancini arbeiteten bei nahezu 30 Filmen zusammen. Auch für die Musicalfassung von Victor/Victoria arbeitete Mancini wieder mit Edwards zusammen. Der zweite Regisseur, der Mancini half, große Musik-Scores zu entwickeln, war Stanley Donen, für den er u. a. die Musik zu Charade (1963), Arabeske (1966) und Zwei auf gleichem Weg (1967) komponierte. Daneben gab es viele weitere Regisseure, die von Mancinis Musik profitierten, so Howard Hughes, für dessen Film Hatari! (1962) Mancini – neben dem überraschend elegischen, originell instrumentierten Hauptmotiv – den zum Evergreen gewordenen Baby Elephant Walk schrieb, Martin Ritt mit seinem Film Verflucht bis zum jüngsten Tag (1970), Vittorio De Sica mit Sonnenblumen (1970), Norman Jewison mit Gaily, Gaily (1969), Paul Newman mit Sie möchten Giganten sein (1970) und Die Glasmenagerie (1987), Stanley Kramer mit Oklahoma Crude (1973), George Roy Hill mit Tollkühne Flieger (1975), Arthur Hiller mit Trans-Amerika-Express (1976) und Ted Kotcheff mit Die Schlemmer-Orgie (1978). Insgesamt gehen über 480 Film- und Fernsehkompositionen auf das Konto von Henry Mancini. Mancini übernahm seit den 1960er-Jahren regelmäßig Gastdirigate bei den großen amerikanischen und europäischen Sinfonieorchestern, mit denen er eigene Kompositionen und populäre Stücke seiner Filmmusik-Kollegen aufführte. Dabei spielte er selbst oft Flöte oder Piano und nahm eine eigene kleine Jazz-Combo mit auf seine Tourneen. Er war bis zu seinem Tod mit der Sängerin Virginia O‘Connor (1924–2021) verheiratet. Aus der Verbindung gingen Zwillingstöchter, Monica und Felice, sowie ein Sohn, Christopher, hervor. Monica begann nach dem Tod ihres Vaters eine eigene Gesangskarriere, nahm CDs auf und wurde zu einer der einfühlsamsten Interpretinnen der besten Songs ihres Vaters. Chris Mancini ist ebenfalls als Musiker tätig. Henry Mancini starb am 14. Juni 1994 im Alter von 70 Jahren in seinem Zuhause in Beverly Hills (Kalifornien) an den Folgen seiner Erkrankung an Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

 

17.4. Mendi RODAN: 95. Geburtstag

Er begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel und wurde mit 16 Jahren erster Violinist des rumänischen Radio-Symphonieorchesters. 1941 wurde sein Vater während des Holocaust ermordet. Rodan studierte Violine und Dirigieren an der Musikakademie in Bukarest und wurde 1953 Chefdirigent des rumänischen Radio-Symphonieorchesters. 1960 emigrierte er mit seiner Frau Jehudit, die er 1953 geheiratet hatte, und seinen beiden Kindern nach Israel. 1963-72 war er Chefdirigent und Musikdirektor des Jerusalem Symphony Orchestra und gründete während dieser Zeit das Jerusalem Chamber Orchestra. Im Laufe seiner Karriere dirigierte er weltweit führende Orchester, darunter das London Symphony Orchestra und die Wiener Symphoniker. Rodan war unter anderem ständiger Gastdirigent beim Oslo Philharmonic Orchestra (1972–76), Musikdirektor der Israel Sinfonietta (1977–91), ständiger Dirigent und Musikdirektor des Orchestre National de Belgique (1983–89), Musikdirektor des Chamber Orchestra of the Education Corps of the Israel Defense Forces (1985–89) sowie ständiger Dirigent beim Israel Philharmonic Orchestra (1993–97).1999-2002 wirkte er als Professor für Dirigieren und als musikalischer Leiter bzw. Dirigent bei mehreren der dortigen philharmonischen Orchester an der Eastman School of Music der University of Rochester in Rochester (New York). Er sorgte für weltweites Aufsehen, als er im Oktober 2000 erstmals in Israel ein Werk Richard Wagners spielte. Das Konzert löste damals scharfe Proteste von Holocaust-Überlebenden in Israel aus. 2006 wurde er mit dem Israel-Preis ausgezeichnet.Er starb 2009 im Alter von 80 Jahren in Jerusalem an einem Krebsleiden.

 

17.4. Jürgen FÖRSTER: 100. Geburtstag

 Nach dem Zweiten Weltkrieg sang er zunächst 1946-48 am Stadttheater von Göttingen, setzte dann aber seine Ausbildung weiter fort. 1949-50 war er am Staatstheater Hannover, 1950-54 am Stadttheater von Bremen und 1954-56 am Operettenhaus in Hamburg engagiert. 1955 folgte er einem Ruf an die Staatsoper Hamburg, deren Mitglied er dann für die folgenden dreißig Jahre blieb. Hier wirkte er 1964 in der Uraufführung der Oper »Der goldene Bock« von E. Krenek mit; er gastierte u.a. 1962 am Teatro San Carlo Neapel und im gleichen Jahr mit dem Ensemble der Hamburger Staatsoper in London. Später war er an der Hamburger Oper auch als Statistenführer tätig. Sein Bühnenrepertoire umfasste Partien aus dem Buffo- und dem Charakter-Fach, lyrische Rollen und Aufgaben aus dem Bereich der Operette. Zu nennen sind im Einzelnen der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Jaquino in »Fidelio«, der Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« und der Baron im »Wildschütz« von Lortzing, der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Alfred in der »Fledermaus« und der Andres in Alban Bergs »Wozzeck«. Er starb im Februar 1988.

Schallplatten: Philips (Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1962), Columbia (Don Curzio in »Die Hochzeit des Figaro«), HMV (»Die Fledermaus«, »Der Vogelhändler«, Kilian im »Freischütz«, Prinz in »Lulu« von A. Berg), DGG (2. Jude in »Salome« von R. Strauss).

 

17.4. Rudolf BERGER: 150. Geburtstag

 Ausbildung durch Adolf Robinson in Brünn. Debüt als Bariton 1896 am Stadttheater von Brünn in der Partie des Telramund in »Lohengrin«. Bis 1897 war er dann am Stadttheater von Olmütz (Olomouc) tätig und folgte 1898 einem Ruf an die Berliner Hofoper. Hier sang er u.a. am 18.4.1899 in der Uraufführung der Oper »Mudarra« von Fernand Le Borne, am 10.4.1900 in der von Ferdinand Hummels Oper »Die Beichte«, am 13.12.1904 in der Uraufführung der (wenig erfolgreichen) Oper »Der Roland von Berlin« von Leoncavallo die Partie des Thomas Wintz; am 14.4.1905 wirkte er in der Berliner Uraufführung von E. Humperdincks »Die Heirat wider Willen« mit. Bei den Bayreuther Festspielen trat er als Amfortas (1901, 1906 und 1908) sowie als Klingsor (1901 und 1908) in »Parsifal« sowie als Gunther in »Götterdämmerung« (1901, 1906 und 1908) auf. 1908 lernte er in Bayreuth den amerikanischen Gesangpädagogen Oscar Saenger kennen, der ihm dringend zu einer Umschulung seiner Stimme zum Tenor riet. Er wurde durch diesen dann in New York zum Helden- und Wagner-Tenor ausgebildet. Darauf debütierte er als solcher 1909 an der Berliner Hofoper in der Partie des Lohengrin. 1913 heiratete er die amerikanische Sopranistin Marie Rappold (1879-1957). Nach Gastspielen, in erster Linie in Wagner-Partien, in Paris, London, Prag und Amsterdam wie auch an der Wiener Hofoper (1912 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«) folgte er 1913 einem Ruf an die Metropolitan Oper New York (Debüt 1914 als Siegmund in der »Walküre«). An der Metropolitan Oper sang er in den beiden folgenden Spielzeiten vor allem Wagner-Heroen wie den Walther von Stolzing, den Tristan, den Siegfried in »Götterdämmerung«, den Lohengrin, den Parsifal und den Tannhäuser, aber auch den Tamino in der »Zauberflöte«. Sein Bühnenrepertoire besaß durch den Wechsel des Stimmfachs einen besonders großen Umfang; er soll 96 Bariton- und 18 Tenor-Partien beherrscht haben. Er starb plötzlich, auf dem Höhepunkt seiner Karriere stehend, erst 41 Jahre alt, 1915 in New York. – Sein jüngerer Bruder Robert Berger (* um 1876 Brünn) war gleichfalls als Bariton tätig. Nach seiner Ausbildung durch Adolf Robinson debütierte er 1898 am Deutschen Theater Brünn als Hans Heiling von Marschner, sang dann 1898-99 am Theater von Olmütz (Olomouc), 1899-1900 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, 1900- 1905 am Opernhaus von Breslau. 1907-10 wirkte er als Regisseur und Sänger am Stadttheater von Oppeln (Schlesien).

Schallplatten: Als Bariton erste Aufnahmen auf Berliner Records (Berlin, 1900-1901), dann auf Columbia (Berlin, 1903), G & T (Berlin, 1904), Favorit (Berlin, 1905), Odeon (Berlin, 1905-08), Homophon (Berlin, 1906), dazu Edison-Zylinder (Berlin, 1906); als Tenor kamen Aufnahmen auf Odeon (Berlin, 1909-13, hier u.a. vollständige Brautgemach-Szene aus »Lohengrin« mit Emmy Destinn) und auf HMV (Berlin, 1914) heraus.

 

17.4. Wenzel Johann TOMASCHEK: 250. Geburtstag

 Der jüngste Sohn einer achtköpfigen Stoffhändlerfamilie erhielt den ersten Violin- und Gesangsunterricht in Chrudim und besuchte dann die Schule des Minoritenklosters in Iglau. Ab 1790 studierte er in Prag Jura, Philosophie und Medizin. Als Pianist war Tomaschek Autodidakt, vermutlich nahm er in dieser Zeit aber auch Klavierunterricht bei Franz Xaver Duschek. 1798 hörte er Ludwig van Beethoven während dessen Aufenthalt in Prag und besuchte den Komponisten im Herbst 1814 in Wien. Er hat darüber umfangreiche Erinnerungen hinterlassen. Seine 1820 gegründete Musikschule wurde das musikalische Zentrum Prags in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und er galt als einer der bedeutendsten Klavierlehrer seiner Zeit. Zu seinen Schülern zählten Jan Václav Voříšek und Alexander Dreyschock. Er wurde von Beethoven ebenso geschätzt wie vom Musikkritiker Eduard Hanslick. Er war noch mit Joseph Haydn und Johann Wolfgang von Goethe zusammengetroffen und zu seinem Bekanntenkreis gehörten die tschechischen Patrioten Václav Hanka, František Palacký und Josef Krasoslav Chmelenský. Durch seine erfolgreichen Kompositionen fand er Unterstützung durch mehrere Adelsfamilien. Er starb 1850 in Prag. Er komponierte Opern und Schauspielmusiken, Sinfonien, Klavierkonzerte und Klaviersonaten, Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung, frühromantische Klavierstücke (EklogenRhapsodien und Dithyramben) und Virtuosenstücke, die auf die Werke Chopins verweisen. Außerdem schrieb er drei Messen, zwei Requien, Kantaten, Chöre und Lieder unter anderem auf Texte von Goethe und Schiller.

 

18.4. Tamás CSURJA: 65. Geburtstag

 Biographie des ungarischen Baritons auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Csurja_Tam%C3%A1s

 

18.4. Zdeněk CHALABALA: 125. Geburtstag

Er hatte ersten Musikunterricht bei seiner Mutter, einer Amateurpianistin, und begann zunächst ein Philosophiestudium, bevor er am Prager Konservatorium bei Vítězslav Novák studierte. Er setzte seine Ausbildung am Konservatorium von Brünn bei František Neumann fort und besuchte dort die Meisterklasse von Leoš Janáček. 1925-36 unterrichtete er am Brünner Konservatorium und trat gelegentlich am Staatstheater der Stadt als Dirigent auf. Seine bedeutendste Schülerin war die Komponistin Vítězslava Kaprálová. 1936 holte ihn Václav Talich an das Prager Nationaltheater, wo er bis zur Schließung des Hauses durch die deutschen Besatzer 1944 wirkte. Nach 1945 hatte Chalabala Engagements in Ostrava, Brünn und Bratislava, bevor er 1953 Chefdirigent des Nationaltheaters wurde. 1957-59 leitete er zudem als Gastdirigent Opernaufführungen am Moskauer Bolschoi-Theater. Auf Schallplatte sind Aufnahmen Chalabalas von allen wichtigen Opern Bedřich Smetanas sowie von Antonín Dvořáks  Rusalka sowie von mehreren seiner sinfonischen Dichtungen erhalten. Er starb 1962 in Prag und wurde auf dem Vyšehrader Friedhof beigesetzt.

 

18.4. Marie HAUPT: 175. Geburtstag

 Sie war Schülerin der großen Primadonna Pauline Viardot-Garcia und des Pädagogen Eduard Mantius in Berlin. 1870 debütierte sie am Hoftheater von Neustrelitz. Sie war 1870-72 am Hoftheater von Neustrelitz, 1872-73 am Stadttheater Stettin, 1873-74 an der Berliner Hofoper und während des Sommers an der Kroll-Oper Berlin engagiert. Sie war 1874-77 am Hoftheater Kassel engagiert, dann bis 1880 dem Theater von Mainz verbunden, doch gab sie ihre Bühnentätigkeit bereits seit 1877 weitgehend auf. Sie nahm an den ersten Bayreuther Festspielen teil, wo sie am 13. / 14.8.1876 die Freia im »Rheingold« und die Gerhilde in der »Walküre« sang. Ihre weiteren großen Partien fanden sich vor allem im Koloraturfach. Dazu gehörten das Ännchen im »Freischütz«, die Elvira in »I Puritani« von Bellini, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Page Urbain in den »Hugenotten« von Meyerbeer, die Marie in der »Regimentstochter« von Donizetti und die Venus in »Tannhäuser«. Die Sängerin, die seit ihrer Heirat mit dem berühmten Wagner-Tenor Georg Unger (1837-87) zumeist unter dem Namen Marie Unger-Haupt auftrat, war auch eine bedeutende Konzert- und Oratoriensängerin. Seit 1882 war sie als Gesangspädagogin in Leipzig tätig, wo sie 1928 starb.

 

18.4. Jacques-Alfred GUIGNOT: 200. Geburtstag

 Nach seiner Ausbildung, die er am Conservatoire National Paris erhielt, debütierte er 1845 an der Grand Opéra Paris, an der er für die folgenden zwanzig Jahre bis 1865 blieb. Er sang in dieser langen Zeit hier eine Vielfalt von Partien, darunter den Kaspar im »Freischütz«, den Gessler in Rossinis »Guillaume Tell«, den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, den St. Bris in »Les Huguenots« und den Mathisen in »Le Prophète« von Meyerbeer. Bei der Uraufführung der letztgenannten Oper 1849 hatte er an der Grand Opéra in einer kleineren Rolle mitgewirkt. Er sang an der Grand Opéra Paris am 6.12.1850 in der Uraufführung der Oper »L’Enfant prodigue« von Auber den Manéthon, 1854 trat er dort in der Uraufführung von Gounods Oper »La Nonne sanglante« auf. Nach Beendigung seiner Bühnenkarriere war er in Paris im pädagogischen Bereich tätig. Er starb 1900 in Paris.

 

19.4. Hertha TÖPPER: 100. Geburtstag

 Sie war die Tochter eines Musiklehrers und spielte bereits mit zehn Jahren Violine. Mit 17 Jahren begann sie ihr Gesangstudium; sie erhielt ihre Ausbildung am Landeskonservatorium von Graz. 1948 debütierte sie am Stadttheater von Graz (als Ulrica in Verdis »Ein Maskenball«), an dem sie bis 1952 engagiert war; dort sang sie eine Anzahl von Mezzosopran-Partien und hatte als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« einen ersten, großen Erfolg. Seit 1952 war sie Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Dort wirkte sie in der Uraufführung von Hindemiths »Harmonie der Welt« mit (11.8.1957). Am 14.6.1958 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des wiederaufgebauten Cuvilliés-Theaters in München den Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«. 1972 sang sie in München in der Uraufführung der Oper »Sim Tjong« des koreanischen Komponisten Isang Yun. Erst 1981 gab sie ihr Engagement an der Münchner Oper auf. 1951-52 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Flosshilde und die Siegrune im Nibelungenring, 1952 auch eines der Blumenmädchen und einen der Knappen in »Parsifal«, 1960 die Fricka im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1970 in einem Kirchenkonzert auf. 1953-54 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Octavian im »Rosenkavalier«. An der Wiener Staatsoper sang sie 1956-68 den Octavian, den Cherubino, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Clairon in »Capriccio« von R. Strauss und die 2. Norn in »Götterdämmerung«. Gastspiele trugen ihr an der Mailänder Scala (1973 als Fricka im »Rheingold«), an der Londoner Covent Garden Oper (1953 zusammen mit dem Münchner Ensemble als Clairon, 1958-60 als Octavian), in Brüssel, Amsterdam und Rom große Erfolge ein. Sie gastierte auch am Teatro Fenice Venedig (1955), an der Berliner Staatsoper, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1963) und kam bei einer Japan-Tournee 1968 zu weiteren Erfolgen. 1960 trat sie an der Oper von San Francisco (zugleich ihr US-Debüt) und in der Spielzeit 1962-63 an der Metropolitan Oper New York (in insgesamt acht Vorstellungen) als Octavian auf. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch zu nennen: die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, der Orpheus von Gluck, die Nancy in Flotows »Martha«, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky und die Sekretärin in Menottis »The Consul«. Seit 1949 mit dem Komponisten Franz Mixa (1902-94) verheiratet. Neben ihrem erfolgreichen Wirken auf der Bühne war sie eine geschätzte Konzert- und Oratorien-Altistin, namentlich als große Bach-Interpretin bekannt. 1971-81 war sie Professorin an der Musikhochschule München. Sie starb 2020 in München.

Schallplatten: DGG (»Die Meistersinger von Nürnberg«, »Die Hochzeit des Figaro«, »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, »Oedipus Rex« von Strawinsky, »Gurre-Lieder« von Schönberg, Hohe Messe von J.S. Bach), Eurodisc, Philips, HMV (»Die Walküre«), Opera, Melodram (Fricka im Nibelungenring aus Bayreuth, 1960; Octavian im »Rosenkavalier«; Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, München 1977), Testament (Flosshilde in »Götterdämmerung«, Bayreuth 1951), Columbia (3. Akt »Walküre«), Decca (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), MGM (Bach-Kantaten), Haydn Society, Erato (C-Moll-Messe von Mozart), Amadeo (»Das Buch mit sieben Siegeln« von F. Schmidt), MMS (Hohe Messe von J.S. Bach), Verona (»Serse« von Händel), Hastedt CD (»Genesis« und »An die Sonne« von R. Wagner-Régeny); Topaz-Video (»Eugen Onegin«).

 

19.4. Annie WEBER: 125. Geburtstag

 Gesangstudium am Konservatorium von Basel bei Gottfried Becker und Lucie Lissl, in Paris und in Köln bei Hans Ditt. 1924 begann sie ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Opernhaus von Köln, dem sie bis 1931 angehörte. 1931-41 war sie am Stadttheater von Bern und 1941-49 am Stadttheater von Basel engagiert, wo sie später während 23 Jahren als Gesangpädagogin am Konservatorium wirkte. In der Saison 1946-47 hörte man sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Leonore in »Fidelio« und als 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1949-51 als Abigaille in Verdis »Nabucco« und wieder als 1. Dame in der »Zauberflöte«. Sie sang am Stadttheater von Bern das Sopransolo in der deutschen szenischen Erstaufführung von A. Honeggers »Le Roi David« (Spielzeit 1941-42), die Titelrolle in der Schweizer Erstaufführung der Oper »Halka« von Moniuszko (1933-34, dann auch in Zürich) und die Agrafena in »Die Brüder Karamasow« von O. Jeremiás. Seit 1937 gab sie Gastspiele in Belgien, Frankreich, Holland und Spanien; sie gastierte an den Theatern von Luzern, Lausanne und St. Gallen, am Grand Théâtre Genf, an der Wiener Staatsoper (1947 als Amelia im »Maskenball« von Verdi), an den Opernhäusern von Nizza und Genua. Sie beherrschte ein sehr großes Repertoire für die Bühne; daraus seien genannt: die Gräfin in »Die Hochzeit des Figaro«, die Donna Anna i »Don Giovanni«, die Armide in der gleichnamigen Oper von Gluck, die Iphigénie in »Iphigénie en Tauride«, die Agathe im »Freischütz«, die Rezia in »Oberon«, die Martha in »Tiefland«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Titelrolle in »Mona Lisa« von M. von Schillings, die Marina in »Boris Godunow«, die Küsterin in »Jenufa« von Janácek, die Tosca wie die Turandot in den bekannten Puccini-Opern, Partien in Opern von Verdi (Aida, Leonore im »Troubadour« wie in »La forza del destino«, Alice Ford in »Falstaff«, Lady Macbeth in »Falstaff«), R. Wagner (Senta in »Der fliegende Holländer«, Venus und Elisabeth in »Tannhäuser«, Ortrud in »Lohengrin«, Isolde in »Tristan und Isolde«, Brünnhilde im Nibelungenring, Kundry in »Parsifal«) und R. Strauss (Elektra, Herodias in »Salome«, Marschallin im »Rosenkavalier«, Arabella). Sie sang in Basel die Ellen Orford in der deutschsprachigen Erstaufführung der Oper »Peter Grimes« von B. Britten (1946) und in Zürich die Maria in der Premiere der Richard Strauss-Oper »Friedenstag« (1939). Die Sängerin trat auch unter dem Namen Annie Weber-Brägger auf. Sie wirkte während 23 Jahren als Pädagogin an der Musikakademie in Basel; in zweiter Ehe war sie mit dem Schauspieler Hermann Gallinger (1899-1962) verheiratet. Sie starb 1988 in Basel.

 

20.4. Peter PARSCH: 80. Geburtstag

Er studierte Musik mit den Vertiefungen Gesang, Trompete und Orgel in Mainz. Sein erstes Engagement hatte er 1981 am Stadttheater Mainz, 1987 wechselte er ins Ensemble des Nationaltheaters Mannheim. Er wurde bekannt mit Titelpartien in Opern wie Wolfgang Amadeus Mozarts Figaros Hochzeit und in Gioacchino Rossinis Der Barbier von Sevilla, außerdem als Dr. Falke in Johann Strauß‘ Operette Die Fledermaus sowie als Henry Higgins in dem Musical My Fair Lady. Neben seiner Opernkarriere betrieb er mit seiner Familie in der Drosselgasse in Rüdesheim ein Weinlokal, in dem er immer wieder selbst als Sänger und Trompeter Unterhaltungsmusik spielte. Er starb im Juli 2009.

 

20.4. Elisabeth LACHMANN: 85. Geburtstag

 Der Vater der Sängerin war Schauspieler am Wiener Burgtheater, die Mutter Sängerin an der Volksoper Wien. Mit sechs Jahren erhielt sie Klavierunterricht, 1944-51 gehörte sie dem Kinderballett der Wiener Staatsoper an. Seit 1956 war sie Schülerin der bekannten Sopranistin Esther Réthy, seit 1957 Musik- und Gesangstudium an der Wiener Musikakademie bei Elsa Schwientek-Würtenberger und bei Christian Moeller. 1961 begann sie ihre Bühnenkarriere am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern (Debütrollen: Cagliari in »Wiener Blut« von J. Strauß und Despina in »Così fan tutte«). 1962-64 war sie als erster lyrischer Sopran am Staatstheater Karlsruhe engagiert; hier sang sie Partien wie die Micaela in »Carmen«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro« und die Regina in »Mathis der Maler« von Hindemith. 1964-68 gehörte sie dem Opernhaus von Graz an, wo sie als Susanna in »Die Hochzeit des Figaro«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Rosalinde in der »Fledermaus« und als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss auftrat. 1968 folgte sie einem Ruf an das Opernhaus von Dortmund, an dem sie eine über 25jährige große Karriere hatte. Hatte sie dort zunächst lyrische Partien wie die Marzelline in »Fidelio« (ihre Antrittsrolle), die Mimi in »La Bohème«, die Pamina und die Sophie im »Rosenkavalier« gesungen, so übernahm sie seit etwa 1972 jugendlich-dramatische Rollen (Butterfly, Nedda im »Bajazzo«, Sieglinde in der »Walküre«, Desdemona in »Otello« von Verdi), dann dramatische Partien wie die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Leonore im »Troubadour«, die Martha in »Tiefland« von d’Albert, die Aida, die Elisabeth in »Tannhäuser«, die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Seit 1985 sang sie auch Rollen wie die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Venus in »Tannhäuser«, die Tosca, die Amelia in Verdis »Ein Maskenball«, die Abigaille in dessen »Nabucco«, die Brünnhilde im Nibelungenring und die Marschallin im »Rosenkavalier« (1994), ihre wohl größte Kreation. 1991 hörte man sie am Opernhaus von Dortmund als Fata Morgana in Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen«. 1997 sang sie sehr erfolgreich an den Vereinten Theatern Mönchengladbach/Krefeld die Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss, in Dortmund die Hecuba in »Les Troyens« von Berlioz. 2000 sang sie in Dortmund die Kathinka in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Insgesamt ist die Künstlerin in 135 großen Sopranpartien aufgetreten. Zahlreiche Gastspiele an der Staatsoper Wien (1983 als Ariadne), an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an den Staatstheatern von Braunschweig, Hannover und Kassel, an den Opernhäusern von Köln und Frankfurt a.M., in Bremen, Nürnberg, Zürich und Antwerpen. Opern- und Konzerttourneen (Oratorien- und Liedgesang) führten die Künstlerin nach Belgien, Holland, Frankreich, Österreich, in die Schweiz, bis nach Asien (Seoul, Singapur, Taiwan), Afrika (Nairobi, Abidjan) und Südamerika (Santiago de Chile, Lima, Guatemala). Seit 1984 Dozentin an der Musikhochschule Detmold (Institut Dortmund). Sie ist im September 2020 verstorben. Sie war zeitweilig verheiratet mit dem Tenor Claude Heater (1927-2020).

 

20.4. Mária TIBOLDI: 85. Geburtstag

 Sie wurde in der ungarischen Provinz geboren, wuchs aber seit 1949 in Budapest auf. Ab 1957 erhielt sie dort eine gesangliche Ausbildung, die sie 1961 abschloss. Ab 1963 trat sie im heimatlichen Ungarn in Operetten und in Musicals auf und ging auf Gastspielreise durch das kommunistische Ausland (Bukarest, Prag, Moskau). Bereits 1966 folgte Mária Tiboldi einer Einladung in den Westen und spielte in Berlin (Theater des Westens) und Wien (Raimund-Theater). Auftritte in München und ans Landestheater Salzburg folgten. Erfolge feierte die schwarzhaarige Künstlerin vor allem in Operetten Emmerich Kálmáns, erhielt aber auch Hauptrollen in Stücken von Paul Abraham, Johann Strauß (Sohn), Franz Lehár und Giuseppe Verdi. In ihrer Hoch-Zeit an deutschen und österreichischen Operettenbühnen war Mária Tiboldi, die bereits 1964 ihr Debüt vor der Kamera als Filmschauspielerin gegeben hatte, auch ein gern gesehener Gast in deutschsprachigen Fernsehshows wie etwa im Sonntagskonzert, in Zauber der Melodie, in Zum Blauen Bock und in Drei mal Neun. Darüber hinaus wirkte sie auch in für das Fernsehen aufbereiteten Operettenadaptionen mit, so beispielsweise 1971 in Der Opernball. Wieder zurück in Ungarn, trat sie auch wieder an der Budapester Oper auf und wurde erneut als Filmschauspielerin eingesetzt: In István Szabós Film Hanussen sah man sie 1988 in einer kleinen Gastrolle. Mária Tiboldi hat für ihr künstlerisches Wirken mehrere Preise erhalten. Sie starb 2023 in Velence.

 

20.4. Gerhard SAMUEL: 100. Geburtstag

Der in Bonn geborene Komponist wanderte 1939 zusammen mit seiner Familie in Folge der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die Vereinigten Staaten aus. Er studierte Dirigieren und Geige an der Eastman School of Music und später bei Paul Hindemith an der Yale University. Nachdem Samuel einige Musicals am Broadway dirigiert hatte, setzte er seine Karriere als Violinist und stellvertretender Dirigent des Minneapolis Symphony Orchestra fort. Während seines zwölfjährigen Aufenthalts in der Bay Area war der Komponist musikalischer Leiter des Oakland Symphony Orchestra und des San Francisco Ballet. Außerdem war Samuel der erste Music Director des Cabrillo Music Festivals, gründete und leitete das Oakland Chamber Orchestra und gab Gastauftritte an der San Francisco Opera. Darüber hinaus hatte er Posten beim Los Angeles Philharmonic Orchestra, der University of Cincinnati und dem Pacific Northwest Ballet inne. Bekannt war der Komponist vor allem für sein Engagement für die zeitgenössische Musik. Im März 2008 ist er im Alter von 83 Jahren in Seattle einem Herzversagen erlegen.

 

21.4. Jewgenij CHERVONIUK: 100. Geburtstag

 Er war bis 1950 am Konservatorium von Kiew hauptsächlich Schüler der Pädagogen Jewtuschenko und Patorschinsky. 1950-52 begann er seine Bühnenlaufbahn mit einem Engagement am Opernhaus von Kiew. Seit 1952 wirkte er als erster Bassist an der Oper von Charkow und unternahm ausgedehnte Gastspiel- wie Konzertreisen innerhalb der gesamten Sowjetunion. Seine großen Bühnenrollen waren der Iwan Susanin in der gleichnamigen Oper von Glinka (»Ein Leben für den Zaren«), der Boris Godunow in Mussorgskys bekannter Oper, der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini und der Titelheld in »Taras Bulba« von Lysenko. Seit 1960 wirkte er als Gesanglehrer am Konservatorium von Charkow. 1967 wurde er zum Volkskünstler der UdSSR ernannt; er war Abgeordneter im Obersten Sowjet. Er starb 1982 in Charkow.

Schallplatten: Melodiya.

 

21.4. Franz MAZURA: 100. Geburtstag

 Sein Debüt wurde durch die Kriegsjahre des Zweiten Weltkrieges hinausgezögert, er trat aber bereits während seiner Gesangsausbildung durch Fred Husler in Detmold gelegentlich als Schauspieler auf. Er debütierte als Opernsänger erst in der Spielzeit 1955-56 am Staatstheater Kassel und sang dann 1956-59 am Stadttheater Mainz, 1959-64 am Staatstheater Braunschweig und seit 1964 am Nationaltheater Mannheim. Er gastierte bei den Salzburger Festspielen von 1960 als Cassandro in »La finta semplice« von Mozart und sang dort 1970 den Don Pizarro in »Fidelio«. 1963 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. Gastspiele brachten ihm an den großen deutschen Bühnen wichtige Erfolge ein. 1973 schloss er einen Gastspielvertrag mit der Staatsoper von Hamburg ab. Er war ein hervorragender Wagner-Interpret, wobei der Alberich im »Ring des Nibelungen« als seine Glanzrolle galt. Weitere Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren der Scarpia in »Tosca«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und der Moses in »Moses und Aron« von Schönberg. Die dunkle Klangtönung seiner Stimme erlaubte es ihm, zahlreiche Basspartien zu übernehmen. 1967 hatte er am Grand Théâtre Genf einen sensationellen Erfolg als Jochannaan. Dort sang er 1982 auch den Klingsor in »Parsifal« und 1984 den Alberich im »Rheingold«. 1968-84 gab er Gastspiele an der Staatsoper von Wien als Jochanaan, als Commendatore in »Don Giovanni«, als Wotan im »Rheingold«, als Don Pizarro, als Moses und als La Roche in »Capriccio« von R. Strauss. 1968-98 trat er an der San Francisco Opera (als Commendatore, als Jochanaan, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Don Pizarro, als Gunther in »Götterdämmerung«, als Wotan im »Rheingold«, als Alberich in »Siegfried« und in »Götterdämmerung« sowie als Schigolch in »Lulu« von A. Berg) auf, 1967 am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Gerne gesehener Gast an der Grand Opéra Paris in Partien wie dem Gurnemanz in »Parsifal« (1973-74), dem Alberich im »Rheingold« (1977-78), dem Orest in »Elektra« von R. Strauss (1977) und dem Wotan in der »Walküre« (1978). Er wirkte dort am 24.2.1979 in der Uraufführung von Alban Bergs Oper »Lulu« in der von F. Cerha neu bearbeiteten dreiaktigen Fassung in der Doppelrolle Dr. Schön/Jack the Ripper mit (und sang diese beiden Rollen auch beim Gastspiel der Pariser Oper an der Mailänder Scala). Er erschien auch an den Opern von Nizza und Straßburg. Seit 1980 Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper New York (Debüt als Dr. Schön/Jack the Ripper), an der er bis 2002 in insgesamt 175 Vorstellungen auch den Alberich im Nibelungenring, den Geisterboten in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Creon und den Boten in »Oedipus Rex« von Strawinsky, den Gurnemanz wie den Klingsor in »Parsifal«, den Don Pizarro, den Waldner in »Arabella«, den Doktor in »Wozzeck«, den Frank in der »Fledermaus«, den Rangoni in »Boris Godunow«, den Wotan in der »Walküre«, den Mr. Flint in »Billy Budd« von Benjamin Britten und den Schigolch in »Lulu« sang. 1984 trat er an diesem Haus in einem Galakonzert zum 25jährigen Jubiläum von Leonie Rysanek mit Szenen aus Wagner-Opern auf. Einen der größten Erfolge seiner Karriere hatte er, als er beim Israel Festival 1974 im antiken Theater von Caesarea den Moses gestaltete. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte er 1971-75, 1977-80 und 1984-86 als Gunther, 1972-74 und 1977-78 als Biterolf in »Tannhäuser«, 1972-75 als Alberich, 1973 und 1975 als Gurnemanz, 1975 als König Marke in »Tristan und Isolde«, 1975-80, 1982-85, 1987-89 und 1991-95 als Klingsor sowie 1988 als Wanderer in »Siegfried« mit. Am Stuttgarter Staatsschauspiel spielte er 1990-92 den König Lear im gleichnamigen Stück von Shakespeare. 1991 nahm er am Opernhaus von Köln an der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller teil. 1992-96 war er am Teatro Colón Buenos Aires zu Gast. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1994 als Wesener in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«, 1999 und 2003 als Schigolch, 2010 als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und 2012 als Njegus in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1999 trat er am Opernhaus von Köln als Titurel in »Parsifal« auf. 1999 hörte man ihn am Staatstheater von Mainz als Schigolch, in Amsterdam als Haushofmeister in »Capriccio« von R. Strauss, 2001 am Stadttheater von Bielefeld wieder als Schigolch, den er auch 2004-05 an der Bayerischen Staatsoper München und 2010 an der Mailänder Scala verkörperte. Als Pfleger des Orest in »Elektra« von R. Strauss trat er noch 2013 beim Festival von Aix-en-Provence, 2014 an der Mailänder Scala, 2016 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie 2016 und 2019 an der Staatsoper Berlin auf. 2015 trat er am Staatstheater Hannover als Sir Edgar in H.W. Henzes »Der junge Lord« auf. An der Staatsoper Berlin trat er 2015 und 2019 als Hans Schwarz in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Als großer Sänger-Darsteller beherrschte er ein außergewöhnlich umfangreiches Bühnenrepertoire von rund 200 großen und kleineren Partien. Daraus sind ergänzend zu nennen: der Figaro in »Die Hochzeit des Figaro«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Creon in »Medea« von Cherubini, der König Heinrich in »Lohengrin«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Morone in H. Pfitzners »Palestrina«, der Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der König Philipp wie der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Escamillo in »Carmen«, der Boris Godunow, der Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Titelpartie in »Lear« von A. Reimann, der Popolani in »Barbe-Bleue« von Offenbach, der Joe in dem Musical »Showboat« von J. Kern und der Porgy in Gershwins »Porgy and Bess«. Er starb 2020 in Mannheim. Er war verheiratet mit der Soubrette Elisabeth Friedmann, die 1954-55 am Opernhaus von Wuppertal, 1956-58 am Stadttheater von Mainz engagiert war.

Schallplatten: Electrola, DGG (Gesamtaufnahmen »Palestrina« und »Wozzeck«), Philips (Gunther in »Götterdämmerung«, Moses in »Moses und Aron« von Schönberg), DGG (»Lulu«), Decca (»Der Kaiser von Atlantis« von Ullmann), Col Legno (Voland in »Der Meister und Margarita« von York Höller).

 

21.4. Viktors STOTS: 125. Geburtstag

 Er entstammte einer bäuerlichen Familie und sang nach seinem Abitur 1919 zunächst im Chor der Lettischen Nationaloper Riga. 1925 studierte er Gesang am Konservatorium von Riga und war 1925-27 Schüler von Grani Francesconi und San Marco in Mailand. 1927-44 war er, jetzt als Solist, Mitglied der Nationaloper Riga, zugleich 1935-43 Dozent und seit 1943 Professor am Rigaer Konservatorium. Seine großen Erfolge in der langen Zeit seines Wirkens am Opernhaus von Riga hatte er als Rigoletto, als Renato im »Maskenball« von Verdi, als Germont-père in »La Traviata«, als Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, als Silvio im »Bajazzo«, als Wolfram in »Tannhäuser« und als Valentin in »Faust« von Gounod. Er sang auch Rollen in Opern zeitgenössischer lettischer Komponisten, so den Akmentins in der Oper »Im Feuer« von Janis Kalnins und den Horatio in »Hamlet« (1936) vom gleichen Meister. 1944 flüchtete er aus Lettland zuerst nach Deutschland und emigrierte von dort 1946 in die USA. Hier leitete er zusammen mit seiner Gattin, der Sängerin Magda Stota, in New York ein eigenes Gesangstudio. Sein Familienname kommt auch in der Schreibweise Stott vor. Er starb 1974 in New York.

 

22.4. Frido MEYER-WOLFF: 90. Geburtstag

 Er trat bereits mit sieben Jahren in dem Film »Zwischen Himmel und Erde« und als Knabensopran auf. Er betätigte sich in verschiedenen Berufen, war u.a. Schauspieler, Radioansager und ließ seine Stimme am Städtischen Konservatorium Berlin, dann durch Wolf Völker in Berlin, durch Jean Cocteau in Paris und durch Hildegarde Scharff in Hamburg ausbilden. 1954 und 1956 war er Preisträger beim Llangollen International Musical Eisteddfod (Wales). 1955 Bühnendebüt am Stadttheater von Stralsund als Figaro in »Die Hochzeit des Figaro«. Er sang seit 1961 in Westdeutschland während einer Spielzeit am Stadttheater von Trier, dann als Gast an der Hamburger Staatsoper, am Staatstheater Kassel, vor allem aber am Landestheater Kiel und an der Deutschen Oper Berlin, wo er bereits 1958 in deren Opernstudio an der Uraufführung von Darius Milhauds »Fiesta« teilgenommen hatte. Er wirkte 1958 an der Städtischen Oper Berlin (auf deren Studiobühne) auch in der Uraufführung der Oper »Corinna« von Wolfgang Fortner und 1959 in der von »Anaximanders Ende« von Werner Thänichen mit. Sehr große Erfolge hatte er bei Gastspielen im französischsprachigen Raum, wohin er 1961 seinen Wohnsitz verlegte: er war zu Gast an den Opernhäusern von Marseille (seit 1961), Nizza (1986) und Nancy, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1965) und an der Oper von Monte Carlo. Hier trat er seit seinem Debüt als Minister in »Fidelio« 1967 immer wieder auf. An der Opéra-Comique Paris wirkte er am 2.4.1963 in der Uraufführung der Oper »The Last Savage« (»Le dernier sauvage«) von Gian Carlo Menotti in der Partie des Maharaja mit. Weitere Gastspiele an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der Oper von Rom, am Teatro Colón Buenos Aires (1981, 1982), in Lausanne (1987), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1963) und Spoleto (1963 als Ochs im »Rosenkavalier«). Seit 1981 kam er an der Deutschen Oper Berlin zu einer langen, erfolgreichen Karriere. Auf der Bühne ist er in einem weit gespannten Repertoire erschienen, das seriöse wie Buffo-Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur umfasste, Rollen in Opern von Mozart, Verdi, Wagner, Lortzing, Donizetti, Puccini, Richard Strauss, Carl Orff, Weber, Rossini, Smetana, Mussorgsky, dazu vieles aus dem Umkreis der französischen Oper aller Epochen. 1991 wirkte er am Stadttheater von Bremen in der Uraufführung von Wilfried Hillers »Das Traumfresserchen« mit. Er übernahm auch mittlere und kleinere Partien. Im März 2001 verabschiedete er sich mit einem Liederabend an der Deutschen Oper Berlin aus seiner Karriere. Als Konzertsänger ebenso geschätzt wie als Regisseur und als Gesangpädagoge. Später arbeitete er auch als Souffleur an der Deutschen Oper Berlin und leitete während vieler Jahre Sommerfestspiele für junge Künstler in Cap d’Ail bei Monaco. Er starb im Jahr 2005.

Schallplatten: Mitschnitte von Rundfunksendungen.

 

22.4. Martyn GREEN: 125. Geburtstag

 Biographie des englischen Sängers auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Martyn_Green

 

24.4. Hein MEENS: 75. Geburtstag

Der holländische Sänger studierte am Konservatorium von Maastricht Klavierspiel und Sologesang. Bereits 1974 nahm er am Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch teil, 1977 schloss er seine Ausbildung in Maastricht mit dem Prix d’Excellence für Gesang ab. Er kam dann bei der Niederländischen Oper Amsterdam wie bei der Gesellschaft Forum in Enschede zu bedeutenden Erfolgen, wobei er Partien wie den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Titelhelden in »Albert Herring« von B. Britten, den Jaquino in »Fidelio« und den Don Ramiro in »L’Heure espagnole« von Ravel vortrug. Er wirkte in der Uraufführung der Oper »Ithaka« von Otto Ketting mit (23.9.1986 zur Eröffnung des Muziektheaters Amsterdam). An der Niederländischen Oper Amsterdam sang er am 29.4.1994 in der Uraufführung der Oper »Symposion« von Peter Schat. 2000 trat er bei der Opera Zuid in Holland als Vítek in »Die Sache Makropulos« von Janácek auf. Er gastierte an der Königlichen Oper Antwerpen, beim Holland Festival und beim Festival van Vlaanderen, beim Musikfestival von Bratislava und beim Upper Galilee Chamber Festival in Israel. Dabei zeichnete er sich als Oratorien- und Konzertsänger, namentlich als Bach-Interpret, aus. Zugleich wirkte er als Dozent für Sologesang am Sweelinck-Konservatorium Amsterdam. Er starb 2012 in Amsterdam.

Schallplatten: DGG (Geistliche Vokalmusik, darunter Werke von J.S. Bach), Capriccio (Werke von Chr. F. Bach), Globe (»Die schöne Müllerin«), Vanguard (Johannes-Passion von J.S. Bach), Harmonia mundi (»Die Israeliten in der Wüste« von Ph. E. Bach), Globe/Note 1 (»Lamentationes Jeremiae Prophetae« von Zelenka).

 

24.4. Ruth KOBART: 100. Geburtstag

Ihr Bühnendebüt fand 1945 statt, worauf sie bei zahlreichen amerikanischen Operngesellschaften gastierte. Dabei war sie in den Jahren 1958-60 und mehrfach auch zwischen 1963 und 1966 an der City Opera New York als Gast anzutreffen. Hier sang sie auch 1958 in der Uraufführung der Oper »The Good Soldier Schwejk« von R. Kurka und 1959 in der von »Six Characters in Search of an Author« von H. Weisgall; 1958 sang sie am gleichen Haus die Haushälterin in der amerikanischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Die schweigsame Frau«, 1960 in einer weiteren amerikanischen Erstaufführung, in »Der Revisor« von Werner Egk. Bei der Brüsseler Weltausstellung von 1958 war sie an der Uraufführung der Oper »Maria Golovin« von G. Menotti beteiligt. In Boston hörte man sie 1961 in der ersten (professionellen) amerikanischen Aufführung von Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« in der Rolle der Mrs. Grose. Von den Partien, die sie auf der Bühne zum Vortrag brachte, sind noch die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Augusta in »The Ballad of Baby Doe« von D. Moore, die Miss Todd in »The Old Maid and the Thief« von Menotti, die Mrs. McLean in »Susannah« von C. Floyd, die Mrs. Nolen in »The Medium« von Menotti und die Titelfigur in »The Rape of Lucretia« von B. Britten zu nennen. Am New Yorker Broadway trat sie erfolgreich in Musicals auf, war aber auch eine geschätzte Konzertsolistin. Sie starb 2002 in San Francisco.

Schallplattenaufnahmen auf RCA.

 

24.4. Giselbert Wolfgang KASSEL: 100. Geburtstag

 Seine Bühnenlaufbahn begann 1954 am Stadttheater von Flensburg. Über Mainz (1957-58), Wuppertal (1958-60), Krefeld (1960-66) und Würzburg (1966-67) kam er 1967 an das Stadttheater von Bielefeld. Zunächst im lyrischen und italienischen Fach tätig, wandte er sich hier zunehmend dem deutschen Heldenfach zu. In Bielefeld sang er bereits Max (»Der Freischütz«), Bacchus (»Ariadne auf Naxos«), Erik (»Der fliegende Holländer«), Siegmund (»Die Walküre«), Stolzing (»Die Meistersinger von Nürnberg«) und Tristan in »Tristan und Isolde« (alternierend mit Helge Brilioth). In der Lohengrin-Inszenierung von Friedelind Wagner 1968 war er der Titelheld. Ab 1974 war G.W. Kassel am Opernhaus Nürnberg engagiert, dessen Ensemble er bis 1980 angehörte. Während dieser Zeit war er durch einen Gastvertrag (1973-76) der Bayerischen Staatsoper München verbunden und trat hier u.a. als Ismael (»Nabucco«) und Tannhäuser, eine seiner großen Rollen, auf. Noch 1979 soll er in München gesungen haben. Seine Karriere als Heldentenor führte ihn auf zahlreiche Bühnen des In- und Auslandes. So sang er an den Opern von Lyon (1971 Tannhäuser), Toulouse (1973 Tristan, 1979), an der Covent Garden Opera London (1973 Tannhäuser), an den Opernhäusern von Rouen (1975 Siegmund), Zürich (1976 Max und Florestan in »Fidelio«), der Philharmonie Oslo (1977, konzertant 2. Akt »Tristan und Isolde« mit Ingrid Bjoner) und der Staatsoper Budapest (1979 Lohengrin). Auch an kleinen und mittleren Bühnen Deutschlands war er ein gern gesehener Gast, u.a. in der Lübecker Tristan-Inszenierung von Wolf-Siegfried Wagner (1974). Wagners Siegfried sowie Herodes in »Salome« von R. Strauss gehörten ebenfalls zu seinem Repertoire. G.W. Kassel war aber auch ein geschätzter Konzert- und Oratoriensolist. So besetzten ihn Jean Martinon (1971 Paris, Theatre des Champs Elysees) und Zubin Mehta (1973 Rom) mit der anspruchsvollen Partie des Waldemar in Schönbergs »Gurre-Lieder«. Er starb im März 1986.

 

25.4. Edith BRODERSEN: 90. Geburtstag

Sie absolvierte ihr Gesangstudium in Hamburg und begann ihre Karriere 1957 am Stadttheater von Flensburg. Sie erwies sich bald als eine begabte Vertreterin des lyrischen wie des Koloraturfachs und hatte ihre Erfolge als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, als Susanna in »Die Hochzeit des Figaro«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Violetta in Verdis »La Traviata«, als Marguerite in »Faust« von Gounod, als Sophie im »Rosenkavalier« und als Rosalinde in der »Fledermaus«. Sie gastierte in Hamburg und Hannover und gab Konzerte im norddeutschen Raum. Nachdem sie 1969 den Journalisten Hjalmar Havelund geheiratet hatte, verlegte sie ihren Wohnsitz nach Kopenhagen. Dort hatte sie eine erfolgreiche Karriere an der Königlichen Oper wie auch im Konzertsaal. Die Künstlerin starb, auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn stehend, 1979 in Kopenhagen.

Schallplatten: Sang auf Unicorn die Partie der Leonora in einer vollständigen Aufnahme der dänischen Oper »Maskarade« von Carl Nielsen.

 

25.4. Hans-Joachim ROTZSCH: 95. Geburtstag

 Er studierte 1949-53 am Institut für Kirchenmusik der Musikhochschule in Leipzig, und zwar Orgelspiel bei Hellmann und Tietze und bei dem damaligen Thomaskantor Günter Ramin. Dann Ausbildung seiner Stimme durch P. Losse und F. Polster in Leipzig. 1953 wurde er als Stimmbildner in den Leipziger Thomanerchor berufen, seit 1962 war er zugleich Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Leipzig. Er entfaltete eine große Karriere als Konzertsänger, namentlich als Interpret von Oratorien und geistlichen Musikwerken. Er galt als einer der bedeutendsten Bach-Sänger seiner Generation. Konzertreisen führten ihn nach Westdeutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Polen, in die Sowjetunion und in die Tschechoslowakei. 1972 wurde er zum Thomaskantor ernannt. Seit 1961 besaß er einen Gastspielvertrag mit der Oper von Leipzig. 1976 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet, 1983 Präsident des Bach-Komitees der DDR. Er trat 1991 (auf Grund der Veränderung der Verhältnisse nach der Auflösung der DDR) von seinem Amt als Thomaskantor zurück. Er starb 2013 in Leipzig.

Auf den vielen, schönen Schallplattenaufnahmen des Sängers bewundert man die stilsichere, ausdrucksreiche Interpretation der ihm gestellten Aufgaben ebenso wie sein musikalisches Gestaltungsvermögen. Diese Aufnahmen erschienen auf Eterna (Johannes-Passion und zahlreiche Kantaten von J.S. Bach, »Acis and Galatea« von Händel, Weihnachtslieder), Electrola (Bach-Kantaten, kleine Partie in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«), Heliodor (»Carmina Burana« von C. Orff), DGG (Bach-Kantaten und andere Werke des klassischen Barock-Repertoires, Lukas-Passion von H. Schütz), Telefunken (»Das Verhör des Lukullus« von P. Dessau), Cantate (Werke von J.S. Bach), Eurodisc, Berlin Classics (Querschnitt »Imeneo« von Händel) und Philips (»Elias« von Mendelssohn).

 

25.4. Erzsébet SZÖNYI: 100. Geburtstag

 Biographie der ungarischen Komponistin auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Sz%C5%91nyi_Erzs%C3%A9bet

 

25.4. Franco MANNINO: 100. Geburtstag

 Biographie des italienischen Komponisten auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Franco_Mannino

 

26.4. Maurizio GRAZIANI: 70. Geburtstag

 Er studierte am Rossini-Konservatorium in Pesaro bei Carlo Bergonzi, Franco Corelli und Rina Filippini. Außerdem nahm er Unterricht bei dem bekannten Opernsänger Mario del Monaco. Während seiner rund 50 Jahre langen aktiven Karriere feierte er auch international große Erfolge. Neben regelmäßigen Auftritten in der Arena di Verona, dem Teatro Grande Brescia und dem Teatro Bellini in Catania war er auch in Japan, Australien und den USA zu hören. Bekannt war er außerdem für seine Nebentätigkeit, in der er ein Uhrengeschäft in Macerata führte. Er starb 2014 in Macerata.

 

26.4. Richard BRADSHAW: 80. Geburtstag

Er studierte an der University of London und begann seine musikalische Kariere als Chor- und Operndirigent. 1977 kam er zunächst als conductor in residence an die San Francisco Opera in die USA. Seit 1997 war er an der Canadian Opera Company angestellt, zunächst als Chefdirigent, danach als künstlerischer Direktor. Der gebürtige Brite hatte während seiner Amtszeit in Toronto mehr als 60 Opern dirigiert. Neben dem traditionellen Opernrepertoire setzte er sich vor allem für die Inszenierung eher selten gespielter Opern ein. So standen unter anderem Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók, Jenufa von Leos Janácek sowie Oedipus Rex von Igor Strawinsky auf dem Spielplan. Dank Bradshaws Engagement konnte im Juni 2006 außerdem ein neues Opernhaus in Toronto eröffnet werden. Er starb 2007 in Toronto.

 

26.4. Fanny ELSTA: 125. Geburtstag

 Eigentlicher Name Fanny Elstad; sie führte ihr Gesangstudium bei Mally Lammers in Oslo, dann bei Ellen Gulbranson und Mme. Charles Cahier in Stockholm durch. Sie debütierte 1924 als Konzertsängerin in Oslo. Erst 1932 kam es zu ihrem Debüt auf der Opernbühne, gleichfalls in Oslo. In der Spielzeit 1936-37 war sie an der Staatsoper von Wien engagiert, an der sie die Magdalena im »Evangelimann« von Kienzl, die Priesterin in »Aida«, die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, die Schwertleite in der »Walküre«, die Erda im »Rheingold« und den Hirten in »Tosca« gesungen hat. Zu den Partien, die sie auf der Bühne sang, gehörten vor allem Aufgaben aus dem Wagner-Fach wie die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Kundry in »Parsifal«, die Fricka, die Erda, die Waltraute und die Flosshilde im »Ring des Nibelungen«. 1939 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Rossweiße in der »Walküre«. Im Vordergrund ihrer künstlerischen Arbeit stand jedoch ihr Wirken im Konzertsaal. 1937-38 und 1948-50 erschien sie als Konzertsolistin bei den Festspielen von Salzburg, u.a. im Mozart-Requiem, in der C-Dur-Messe von Beethoven, in Messen von Schubert und Bruckner und im Te Deum von Bruckner. Konzertauftritte trugen ihr namentlich in Deutschland große Erfolge ein, dazu sang sie oft in den skandinavischen Ländern und unternahm 1947 eine große USA-Tournee. 1953 verabschiedete sie sich vom Konzertpodium und betätigte sich seither im pädagogischen Bereich. Sie starb 1978 in Bergen (Norwegen).

Schallplatten: Festival (Alt-Solo im Te Deum von Bruckner, Mitschnitt von den Salzburger Festspielen 1949).

 

29.4. Juraj ONIŠČENKO: 90. Geburtstag

 Gesangstudium bei I. Godin in Bratislava (Preßburg) sowie in Moskau bei A. Dolivo. Er debütierte 1958 an der Slowakischen Nationaloper in Bratislava als Escamillo in »Carmen«. Er blieb dann länger als zwanzig Jahre Mitglied dieses Opernhauses, an dem er das gesamte italienische und slawische Stimmfach sang und beim Publikum große Beliebtheit erlangte. Gastspiele, teils mit dem Ensemble des Opernhauses von Bratislava, führten den Künstler an die großen Theater der DDR, Polens und Ungarns. Auch am Nationaltheater Prag und an der Oper von Brno (Brünn) gastweise aufgetreten. Neben seinem Wirken auf der Opernbühne war er ein bedeutender Konzertsänger. Hier konnte er sich in erster Linie auf dem Gebiet des Liedgesanges in einem umfassenden Repertoire auszeichnen. Er starb 1999 in Bratislava.

Schallplattenaufnahmen auf Supraphon-Opus.

 

29.4. Halina ŁUKOMSKA: 95. Geburtstag

 Sie studierte Gesang und allgemeine Musikwissenschaft an der Musikakademie von Warschau und erhielt dort 1954 ihr Diplom. Sie setzte ihr Studium an der Accademia Chigiana in Siena bei Giorgio Favaretto fort und war dann in Venedig Schülerin der berühmten Toti Dal Monte. 1956 erhielt sie beim Internationalen Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch den ersten Preis. 1960 begann sie ihre internationale Konzertkarriere, wobei sie Werke aus allen Bereichen der Musikliteratur zum Vortrag brachte. Sie galt als große Interpretin zeitgenössischer Musikwerke und trat in Vokalwerken von Nono, Lutoslawski, Pierre Boulez (»Pli selon Pli«), Maderna, Serocki, ebenso auch in Kompositionen von Schönberg, Webern, Alban Berg und Strawinsky auf. Sie kreierte mehrere Werke des zeitgenössischen polnischen Komponisten Augustyn Bloch (1929-2006), mit dem sie verheiratet war. Bei den Festspielveranstaltungen von Edinburgh, Perugia, Wien, Warschau und Toulouse wie beim Holland Festival trat sie in Erscheinung, 1971 sang sie bei den Salzburger Festspielen die Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg op. 4 von Alban Berg. Sie sang mit den großen Orchestern in aller Welt zusammen; sie wurde durch den Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez besonders geschätzt. 1973 unternahm sie eine Nordamerika-Tournee mit dem Cleveland Orchestra. Sie trat nur gelegentlich auf der Bühne in Erscheinung, so in Amsterdam in einer Monteverdi-Oper. Sie gab noch 1981 in Berlin Konzerte. Sie starb 2016 in Katy.

Schallplatten: Columbia (Werke von A. Berg und A. Webern), Philips, Harmonia mundi (»Confitebor Domine« von J. Chr. Bach), HMV (»Boris Godunow«), CBS, Wergo, Muza.

 

29.4. Alfons van GOETHEM: 95. Geburtstag

Nach seiner ersten Ausbildung in seiner Heimatstadt Antwerpen studierte er weiter bei Eduard Lichtenstein in Holland und bei Tino Pattiera in Wien. Sein Debüt erfolgte 1951 an der Königlichen Oper Antwerpen, an der er bis 1958 blieb. Danach war er für eine Spielzeit am Stadttheater von Basel engagiert und wechselte von dort für die Jahre 1959-62 an das Opernhaus von Düsseldorf. Von 1962 bis zu seinem frühen Tod 1968 war er Mitglied des Theaters am Gärtnerplatz in München. In den sechziger Jahren bestand auch ein Gastspielvertrag mit der Deutschen Oper Berlin. Er trat als Gast an den Opernhäusern von Köln, Graz und Zürich auf und nahm während der Sommermonate an Operettenaufführungen in Österreich (Bad Ischl, Mörbisch am Neusiedler See) teil. Im Mittelpunkt seines Repertoires für die Bühne standen Rollen aus dem italienischen Repertoire wie der Herzog in »Rigoletto«, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, der Dick Johnson in »La Fanciulla del West« vom gleichen Komponisten, der Florindo in »Die neugierigen Frauen« von E. Wolf-Ferrari, dazu lyrische Partien wie der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und der Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin. Hinzu traten zahlreiche Operetten-Partien. Er nahm am Stadttheater von Basel an der Uraufführung der Oper »Tilman Riemenschneider« von Kasimir von Paszthory teil (21.3.1958).

 

29.4. Dorothea EGIDI: 125. Geburtstag

 Ihr Vater war der bekannte Komponist und Orgelvirtuose Arthur Egidi (1859-1943).Sie studierte ganz früh, seit 1905, bei ihrem Vater Klavierspiel und setzte diese Ausbildung 1912-17 bei Elias Wreter in Berlin fort. In den Jahren 1912-14 und 1917-18 besuchte sie die Dalcroze-Schule in Berlin, war 1918-22 Schülerin von Richard Senff in Düsseldorf und schloss ihr Gesangstudium, ebenfalls in Düsseldorf, 1923-24 bei Frau Laporte-Stolzenberg und 1924 in Berlin bei Helene Breest, ab. 1919-23 erteilte sie Klavierunterricht am Brahms-Konservatorium in Düsseldorf. Seit 1920 begann sie ihre Karriere als Konzertsolistin, wobei sie sich vor allem dem Oratorium und der religiösen Musik, aber auch dem Liedvortrag, widmete. Seit 1924 ging sie gleichzeitig einer pädagogischen Tätigkeit in Berlin nach.

 

29.4. Anna GOTTLIEB: 250. Geburtstag

 Sie war die Tochter des Schauspielers Johann Christoph Gottlieb (* 1737), der in Wien unter dem Namen »Jackerl« als Darsteller derb-komischer Rollen beliebt war. Ihre Mutter war die Opernsängerin Maria-Anna Theyner-Gottlieb (* 1745 Rosswaldau, † 1798 Wien), die 1765-93 als Sängerin und Schauspielerin am Wiener Hoftheater tätig war. Anna Gottlieb zeigte sehr früh eine große Begabung für die Bühne. Mit zwölf (!) Jahren sang sie am 1.5.1786 in der Uraufführung der Mozart-Oper »Le nozze di Figaro« am Theater in der Wiener Hofburg unter der Leitung des Komponisten die Partie der Barbarina. Sie besaß also genau das Alter, das für Barbarina im Libretto der Oper angegeben wird. Mozart, der sie sehr schätzte, schrieb für die Stimme seiner »Nannerl« (wie man sie allgemein im Freundeskreis nannte) die Rolle der Pamina in der »Zauberflöte«, die sie in deren Uraufführung am 30.9.1791 am Wiener Theater auf der Wieden mit der Truppe des Impresarios Schikaneder kreierte. 1792 kam sie an das Theater in der Leopoldstadt in Wien, wo sie jetzt zunehmend in Charakterrollen und als Schauspielerin auftrat. Sie sang hier in den damals sehr beliebten Singspielen von Wenzel Müller und Ferdinand Kauer, u.a. in »Das Neusonntagskind« von W. Müller (1793) und in »Das Donauweibchen« von Kauer (1798 als Hulda, eine Rolle, die sie tausendmal übernommen haben soll), in »Die Belagerung von Ypsilanti« von W. Müller (1804) und in »Die arme Alceste«, ebenfalls von W. Müller (1806). In den Jahren 1806-11 trat sie nicht auf, versuchte dann ihre Karriere wieder aufzunehmen, doch wurden ihr nur noch kleine Rollen zugeteilt. 1828 musste sie »widrigen Umständen weichen« und von der Bühne abtreten. Sie trat mit einer kleinen Pension endgültig von der Bühne zurück und geriet in große Armut.

Anlässlich der Einweihung eines Mozart-Denkmals in Salzburg im Jahre 1842 meldete sie sich in der Wiener Presse zu Wort, wobei sie mitteilte, dass sie gern an der Feier teilnehmen würde, aber nicht einmal in der Lage sei, die Fahrt von Wien nach Salzburg zu bezahlen. Sie wurde darauf als Ehrengast und als letzte noch lebende Teilnehmerin an den Uraufführungen von »Le nozze di Figaro« und der »Zauberflöte« nach Salzburg eingeladen und dort geehrt. Sie erlebte auch noch den 100. Geburtstag Mozarts (* 27.1.1756), war aber bereits schwer erkrankt und starb wenige Tage später, am 4.2.1856 in Wien. Auf ihrem Sterbebett soll sie den Fächer in der Hand gehalten haben, den Mozart ihr 1790 geschenkt hatte. – Auch ihre ältere Schwester Josepha hatte unter dem Namen Josepha Doppler (1767-1825) in Wien eine erfolgreiche Bühnenkarriere.

Lit.: Wurzbach: »Anna Gottlieb« (Biographisches Lexikon, 5. Band 1859); U. Mauthe: »Mozarts Pamina Anna Gottlieb« (Augsburg).

 

30.4. William CHAPMAN: 90. Geburtstag

 Er war zuerst als Filmschauspieler tätig, ließ dann jedoch seine Stimme ausbilden. Seine Lehrer waren William De Mille in Los Angeles, Edward Lippi und Leon Cepparo, gleichfalls in Los Angeles sowie Raymond Smolover in New York. Debüt 1957 an der New York City Opera als Titelheld in Verdis »Macbeth«. Seitdem große Karriere an diesem Opernhaus; er sang auch in Milwaukee, Honolulu, Montreal und beim Festival von Spoleto. Bei der Weltausstellung von Brüssel wirkte er bereits 1958 in der Uraufführung von Menottis Oper »Maria Golovin« mit, wo er 1958 gleichfalls den Titelhelden in »Macbeth« von Verdi und 1962 den Escamillo in »Carmen« verkörperte. Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires bildeten die heldischen Baritonpartien von Mozart bis Richard Strauss; daneben bedeutender Konzertsänger. Er wirkte später als Lehrer an der Universität von San Diego (Kalifornien). Er starb 2012 in Kalifornien.

Schallplatten: RCA, CBS (vollständige Aufnahme »Candide« von L. Bernstein).

 

30.4. Doro ANTONIOLI: 95. Geburtstag

Er studierte in Mailand und gewann 1955 einen von Radio Italiana (RAI) ausgeschriebenen Gesangswettbewerb. Er kam dann zu einer bedeutenden Karriere in Italien, wo er u.a. an der Mailänder Scala (u.a. 1952 und 1959 als Rinuccio in »Gianni Schicchi«, 1959 als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, 1969 als Junger Kavalier in der Uraufführung der Oper »Gli Eroi di Bonaventura« von Gianfrancesco Malipiero, 1970 als Jacob Glock in Prokofjews »Der feurige Engel«, 1971 als Teodoro in Donizettis »Il Giovedi Grasso«, 1976 als Schmidt in Massenets »Werther« und 1979 als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«), am Teatro Comunale Bologna, am Teatro San Carlo Neapel und am Teatro Massimo Palermo auftrat. Er gastierte auch im Ausland, in Holland, Belgien, Frankreich, in der Schweiz, in Spanien und in den USA, hier mit besonderem Erfolg an der Chicago Opera. Zu seinen bevorzugten Bühnenrollen gehörten der Herzog in Verdis »Rigoletto«, der Alfredo in »La Traviata«, der Don Carlos von Verdi, der Radames in »Aida«, der Marcello in »La Bohème« von Leoncavallo, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und der Carlo in »Linda di Chamounix« von Donizetti. 1958 gastierte er mit dem Ensemble des Teatro Comunale Bologna an der Komischen Oper Berlin als Rodolfo in »La Bohème« von Puccini. In der Spielzeit 1959-60 trat er am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Pinkerton, als Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und als Herzog auf. Er starb 1999 in Edolo bei Brescia.

Schallplatten: EJS (Marcello in »La Bohème« von Leoncavallo), Eterna (Querschnitt »La Bohème« von Puccini als Rodolfo).

 

30.4. Nino BERTELLI: 125. Geburtstag

 Er hatte in Italien in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen eine bedeutende Karriere. Man hielt ihn allgemein für einen der besten Interpreten der Tenorpartien in den Opern von Mascagni. Der Komponist selbst wählte ihn aus, um 1932 bei einer Premiere seiner Oper »Guglielmo Ratcliff« und 1936 in seiner Oper »Iris« an der Mailänder Scala die männlichen Hauptrollen zu singen. Er sang an diesem Haus auch 1932 den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und 1935 den Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini. Er ist an allen Provinzbühnen von Rang in Italien in aufgetreten. 1932 sang er am Teatro San Carlo Neapel, 1933 an der Oper von Rom in der Uraufführung von »La farsa amorosa« von Zandonai, 1940 an der Mailänder Scala in der von »Ghirlino« von Luigi Ferrari-Trecate. An der Oper von Rom trat er 1935 als Rodolfo in »La Bohème«, bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla 1938 als Folco in Mascagnis »Isabeau«, am Theater von Piacenza 1936 als Andrea Chénier von Giordano, am Teatro San Carlo Neapel in »Pinotta« von Mascagni auf. Nach Beendigung seiner aktiven Sängerlaufbahn lebte er als Gesanglehrer in Mailand, wo er 1964 starb.

Schallplattenaufnahmen seiner Stimme sind nicht bekannt.

 

30.4. Giovanni RAMBALDI: 150. Geburtstag

Er war 1891-94 in Mailand Schüler des Pädagogen Leonida Boschini und kam 1894 zu seinem Debüt am Theater von Casale Monferrato als Alfredo in »La Traviata«. 1896 trat er am Teatro Moderna in Genua als Faone in »Saffo« von Giuseppe Pacini auf, 1897 am Teatro von Reggio Emilia als Andrea Chénier von Giordano und als Des Grieux in »Manon« von Massenet, 1899 am Teatro Fraschini in Pavia wieder als Andrea Chénier. In Parma bewunderte man seinen Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea. Seine Karriere spielte sich in Italien vor allem an mittleren und kleineren Theatern ab, hatte aber wohl seine größten Erfolge in Südamerika, in Argentinien, Brasilien, Peru und Mexiko, wo er fast alljährlich anzutreffen war. Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren die großen Tenorpartien in den Opern von Verdi, Puccini, Ponchielli und Giordano, in »Ruy Blas« von Marchetti, in »Cavalleria rusticana« von Mascagni und in »Mignon« von A. Thomas. Er lebte zuletzt als Pädagoge in seiner Heimatstadt Asti, wo er 1953 starb.

 

7. APRIL 2024 – Sonntag

Buch-Cover

Linz: „BENJAMIN BUTTON“ – Uraufführung im Musiktheater des Landestheaters Linz, Großer Saal, 06. 04.2024

Oper mit Text und Musik von Reinhard Febel nach der Erzählung „The Curious Case of Benjamin Button/Der seltsame Fall des Benjamin Button“ von F. Scott Fitzgerald. Auftragswerk des Landestheaters Linz, unterstützt von der Ernst von Siemens Musikstiftung

Fitzgerald, untrennbar mit der turbulenten, lebenslustigen Ära vor der Weltwirtschaftskrise verbunden, der Zeit von Jazz, Radio und der ersten Jugendkultur, wurde im Alter von 25 Jahren 1921 mit seinem Roman „This Side of Paradise“ schlagartig berühmt. „Amerikas Sänger vom Elend des Wohllebens“ (SPIEGEL) schrieb viel und gilt als einer der großen Modernisierer der US Literatur, durchaus im Range eines Ernest Hemingway. 1922 erschien ein Band mit dem Titel „Tales of the Jazz Age“, der auch eine Erzählung über einen gebürtigen Greis, der im Laufe der Jahrzehnte zum Kind … herabwächst, enthielt.

Wie viele seiner Werke konnte auch dieses Buch nicht an den Erstlingserfolg anschließen – und dieses Oeuvre umfaßt doch viele heute legendäre Titel wie „The Great Gatsby“, „Tender Is the Night“, oder, wegen seines Todes 1940 nicht fertiggestellt, „The Last Tycoon“. Heute sind das alle bekannte Filmtitel, der Wiederentdeckung des Autors in den 1960ern ff. geschuldet. Auch der „seltsame Fall“ wurde auf diesem Wege populär, 2008 von David Fincher aufwendig verfilmt, mit u. a. Brad Pitt und Kate Blanchett…

 

Schlußapplaus mit Auftritt von Febel. Foto: Petra und Helmut Huber

Nach 1:50 Stunden großer, einhelliger Applaus aus dem ausverkauften Saal. Er erreichte zwar nicht Begeisterungsstärke, galt aber ungeschmälert auch Produktionsteam und Verfasser. Es sind für dieses dichte, emotionelle und trotzdem unterhaltende Werk noch 5 Aufführungen bis Saisonende geplant.

Zum Uraufführungsbericht von Petra und Helmut Huber

Linz
„Benjamin Button“: Neue Oper von Reinhard Febel – Uraufführung in Linz
Sendung Fazit / Podcast von Jörn Florian Fuchs.
Deutschlandfunk.de

WIEN / Staatsoper: SIMON BOCCANEGRA
95. Aufführung in dieser Inszenierung am6. April 2024

George Petean (Simon Boccanegra) umd Kwangchul Youm (Fiesco) Foto: Wienere Staatsoper / MIchael Pöhn

Gewiss wäre man gespannt auf dessen Wiener Rollendebüt gewesen, denn es war wohl der Mitwirkung des italienische Baritons geschuldet, dass gerade diese Simon-Boccanegra-Aufführung vom renommierten spanischen Platea Magazine zu einem der „100 wichtigsten Operntermine“ der Saison 2023/24 gewählt worden ist. Wenn aber die Wiener Staatsoper für den krankheitshalber ausgefallenen Luca Salsi kurzfristig ein Kaliber wie George Petean als Ersatz aufbieten kann, ist die Opernwelt wieder einmal gerettet: Gehört Petean doch schon seit Jahren zu den besten Interpreten dieser Rolle. Wie er den machtbewussten, stets aber auch auf Konsens, Friedenstiftung und Versöhnung bedachten Genueser Dogen Simon Boccanegra darstellt und seinen klang- und kraftvollen Bariton einsetzt, verfehlt seine dramatische Wirkung nicht. Er erfüllt Verdis Erwartung an diese Rolle – eine leidenschaftliche, feurige und stolze Seele – in vollem Maße und braucht dafür keine großen Arien, die es in dieser Oper auch gar nicht gibt, sondern bewährt sich vortrefflich in den Duetten, Terzetten, in denen Verdi die jeweilige politische wie auch emotionale Stimmungslage meisterhaft auslotet. Die Szene vor dem versammelten Senat, als Simon Boccanegra, der aus einfachen Verhältnissen stammende Korsar, der es, vom Volk gewählt, bis zum Dogen gebracht hat, sich durchsetzt und seinen Verräter Paolo dazu zwingt, sich selbst zu verdammen, ist große Klasse…

….Kein Fiasko zu Genua, sondern die Verschwörung zu einem gelungenen, gut gesungenen und fein gespielten italienischen Operabend. Das Publikum weiß das zu schätzen. Der Jubel ist beträchtlich und übersteigt deutlich die üblichen fünf Minuten

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

HEUTE IM ORF: ERLEBNIS BÜHNE/ORF III

SO 7. 4. 2024
ZUM 65.GEBURTSTAG VON CHRISTIAN THIELEMANN:
EIN TAG IN SEINEM LEBEN & TRISTAN UND ISOLDE AUS DRESDEN!

19.25 Uhr: EIN TAG IM LEBEN VON CHRISTIAN THIELEMANN
Christian Thielemann feiere am 1.April seinen 65ten Geburtstag! Dieses Jahr stand er zum 2. Mal am Pult des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker. In Österreich leitete Thielemann von 2013 bis 2022 die Salzburger Osterfestspiele. 2019 traf Barbara Rett den deutschen Pult-Star in Salzburg und begleitete ihn einen Tag lang bei den Vorbereitungen. Hier gewährt der Maestro spannende Einblicke in seinen Probenalltag, spricht über die Arbeit an Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, von Ruhephasen und Rückzugsorten …

Foto: Semperoper

20.15 Uhr
RICHARD WAGNER: TRISTAN UND ISOLDE
Musikalische Leitung Christian Thielemann
Mit Camilla Nylund, Klaus Florian Vogt und Georg Zeppenfeld
Sächsische Staatskapelle Dresden
Sächsischer Staatsopernchor
Semperoper Dresden, 2024
Christian Thielemann nimmt nach 14 Jahren
als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Abschied von Dresden – zu seinem letzten „Tristan“ an der Semperoper Dresden reisten Fans aus ganz Europa an!
Auf der Bühne: Eine Star-Besetzung, die glanzvoller nicht sein könnte: Die Titelpartien singen mit Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt zwei der wichtigsten Wagner-Interpreten unserer Zeit. Heldentenor Vogt gab überdies sein lang erwartetes Debüt in dieser Partie. Der deutsche Bass Bayreuth-Star Georg Zeppenfeld verkörpert König Marke. Tanja Ariane Baumgartner war eine warmherzige und stimmschöne Brangäne. Für Thielemann am Pult der Sächsischen Staatsoper wurde die Vorstellung ein Triumph!

Einfach weiter so: Hinterhäuser bleibt Salzburg erhalten
Markus Hinterhäuser bleibt Intendant in Salzburg, das war vorhersehbar. Damit dürfte klar sein: Auch der Vertrag von Serge Dorny an der Bayerischen Staatsoper wird verlängert. Alles wie gehabt, kein Aufbruch, dafür ein sehr nahe liegendes „Weiter so“: Dass Markus Hinterhäuser Intendant der Salzburger Festspiele bleibt, ist keine Überraschung. Dementsprechend schnell fiel die Entscheidung beim dortigen „Vorsingen“ der Aspiranten. Das Kuratorium hat seinen seit 2016 geltenden Vertrag sogar bis 2031 verlängert. Allerdings, und dies ist eine seltsame Einschränkung, mit einer beiderseitigen Auflösungsmöglichkeit zum Herbst 2029
Muenchner Abendzeitung

Dazu verweise ich auf einen bereits im Zusammenhang mit den Lobpreisungen des Herrn Thiel veröffentlichten Beitrag von TTT: TTT Kommentar zu: Einfach weiter so: Hinterhäuser bleibt Salzburg erhalten“, Münchner Abendzeitung, 5.4.2024, Markus Thiel: Die Folgerungen von Herrn Thiel sind nicht nachvollziehbar, seine Behauptung Dorny habe seine eigene Verlängerung bisher in München verweigert, erstaunt fragwürdig. Üblicherweise erscheint das Kunstministerium federführend, hat die Verlängerung aus guten Gründen bisher ausgesetzt, tatsächlich scheinen Dorny die „Münchner Felle“ fortzuschwimmen. Mglw. auch so eine Maßnahme „psychologischer Kriegsführung“ von Serge Dorny unterstützt von Markus Thiel, wie schon die behauptete Bewerbungsaufforderung von Salzburger Entscheidern, die ja nun durch Hinterhäusers Ernennung eher Peinlichkeit gewinnt...

5.4.2024, „Kublai Khan“, MusikTheater an der Wien, „Zwangsoriginell“
Antonio Salieris Oper „Cublai, gran Kan de‘ Tartari” ist 1788 wegen zensur-politischer Bedenken nicht (!) uraufgeführt worden. Die handschriftliche Partitur landete schließlich in der Österreichischen Nationalbibliothek. Dort wurde sie in den 1990er-Jahren aufgestöbert und für eine Aufführung beim Mozartfest Würzburg aufbereitet, wo die Oper 1998 in einer deutschen Fassung erstmals zur Aufführung gelangte.
http://www.operinwien.at/werkverz/salieri/akublai.htm

Theater an der Wien: Mozartkugeln schmecken besser als Kublai-Kugeln
Das Theater an der Wien bringt Antonio Salieris „Kublai Khan“ aus dem Archivschlummer zur Uraufführung.
SalzburgerNachrichten.at

„Kublai Khan“: Die bittersüße Auferstehung des Antonio Salieri (Bezahlartikel) Satire, Brechung, Zeitreise, Pride: Martin G. Berger zieht für Antonio Salieris »Kublai Khan« im Musiktheater an der Wien allzu viele Regieregister. Das passable Ensemble veredelte die blasse Musik.
Die Presse.com

Wien
„Kublai Khan“: Eine krampfhaft modernisierte, langatmige Rarität (Bezahlartikel)
https://kurier.at/kultur/kritik-kublai-khan-musiktheater-an-der-wien/402847804

Interview
Gabriela Scherer: „In Bayreuth zu singen ist die Erfüllung eines Traums“


Gabriela Scherer.
Foto: Harald Hoffmann

Klassik-begeistert im Interview mit der Sopranistin Gabriela Scherer
Von Patrik Klein
Klassik-begeistert.de

150 Jahre „Fledermaus“ Erfolgsgeschichte der berühmtesten Operette
Als „Die Fledermaus“ am 5. April 1874 uraufgeführt wurde, war Wien noch vom großen Gründerkrach traumatisiert. Erst ein Jahr zuvor war die Börse zusammengebrochen, viele Wiener hatten ihr Vermögen verloren. Umso größer war ihr Bedürfnis nach Ablenkung. Und die lieferte ihnen die „Fledermaus“ – mitsamt der ganzen Verlogenheit der Gesellschaft, ihrem Hedonismus, ihrem Kostümzwang und Maskeraden vorgetäuschter Identitäten und Gefühle – ein Fest der Falschheit als kapitalistische Utopie des ungehemmten Konsums: „Für die Ewigkeit, immer so wie heut! Wenn wir morgen noch dran denken…“
BR-Klassik.de

London
Carmen, Royal Opera review – strong women, no sexual chemistry and little stage focus
Damiano Michieletto’s new production of Bizet’s masterpiece is surprisingly invertebrate
https://theartsdesk.com/opera/carmen-royal-opera-review-strong-women-no-sexual-chemistry-and-little-stage-focus

Carmen: this stimulating new production could blossom with better musical direction (Subscription required)
Aigul Akhmetshina is riveting in the title role, but Antonello Manacorda seems ill-at-ease with the fantastic flexibility of Bizet’s score
https://www.telegraph.co.uk/opera/what-to-see/carmen-royal-opera-house-review/

Michieletto’s excellent new Carmen lit up by Beczała and Akhmetshina at Covent Garden
bachtrack.com.de

Aktivierung selbstheilender Gene durch klassische Musik
Das Hören klassischer Musik kann „selbstheilende“ Gene aktivieren, die zur DNA-Reparatur beitragen und Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson lindern.
epochtimes.de

Theater Osnabrück: Zur Doppelpremiere am Samstag, 20. April 2024 : „OHNE BLUT“ von Peter Eötvös, „HERZOG BLAUBARTS BURG von Bela Bartok

PÉTER EÖTVÖS: Ohne Blut
Libretto von Mari Mezei nach Alessandro Baricco
BÉLA BARTÓK: Herzog Blaubarts Burg
Libretto von Béla Balázs

Eötvös und Bartók sind die beiden gewichtigsten Komponisten Ungarns. Herzog Blaubart Burg ist die erste ungarische Oper überhaupt. Allerdings wurde sie auf Grund ihrer Kürze mit unterschiedlichsten Stücken kombiniert, was häufig zu einem beliebigen Ergebnis führte. Aus diesem Grund konzipierte der kürzlich verstorbene Péter Eötvös ganz bewusst für eine gemeinsame Aufführung sein Werk Ohne Blut. Jetzt wird der Doppelabend das zweite Mal in Deutschland auf die Bühne gebracht – erstmals mit gleichbleibender Besetzung, die beide Werke zu einer großen Geschichte verbindet.

Mehr darüber in den „Infos des Tages“

Ballett / Tanz: Wie ist das Leben einer Primaballerina?
Vom Sprung in die Höhe zum Sprung ins Ungewisse: Primaballerina Liudmila Konovalova erklärt, worauf es im Ballett ankommt.
https://www.sn.at/leben/karriere/primaballerina-liudmila-sn-interview-156080854

WIEN / Theater der Jugend / Renaissancetheater: BILOXI BLUES von Neil Simon
Premiere: 6. April 2024 

Freue Dich aufs Militär…

In unserer liberalen Gesellschaft, die (noch) ohne Krieg leben darf, haben es junge Männer leicht, zum Militär „nein danke“ zu sagen und in einen Sozialdienst auszuweichen. Aber wer einmal unter Soldaten geschliffen wurde…. Neil Simon hat es erlebt wie Millionen andere, aber im Gegensatz zum leidenden Durchschnitts-Jungmann konnte er ein Theaterstück daraus machen.

An sich hatte das Theater der Jugend ein eigenes Jeanne d’Arc-Projekt geplant, das verschoben werden musste. Mit den „Biloxi Blues“ von Neil Simon hat man, ungeachtet dessen, dass das Stück knapp 50 Jahre alt ist, für die Premiere im Renaissancetheater einen idealen Ersatz für hier und heute gefunden. Denn ob in der Ukraine und in Rußland, ob in Israel, überall müssen heute junge Männer zum Militär und werden in Kriege geschickt. Simon schaffte in diesem Stück, das seine eigenen Erlegnisse nacherzählt, das Kunststück, die Verhältnisse im Militärcamp Biloxi in Mississippi mitten im Zweiten Weltkrieg nicht zu verharmlosen, aber das Ganze letztendlich doch in seinen unwiderstehlichen Humor zu tauchen.

Es geht um Eugene Morris Jerome, einen jungen Juden mit schriftstellerischen Ambitionen, der nicht gerne zum Militär geht, aber zumindest die Gelegenheit für Feldstudien des Alltags benützt. Er notiert in seinem Notizbuch alles, was er an den vier Kollegen seines Zugs und dem Vorgesetzten (der äußerlich ein genau so sadistischer „Schleifer“ ist, wie man ihn in zahlreichen US-Militär- und Soldatenfilmen kennt) beobachtet…

Das jugendliche Publikum begrüßte den Abend geradezu enthusiastisch. Er ist vom Stück und von der Qualität der Aufführung her unbedingt auch für ein „erwachsenes“ Publikum nicht nur in Begleitung des Nachwuchses hoch geeignet.

Zum Premierenbericht von Renate Wagner

Auch ich zählte zu den „Geschliffenen“, zu meiner Militärzeit hatte man die Auswahl Zivildienst noch gar nicht. Ich hätte diese Option vermutlich auch gar nicht gewählt. Für mich hieß es „Augen zu – und durch“! Unangenehm waren nur die ersten Tage der Grundausbildung, dann habe ich mich „arrangiert“, habe kaum ein Sturmgewehr in der Hand gehabt und bin aus mir unerklärlichen Gründen doch mit zwei Sternen (Korporal, eine Art „Hauptgefreiter“ – also nicht viel) abgerüstet. Missen möchte ich die Militärzeit nicht, ich habe gelernt, mich auch außerhalb des Familienbetriebes auf „fremden Gebiet“ durchzusetzen. Eine Schule für das Leben!

Saisoneröffnung im Schloss Esterházy

Schloss Esterhazy. Copyright: Andreas Buchberger

Am Sonntag, den 14. April 2024, laden die Kulturinstitutionen Eisenstadts wie das Schloss Esterházy, der Kunstverein Eisenstadt, die Landesgalerie Burgenland und viele weitere zum Festival „UMGANG. Wandern durch offene Häuser – Alles für die Fisch‘“ ein. Im Rahmen der Saisoneröffnung bietet das Schloss Esterházy ein vielfältiges Programm an, sowie den kostenlosen Besuch der zeitgenössischen Kunstausstellungen. 

Neue Kunstausstellungen im Schlossquartier
Kunstinteressierte können beim Saisonstart neue Ausstellungen zeitgenössischer Kunst besuchen. Um 13:20 Uhr findet die Eröffnung „In Fanny Elßlers Schuhen schwappt noch der Champagner“ in der Tanzpassage Eisenstadt (Foyer Hotel Galántha und Tanzpassage in der Bankgasse) statt. Der Maler Thomas Weinberger präsentiert perlenartige Porträts auf altem Holz, die sich um die aus Eisenstadt kommende Ballerina Fanny Elßler drehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Diane Shooman. 

Ausführlicher in den „Infos des Tages“

Magischer Mikrokosmos an Montenegros Mittelmeerküste
Herceg Novi, die Stadt der 100 000 Treppenstufen!

Die atemberaubende Bucht von Kotor erstreckt sich über fast 30 km und wird von majestätischen, steilen Bergflanken umrahmt. Ihre verschlungenen Formen und fjordähnliche Schönheit machen sie zu einem wahren Juwel an Montenegros Adriaküste. Diese Region gehört zweifelsohne zu den schönsten Landschaften Europas.

Willkommen am Fjord, der keiner ist

Blick auf einen Teil der Boka Kotorska und die Adria (links) | © Marc Rohde

Scheinbar lautlos gleitet die MS Viking Saturn um das Kap Oštra auf der kroatischen Halbinsel Prevlaka, um vor der montegrinischen Insel Mamula in die Boka Kotorska (Bucht von Kotor), einzubiegen und Kurs auf Herceg Novi zu nehmen. Die Gemeinde besteht aus mehreren Ortsteilen und hat insgesamt etwa 31.500 Einwohner. Davon entfallen nach aktuellen Zahlen 5.897 auf Igalo und 10.259 auf Herceg Novi (Stadt). Beide Orte sind inzwischen so weit zusammengewachsen, dass sie wie eine einzige Stadt wirken…

Zum Bericht von Marc Rohde, der diese Gegend zum Zweitwohnsitz erkoren hat

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

Die Dominikanische Republik ist eine Erfolgsgeschichte. Sie hebt sich markant vom chaotischen Nachbarn Haiti ab
Das karibische Ferienparadies weist die höchsten Wachstumsraten Lateinamerikas auf, trotz schwieriger Nachbarschaft. Wie ist dieser erstaunliche Erfolg zu erklären?
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Dänemarks Armee blamiert sich mit einer Pannenserie
Nach einem missglückten Marineeinsatz im Roten Meer hat der Armeechef seinen Posten verloren. Nun kommen immer mehr Probleme beim dänischen Militär zum Vorschein.
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Eine Tötungsmaschine mit 90 Prozent Genauigkeit: Setzt Israel zur Zielauswahl im Gazastreifen auch KI ein?
Die israelischen Streitkräfte sollen im Krieg gegen die Hamas ein Programm verwenden, das selbständig menschliche Ziele zur Tötung auswählt. Laut Quellen im Militär findet vor einem Angriff praktisch keine Prüfung mehr durch Menschen statt.
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Ein Hobby-Rapper und Kleinkrimineller verhilft einem islamistischen Attentäter zur Tatwaffe – weshalb?
Audrey Mondjehis Leben bestand aus Rap, Gelegenheitsjobs, Kleinkriminalität und Gefängnis. Dort begegnet er dem Attentäter von Strassburg. Nun muss er für 30 Jahre hinter Gitter. Jetzt lesen
Myanmar befindet sich im freien Fall – und nur China schaut hin. Das ist fahrlässig
Im Bürgerkrieg kämpft die Militärjunta ums Überleben. Während Peking geschickte Interessenpolitik betreibt, ignorieren viele Länder den Konflikt.
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Der Krieg in Gaza erzürnt Bidens Wähler mit arabischen Wurzeln: «Der Schmerz ist unheilbar»
Für seine Wiederwahl braucht Joe Biden im Herbst die Stimmen der arabischstämmigen Wähler in Michigan. Doch viele von ihnen sind über Bidens Nahostpolitik entsetzt. Vier Protestwähler erzählen.
Jetzt lesen

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Ukraine-Krieg: Brisanter Friedensplan der NATO enthüllt
Wie die italienische Zeitung „La Repubblica“ berichtet, ist der Westen offenbar zu bereit, die von Russland besetzten Gebiete aufzugeben. Im Gegenzug soll die verbleibende „West-Ukraine“ sofort der NATO beitreten und damit unter den Schutz des Verteidigungsbündnisses fallen. Kiew müsste dafür aber nicht nur die seit 2022 verlorenen Gebiete im Osten und Süden aufgeben, sondern auch die 2014 von Moskau annektierte Krim.
Oe24.at

Cannabis in Deutschland legal: Polizei hat jetzt dringende Warnung an alle Autofahrer
In Deutschland ist das neue Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis in Kraft getreten. So reagiert jetzt die Polizei in Österreich.
Heute.at

Wirtshäuser: Dramatischer Kunden-Schwund
„10 statt 35 Stammtische“ – Wirten laufen Gäste davon
Die Teuerung schmeckt Gästen nicht. Ein bekannter Wirt berichtet jetzt über die drastischen Folgen: Immer weniger Menschen kommen zum Stammtisch.
Heute.at

Deutschland/ Fußball
Bayern blamiert sich nach 2:0-Führung gegen Heidenheim

Der FC Bayern gab das Spiel nach 2:0-Führung aus der Hand und verlor in Heidenheim.
Oe24.at

Mit dem nächsten Sieg ist Bayer Leverkusen bereits sehr frühzeitig Deutscher Fußballmeister. Bayern München muss sogar um Platz 2 zittern. Eine unfassbare Pleite des deutschen Rekordmeisters! Anstatt sich beschämt davonzuschleichen, bekommt Trainer Tuchel nun noch 10 Millionen Euro als Abstandszahlung nachgeworfen. Würde mir jemand 10 Millionen nachwerfen, dürfte er mich dabei auch damit treffen, den Schmerz würde ich aushalten!

Haben Sie einen schönen Tag!

A.C.

 

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 7. APRIL 2024)

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 7. APRIL 2024)

Linz: „BENJAMIN BUTTON“ – Uraufführung im Musiktheater des Landestheaters Linz, Großer Saal, 06. 04.2024

Oper mit Text und Musik von Reinhard Febel nach der Erzählung „The Curious Case of Benjamin Button/Der seltsame Fall des Benjamin Button“ von F. Scott Fitzgerald. Auftragswerk des Landestheaters Linz, unterstützt von der Ernst von Siemens Musikstiftung

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Buch-Cover

Fitzgerald, untrennbar mit der turbulenten, lebenslustigen Ära vor der Weltwirtschaftskrise verbunden, der Zeit von Jazz, Radio und der ersten Jugendkultur, wurde im Alter von 25 Jahren 1921 mit seinem Roman „This Side of Paradise“ schlagartig berühmt. „Amerikas Sänger vom Elend des Wohllebens“ (SPIEGEL) schrieb viel und gilt als einer der großen Modernisierer der US Literatur, durchaus im Range eines Ernest Hemingway. 1922 erschien ein Band mit dem Titel „Tales of the Jazz Age“, der auch eine Erzählung über einen gebürtigen Greis, der im Laufe der Jahrzehnte zum Kind … herabwächst, enthielt.

Wie viele seiner Werke konnte auch dieses Buch nicht an den Erstlingserfolg anschließen – und dieses Oeuvre umfaßt doch viele heute legendäre Titel wie „The Great Gatsby“, „Tender Is the Night“, oder, wegen seines Todes 1940 nicht fertiggestellt, „The Last Tycoon“. Heute sind das alle bekannte Filmtitel, der Wiederentdeckung des Autors in den 1960ern ff. geschuldet. Auch der „seltsame Fall“ wurde auf diesem Wege populär, 2008 von David Fincher aufwendig verfilmt, mit u. a. Brad Pitt und Kate Blanchett…

 

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Schlußapplaus mit Auftritt von Febel. Foto: Petra und Helmut Huber

Nach 1:50 Stunden großer, einhelliger Applaus aus dem ausverkauften Saal. Er erreichte zwar nicht Begeisterungsstärke, galt aber ungeschmälert auch Produktionsteam und Verfasser. Es sind für dieses dichte, emotionelle und trotzdem unterhaltende Werk noch 5 Aufführungen bis Saisonende geplant.

Zum Uraufführungsbericht von Petra und Helmut Huber

Linz
„Benjamin Button“: Neue Oper von Reinhard Febel – Uraufführung in Linz
Sendung Fazit / Podcast von Jörn Florian Fuchs.
Deutschlandfunk.de

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ERLEBNIS BÜHNE/ORF III

SO 7. 4. 2024
ZUM 65.GEBURTSTAG VON CHRISTIAN THIELEMANN:
EIN TAG IN SEINEM LEBEN & TRISTAN UND ISOLDE AUS DRESDEN!

19.25 Uhr
EIN TAG IM LEBEN VON
CHRISTIAN THIELEMANN
Christian Thielemann feiert am 1.April seinen
65ten Geburtstag! Dieses Jahr stand er zum 2. Mal am Pult des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker. In Österreich leitete Thielemann von 2013 bis 2022 die Salzburger Osterfestspiele. 2019 traf Barbara Rett den deutschen Pult-Star in Salzburg und begleitete ihn einen Tag lang bei den Vorbereitungen. Hier gewährt der Maestro spannende Einblicke in seinen Probenalltag, spricht über die Arbeit an Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, von Ruhephasen und Rückzugsorten …

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Foto: Semperoper

20.15 Uhr
RICHARD WAGNER: TRISTAN UND ISOLDE
Musikalische Leitung Christian Thielemann
Mit Camilla Nylund, Klaus Florian Vogt und Georg Zeppenfeld
Sächsische Staatskapelle Dresden
Sächsischer Staatsopernchor
Semperoper Dresden, 2024
Christian Thielemann nimmt nach 14 Jahren
als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Abschied von Dresden – zu seinem letzten „Tristan“ an der Semperoper Dresden reisten Fans aus ganz Europa an!
Auf der Bühne: Eine Star-Besetzung, die glanzvoller nicht sein könnte: Die Titelpartien singen mit Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt zwei der wichtigsten Wagner-Interpreten unserer Zeit. Heldentenor Vogt gab überdies sein lang erwartetes Debüt in dieser Partie. Der deutsche Bass Bayreuth-Star Georg Zeppenfeld verkörpert König Marke. Tanja Ariane Baumgartner war eine warmherzige und stimmschöne Brangäne. Für Thielemann am Pult der Sächsischen Staatsoper wurde die Vorstellung ein Triumph!

Das April-Programm:

SO 7.4.2024 IN ORF III 19:25 EIN TAG IM LEBEN VON CHRISTIAN THIELEMANN 20:15 RICHARD WAGNER: TRISTAN UND ISOLDE
SA 13.4.2024 AUF 3SAT 20:15 DER LIEBESTRANK
SO 14.4.2024 IN ORF III
20:15 RICHARD STRAUSS: DER ROSENKAVALIER
SO 21.4.2024 IN ORF III
20:00 KULISSENGESPRÄCH MIT BARBARA RETT: IGOR LEVIT 20:15 PHILHARMONISCHES KONZERT MIT CHRISTIAN THIELEMANN
UND IGOR LEVIT
SO 28.4.2024 IN ORF III
11:00 WIENER STAATSOPER – DIE STARS ERZÄHLEN
11:30 WIENER STAATSOPER – DIE NEUE SAISON
19:20 BEETHOVEN: DIE ZEHNTE – WIE HÄTTE ES WEITERGEHEN KÖNNEN?
20:15 BEETHOVENS WIEN – DIE WELT WOLLTE ICH UMSPANNEN …
21:20 BEETHOVENS WIEN – JA, DIE GELIEBTE HOFFNUNG …
SO 7.5.2024 IN ORF III UND AUF ARTE
20:15 EUROPA FEIERT BEETHOVEN – ORF III FEIERT MIT

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BERLIN/ Staatsoper – 15. und 16. April: ABONNEMENTKONZERT IV der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Iván Fischer

Am 15. und 16. April ist die Staatskapelle Berlin beim ABONNEMENTKONZERT IV mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 6 in a-Moll zu erleben. Iván Fischer, ehemaliger Chefdirigent des Konzerthausorchesters und Gründer der Ungarischen Mahler-Gesellschaft, gibt mit diesem Konzert sein Debüt an der Staatsoper Unter den Linden und mit der Staatskapelle Berlin.

Die sogenannte »Tragische Sinfonie« wird als Mahlers persönlichstes Werk betrachtet, mit dem er einschneidende Ereignisse wie die Diagnose seiner eigenen Herzkrankheit, aber auch die kommenden Katastrophen, die das »alte Europa« nur kurze Zeit später ereilen sollten, auskomponiert hat. Musikalisch geht Mahler mit dieser Sinfonie an die Grenzen dessen, was im sinfonischen Komponieren bislang konzipiert und realisiert worden war, wobei er hinsichtlich der formalen Disposition die Nähe zu traditionellen Modellen sucht.

Mahlers Sinfonie Nr. 6, komponiert in den Jahren 1903/04 und unter der Leitung des Komponisten 1906 uraufgeführt, gilt als eines der avanciertesten Werke seiner Zeit. Mit Iván Fischer widmet sich einer der derzeit profiliertesten Mahler-Interpreten dieser außergewöhnlich anspruchsvollen Sinfonie. Das Konzert gliedert sich ein in den Mahler-Schwerpunkt dieser Saison mit Aufführungen der Sinfonien Nr. 1, 5 und 6.

Biografie von Iván Fischer

ABONNEMENTKONZERT
Montag, 15. April 2024 um 19.00 Uhr | Staatsoper Unter den Linden
Dienstag, 16. April 2024 um 20.00 Uhr | Philharmonie Berlin

Zur Veranstaltungsseite gelangen Sie hier.

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Saisoneröffnung im Schloss Esterházy

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Schloss Esterhazy. Copyright: Andreas Buchberger

Am Sonntag, den 14. April 2024, laden die Kulturinstitutionen Eisenstadts wie das Schloss Esterházy, der Kunstverein Eisenstadt, die Landesgalerie Burgenland und viele weitere zum Festival „UMGANG. Wandern durch offene Häuser – Alles für die Fisch‘“ ein. Im Rahmen der Saisoneröffnung bietet das Schloss Esterházy ein vielfältiges Programm an, sowie den kostenlosen Besuch der zeitgenössischen Kunstausstellungen. 

Neue Kunstausstellungen im Schlossquartier
Kunstinteressierte können beim Saisonstart neue Ausstellungen zeitgenössischer Kunst besuchen. Um 13:20 Uhr findet die Eröffnung „In Fanny Elßlers Schuhen schwappt noch der Champagner“ in der Tanzpassage Eisenstadt (Foyer Hotel Galántha und Tanzpassage in der Bankgasse) statt. Der Maler Thomas Weinberger präsentiert perlenartige Porträts auf altem Holz, die sich um die aus Eisenstadt kommende Ballerina Fanny Elßler drehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Diane Shooman. 

Weiter geht es um 13:30 Uhr mit der Eröffnung der Kunstinstallation „Die Leisen Krokodile“ in der Schloss Boutique von Schloss Esterházy des Bildhauers Peter Sandbichler. Die zwei Skulpturen ähneln dem ausgestopften Krokodil auf Burg Forchtenstein, der als Schutzdrache hoch von der Decke herabhängt.

In den Jahresausstellungen von NOW Esterhazy sind dieses Jahr die vier Gewinner des Esterhazy Art Awards 2023 zu sehen. Die Feststiegen-Installation trägt dieses Jahr den Titel „Musen und Metamorphosen“ und wird von Gideon Horváths Skulpturen bespielt. Seine Darstellung androgyner Musen sind neuartige Personifikationen laufender sozialer und ökologischer Metamorphosen. Im Weißen Saal erwarten Besucherinnen und Besucher die weiteren drei Preisträgerinnen des Esterhazy Art Awards 2023: Karina Mendreczky gemeinsam mit Katalin Kortmann-Járay, Dominika Trapp und Rita Süveges. Die Ausstellung trägt den Titel „Den Rahmen sprengen“ und verweist auf den Umstand, dass viele der Nominierten die herkömmlichen Bildformate verlassen oder diese in Serien, Cluster-Werke oder Rauminstallationen aufgelöst haben. 
Die Ausstellungen wurden von Vitus Weh und Katharina Hoffmann kuratiert.

Weitere Informationen finden Sie auf unsere Webseite www.esterhazy-now.at/ausstellungen

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Staatsoper Hannover: Vertragsverlängerung von Generalmusikdirektor Stephan Zilias bis 2026

Stephan Zilias bleibt auch in der Spielzeit 2025/26 als Teil des Teams von Bodo Busse an der Staatsoper Hannover
 
Stephan Zilias wird in der ersten Spielzeit unter der Intendanz von Bodo Busse Generalmusikdirektor an der Staatsoper Hannover bleiben. Sein Dienstvertrag wird einvernehmlich nach Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der Niedersächsische Staatstheater GmbH für die Saison 2025/2026, also um eine weitere Spielzeit, verlängert.
Bodo Busse tritt 2025 die Nachfolge von Laura Berman an, unter deren laufender Intendanz Stephan Zilias 2020/21 fest an die Staatoper Hannover kam. Sein Vertrag endet im Sommer 2026 nach einer Laufzeit von dann insgesamt sechs Jahren auf Wunsch von Stephan Zilias.
 
STATEMENTS
 
„Die Zeit an der Staatsoper Hannover mit all den wunderbaren Menschen auf und hinter der Bühne ist für mich nach wie vor eine erfüllende, bewegende, inspirierende. Ich empfinde meine Aufgabe als Privileg und bin zutiefst dankbar für alle Erfahrungen künstlerischer und menschlicher Art, die ich täglich machen darf. Im intensiven Austausch mit Bodo Busse habe ich festgestellt, dass es viele Schnittmengen und gemeinsame Interessen gibt, weshalb ich mich sehr freue, seine Antrittsspielzeit als GMD musikalisch mitgestalten zu können. Genauso freue ich mich, in der letzten Spielzeit von Laura Berman mit ihr zusammenarbeiten zu dürfen. Ab dem Sommer 2026 möchte ich mich vermehrt einer Gastiertätigkeit widmen und gleichzeitig mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Bis zu diesem Zeitpunkt warten aber noch sehr viele große Aufgaben auf mich, derer ich mich mit ungebrochenem Engagement und Schaffenskraft annehmen werde und auf die mich von Herzen freue.“
Stephan Zilias
Generalmusikdirektor Staatsoper Hannover
 
 „Eine gute Nachricht aus der Staatsoper Hannover: Ich freue mich, dass wir Stephan Zilias noch für die Spielzeit 2025/2026 als Generalmusikdirektor der Staatsoper Hannover gewinnen konnten. Nach guten Gesprächen mit Herrn Zilias und dem Orchestervorstand war der Weg frei für eine weitere Spielzeit mit ihm an der Spitze des Niedersächsischen Staatsorchesters. Das bedeutet, dass ich zusammen mit Stephan Zilias meine erste Spielzeit als Intendant der Staatsoper Hannover künstlerisch gestalten darf. Sehr schnell konnten wir uns bei unseren Treffen über gemeinsam erwünschte Musiktheaterprojekte und spannende Konzertprogramme bzw. Formate verständigen. Im persönlichen Austausch, aber auch in den Dirigaten habe ich Stephan Zilias als einen musikalisch vielseitigen, inhaltlich engagierten, innovativen und verantwortungsvollen Künstler kennengelernt. Er denkt Konzert und Musiktheater einheitlich und ist offen für kreative Prozesse.“
Bodo Busse
Intendant Staatsoper Hannover ab 2025/26
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LJUBLJANA: Predstava je koprodukcija z Opéra Grand Avignon. / The performance was staged in a co-production with the Opéra Grand Avignon.

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Theater Osnabrück: Zur Doppelpremiere am Samstag, 20. April 2024 : „OHNE BLUT“ von Peter Eötvös, „HERZOG BLAUBARTS BURG von Bela Bartok

PÉTER EÖTVÖS: Ohne Blut
Libretto von Mari Mezei nach Alessandro Baricco

BÉLA BARTÓK: Herzog Blaubarts Burg
Libretto von Béla Balázs

Eötvös und Bartók sind die beiden gewichtigsten Komponisten Ungarns. Herzog Blaubart Burg ist die erste ungarische Oper überhaupt. Allerdings wurde sie auf Grund ihrer Kürze mit unterschiedlichsten Stücken kombiniert, was häufig zu einem beliebigen Ergebnis führte. Aus diesem Grund konzipierte der kürzlich verstorbene Péter Eötvös ganz bewusst für eine gemeinsame Aufführung sein Werk Ohne Blut. Jetzt wird der Doppelabend das zweite Mal in Deutschland auf die Bühne gebracht – erstmals mit gleichbleibender Besetzung, die beide Werke zu einer großen Geschichte verbindet.

Mit: Suann Vent-Wunderlich und Jan Friedrich Eggers
Musikalische Leitung: Andreas Hotz
Inszenierung: Ulrich Mokrusch
Bühne und Kostüme: Okarina Peter , Timo Dentler

Weitere Termine und Informationen:

spielplan-detail / Theater Osnabrück (theater-osnabrueck.de)
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Magischer Mikrokosmos an Montenegros Mittelmeerküste

Die atemberaubende Bucht von Kotor erstreckt sich über fast 30 km und wird von majestätischen, steilen Bergflanken umrahmt. Ihre verschlungenen Formen und fjordähnliche Schönheit machen sie zu einem wahren Juwel an Montenegros Adriaküste. Diese Region gehört zweifelsohne zu den schönsten Landschaften Europas.

Willkommen am Fjord, der keiner ist

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Blick auf einen Teil der Boka Kotorska und die Adria (links) | © Marc Rohde

Scheinbar lautlos gleitet die MS Viking Saturn um das Kap Oštra auf der kroatischen Halbinsel Prevlaka, um vor der montegrinischen Insel Mamula in die Boka Kotorska (Bucht von Kotor), einzubiegen und Kurs auf Herceg Novi zu nehmen. Die Gemeinde besteht aus mehreren Ortsteilen und hat insgesamt etwa 31.500 Einwohner. Davon entfallen nach aktuellen Zahlen 5.897 auf Igalo und 10.259 auf Herceg Novi (Stadt). Beide Orte sind inzwischen so weit zusammengewachsen, dass sie wie eine einzige Stadt wirken.

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Auch Romantiker finden in Herceg Novi ihr Glück | © Marc Rohde

Doch folgen wir der Route der Kreuzfahrtschiffe, die zunächst Herceg Novi links und später Tivat mit dem mondänen Ressort Porto Montenegro rechts liegen lassen, um durch die 2,3 Kilometer lange Meerenge Verige schließlich in die zum UNSESCO-Welterbe gehörenden inneren Buchten von Risan und Kotor zu gelangen. Schon lange haben die Gäste an Bord den Eindruck, einen norwegischen Fjord zu befahren, weil sich die majestätischen Berge vom Meeresspiegel rasant auf bis zu 1.749 Meter Höhe erheben. Vorbei am malerischen Seefahrerort Perast mit seinen imposanten Villen und den davor liegenden beiden Kircheninseln in den Hafen der von den Römern gegründeten und mittelalterlich geprägten Perle Kotor, die auf keiner Adria-Kreuzfahrt als Highlight fehlen darf. Und genau deshalb halte ich diese Stadt zwar grundsätzlich für wunderschön und unbedingt sehenswert, aber bei mehr als 490 Anläufen im Jahr 2024 und in der Hochsaison oft drei oder manchmal sogar vier Schiffen gleichzeitig, ist der Besuch eben nicht selten eine Tortur. Dennoch ist die Stadt touristisch eine echte Alternative zu Dubrovnik. Besucher müssen sich nur darüber im Klaren sein, dass montenegrinische Produkte im Delikatessenladen in der Altstadt bis zu drei Mal teurer sind als im Supermarkt außerhalb des historischen Stadtkerns und dass die echt montenegrinischen handgeschnitzten Weihnachtsfiguren nicht rein zufällig an russische Volkskunst erinnern. Budva, etwas südlich der Bucht von Kotor, ist auch eine touristisch gut erschlossene Stadt, aber in erster Linie für feierwütiges Partyvolk zu empfehlen, denn hier wimmelt es nur so vor überdimensionierten Hotelanlagen und Clubs.

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Übergang von der Bucht in die Adria. Welches Schiff wohl als nächstes einläuft? | © Marc Rohde

Ich empfehle eine Anreise in diese malerische Region mit dem Flugzeug. Hier bieten sich Tivat oder Dubrovnik als Zielflughafen an. Vom letzterem Flughafen, der etwa in der Mitte zwischen den Städten Dubrovnik und Herceg Novi liegt, kann im Juli und August der Grenzübertritt von Kroatien jedoch eine Geduldsprobe werden. Wir reisen in der Regel über Dubrovnik an und lassen uns von einem Transfer-Dienst aus Montenegro abholen. Die Fahrer wissen welcher der beiden Grenzübergänge weniger Wartezeit aufweist und bringen uns bequem vor die Haustür. Außerdem bieten sie ihre Dienste viel preisgünstiger an als die kroatischen Kollegen es tun.

 

Unterkünfte für jedes Budget

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In Portonovi reihen sich zahlreiche Boutiquen und Restaurants um die Marina | © Marc Rohde

Vom einfachen Zimmer bis hin zur ultimativen Luxusherberge hat die Gemeinde Herceg Novi die ganze Palette zu bieten. Günstige und saubere Zimmer finden sich unter anderem auf den Plattformen Airbnb und booking.com schon für unter EUR 15- pro Nacht. Im One&Only in Portonovi kann man bei der Wahl der exklusivsten Unterkunft hingegen bis zu EUR 21.000,- für eine einzige Übernachtung hinblättern. Das tolle dabei: Frühstück ist in diesem Preis bereits enthalten! Helene Fischer wurde im Herbst 2022 von einem BUNTE Redakteur in diesem Hotel beim Urlauben gesehen. Novak Djokovic trainiert regelmäßig in der Nachbarschaft und soll ein eigenes Apartment in unmittelbarer Nähe besitzen.

Da Herceg Novi viele Besucher aus dem Ausland beherbergt, kommt man mit Englisch gut durch, obwohl Serbisch und Russisch insbesondere bei der älteren Generation deutlich verbreiteter sind. In diesem Ort hat man einerseits das behütete Gefühl, das die Boka ihren Gästen seit Jahrhunderten bietet, und man kann andererseits doch durch den zwei Kilometer breiten Einlass aus der Bucht heraus auf die freie Adria schauen. Ein Manko stellt für Strandliebhaber höchstens die felsige Küste dar.

 

Faszinierende Stadt der 100.000 Stufen

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Durch das Tor unterhalb des Uhrenturms gelangt man in die malerische Altstadt | © Marc Rohde

Bleiben wir also in Herceg Novi, der Stadt der 100.000 Stufen, der Stadt der Blumen, oder der Stadt der Maler und Künstler. 2024 trägt sie sogar noch ganz offiziell den Titel „European City of Sport“ dazu. Die Altstadt ist nur etwa 150 Meter breit und erstreckt sich auf einer Länge von 300 Metern den Berg hinauf. Im oberen Teil befindet sich die Festung Kanli Kula (Blutiger Turm), die in ihrer bewegten Geschichte einst als Gefängnis und auch als Hinrichtungsstätte gedient hat. Heute wird sie als Amphitheater genutzt und ist Veranstaltungsort der Filmfestspiele, verschiedener Konzerte und eines Opernfestivals. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass es in ganz Montenegro kein Opernhaus gibt. Westlich der Altstadt befindet sich ein schöner, großer Platz mit Restaurants und Cafés, Banken und Geschäften. Von dort aus können Spaziergänger die Straße Njogoševa gemütlich bis an den für sein Strand- und Nachtleben berühmten Ort Igalo entlang schlendern. Oder man geht die vielen Treppen herab zum Stadthafen Skver und flaniert am Meer entlang über die Promenade. Auf dieser verkehrte einst die Dalmatienbahn, die in den damaligen habsburgischen Ländern Bosnien und Herzegowina und dem Königreich Dalmatien verlief und in Zelenika ihren südlichen Endbahnhof hatte. Hier zeugt noch heute ein ausrangierter Eisenbahnwaggon von der einstigen Nutzung. In ihm befindet sich nun ein beliebtes Restaurant mit angeschlossenem Biergarten.

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Vagon in Zelenika: im einstigen Eisenbahnwaggon befindet sich ein Restaurant | © Marc Rohde

Für meine deutschen Sehgewohnheiten wirken die zahlreichen touristischen Highlights der Stadt zunächst einmal sehr unscheinbar. Eine überdimensionierte Villa des einstigen jugoslawischen Machthabers Josip Broz Tito steht Touristen für Besichtigungen offen. Man muss aber schon genau wissen, wo sich der Treffpunkt für die Touren befindet und wann diese überhaupt stattfinden. Da dieses Relikt aus der jugoslawischen Ära zum Institut Dr. Simo Milošević gehört, kann man auch dort nähere Informationen erfragen, aber das muss man erst mal rausfinden.

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Titos Villa Galeb in Igalo kann besichtigt werden | © Marc Rohde 

Die Museen sind hingegen ganz gut ausgeschildert. Auch das Kloster in Savina ist einerseits nicht richtig gut versteckt, aber andererseits bin ich hier schon mehrmals dran vorbeigelaufen, ohne es wirklich zu sehen. Die Orientierungstafeln an der am Kloster vorbeiführenden Straße Braće Grakalić sind dabei auch nicht zwangsläufig eine große Hilfe, denn als ich mich im vergangenen Jahr an dem darauf markierten „You are here“ orientierte, musste ich im Nachhinein feststellen, dass damit das andere hier gemeint war, bzw. das die beiden Schilder vertauscht und somit für Ortsunkundige irreführend waren. Das Kloster ist bei weitem nicht so eindrucksvoll wie das Kloster Ostrog (zu dem von Herceg Novi aus Ausflugsfahrten angeboten werden), aber der Wein, der hier wächst, ist vorzüglich.

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Das Kloster Savina verfügt über einen Weinberg, der privat bewirtschaftet wird | © Marc Rohde

Diesen kann man für wenige Euro mehr auch ganz bequem im Weinladen gegenüber der Lovćen Bank in der Innenstadt kaufen. Sollten Sie aber doch den Weg zum Kloster auf sich nehmen wollen, schauen Sie auch mal im nahegelegenen Lazure Hotel in Meljine vorbei. Cocktails und Essen heben sich von den vielen landestypischen Lokalen ab und die Marina mit ihren kleinen und größeren Booten strahlt eine gewisse Ruhe aus.

 

Mobil mit Bussen und Booten

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Kulinarische Highlights im Restaurant NOA  – mit dem Linienbus leicht erreichbar | © Marc Rohde

Einfach ist es, die zahlreichen in der Saison angebotenen Ausflüge per Boot oder Bus wahrzunehmen, denn es hängen viele Plakate aus und mehrere Agenturen vertreiben diese Angebote aktiv. So weit ich das beurteilen kann, sind diese in der Regel kein Nepp und eine echte Alternative zur nervigen Parkplatzsuche bei der Fahrt mit dem eigenen PKW oder einem Mietwagen. Zwischen der westlichen Endhaltestelle an der Novi Shopping Mall Igalo und Kamenari (der Ort, den eine Autofähre mit der gegenüberliegenden Seite der Bucht verbindet) fährt ein Linienbus für EUR 1,- pro Fahrt. Machmal ist es hier drin sehr voll, aber die Verbindungen sind zuverlässig und unschlagbar günstig. Mit dieser 19 Kilometer langen Buslinie gelangen Sie auch zum anfangs erwähnten und an mondäne Orte in Südfrankreich erinnernden Ressort Portonovi mit seinen zahlreichen hochpreisigen, aber keinesfalls überteuerten Restaurants. Die Yachten sind hier nicht so protzig wie in Porto Montenegro (Tivat), aber dafür bekommen Sie in chilliger Atmosphäre gute Qualität und guten Service. Grüßen Sie unbedingt den Kellner Balša im Restaurant NOA von mir, falls Sie dort einkehren sollten und er gerade Dienst hat.

Für einige Strecken ist, je nach Budget, auch ein Taxi-Boot eine empfehlenswerte Alternative zum Stau auf den Straßen entlang der Bucht. Ein ganz besonderes haben Iris Anna und Mischa, die aus Berlin hierher gezogen sind: ein venezianisches Riva für bis zu zwölf Personen.

 

Spa, Kur und Kultur

Das Institut für physikalische Medizin, Rehabilitation und Rheumatologie Dr. Simo Milošević in Igalo zählt zu den größten und bekanntesten Institutionen für multidisziplinäre Kurbehandlungen im Mittelmeerraum. Zusätzlich zu seinen Präventions- und Rehabilitationsprogrammen sind auch Wellness- und Erholungsbehandlungen im Angebot. Viele privat arbeitende Therapeuten haben am Institut eine hervorragende Ausbildung genossen und bieten ihre Dienstleistungen günstiger an, als das Institut es kann. Für eine persönliche Empfehlung kontaktieren Sie mich gerne.

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Aufführung eines Mimosenmusicals in der Dvorana Park | © Marc Rohde

Anfangs hatte ich bereits erwähnt, dass es in Montenegro kein Opernhaus gibt. Dennoch ist das kulturelle Angebot im ganzen Land groß und breit gefächert. In unzähligen Bars und Restaurants wird Livemusik von teilweise sehr bekannten Sängern geboten. In der Regel zahlen Besucher nur die Getränke bzw, die Speisen und diese Art der Unterhaltung kostet keinen Eintritt. Ein kleines Theater mit gut 400 Sitzplätzen ist die 1987 eröffnete Dvorana Park (= Parkhalle). Ein eigenes professionelles Ensemble gibt es leider nicht. Im Beach Club La Bamba finden den ganzen Sommer über spätabends Popkonzerte mit insbesondere bei der jungen Generation beliebten Chartstürmern vom Balkan statt. Sogar zum Jahreswechsel und zum Mimosenfestival im Februar / März gibt es In Igalo und Portonovi größere Open Air Konzerte, die meistens ebenfalls für jedermann frei zugänglich sind.

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Konzert der kroatischen Rockband Prljavo kazalište in Igalo | © Marc Rohde

Nicht umsonst listet eine große norwegische Reederei die Stadt unter den Top 10 der weltweit besten Küstenstädte auf. Baden kann man hier auch, aber es gibt so viel mehr zu entdecken!

Marc Rohde im April 2024

Links: 
(alle Empfehlungen basieren auf meinen privaten Erfahrungen und meinem persönlichen Geschmack.)

Verkehr

Transfer: (Airport Dubrovnik oder Tivat): Connect Travel, Njegoševa 64, Telefon:+382 (0) 69185701

Lokale Linienbusse: https://blueline-mne.com/index.php/gradski-prevoz/gradski-prevoz-herceg-novi

Überregionale Buslinien: busticket4.me

Busbahnhof Herceg Novi: https://www.autobuskahercegnovi.com/en/odlasci-hercegnovi/

Ausflüge: https://trendtravelmontenegro.com/ausfluege/?lang=de

Bootsfahrten: https://petar.boats

Taxi-Boot: Venetian Riva Taxi – E-Mail: rockit.montenegro@gmail.com, Tel: +382 67365613 (WhatsApp & Viber)

Eisenbahn: (Podgorica, bzw. Belgrad – Bar / Nikšić) : http://www.zcg-prevoz.me/

 

Essen und Trinken

Restaurant Kastel, Igalo: https://kastel.me/?page_id=11609&lang=en

Restaurant Bel Paese, Igalo: https://www.instagram.com/belpaeseristorantepizzeria/

Restaurant Kantina65, Herceg Novi: https://www.instagram.com/kantina65/

Do-Do, Herceg-Novi: https://do-do-skver.business.site/

Augusto Terrace (Lazure Hotel), Meljine: https://www.lazure.me/augusto-terrace?lng=en

Vagon Zelenika: https://www.vagonzelenika.me/

Restaurant NOA Portonovi: https://noaportonovi.me/

 

Opernfestival

Operosa: https://www.operosa.org

 

Therapien und Massagen

Institut Igalo: https://igalospa.com/de/

Private Relax- oder therapeutische Massage Nähe Sportski Centar Igalo: auf Anfrage beim Autor

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Wien/ Theater Arche (Münzwardeingasse 2a 1060 Wien)
 

  Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Ihnen unser Programm für Mai 2024 vorzustellen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, die Derniére unserer Eigenproduktion „Das Lebewohl WOLKEN. HEIM. und dann nach Hause“ von Elfriede Jelinek zu erleben. 

TheaterArche
Münzwardeingasse 2a 1060 Wien
https://www.theaterarche.at/
 

DAS LEBEWOHL.
Wolken. Heim. 
Und dann nach Hause.
von Elfriede Jelinek
 Derniere am 11. Mai 2024
 

Jelineks „Das Lebewohl“ entlarvt politische Strategien durch Beethovens „Les Adieux“, Haider-Zitate und die „Orestie“. Die Süddeutsche hebt semantische Kurzschlüsse hervor, die FAZ preist es als Bekenntnis. Jelinek kritisiert Abschottung und Vereinigung im undurchsichtigen „Wir“. Die TheaterArche kombiniert es mit „Wolken.Heim.“, wo eine Haider-ähnliche Figur den Vorsitz abgibt. Die Rede wird von vier Schauspielern gehalten, die das kollektive „Wir“ darstellen. Eine verfremdete Haider-Figur reflektiert Machtverlust, während das „Ich“ des Redners mit einem zukünftigen Führer verschmilzt. Jelinek entlarvt das politische Seelenleben.

Termine: 10. und 11. Mai 2024 (letzte Vorstellung) jeweils 19:30

Mit: Amelie Kanon, Jakub Kavin, Manami Okazaki, Eckart Schönbeck 

Regie: Karl Baratta / Komposition, musikalische Betreuung:  Florin Gorgos / Ausstattung: Paula Knoller / Dramaturgie: Nicole Tsalikoglou / Lichtdesign: Lukas Kaltenbäck / Regieassistenz: Alduin Gazquez, Gioia Morgan , Cornelia Schultz / Regiehospitanz: Charlotte Molitor / Produktionsleitung: Manami Okazaki
 

Mehr Infos
 

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ORF/ HEUTE: „IM ZENTRUM“: Mozart, Schnitzel und Multikulti – Wer sind wir?

 Am 7. April um 22.10 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Die Debatte über die Leitkultur – vor allem, ob wir eine brauchen oder nicht – kommt verlässlich wie Weihnachten alle Jahre wieder. Dabei scheiden sich die Geister schon bei der Frage, was das Österreichische überhaupt ausmacht. Muss es eine politische Vorgabe geben oder ist das eine Anmaßung des Staates, die ins Privatleben eingreift? Reicht die Verfassung oder müssen wir genauer definieren, wie wir in unserem Land zusammenleben wollen?

Darüber diskutiert Claudia Reiterer am Sonntag, dem 7. April 2024, um 22.10 Uhr in ORF 2 in „IM ZENTRUM“ mit

Andreas Khol ehem. Nationalratspräsident, ÖVP

Gebi Mair Landessprecher Tirol, Die Grünen

Katrin Praprotnik Politikwissenschafterin

Joesi Prokopetz Autor

Omar Khir Alanam Autor und Speaker

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INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 4. APRIL 2024)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 4. APRIL 2024)

WIENER STAATSOPER:  PRÄSENTATION DER SAISON 2024/25

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Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Am Sonntag, dem 28. April 2024, wird Bogdan Roščić im Rahmen einer Matinee auf der Bühne der Wiener Staatsoper die Spielzeit 2024/25 vorstellen.
 
Unter der Leitung von Asher Fisch wird das Orchester der Wiener Staatsoper Xabier Anduaga, Federica Lombardi, Anna Netrebko, Georg Nigl, Ludovic Tézier, Sonya Yoncheva, Slávka Zámečníková und Georg Zeppenfeld begleiten. Auch eine Tanzperformance von Hyo-Jung Kang und Marcos Menha, Erste Solisten des Wiener Staatsballetts, steht auf dem Programm.

Die Matinée im Stream

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ORF III überträgt live.

Inhaltlich stehen im Mittelpunkt der Matinee neben Informationen zur kommenden Saison Gespräche mit jenen Künstlerinnen und Künstlern, die das kommende Jahr musikalisch wie szenisch prägen werden. Zu Gast sind Barbora Horáková, Philippe Jordan, Ballettdirektor Martin Schläpfer, Lydia Steier, Christian Thielemann und Evgeny Titov.

→ Sonntag, 28. April 2024
→ Beginn: 11.30 Uhr, Dauer ca. 120 Minuten
→ Saaleinlass: 11.00 Uhr
 
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BAYERISCHE STAATSOPER: Heute Umbesetzung „PARSIFAL“

 In der Vorstellung Parsifal am Donnerstag, 4. April 2024, übernimmt Wilhelm Schwinghammer die Partie des Titurel anstelle von Bálint Szabó.
 
Wilhelm Schwinghammer
Der in Niederbayern geborene Bass Wilhelm Schwinghammer studierte an der Universität der Künste in Berlin. Er sang zunächst im Internationalen Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper und wechselte 2006 ins dortige Ensemble; seit 2017 ist er freischaffend. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Melisso (Alcina), Leporello (Don Giovanni), Sarastro (Die Zauberflöte), Rocco (Fidelio), Sparafucile (Rigoletto), Il re (Aida), Daland (Der fliegende Holländer), König Heinrich (Lohengrin), König Marke (Tristan und Isolde), Fasolt (Das Rheingold), Fafner (Siegfried), Colline (La bohème), Angelotti (Tosca) und Kulygin (Tri sestri) sowie die Titelpartie in Le nozze di Figaro. Seit 2012 ist er regelmäßig an der Staatsoper Unter den Linden Berlin sowie bei den Salzburger Festspielen zu Gast. An der Bayerischen Staatsoper debütierte er in der Spielzeit 2013/14 als Titurel (Parsifal) und kehrt jetzt mit der gleichen Partie jetzt zurück. Außerdem sang er hier die Partie des Eremiten (Der Freischütz).
 
ZU DER VORSTELLUNG

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Medien/ ORF

La Gioconda/ Salzburg
Die Vorstellung vom 23.3.2024 wird am 6. 4.2024 ab 19,30 im ORF Radio gesendet.
https://oe1.orf.at/programm/20240406/755429/Amilcare-Ponchielli-La-Gioconda

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GRAZ/ Musikverein für Steiermark: Aus dem Programm April 2024

Zum 150. Geburtstag des Komponisten Arnold Schönberg, erklingen am 11. April 2024 Werke seiner wichtigsten Vorbilder, gemeinsam mit einem eigenen Werk durch das Alban Berg Ensemble Wien. Am 17. April 2024 widmen sich die Sopranistin Camilla Nylund und Ehrenmitglied Helmut Deutsch (Klavier) den Komponisten der Fin de siècle. 

  1. Kammerkonzert

Do | 11. April 2024
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Musikverein Graz

Alban Berg Ensemble Wien
Sebastian Gürtler
 | Régis Bringolf Violine
Su Bin Lee Viola
Florian Berner Violoncello
Silvia Careddu Flöte
Alexander Neubauer Klarinette
Ariane Haering Klavier

Gustav Mahler Klavierquartettsatz in a-Moll
Arnold Schönberg Kammersymphonie, op. 9 Bearb.: Anton Webern
Johannes Brahms Klarinettentrio in a­-Moll, op. 114

„dem Vergangenen verbunden, dem Neuen zugetan“ 

2024 jährt sich der Geburtstag Arnold Schönbergs zum 150. Mal. Und auch wenn seine Musik, zeitlich betrachtet, schon lange nicht mehr neu ist, so umweht sie nach wie vor dieser Eindruck des Ungehörten und Unerhörten. Und wie das bei Unbekanntem häufig der Fall ist, ranken sich darum auch Mythen – oder besser gesagt: viele falsche Annahmen. Zunächst einmal sah sich Schönberg niemals als Revolutionär, sondern als Fortführer der Tradition. Werke zweier seiner wichtigsten Vorbilder erklingen am 11. April 2024 gemeinsam mit einem eigenen Werk durch das Alban Berg Ensemble Wien. Gustav Mahler war Freund und Mentor, Schönberg widmete ihm gar seine Harmonielehre. Mahlers Klavierquartettsatz in a-Moll ist ein Jugendwerk, welches erst lange nach dessen Tod entdeckt wurde. Johannes Brahms, dessen Klarinettentrio in a-Moll auf dem Programm steht, war ein entscheidender Einfluss für Schönbergs Musikverständnis und er sollte ihn auch noch Jahrzehnte nach Brahms’ Tod als den „Fortschrittlichen“ bezeichnen. Aus Schönbergs eigener Feder wird seine 1. Kammersymphonie (in einer Bearbeitung durch seinen Schüler Anton Webern) interpretiert, in welcher er sich noch der Tonalität verpflichtete, deren Grenzen aber bewusst ausreizte. Musik(geschichte), die verbindet! 

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Camilla Nylund. Foto: Annas foto-de

  1. Liederabend

Mi | 17. April 2024
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Musikverein Graz

Camilla Nylund Sopran  
Helmut Deutsch Klavier | Ehrenmitglied des Musikvereins

Lieder von Erich Wolfgang Korngold | Alexander von Zemlinsky | Armas Järnefelt | Alban Berg Gustav Mahler | Richard Strauss


Zeitenwende

Musik ist häufig ein Spiegel jener Zeit, in welcher sie entstanden ist. Sei es aufgrund einer Bezugnahme auf Aktuelles, sei es aufgrund der bewussten Negation der Gegenwart – in irgendeiner Form ist sie stets ein historisches Abbild. Ganz besonders prägend für die musikalischen Erscheinungsformen war die Zeit um 1900. Das Fin de siècle. Steigerung, Niedergang, Neuentstehung – all diese Dinge prägen jene Lieder, welche die Sopranistin Camilla Nylund gemeinsam mit Helmut Deutsch am 17. April 2024 im Stefaniensaal zu Gehör bringen wird. Da darf die Musik Gustav Mahlers ebenso wenig fehlen wie jene von Richard Strauss, Alban Berg oder Erich Wolfgang Korngold. Eine „wunderbar schwelgerische Epoche“ nennt Helmut Deutsch jenen Zeitraum, welcher die Liedauswahl geprägt hat. Hochromantik auf höchstem Niveau! 

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Wiener Volksopernfreunde: Herzliche Einladung zu unseren nächsten Veranstaltungen:

 Freitag, 12. April: Soirée der Wiener Volksopernfreunde mit Überraschungsgast, Gasthaus „Lechner“, Wilhelm-Exner-Gasse 28, 1090 Wien, Beginn: ab 16:30 Uhr

Gast ist diesmal die junge Wiener Mezzosopranistin, Schauspielerin und Musicaldarstellerin Sophia Gorgi

Bereits 2008 war sie Ensemblemitglied der Volksoper Wien und gab dort mit 16 Jahren ihr Debüt als Liesel in The Sound of Music. Weitere Rollen waren Toni in Das Land des Lächelns und Liat in der Neuproduktion von South Pacific. Seit ihrem Abschluss stand Sophia Gorgi in Der Mann von La Mancha, als Lisa in der österreichischen Erstaufführung von Leben ohne Chris, als Maggie in A Chorus Line beim Stockerau Open Air Festival, als Miriam in der Uraufführung des Musicals Moses am Theater St. Gallen, als Lady Lerche in Winnifred oder Die Prinzessin auf der Erbse am Theater der Jugend in Wien sowie als Lisa in Mamma Mia! am Raimund Theater auf der Bühne. Es folgte Ich war noch niemals in New York am Theater des Westens Berlin, wo sie u. a. Frau Menzel verkörperte. In Hamburg war Sophia Gorgi ab 2015 als Jasmin in Aladdin auf der Bühne der Neuen Flora zu sehen und spielte Candela in Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs am Altonaer Theater. Zuletzt stand sie als Roxie Hart in Chicago und Cathy in Die letzten fünf Jahre am Staatstheater Braunschweig sowie als Jeannie in Hair am Salzburger Landestheater auf er Bühne. Demnächst spielt sie in der Volksoper Wien Rosalia in West Side Story, im Sommer 2024 folgt beim Magdeburger DomplatzOpenAir die Partie der Meg Giry in Love Never Dies. Derzeit ist sie in der „West Side Story“ als Rosalia an der VOP zu sehen.

 Sonntag, 21.4. – 11:00 Uhr: Sonderführung im Theatermuseum mit Direktorin Marie-Theres Arnbom durch die Ausstellung „Die Marischkas“
Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien, Anmeldung bis 16. April unter volksopernfreunde@outlook.com 

oder Tel.: 0644 23 44256

Eintritt und Führung: € 24.- Anmeldungen unter volksopernfreunde@outlook.comoder telefonisch unter 0676 -3407464 bis spätestens 15. April

 

Sonntag, 5. Mai – Matinée 11:00: Künstlerporträt mit Musik: KS Ulrike Steinsky, Klavier: Chie Ishimoto
Villa Wertheimstein, Döblinger Hauptstraße 96, 1190 Wien,

Karten: € 18.- (Mitglieder), € 22.- (Nicht-Mitglieder), Tel.: (01) 3686546, e-mail: office@bm1190.at oder volksopernfreunde@outlook.com

 

Freitag, 10. Mai: Soirée mit Überraschungsgast, Gasthaus „Lechner“, Beginn: ab 16:30 Uhr

Samstag, 8. Juni, 18:00 Uhr: Konzert „Frühlingsstimmen“ mit Solistinnen und Solisten der Volksoper Wien, Musikalische Leitung: Chie Ishimoto,

Theater DIE NEUE TRIBÜNE, Universitätsring 4, 1010 Wien

Kartenreservierung: office@tribuenewien.at oder volksopernfreunde@outlook.com; Telefon: 0664 2344256

Mit musikalischen Frühlingsgrüßen und besten Wünschen
Wiener Volksopernfreunde
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Neapel: Teatro San Carlo beginnt am 7. April 2024 mit einer Jubiläumsvorstellung, 30 Jahre Bühnendebüt Anna Netrebko

https://www.teatrosancarlo.it/it/spettacoli/la-gioconda-netrebko-2024.html

Ab dem 10. April 2024 weitere Aufführungen, dirigiert von Pinkas Steinberg

https://www.teatrosancarlo.it/it/spettacoli/la-gioconda-23-24.html

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Wiener Kinderoper: Nächste Woche findet in Wien die Frühkahrkonferenz von Opera Europa statt und in diesem Rahmen zeigen wir eine Wiederaufnahme von SCHNEEWITTCHEN
Kinderoper von Wolfgang Mitterer nach Engelbert Humperdinck

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Spieglein, Spieglein an der Wand. Die junge Prinzessin wird von der bösen Stiefmutter um ihre Schönheit beneidet und soll sterben. Doch sieben kleine Helfer und ein Prinz wissen das zu verhindern. Viel, viel Beifall für alle Mitwirkenden, auch für die böse Königin, in dieser wahrhaft bezaubernden Produktion, der wir weiterhin viel Erfolg wünschen. (Der neue Merker)

Mit: Natalia Kawalek, Theresa Dlouhy, Clemens Kölbl, Adèle Clermont | Jevgenij Sitochin (Regie), Harald Thor (Bühne), Isis Flatz (Kostüme)

Mittwoch, 10. April, 18:00 Uhr (Premiere)
Samstag, 13. April 2024, 15:30 Uhr
Sonntag, 14. April 2024, 15:30 Uhr
DSCHUNGEL WIEN

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RADIO KLASSIK STEPHANSDOM: Themenvielfalt beim Klassik-Radiosender. „GRÜN“, „LIEBE“ und ein Spendentag auf radio klassik Stephansdom

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Team Radio Stefansdom. Foto: Geord Gatnar

 Im Monat April und Mai bietet radio klassik Stephansdom ein vielfältiges Schwerpunktprogramm, passend zum Frühlingsstart. Rund um das Thema „Grün“ widmen sich Beiträge der Kraft der Natur – begleitet von ausgewählter floraler Musik. Im Wonnemonat Mai dreht sich alles um die Liebe, umgarnt von sinnlichen Klängen. Die Spendenkampagne hatte dank einer treuen Hörerschaft und prominenten Unterstützer:innen einen guten Start, knapp ein Viertel des benötigten Betrags wurde schon eingenommen. Damit auch weiterhin Spenden gesammelt werden können, steht das Programm am 11. April ganz im Zeichen der laufenden Kampagne, die unter anderem von Maria Happel, Paul Matic oder Günther Groissböck unterstützt wird.

 Der Privatradiosender radio klassik Stephansdom bietet seiner Hörerschaft seit Jahren ein hochwertiges Programm, sowohl in der Musikauswahl als auch in seinen Wortbeiträgen. Da der Eigentümer mit Ende des Jahres die finanzielle Unterstützung einstellt, hat der Sender eine Spendenkampagne zur Sicherung des Weiterbestehens ins Leben gerufen. Wie die Spendenbereitschaft der letzten Wochen zeigt, stehen die Hörerinnen und Hörer auch in herausfordernden Zeiten hinter dem Radiosender. Roman Gerner, Geschäftsführer von radio klassik Stephansdom, zeigt sich dankbar ob des Anlaufs der Kampagne: „Gerade in einer Welt von KI und Fake News braucht es glaubwürdige und gut recherchierte Beiträge. Doch hochwertige Inhalte kosten Ressourcen und vor allem auch Geld. Dank unserer treuen Hörerschaft haben wir seit unserem Spendenaufruf knapp 200.000 Euro an Spenden sammeln können, das sind circa 20 Prozent des Betrags, den wir bis Ende des Jahres benötigen. Wir hoffen, dass wir auch die restlichen 80 Prozent in den nächsten Monaten noch schaffen, um weiterhin die hohe Qualität bei radio klassik Stephansdom garantieren zu können.“

Prominente Testimonials am Spendentag mit Wortbeiträgen

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Maria Happel. Copyright: Jeanne Degraa

Die Liste der bekannten Unterstützer  von radio klassik Stephansdom wird immer länger. Neu mit an Bord sind unter anderem der Opernsänger Günther Groissböck und die Schauspielerin und Regisseurin Maria Happel, die sich für den Erhalt des hochwertigen Programms einsetzt: „Ich unterstütze radio klassik Stephansdom, weil radio klassik Stephansdom uns stützt! Kunst und Kultur sind die Säulen unserer Gesellschaft, die nicht einstürzen dürfen! Spenden wir für radio klassik Stephansdom.“ Unter den weiteren prominenten Unterstützer:innen finden sich die Schauspieler Paul Matic und Cornelius Obonya, der ÖFB Teamchef Ralf Rangnick und der Dirigent Martin Haselböck.

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Günther Groissböck. Copyright: Stephan Schoenlaub

Fragen und Antworten rund um die Kampagne

Am 11. April stehen im Rahmen des „Spendentags“ von 8:00 bis 18:00 Uhr die Telefonleitungen für interessierte Hörerinnen und Hörer rund um Fragen zum weiteren Bestehen des Klassik-Radiosenders offen, die live beantwortet werden. Im Programm werden unterschiedliche Stimmen aus dem Team zu Wort kommen, von der Redaktion bis hin zur Geschäftsführung. radioklassik.at/spendentag

Schwerpunkt „GRÜN“ im April

Der Themenfokus „GRÜN“ im Monat April beleuchtet „Viriditas“ – Die Grünkraft, die allem Lebendigen zugrunde liegt. Die Hörerschaft wird mitgenommen zu einem Ausflug in Österreichs Kleingärten, die sich für verdrängte Sorten stark machen und zu einem Besuch bei grasenden Schafen, bekannt als „Rasenmäher der Donauinsel“. Dazu gibt es musikalische Schwerpunkte wie zum Beispiel „Ach Grün, du böse Farbe du“. Chefredakteur Christoph Wellner, ein bekennender Fan der Wiener Austria, beschäftigt sich eine Stunde mit der Farbe Grün in der Musik. Alle Sendungen: radioklassik.at/grün

Schwerpunkt „LIEBE“ im Mai

Im Wonnemonat Mai bringt radio klassik Stephansdom Porträts über außergewöhnliche Paare, begleitet von sinnlicher Musik. Der Musiker Marwan Abado und die Friedensaktivistin Viola Raheb sprechen über ihre Beziehung. Von ihrer Hochzeit im Stephansdom erzählen Mike und Clara, beide haben Trisomie 21. Und Sonja und Martin Rotter können einiges über die Liebe erzählen, denn sie begleiten Paare vor und nach ihrer Hochzeit. Zu guter Letzt kommt die Psychoanalytikerin Rotraud A. Perner zu Wort und spricht über das schönste Gefühl der Welt. Dazu bringt die Musikredaktion die dramatischsten Duette der Opernliteratur.
Alle Sendungen: radioklassik.at/liebe

 Weitere Informationen unter: https://radioklassik.at

 Über radio klassik Stephansdom:

radio klassik Stephansdom sendet seit 1998 in Wien und Umgebung auf 107,3 MHz, seit 2018 in Graz auf 94,2 MHz und ist seit 2021 österreichweit auf DAB+ zu empfangen.
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28. MÄRZ 2024 – Donnerstag /“Gründonnerstag“

WIENER STAATSOPER: Heute startet die Parsifal-Serie

Musikalische Leitung Alexander Soddy
Inszenierung Kirill Serebrennikov
mit u. a. Michael Nagy (Amfortas), Günther Groissböck (Gurnemanz), Daniel Frank (Parsifal), Werner Van Mechelen (Klingsor), Elīna Garanča (Kundry)

Am Gründonnerstag steht traditionell Parsifal am Spielplan der Wiener Staatsoper und auch heuer beginnt die Vorstellungsserie des »Bühnenweihfestspiels« an diesem Tag. In der Titelpartie ist erstmals am Haus Daniel Frank zu erleben, Hausdebütant Werner Van Mechelen stellt sich als Klingsor dem Publikum vor. Ein weiteres Staatsopern-Rollendebüt gibt Günther Groissböck als Gurnemanz; Elīna Garanča verkörpert erneut die Kundry und Michael Nagy den Amfortas.

28. März, 1. & 3. April 2024

Günter Groissböck, Alexander Soddy, Elina Garanca und Daniel Frank

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WIEN / Volksoper:  EIN BISSCHEN TRALALA
Eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg
von Ruth Brauer-Kvam und  Martina Gredler
Uraufführung 
27. März 2024

Foto: Wiener Volksoper

Wenn Legenden auferstehen…

Angeblich ist ein Fächer daran schuld, ein originaler Fächer von Fritz Massary, der in den Besitz von Ruth Brauer-Kvam geriet. Seither lässt die große Operettendiva die Wiener Schauspielerin und Sängerin  nicht mehr los. Schon 2013 hat sie in den Josefstädter Kammerspielen einen Abend über die Massary gestaltet.

Nun kommt er wieder, in größerem Ausmaß und größerem Rahmen – mit Mitautorin und der Regisseurin des Abends, Martina Gredler, hat Ruth Brauer-Kvam diesmal auch den ebenso legendären Gatten der Massary, Max Pallenberg, einbezogen. Und auf der Bühne der Volksoper (wenn es auch nur die Vorderbühne ist – man spielt auf den verdeckten Orchestergraben) kann man auch ein kleines Orchester samt einem musikalischen Leiter (Adam Benzwi) einbeziehen. Eine klassische musikalische Soirée also, die von zwei bedeutenden Künstlern erzählt und viel Musik bietet, von der man erstaunlicherweise manches noch kennt.

Fritzi Massary (1882-1969) und Max Pallenberg (1877-1934), das waren zwei jüdische Künstler aus Wien, die Berlin eroberten, sie als Operettendiva und eine der berühmtesten Frauen im Show-Business ihrer Epoche zwischen Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Nationalsozialismus, er als grandioser Schauspieler bei Max Reinhardt und legendärer Komiker, der aber auch zu seiner geliebten Gattin (die beiden heirateten 1917)  auf die Operettenbühne stieg – etwa in „Die Perlen der Kleopatra“, eine der vielen Operetten, die der Massary auf den Leib geschrieben wurden… Als Max Pallenberg 1934 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, hatten sich die beiden schon aus Nazi-Deutschland abgesetzt und ihre Traumkarrieren beendet… Fritzi Massary gelang die Emigration zu ihrer Tochter aus einer früheren Beziehung in die USA.

In der Volksoper sind Ruth Brauer-Kvam und Robert Palfrader nun Fritzi und Max, und sie singen vor allem – „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“ oder „Josef, ach Josef, was bist du so keusch“ sind Hits, die die  Massary kreiert hat und die immer wieder nachgesungen wurden, so dass man sie heute noch kennt. Auch für Palfrader gibt es einiges zu singen…

...Es gibt an diesem Abend auf der Rückwand eine riesige Video-Wand, die anfangs Dokumentarisches aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bietet, dann immer wieder kleine Sequenzen aus einem Interview zeigt, das die alte Fritz Massary wohl (in elegantem Wiener Deutsch) in ihren letzten Lebensjahren in Beverly Hills gegeben haben muss. Am Ende des kurzen Abends (es hätte schon ein bißerl mehr sein dürfen als die eineinvierel Stunden) konnte das Publikum auch mit heftigem Applaus keine Zugabe erzwingen. So endete die Vorstellung mit dem Schleier der Melancholie – dass nämlich Fritzi Massary den Verlust ihres Max Pallenberg nie überwinden konnte…

Zum Bericht von Renate Wagner

Gabriela Benackova feierte den 77. Geburtstag.

Die heutige Gratulation zum runden Geburtstag war definitiv falsch. Frau Benackkova feierte erst den 77. Geburtstag – und den bei bester Gesundheit

Salzburg/ Osterfestspiele: Glaubenszweifel, Sopranhoffnung (Bezahlartikel)
Verdis Requiem unter Antonio Pappano: Ergriffenheit und Jubel, besonders für eine junge Sopranistin.
https://www.diepresse.com/18312709/osterfestspiele-glaubenszweifel-sopranhoffnung

Analyse von Beethovens DNA:  Nicht nur Gene bestimmen musikalisches Können
Musikalische Fähigkeiten werden nicht allein durch Gene bestimmt – das zeigt sich Forschern zufolge auch am Beispiel Ludwig van Beethovens. Dessen Gene unterschieden sich bei der Musikalität nicht von anderen Bevölkerungsstichproben, wie das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte.
BR-Klassikd.de

Dresden – Richard Strauss: Die Frau ohne Schatten

 

Zum Trailer

 Absolute Perfektion zwischen süffigem Pomp und unaufdringlicher Transparenz

Thielemanns umjubelter Abschied von der Dresdener Semperoper

Er ist in Dresden nicht dafür bekannt, sich zu überarbeiten. So dirigiert Christian Thielemann in seiner letzten Spielzeit als GMD gerade einmal 8 Vorstellung. Auf viel mehr als ein Dutzend schaffte er es auch in den anderen Jahren nicht und brüstet sich vollmundig damit, in Berlin künftig 20 Abende pro Abend dirigieren zu wollen.

Aber was er macht, macht er hervorragend, wie die heute über die Bühne gegangene zweite Vorstellung von Richard Strauss‘ monumentaler Oper „Die Frau ohne Schatten“ einmal mehr zeigt.

Was aus dem Graben zu hören ist, schmeichelt dem Ohr derart, dass man meint, das Werk streckenweise völlig neu zu hören. Thielemann weiß genau, an welchen Stellen er mit eher raschen Tempi voranschreitet, und wann er „seine“ Staatskapelle „in lichtem Äther“ wabern lässt. Vom barbarischen Fortissimo im donnernden Finale des zweiten Aktes bis zu einem kaum hörbaren, aber den ganzen Raum auskleidenden, berauschenden, nie zuvor gehörten Pianissimo aus welchem das ganz ohne Kitsch und schmalzigen Glissandi elegant gespielte Violinsolo emporsteigt, als würde die Melodie ganz aus dem Moment heraus komponiert werden…

Zum Bericht von Matthias Kasper

Baden-Baden / Festspielhaus: „WAGNER-GALA“ – 25.03. 2024

Foto: Monika Rittershaus

Noch wie betäubt unter den Einflüssen des Beethoven-Brückner-Events des Vorabends, zelebrierten die Berliner Philharmoniker unter der exzellenten Leitung ihres Chefdirigenten Kirill Petrenko ein weiteres Konzert-Highlight. Wie in keinem anderen Werk Richard Wagners ist der Grundgedanke einer Oper so stark manifestiert, klar, ausdrucksvoll in einem Orchester-Vorspiel zusammengefasst worden wie in der Ouvertüre und Venusberg-Bacchanal zu „Tannhäuser“.  Der Kampf zwischen Glut der Sinne und Glauben der Seele, zwischen Verlockung und Erlösung wird in den Tönen dieses glanzvoll instrumentierten Orchester-Stückes geradezu bildhaft vorgeführt.

Zum Bericht von Gerhard Hoffmann

OPER FRANKFURT:  Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Premiere von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto ist freigeschaltet

der Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Premiere von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto (Musikalische Leitung: Simone Di Felice; Inszenierung: Nadja Loschky) im Internetauftritt der Oper Frankfurt ist freigeschaltet:

Foto: Barbara Aumüller

https://oper-frankfurt.de/de/oper-frankfurt-zuhause/?id_media=441

Frankfurt
Oper Frankfurt : Das Wesen der Liebe
Wolfgang Fortners selten gespieltes Werk „In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa“ gibt Zuschauern im Bockenheimer Depot in Frankfurt Rätsel auf.
FrankfurterAllgemeine.net

London
A coherent, passionate view of Handel’s demanding Israel in Egypt from Peter Whelan and MCO
seenandheard.international.com

New York
Puccini’s flawed La rondine returns to the Met
bachtrack.com.de

Character is destiny
La forza del destino concluded its run at the Metropolitan Opera with a significant cast change. After withdrawing from Un ballo in maschera earlier in the season due to pregnancy, Elena Stikhina sang her first local Verdi lead, replacing Lise Davidsen as the tragically fated Leonora di Vargas.
https://parterre.com/2024/03/26/character-is-destiny/

DIE SAISON 2024/25 AM OPERNHAUS ZÜRICH – DAS ENDE EINER ÄRA

Ddie Spielzeit 2024/25 ist eine besondere: Mit ihr verabschiedet sich der Intendant Andreas Homoki vom Opernhaus Zürich. Eine dreizehn Jahre währende Ära geht damit zu Ende. Es ist alles vorbereitet für eine Abschiedsspielzeit, an deren Ende Andreas Homoki und sein Team insgesamt 123 Opern-Neuproduktion und 39 Ballettabende zur Premiere gebracht haben werden. Rund 2.5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren in den vergangenen Jahren zu Gast. Das Verständnis von Musiktheater umfasste in dieser Zeit viel mehr als das, was man im engeren Sinne unter Oper versteht. Neben populären Klassikern von Mo-zart, Verdi, Wagner, Puccini, Rossini und Strauss standen in den vergangenen dreizehn Jahren auch immer Operetten, Musicals, freie Barockprojekte, Kooperationen zwischen dem Ballett und der Oper, neu in Auftrag gegebene Familienopern und formsprengende Experimente der zeitgenössischen Musik auf dem Spielplan. Diesem Gedanken folgt auch das Pro-gramm in der letzten Saison 2024/25.

Vier Uraufführungen werden in der kommenden Spielzeit präsentiert, darunter die erste Choroper des Schweizer Komponisten Beat Furrer. Weiterhin stehen Neuinszenierungen von Barrie Kosky, Dmitri Tcherniakov, Kirill Serebrennikov, Jetske Mijnssen und Tatjana Gürbaca auf dem Programm.
Christian Gerhaher, Camilla Nylund, Michael Volle, Elena Stikhina, Tomasz Konieczny, Piotr Beczała, Vida Miknevičiũtė, Quinn Kelsey, Marina Rebeka und Julie Fuchs sind in erfolgreichen Produktionen aus den letzten Jahren zu erleben. Von neun Opernpremieren wird Andreas Homoki noch einmal zwei Neuproduktionen inszenieren. Die Ballettdirektorin Cathy Marston präsentiert ein neues abendfüllendes Handlungsballett. Gianandrea Noseda gestaltet musikalisch neben einer Konzertsaison mit grosser Bandbreite auch die letzte Premiere der Saison und die Abschiedsfeierlichkeiten des scheidenden Intendanten.

STAATSBALLETT BERLIN:  SPIELZEIT 2024/25 

  •  Reflektions-Räume zwischen Liebeswirren, Klimawandel und dem Wahnsinn des Einzelnen  
     Berlin, 27. März 2024 — Am Mittwochvormittag hat das Staatsballett Berlin das Programm der Spielzeit 2024/25 veröffentlicht. Intendant Christian Spuck und sein Team präsentierten vier Premieren mit einer Uraufführung, fünf Wiederaufnahmen, ein Gastspiel des Nederlands Dans Theater sowie ein breites Rahmen- und Education-Programm, das ab der kommenden Spielzeit in das Staatsballett eingegliedert ist.  
    In seiner zweiten Spielzeit präsentiert Intendant Christian Spuck vier Premieren mit einer Uraufführung. Der Abend Minus 16 (25. Oktober 2024, Deutsche Oper Berlin) vereint mit Werken von Sharon Eyal und Ohad Naharin zwei starke Stimmen der Gegenwart. Choreograph Edward Clug erarbeitet mit Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare (21. Februar 2025, Deutsche Oper Berlin) eine abendfüllende Kreation zur Auftragsmusik von Milko Lazar. Das Ballett Winterreise zu dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert in der musikalischen Fassung von Hans Zender (11. Mai 2025, Staatsoper Unter den Linden) wird von Christian Spuck neu mit dem Ensemble erarbeitet. In der letzten Premiere, Gods and Dogs (28. Juni 2025, Staatsoper Unter den Linden), erzählt Jiří Kylián vom Wahnsinn des Einzelnen, während Crystal Pite die tanzenden Körper zum Zeichen menschlicher Vergänglichkeit und Vitalität werden lässt….

    Ausführlicher in den  „Infos des Tages“

    • 24.3.2024- Tiroler Festspiele Erl- Klaviertage- „Concordia Benefiz-Matinée“-
      Festspielhaus Erl.
      Grandiose Kunst im Dienste der Menschlichkeit!

  • Dr. Hans Peter Haselsteiner mit den Mädchen in Tiroler Tracht. Foto: David Assinger/ Festspiele Erl

  • Traditionsgemäß fand zum Abschluß der Klaviertage bei den Tiroler Festspielen Erl die „Concordia Benefiz-Matinée“ im Festspielhaus Erl eindrucksvoll statt. Das Sozialprojekt, dessen zentrales Motto „Kindern Flügel geben!“ ist, wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet und ist eine internationale, unabhängige Hilfsorganisation. Die Kernaufgabe der Organisation ist die Begleitung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien in Not in den ärmsten Gebieten Europas wie in Rumänien, in Bulgarien…

  • Zum Bericht von Marisa Altmann-Althausen

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    Filme der Woche

  • Besuchen Sie Renate Wagners FILMSEITE
  • Filmstart: 28. März 2024 
    ONE LIFE
    GB / 2023
    Regie: James Hawes
    Mit: Anthony Hopkins, Helena Bonham-Carter, Johnny Flynn, Lena OIin  u.a.

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

    One Life – ein Leben. Ein Leben nur? Wer ein Leben rettet, rettet die Welt, heißt es im Talmud. Nicholas Winton hat 669 Leben gerettet. Nicht der Rede wert angesichts von sechs Millionen verlorenen Leben durch den Holocaust? Sehr wohl der Rede wert. Diesen Nicholas Winton hat es wirklich gegeben, und ein Film setzt ihm ein Denkmal.

    Es beginnt damit, dass (man schreibt 1988) der ruhige alte Herr (eine Traumrolle für den alten Anthony Hopkins) von seiner Gattin (Lena Olin) wieder einmal aufgefordert wird, er möge doch seine alten Sachen wegwerfen, die keiner mehr braucht. Oder verschenken, etwa die Aktentasche, die da seit Jahrzehnten in einer Lade seines Schreibtisches liegt. Aber als der alte Herr  die Tasche hernimmt, befindet sich darin ein Tagebuch, das ihn in frühere, schreckliche Zeiten zurück bringt.

    Das war vor 50 Jahren, 1938, als der 29jährige Londoner Börsenmakler Nick Winton (Johnny Flynn) nach Prag kam – und sah, wie die Nationalsozialisten mit den dortigen Juden umgingen  (was mit ihnen geschehen würde, war nicht auszudenken). Aus Deutschland und Österreich geflohene Juden lebten unter den unmenschlichsten Bedingungen. Vor allem das Schicksal der Kinder schnitt Winton ins Herz. Nicht, weil er selbst Jude war (sein Judentum war von seinen Eltern in England wegassimiliert worden), sondern weil er ein Mensch war, der hier nicht tatenlos zusehen konnte…

  • …Hier wird man nicht mit belehrendem, triefendem Gutmenschentum beglückt. Hier wird einfach gezeigt, was ein einzelner Mensch erreichen kann, wenn er es nur will. Seine Schlußfolgerungen kann jeder selbst ziehen. Oder, wie Erich Kästner gesagt hat: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Zur Filmbesprechung von Renate Wagner

    Sprechtheater: Journalismus auf der Bühne: Der Trend zum Recherchetheater Journalismus und Theater kooperieren immer öfter.
    Das Institut für Medien, Politik & Theater präsentiert nun ein Stück über Machtmissbrauch
    DerStandard.at.story

  • Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung

  • Truth Social macht Donald Trump um 5 Milliarden Dollar reicher – zumindest theoretisch:  Das Börsendebüt des sozialen Netzwerks Truth Social stellt dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump viel Geld in Aussicht. Am Dienstag legten die Aktien einen fulminanten Start hin und gingen mit einem Plus von 16 Prozent und einem Preis von 57,99 Dollar aus dem Handel. Am Mittwoch konnten sie die Gewinne vom Vortag weiter ausbauen. Donald Trump besitzt 58 Prozent an der Firma hinter Truth Social, was seinem Anteil einen theoretischen Wert von über 5 Milliarden Dollar gibt.
    Zum Bericht

  • Israelische Geisel berichtet über sexuellen Missbrauch durch die Hamas: Amit Soussana wurde über fünfzig Tage lang in Gaza festgehalten – und dort von ihren Bewachern missbraucht und gefoltert. Die 40-jährige Israelin ist die erste zurückgekehrte Geisel, die öffentlich über den sexuellen Missbrauch in der Gefangenschaft der Hamas spricht. Es handelt sich offenbar um keinen Einzelfall.
  • Zum Bericht
  • Ein Insider prangert das System Orban an: Peter Magyar war einst ein Günstling der ungarischen Machtelite. Der Ex-Mann von Justizministerin Judit Varga wirft Orbans Regierung Korruption, Justizbehinderung und Machtmissbrauch vor. Ungarn werde von einer Mafia regiert, erklärte Magyar am Dienstag in Budapest. Ob Magyar tatsächlich das Potenzial hat, Ministerpräsident Viktor Orban gefährlich zu werden, ist vorerst offen.
    Zum Bericht
  • Topmanager verkaufen eigene Aktien in Millionenhöhe: Im Frühjahr häufen sich die Aktienverkäufe von Spitzenkräften kotierter Unternehmen. Amazon-Gründer Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Chef der Social-Media-Plattform Meta, aber auch die Chefs des Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli haben Aktien des eigenen Unternehmens zu Geld gemacht. Doch was bedeutet es für ein Unternehmen, wenn sich seine Spitzenmanager von Aktien trennen?
    Zum Bericht
  • Macron will Freihandelsabkommen mit Mercosur neu verhandeln: Bei seinem Besuch in Brasilien hat der französische Präsident seine Zweifel am EU-Mercosur-Abkommen in seiner aktuellen Form offen dargelegt. Das 2019 fertig ausgehandelte Abkommen, das 700 Millionen Menschen betreffen würde, liegt seit Jahren auf Eis. Der Vertrag ist sowohl in Südamerika als auch in Europa umstritten.
  • Zum Bericht
  • Die Landesregierung streicht für sich und die Alt-Bundesräte die Gratis-Ski-Abos: Die Zeiten, in denen man denen «z Bärn obe» das eine oder andere Privileg gönnen mochte, sind vorbei. Dies hat auch der Bundesrat erkannt und entschieden, künftig auf die Jahresabonnemente der Seilbahnen Schweiz für seine Mitglieder sowie für den Kanzler und jeweils die Begleitung ganz zu verzichten. Auch die Loge im Stadttheater Bern will er nicht mehr nutzen.
  • Zum Bericht
  • Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“
  • Frieda Stronach verstorben
    Die Gattin von Frank Stronach ist am Dienstag, den 26. März im Alter von 81 Jahren in Kanada verstorben. Wie Medien berichten, hat die Ehefrau des bekannten Milliardär Frank Stronach gestern ihre Augen für immer geschlossen. Ganze 60 Jahre war die gebürtige Weizerin mit ihrem Gatten verheiratet. Nun heißt es Abschied nehmen.
    5Minuten.at

    Geschenksackerl von Russen: Was Polizisten annehmen dürfen, und was nicht
    In den Säcken der russischen Botschaft waren Pralinen und Kalender. Die Polizei zögerte bei der Bestätigung des Inhalts aber. Wie Beamte mit Geschenken umgehen sollen, ist genau geregelt.
    Kurier.at

    Österreich
    Oster-Wochenende. Bis zu 26 Grad: Erster Sommertag zu Ostern
    Derzeit herrscht eher trübe Stimmung in weiten Teilen Österreichs. Doch wie wird sich das Wetter bis zum Oster-Wochenende entwickeln, und welche Temperaturen können wir erwarten?
    Wetter.at

  • Starten Sie gut in ein schönes Oster-Wochenende
  • A.C.
  •  

21. MÄRZ 2024 – Donnerstag

 

Heute in der Wiener Staatsoper: Start der Serie „Der Rosenkavalier“ (21./25./27./30. März)

Musikalische Leitung Axel Kober
Inszenierung Otto Schenk

Feldmarschallin
Julia Kleiter
Baron Ochs auf Lerchenau Christof Fischesser
Octavian Christina Bock
Herr von Faninal Adrian Eröd
Sophie Slávka Zámečníková
Ein Sänger Angel Romero
Leitmetzerin Regine Hangler
Valzacchi Norbert Ernst
Annina Monika Bohinec
Polizeikommissar Wolfgang Bankl
 
Berlin/ Staatsoper
Auftakt mit Wagners „Ring“: Die lebenden Hasen sind weg
Unauffällig sind die Festtage an der Staatsoper mit Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov gestartet
Berliner Morgenpost
Wien/ Staatsoper
Guillaume Tell: John Osborn stiehlt in Wien allen die Show
Es gäbe nur zwei Tenöre, die in der Lage wären, den Arnold in „Guillaume Tell“ zu singen: Juan Diego Flórez und John Osborn, hat mir Mal eine ORF-Kulturlady gesteckt. Letzterer hat das nun eindrucksvoll an der Wiener Staatsoper bewiesen. Nur das Publikum sieht Lisette Oropesa um einen Hauch weiter vorne. Lautstarker Beifall aber für beide.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Wiener 19.3.2024   GUILLAUME TELL  la  derniere

John Osborn, Lisette Oropesa. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Zum Bericht von „alcindo“

 

Die 210. Saison des Musikverein Graz wird am 3. April 2024 feierlich präsentiert!
Im Zentrum des Programms stehen das internationale Haydn-Fest 2024, unter der Leitung unseres Ehrenmitglieds Adam Fischer sowie weitere Glanzlichter der Symphonik, Kammer- und Vokalmusik sowie die besten Pianisten unserer Zeit. 

Programmpräsentation 2024/25

Mi | 3. April 2024
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Musikverein Graz
Michael Nemeth Moderation
The Philharmonic Brass
Quasi Presto Streichquartett

Es ist im Musikverein Graz bereits zur guten Tradition geworden, Ihnen das Programm der neuen Saison persönlich im Stefaniensaal vorzustellen. Am Mi., 3. April 2024 wird es wieder so weit sein: Wir laden ab 18.30 Uhr zu einem Glas Sekt ins Foyer und zur anschließenden Saisonvorschau 2024/25 mit exquisiten Musikbeiträgen eines Blechbläserquintetts von THE PHILHARMONIC BRASS. Das Abonnement-Programm der 210. Jubiläumsspielzeit, das wie gewohnt von den besten Interpreten der Musikwelt gestaltet wird, bringt größte Vielfalt und Glanzlichter der Symphonik, Kammer- und Vokalmusik sowie die besten Pianisten unserer Zeit. Ehrenmitglied Adam Fischer wird die 210. Jubiläumssaison mit dem 2. internationalen HAYDN-FEST von 23. bis 26. September 2024 eröffnen. Als Höhepunkt von Österreichs einzigem Haydnfest in Graz erklingt Haydns Oratorium Die Jahreszeiten als Konzert für Klima und Menschenrechte. Unser 210. Geburtstag wird also bunt, abwechslungsreich und international!

Programmpräsentation in Wien:
Do., 4. April | Steinway Haus Wien | 18.30 Uhr 

Salzburg
„Gute Technik lohnt sich am Ende“
Herbert von Karajan Preis 2024
DrehpunktKultur.at

Hamburg
Buhrufe an der Staatsoper Hamburg – Störenfriede verderben den Genuss
NDR.de.Kultur

Psychohölle der Vergangenheit – Immo Karaman inszeniert in Hamburg Verdis „Il Trovatore“ (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de

Wien/ Konzerthaus
Nur Mozarts Veilchen kam nicht ins Blühen: Quatuor Ébène im Konzerthaus
Schnittke und Grieg spielte das Quatuor Ébène im Konzerthaus brillant, Mozarts Veilchen-Quartett etwas zu eigenwillig.
Die Presse.com

Berlin/ Deusche Oper
Pique Dame“ von Peter Tschaikowski
Dass Tschaikowskys „Pique Dame“ seit so langen Jahren nicht mehr an der Deutschen Oper gespielt wurde, liegt an den Merkwürdigkeiten der Opernstadt Berlin (wo nicht vom Haus her disponiert wird, sondern nach Macht und Eitelkeit). Vor neun Jahren indes gab es hier aber mal ein Gastspiel vom Mariinsky-Theater aus St. Petersburg. Da konnte man sehen, dass dieses große Werk von ausgewachsenen dreieinhalb Stunden nur in einer großen Hütte funktioniert. Am Wochenende aber gab es für „Pique Dame“ immerhin einen Sieg nach Punkten. Allerdings vor allem dank einer Sängerin …
rbb.online.de

Griechische Nationaloper, Athen : Die Walküre . Wotan’s Lab

Copyright: Griechische Nationaloper

Es hat ziemlich lange gedauert, aber nun ist es geschehen: Die Griechische Nationaloper brachte in einer Kollaboration mit der Oper in Kopenhagen ihre erste Produktion von Richard Wagners „Die Walküre“ auf die Bühne. „Der Ring des Nibelungen“ war nur einmal hier im Jahr 1938 als Gastspiel der Frankfurter Oper zu erleben. Giorgos Koumendakis, Intendant der Nationaloper seit 2017, hatte bewusst mit Wagner etwas zugewartet. Durch Erweiterung und Verjüngung hat er Orchester und Chor (wobei dieser im Fall der Walküre nicht gebraucht wird) schrittweise wagnertauglich gemacht. Die Aufführungen des anspruchsvollen Werks waren schnell ausverkauft. Und die aufgebotene Besetzung versprach ein Wagnererlebnis auf hohem Niveau. Wurden die Erwartungen erfüllt und wie hat sich das Orchester dabei geschlagen? Der Rezensent besuchte die Generalprobe und die dritte Aufführung. Die hier zu besprechende dritte Aufführung geriet besser, deutlich besser als die Generalprobe. Es war eine Freude mitzuerleben, wie insbesondere das Orchester in eine neue Rolle hineinwuchs…

…Die Griechische Nationaloper kann stolz sein auf ihre erste „Walküre“. Die Aufführung ist ein Ereignis und man darf hoffen, dass bis zur nächsten Wagner-Inszenierung nicht allzu viel Zeit vergeht. Und man darf auch sagen, Wagner klingt verdammt gut in dem erst 2017 eröffneten Opernhaus – bezogen auf einen Sitzplatz im hinteren Parkett. Alle Beteiligten werden am Schluss zu Recht mit stürmischem Beifall und lauthalsen Bravorufen gefeiert.

Zum Bericht von Ingo Starz/ Athen

Waltraud Meier zurück auf der Bühne:  „Eine neue Aufgabe, mal was anderes“
Im Oktober 2023 hat sich Waltraud Meier von der Bühne verabschiedet. Vorerst aber auch nur als Sängerin. Denn jetzt kommt sie schon zurück aufs Podium. Als Sprecherin in Strawinksys „Oedipus Rex“.
BR-Klassik.de

Sommereggers Klassikwelt 228: Der einstige Superstar Beniamino Gigli geriet immer mehr in Vergessenheit

Der Name Beniamino Giglis, der am 20. März 1890 als Sohn eines Schuhmachers in der italienischen Provinz geboren wurde, gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den Großen in der Musikwelt. Nachdem er 1914 einen Gesangswettbewerb in Parma gewonnen hatte, entwickelte sich seine Karriere sehr schnell. Nach Auftritten in Parma, Neapel und Rom wurde er bereits 1918 an die Mailänder Scala verpflichtet, 1920 debütierte er an der Metropolitan Opera in New York. Nach dem Tod seines prominenten Landsmannes Enrico Caruso im Jahr 1921 sprach man von Gigli häufig als „Caruso Secondo.“
Klassik-begeistert.de

Karlsruhe: Der Ostersonntag verspricht Monumentales:
Die OPER des BADISCHEN STAATSTHEATERS erwartet das Publikum mit der Premiere von Richard Wagners romantischer Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg.

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg

Armin Kolarczyk. Foto: Arno Kohlem

PREMIERE: Sonntag, 31.03.2024 Großes Haus

BERLIN: INTONATIONS: Jerusalem Chamber Music Festival 7.-9. Juni 2024 im KühlhausBerlin

Berlins einziges jährliches Kammermusikfestival in neuer Spielstätte: Am kommenden Montag, den 25.3.2024, beginnt der Vorverkauf für „Intonations“.
Das Festival, welches früher im Jüdischen Museum Berlin sein Zuhause hatte, wird vom 7.-9. Juni im KühlhausBerlin stattfinden…

Mehr darüber in den „Infos des Tages“

Ternitz
Grandiose Oper in Ternitz


Iano Tamar

Am Samstag, den 13. April 2024 um 19:00 Uhr steht in der Stadthalle Ternitz eine ganz besondere Rarität auf dem Programm: Gaetano Donizettis Oper „Poliuto“

Am Samstag, den 13. April 2024 um 19:00 Uhr steht in der Stadthalle Ternitz (mit eigenem BUSTRANSFER – 70 km von Wien auch privat bequem über die Südautobahn erreichbar!) eine ganz besondere Rarität auf dem Programm:
 Gaetano Donizettis wunderbare Oper „Poliuto“ – ein melodienreiches Werk über einen historischen Stoff zur Zeit der Christenverfolgungen wird mit internationaler Spitzenbesetzung konzertant aufgeführt!

Karten (€ 35 bis € 55) und Info über den Bustransfer gibt es bei der Stadtgemeinde Ternitz oder direkt bei den „Amici del Belcanto“ telefonisch 0680 / 145 40 48 oder ganz einfach durch ein Mail an:office@amicidelbelcanto.at

meinBezirk.at

Wagner und Weber auf Bairisch
Die Theatergruppe Feldafing wird musikalisch. Die Gruppe um Spielleiter Franz von Hunoltstein zeigt in diesem Jahr zwei „Opern auf Bayrisch“: „Der Freischütz oder wia a Jager auf net ganz saubere Weis zu seim Wei kemma is“ und „Der Fliagade Holländer oder wie de Zenze von Leoni durch ihren Opfertod an Seefahrer aus der Verdammnis grett’ hat“. Lokalkolorit ist inbegriff
Muenchner Merkur

BUCH

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Michaela Vocelka und Karl Vocelka:  
DER BEZOAR
Ein Kriminalfall am Hof Rudolfs II.
380 Seiten,  broschiert, Verlag Carl Ueberreuter. 2024

Im Bann der Magie

Es beginnt mit einem Mord in Konstantinopel, im September 1580, aber was der Täter bei dem Opfer sucht, das findet er nicht… Und dann begibt sich die Handlung in das Prag von 1594, wo der Habsburger Kaiser Rudolf II. herrscht, und man begegnet den Helden der Geschichte: Der Adelige Christoph Praunfalk und sein aus einfachen Verhältnissen stammender, der besonders intelligenter Begleiter Matthias Gaiswinkler haben sich aus dem Salinenort Aussee aufgemacht, um viel Bürokratisches am Kaiserhof erledigen zu lassen. Tatsächlich aber stolpern sie gleich über einen Mord…

In diesem historischen Roman gibt es die historischen Figuren wie Kaiser Rudolf II. selbst, den mächtigen Obersthofmeister Wolf Siegmund Rumpf (den man übrigens auch aus Grillparzers „Bruderzwist“ kennt) oder Hofmaler Bartholomäus Spranger. Die von den Autoren erfundenen Figuren bewegen sich souverän unter ihnen und fügen sich in das Zeitbild des späten 16. Jahrhunderts…

Zur Buchbesprechung von Renate Wagner

WIEN/ CROWFUNDING ZUR RETTUNG DER HOLZBAUM-BUCHHANDLUNG (Holzbaum-Verlag) IN DER DÖBLINGER HAUPTSTRASSE

Liebe Menschen,

im Jahr 2023 gab es in Österreich 5.338 Insolvenzen (944 davon im Handel). Auch für uns sieht es momentan alles andere als rosig aus.

Da es leider keinerlei finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand für uns gibt, haben wir als letzten Versuch nochmal ein Crowdfunding gestartet, um unsere Buchhandlung auf der Döblinger Hauptstraße zu retten.

Unterstützer*innen der Crowdfunding-Kampagne erhalten ein Überraschungspaket mit Büchern im Wert von 99 €!

Literatur: 150 Jahre Kraus
Als Karl Kraus das Elend des Ersten Weltkriegs in Sprache goss Das Antikriegsdrama „Die letzten Tage der Menschheit“ sprengt jedes Maß – und zeigt sich gegenüber falschem Heldentum unversöhnlich
derStandard.at.story

Linz/ Lentos-Museum: Hitlers Kunstdepots in den Bergstollen des Salzkammerguts
Die Ausstellung „Die Reise der Bilder“ im Lentos Linz behandelt in Kooperation mit der Kulturhauptstadt-Region das komplexe Thema Raubkunst und NS-Kulturpolitik DerStandard.at.story

Film: Angebot soll stehen: Sagt Aaron Taylor-Johnson Ja zu James Bond?
Im Gespräch ist er nicht erst seit gestern. Doch nun mehren sich die Indizien, dass der britische Schauspieler Aaron Taylor-Johnson der nächste James Bond werden könnte. Laut dem britischen Boulevardmedium „The Sun“ muss der 33-jährige Filmstar nur noch zusagen – und der nächste Agent 007 stünde fest.
Die Presse.com

Medien: Petition für ORF-Experten: Hans Bürgers Rückkehr in ZiB gefordert
Hans Bürger ist nach der Neuordnung der ORF-Sendungsverantwortlichkeiten nicht mehr als Politikchef für die „Zeit im Bild“ zuständig, sondern analysiert in den Früh- und Vorabendmagazinen. Das gefällt dem 61-Jährigen und seinen Fans nicht.
KleineZeitung.at

ORF beendete Zusammenarbeit mit Prünster vor Auftritten mit Tursky
Für Harry Prünster, den Präsentator von „Harrys liabste Hütt‘n“, gab es schon Ende 2023 keine Aufträge mehr – und damit vor seinen Auftritten mit ÖVP-Politiker Florian Tursky.
Die Presse.com

Politik

Wien
„Sie haben Blut an Ihren Händen“: Wirbel beim Auftritt von EU-Präsidentin in Wien
Bei einer öffentlichen Fragestunde am Wiener Juridicum mit Roberta Metsola protestierten Anwesende gegen die Nahost-Politik der EU. Der Livestream wurde abgebrochen, Security schritt ein. Es kam auch zu Anzeigen.
Kurier.at

Österreich
Bizarr: Neos-Schellhorn steigt bei Peter Pilz ein
Peter Pilz braucht für sein Zackzack Geld und hat eigenwillige Financiers gefunden. Vom neoliberalen Sepp Schellhorn bis Doskozils Anwalt. Insgesamt geht es nur um zwei Prozent – die eher rabiat linke Plattform zackzack benötigt dringend Geld – mit denen Schellhorn nun beteiligt ist.
oe24.at

7 statt 5: Was mehr Parteien im Parlament bedeuten
Laut aktuellen Umfragen wären neben den etablierten fünf Parteien auch KPÖ und Bierpartei im Parlament. Was das für das Regieren bedeutet – die „Krone“ hat bei Politologen nachgefragt.
https://www.krone.at/3300868

USA wollen Russland-Deal von Raiffeisen stoppen
Die US-Behörden wollen der Raiffeisen Bank International (RBI) bei ihrem heiklen Milliarden-Deal rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska und dessen Anteile am Baukonzern Strabag einen Strich durch die Rechnung machen.

Hochrangige Vertreter des US-Finanzministeriums drängten die österreichische Bank dazu, von ihren Plänen abzurücken, sagten Insider zu Reuters: „Dieser Deal kann nach hinten losgehen.“ Die Amerikaner könnten Strafen gegen die Bank verhängen. RBI-Chef Johann Strobl möchte über die russische Tochter für rund 1,5 Milliarden Euro 27,8 % an Strabag von einem Deripaska-nahen Unternehmen kaufen. So könnte man in Russland festgefrorenes Kapital frei bekommen. Ärger droht: Die USA sind dagegen.

oe24.at

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C.

13. MÄRZ 2024 – Mittwoch

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Vorweg, es gilt die Unschuldsvermutung

Schwere Vorwürfe gegen Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum
Wie die Wochenzeitung „Falter“ in der heutigen Ausgabe berichtet, soll die Bestellung von Dietmar Kerschbaum zum künstlerischen Leiter „geschoben worden sein“. Kerschbaum habe die Unterlagen bereits vor seinem Hearing erhalten. Ein Whistleblower habe dies bereits im November 2023 an anonym an die LIVA weitergeleitet. Dieser sicherte per Aussendung heute eine „lückenlose Aufklärung“ zu. „Ich habe unverzüglich nach Erhalt der Whistleblower-Meldung bei einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. Die Juristen prüften die Fragestellung, ob ein strafbares Verhalten gesetzt wurde und ob aus gesellschaftsrechtlicher Sicht für den Aufsichtsratsvorsitzenden ein Handlungsbedarf vorliegt“, so wird Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) in einer schriftlichen Pressemitteilung heute zitiert

meinbezirk.at.linz

Wie gesagt, die Vorwürfe werden untersucht und das Ergebnis der Untersuchung ist abzuwarten. Der Bürgermeister wird schon alles tun, um sich selbst aus der Sache rauszuhalten. Wenn ich mich recht erinnere, gab es schon beim Vorgänger des Herrn Kerschbaum, Hans-Joachim Frey, Vorwürfe – allerdings an derer Art. Herr Frey ist mittlerweile nach Sotschi/Russland abgetaucht!

Wien/ Staatsoper

WIEN / Staatsoper:  Solistenkonzert VITTORIO GRIGOLO (Tenor) & MZIA BACHTOURIDZE (Klavier) 12. März 2024

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Vittorio Grigolo. Foto: Michael Pöhn

Wer den italienischen Startenor in Wien als Cavaradossi, Nemorino, Alfredo und Rodolfo schon auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass es bei ihm mit Singen und der darstellerischen Gestaltung einer Rolle allein noch lange nicht getan ist. Wie Grigolo nach einer Arie mit großer Gestik den Beifall einfordert, die Hände hochreißt, wie ein Fußballer nach dem Tor, zuweilen auch selbst in die Hände klatscht, Kusshände verteilt, das Publikum umarmt und am Schluss dankbar und demutsvoll niederkniet, um den heiligen Boden seines Triumphs zu küssen, ist schon eine ziemlich einzigartige Angelegenheit. Da ein Soloabend wie der vorliegende in der ausverkauften Staatsoper, aus 16 Liedern bzw. Arien besteht, wird zwischen den einzelnen Nummern, manchmal auch schon zwischendurch, nur noch in einem fort und ausgelassen gefeiert. Er springt herum, macht ein paar Tanzschritte, ermuntert die ihn fabelhaft und äußerlich äußerst unauffällig und bescheiden begleitende Pianistin Mzia Bachtoueridze per Handkuss, mit ihm den überschwänglichen Applaus zu teilen. Das Überraschende daran: Man nimmt ihm dieses unermüdliche Gehopse und Getue nicht übel, freut sich vielmehr mit ihm, weil er das auf eine so liebenswerte, geradezu kindlich-enthusiastische Art macht, so dass man nie den Eindruck hat, es mit einer kalkuliert eingeübten Show zu tun zu haben. Es scheint alles spontan aus seiner ungestümen Freude am Singen, am Singen vor anderen und am Singen für andere, die er damit glücklich machen kann, herauszusprudeln. Hier steht und singt ein Mann, der nicht anders kann, als in einem fort Liebe einzufordern und Liebe großzügig zu verteilen…

Zum Bericht von Manfred A.Schmid

Im Anmarsch auf Wien: Das Phantom der Oper

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Das Phantom im Anflug auf Wien
Das Phantom in Lauerstellung: Nur mehr wenige Tage und Andrew Lloyd Webbers Musicalklassiker „Das Phantom der Oper“ hebt im Wiener Raimund Theater wieder ab. Die Tickets verkaufen sich rekordverdächtig gut.

…Auf den letzten Metern vor der feierlichen Galapremiere am Freitag gab Christian Struppeck als Musicalintendant der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) gemeinsam mit dem Team einen letzten Einblick in die neue Produktion von Cameron Mackintosh. Diese bringt eines der erfolgreichsten Musicals der Geschichte zurück nach Wien.

In der Titelpartie ist der schwedische Publikumsliebling Anton Zetterholm zu erleben, der dem Wiener Musicalpublikum in anderen Rollen wohlbekannt ist. Ihm zur Seite steht bei ihrem Wien-Debüt als Christine, der Auserwählten des Phantoms, die Niederländerin Lisanne Clemence Veeneman.

In Neufassung zu sehen

Die Originalproduktion von „Phantom der Oper“ war bis dato in 46 Ländern zu sehen und lockte dabei rund 160 Millionen Besucherinnen und Besucher in die Musicalpaläste. Die deutschsprachige Erstaufführung fand 1988 im Theater an der Wien statt und zog 1990 ins Raimund Theater um, wo es bis 1993 zu sehen war.

https://wien.orf.at/stories/3248548/

Das Phantom wird das Haus füllen, für mich ist eigentlich unvorstellbar, dass derart viele Vorstellung in Serie „auszuverkaufen“ sind. Aber es fuktioniert, die Vereinigten Bühnen sind nicht ihres Geldes Feind. Da sollten sich einige Veranstalter, die ihr Verkaufsgenie  lauthals bei jeder Gelegenheit in die Medienwelt hinausposaunen (und bei denen man alsbald herausfindet, dass sie sich dafür mehrer Organisationen bedienen müssen , die nicht eben für Kostendeckung  stehen können).

Mailand
Fenice-Intendant Fortunato Ortombina will nicht neuer Scala-Chef werden
DerStandard.at.story

fort

E.A.L. meint dazu: „Ich habe nie darum gebeten, nach Mailand zu gehen. Ich bin in Venedig sehr glücklich, ich habe nie etwas getan, um die Aufmerksamkeit der Scala auf mich zu lenken. Ich werde weiterhin mit größter Entschlossenheit und Freude die Ziele verfolgen, die ich mir für das Fenice-Theater vorgenommen habe“, 

(Zit. n. https://www.kleinezeitung.at/kultur/stmk_kultur/18266183/er-will-jedenfalls-nicht-der-chef-der-mailaender-scala-werden )

Mit diesen Worten lehnt Ortombina den „Ruf“ des Stiftungsrat an die Scala laut „Corriere del Veneto“ ab. Das ist nun natürlich besonders interessant! Wirft am Ende Meyer entnervt selbst hin und geht in Pension? Oder mach Salzburg? Es bleibt spannend in der Lombardei!

THEATER ERFURT: NEUANFANG OHNE FORTSETZUNG FÜR DEN RING DES NIBELUNGEN

Neue organisatorische Strukturen und personelle Veränderungen in der Theaterleitung sind erste Zeichen des Neuanfangs am Theater Erfurt. Langfristig geplante Spielzeitprojekte kamen im Zuge dieser Veränderungen noch einmal auf
den Prüfstand.

Aufgrund der gegenwärtig schwierigen finanziellen Situation und der begrenzten Amtszeit der kommissarischen Leitung des Theaters Erfurt erscheint es derzeit nicht ratsam, die Umsetzung des gesamten Rings weiter zu verfolgen.
Nach dem ersten Teil von Richard Wagners Oper Das Rheingold werden die weiteren Teile des Ring des Nibelungen vorerst nicht auf die Bühne kommen.

Stattdessen führen wir in der Spielzeit 2024/25 das Oratorium Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy in einer szenischen Version auf. Dieses Werk zeichnet sich durch lyrische Solo- und gewaltige Chorpassagen aus und trägt zugleich opernhaft-dramatische Züge.
Das Theater Erfurt wird für sein Publikum weiterhin qualitativ hochwertige und abwechslungsreiche Produktionen auf die Bühne bringen und damit die kulturelle Vielfalt in der Landeshauptstadt unterstreichen und stärken.

Malte Wasem und Christine Exel
Kommissarische Werkleitung des Theaters Erfurt

Staatskapelle Berlin: Lang Lang triumphiert mit Saint-Saëns

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Foto: Anton Sclatz

Im Großen Saal der Staatsoper Unter den Linden brilliert der chinesische Pianist Lang Lang in Saint-Saëns‘ selten gespieltem Klavierkonzert Nr. 2. Manfred Honeck leitet umsichtig. In Dvořáks Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ setzt Honeck auf jugendfrisches Tempo.
Konzertkritik/opernkritik.berlin

KURZBERICHT: SANTA CRUZ DE TENERIFE: RUSALKA – Kurzbericht Premiere und 2. Reprise am 5. und 9. März 2024

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Foto: Auitorio de Tenerife/ Miguel Barreto

Unkonventionelles story telling

 Anfang März kam die Ópera de Tenerife im Auditorio Adán Martín der Hauptstadt Santa Cruz mit einer sehr sehenswerten und szenisch ungewöhnlichen, aber äußerst geglückten Neuinszenierung von Antonín Dvoráks „Rusalka“ heraus. Regie führte der brasilianische Regisseur André Heller-Lopes aus Rio de Janeiro, der schon lange durch phantasievolle Interpretationen auffällt. Er bleibt immer am Stück, verändert es dramaturgisch hier und da leicht durch einen gewissen Twist, dessen Sinnhaftigkeit er stets nachvollziehbar einzulösen weiß. Ich erinnere mich an eine beeindruckende „Tosca“ in Salzburg im Haus für Mozart unter der musikalischen Leitung von Leo Hussain vor vielen Jahren und neben manchen anderen in Brasilien auch an seine „Anna Bolena“ im vergangenen Mai beim Amazonas Festival de Ópera in Manaus (s. weiter unten).

Er hat die Akte der „Rusalka“ thematisch etwas umgekehrt. Die beiden Randakte sind bei ihm gewissermaßen die Realität, und der Mittelakt ist das Märchen um den Niedergang Rusalka. So sehen wir im 1. und 2. Akt eine Symphonieorchester, welches offenbar ein Konzert vorbereitet. Rusalka löst sich daraus und hat ihre Dialoge mit dem Wassermann und Prinzen immer mit optischen Assoziationen wogenden Wassers. Im 3. Akt ist diese vormals reine Welt durch eine versunkene graue Unterwasserwelt mit Schiffswracks bebildert. Aber am Schluss, nachdem Rusalka den Prinzen in einen von ihm selbst gewünschten Tod in Liebe metaphorisch erlöst hat, kommt das Orchester noch zu seiner Aufführung unter dem Dirigat der Jezibaba…

Zum Kurzbericht von Klaus Billand

Podcast von Dr. Klaus Billand (Youtube-Video)

Emmerich Kálmán : Die Csárdásfürstin • Opernhaus Zürich • Wiederaufnahme: 10.03.2024 nachmittags

Kreuzfahrt ins Verderben

Der aktuelle Spielplan des Opernhauses bietet im Moment die Möglichkeit zu vergleichen, wie zwei Regisseure versuchen die Operette ins 21. Jahrhundert zu bringen. Jan Philipp Gloger hat Kalmans «Die Csárdásfürstin» in Szene gesetzt, Barrie Kosky Lehars «Die lustige Witwe».

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Foto © Toni Suter

Jan Philipp Glogers Konzept ist es, „Die Csárdásfürstin“ als Kreuzfahrt ins Verderben zeigen. Die Relevanz der Geschichte für die Gegenwart liege für ihn darin, dass sie eine Gesellschaft zeige, die notorisch über ihre Verhältnisse lebe und deren Akteure die Zeichen der drohenden Katastrophe ignorierten. Wenn Gloger dazu eine Bearbeitung des Stücks, um szenische Plausibilität zu verleihen, als nötig erachtet, diskreditiert er seine Arbeit damit. Man kann die Operette als Gebrauchsdramatik betrachten, mit der man frei umgehen kann. Man kann mit dieser Gebrauchsdramatik aber, und daran krankt die Regie, nie so frei umgehen, wie beim Sprechtheater. Und mit den Umstellungen ist Gloger zu weit gegangen: er hat Umstellungen gemacht, die aus dem dreiaktigen Stück ein Zweiaktiges machen und die Dialoge politisch korrekt bearbeitet. Der moralische Knüppel, den er für seinen zweiten Akt auspackt, ist völlig unnötig, wie die Publikumsresonanz, nicht mehr als der Hauch eines Applauses in er Operetten-Vorstellung am Sonntag-Nachmittag, zeigt, schon fast kontraproduktiv. Das Bühnenbild, jeweils die dominierende Yacht «Csárdásfürstin», stammt von Franziska Bornkamm, die Kostüme Karin Jud. Melissa King hat die Schiffscrew, Prostituierten, Folklore-Tänzer, Tiere und Aliens (Kimberley Bolen, Liviana Degen, Noa Joanna Ryff, Maja Xhemaili-Luthiger, Stephan Bischof, Stefan Schmitz, Philip Ranson, Gianmarco Rostetter) choreographiert.

Zum Bericht von Jan Krobot

Opernhaus Zürich • 11.03.2024: LIEDERABEND ROSA FEOLA

Eine wunderbar tragende, perfekt geführte Stimme

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Foto © Todd Rosenberg

Den vorletzten Liederabend am Opernhaus Zürich bestreitet die italienische Sopranistin Rosa Feola, die 2013 hier in Verdis «Rigoletto» debütierte und als Léïla in «Les Pêcheurs de perles» und Corinna in Rossinis «Il viaggio a Reims» zu hören war. Am Klavier begleitet sie Iain Burnside.

Zum Bericht von Jan Krobot

Wiener Symphoniker präsentieren sich mit neuem Chefdirigent Petr Popelka auf erster gemeinsamer Deutschland-Tournee

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 Fotos: Khalil Baalbaki. Julia Wesely 

10.-22. April 2024: Erste gemeinsame Tournee durch Deutschland (Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Saarbrücken, München)
13./14. September 2024: Gurre-Lieder in Wien zum 150. Geburtstag Arnold Schönbergs
19. September 2024: Antrittskonzert im Wiener Konzerthaus mit Werken von Tschaikowski und Bartók und Pianistin Anna Vinnitskaya

Mehr Infos in den Infos des Tages“

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

Sowohl Biden als auch Trump nehmen die Schwelle für die Präsidentschaftskandidatur

Das ist passiert: US-Präsident Joe Biden hat laut Prognosen die nötigen 1968 Delegiertenstimmen für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten erreicht. Das ergaben Zählungen der US-Sender CNN und NBC nach Bidens Sieg bei der Vorwahl im Bundesstaat Georgia. Auch sein Vorgänger, der frühere US-Präsident Donald Trump, hat laut Prognosen mit der Vorwahl in Georgia nun die nötige Zahl an Delegierten für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner erreicht.
Zu den neusten Entwicklungen
 Macrons Plan zur Genehmigung der Sterbehilfe stösst auf heftigen Widerstand: Todkranke mit schrecklichen Schmerzen sollen bald nicht mehr ins Ausland reisen müssen, um von ihren Leiden erlöst zu werden. Ein grosser Teil der Franzosen unterstützt diese Liberalisierung der Sterbehilfe. Aber es gibt Widerstand bei den Religionsgemeinschaften. Und auch ein Teil der Ärzteschaft stellt sich dezidiert gegen die Reform.
Zum Bericht
Hilfskonvoi mit Lebensmitteln für 25 000 Menschen erreicht Norden Gazas: Ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln hat den Norden des umkämpften Gazastreifens über eine neue Strasse des israelischen Militärs erreicht. Laut Welternährungsprogramm war es der erste erfolgreiche Konvoi in das Gebiet seit dem 20. Februar. Da die Menschen dort am Rande einer Hungersnot stünden, brauche es jedoch jeden Tag Lieferungen und direkte Zugänge in den Norden.
Zu den neusten Meldungen aus Nahost
Nawalny-Vertrauter Wolkow in Litauen angegriffen und verletzt: Der Oppositionelle Leonid Wolkow sei vor seinem Haus angegriffen worden, schrieb Kira Jarmisch, die bis zu Nawalnys Tod dessen Sprecherin war, am Dienstagabend auf der Plattform X. Jemand habe eine Autoscheibe eingeschlagen und ihm Tränengas in die Augen gesprüht. Der Angreifer habe dann begonnen, mit einem Hammer auf Wolkow einzuschlagen. Wolkow sei jetzt zu Hause, Polizei und Krankenwagen seien auf dem Weg zu ihm.
Zu den neusten Entwicklungen

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Happy Birthday, Peter Kraus! ORF gratuliert zum 85er

 Mit u. a. Spielfilmen, TV-Porträt und „Die große Schlagerüberraschung für Florian Silbereisen“ in ORF 2 und ORF III

Wien (OTS) – Zum 85. Geburtstag von Rock-’n’-Roll-Legende Peter Kraus (18. März 2024), der die Unterhaltungsmusik der 1950er und 1960er Jahre prägte wie kaum ein anderer sowie als Schauspieler Erfolge feierte, gestaltet der ORF einen TV-Schwerpunkt. So würdigen ORF 2 und ORF III den Publikumsliebling von Freitag, 15. bis Sonntag, 17. März, mit fünf Spielfilmen – darunter die beiden kultigen Conny-und-Peter-Musikfilme mit Cornelia Froboess – sowie einem Künstlerporträt. Weiters ist der Jubilar am Samstag, dem 16. März, als Gaststar in „Die große Schlagerüberraschung für Florian Silbereisen“ zu sehen. Außerdem bringt 3sat am Samstag ein Dacapo der ORF-2-„Thema“-Ausgabe dieser Woche mit einem Beitrag über Peter Kraus’ eindrucksvolle Karriere.

Die Sendungen im chronologischen Überblick

Freitag, 15. März, ORF III 21.05 Uhr: „Peter Kraus – Immer in Bewegung“, TV-Porträt 2019 22.10 Uhr: „Immer die Radfahrer“ 23.45 Uhr: „Wenn die Conny mit dem Peter“

Samstag, 16. März: 9.30 Uhr, ORF 2: „Alle lieben Peter“, Spielfilm 1959 12.15 Uhr, 3sat: Dacapo der ORF-2-Sendung „Thema“ vom 12. März mit dem Beitrag: „70 Jahre Showbusiness – Peter Kraus wird 85“ 2015 Uhr, ORF 2: „Die große Schlagerüberraschung für Florian Silbereisen“

Sonntag, 17. März, ORF III 15.30 Uhr: „Conny und Peter machen Musik“ 17.00 Uhr: „Alle lieben Peter“ 18.35 Uhr. „Die große Kür“

 

 

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 7.MÄRZ 2024)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 7. MÄRZ 2024)

Am Internationalen Frauentag (8.3.) laden wir alle Frauen* dazu ein, das Leopold Museum kostenlos zu besuchen!

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Zusätzlich findet um 16.30 Uhr eine kostenlose Führung zum Thema „Frauenpower in Wien um 1900“ (60 Min.) statt. Bitte um Anmeldung 30 Minuten vor Führungsbeginn an der Museumskassa. First come, first serve.

Die Aktion ist vor Ort an der Kassa und online verfügbar.

Kombitickets sind an diesem Tag ausgenommen.

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BERLIN: EHRUNG DURCH KULTURSENATOR JOE CHIALO : Iana Salenko wird «Berliner Kammertänzerin»  

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Iana Salenko und Marian Walter in Schwanensee, Foto: Carlos Quezada
 

Berlin, 06. März 2024 — Iana Salenko, Erste Solotänzerin des Staatsballetts Berlin, erhält am 17. März 2024 den Ehrentitel «Berliner Kammertänzerin». Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, wird die Auszeichnung nach der Vorstellung von Giselle in der Staatsoper Unter den Linden überreichen. 

 Nach ihrem Auftritt als Giselle in der gleichnamigen Produktion wird Iana Salenko, Erste Solotänzerin des Staatsballetts Berlin, am 17. März 2024 mit dem Ehrentitel «Berliner Kammertänzerin» geehrt. Der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Joe Chialo wird die Auszeichnung überreichen und würdigt damit ein außergewöhnliches künstlerisches Schaffen: 
  «Im Namen des Berliner Senats, wie auch ganz persönlich, bedanke ich mich bei Iana Salenko für die vielen wunderbaren und großartigen Ballettabende, die sie ihrem Publikum bereitet, ich bedanke mich für ihre Verbundenheit mit unserer Stadt und ihr Engagement auf so vielen Ebenen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf ihre Heimat, die Ukraine, setzt sich Iana Salenko, die in Berlins Partnerstadt Kyiv geboren wurde, außerordentlich für die Belange von Kriegsopfern und Künstlerinnen und Künstlern in der Ukraine ein. Mit ihrer Ballettgala ‚Ballett for Live‘ unterstützt sie bedürftige Kinder in der Ukraine. Mit meinem Dank verbinden sich Anerkennung und Respekt für die Leistungen dieser Ausnahmekünstlerin.»

Iana Salenko selbst freut sich über die Anerkennung, die sie nun mit ihrem Ehemann Marian Walter teilt, der diese Auszeichnung ebenfalls erhalten hat: 

 «Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich diesen deutschen Ehrentitel erhalte. Und ich bin stolz darauf, dass mein Mann Marian und ich das gegenwärtig einzige Kammertänzerpaar sind. Der Preis beflügelt mich, neue Höhepunkte in meiner Karriere anzunehmen. Ich freue mich auf weitere aufregende tänzerische Momente.»

Die Ausnahmekünstlerin beeindruckt mit einer herausragenden Technik auf international höchstem Niveau, die von einer großen Spielfreude ergänzt wird. Im Laufe ihrer Karriere verkörperte sie Hauptrollen in den bedeutendsten klassischen Produktionen wie Schwanensee, Dornröschen, Don Quixote, Die Bajadere, Der Nussknacker, Romeo und Julia, Onegin, Giselle, La Esmeralda, La Péri und Cinderella. Sie tanzt Choreographien der renommiertesten Choreograph*innen wie etwa Frederick Ashton, George Balanchine, Auguste Bournonville, John Cranko, Pierre Lacotte, Marius Petipa und Anton Dolin. In persönlicher Zusammenarbeit konnte sie ihre Interpretation in Werke einbringen von Patrice Bart, Yuri Burlaka/Vasily Medvedev, Nacho Duato, Boris Eifman, Marcia Haydée, Giorgio Madia, Vladimir Malakhov, Alexei Ratmansky, Peter Schaufuss, Heinz Spoerli, Christian Spuck und Vìctor Ullate.  

Iana Salenko absolvierte ihre Ballettausbildung an der Pisarev Ballettschule in Donezk, wo sie auch ihr erstes Engagement erhielt. 2002 wechselte sie als Erste Solotänzerin an die Ukrainische Nationaloper in Kiew. Nachdem sie ihren Mann Marian Walter kennengelernt hatte, kam sie als Demi-Solotänzerin an das Staatsballett Berlin, wo sie 2006 zur Solotänzerin und 2007 zur Ersten Solotänzerin ernannt wurde. Seitdem tanzt sie Hauptrollen besonders in klassischen Produktionen und erhielt Einladungen für Gastauftritte in über 20 Kompanien weltweit. Von 2013 bis 2017 war sie Principal Guest beim Royal Ballet in London. Seit 2022 engagiert sie sich für ihr Heimatland, die Ukraine, indem sie die jährlich stattfindende Benefizgala Ballet for Life by Iana Salenko ins Leben gerufen hat. 

Die Ehrung «Berliner Kammertänzer*in» erhielten bisher nur Oliver Matz (1995), Raffaela Renzi (1995), Gregor Seyffert (1999), Vladmimir Malakhov (2014), Michael Banzhaf (2017), Polina Semionova (2017) und Marian Walter (2018). Der seltene Ehrentitel wird vom Berliner Senat für hervorragende künstlerische Leistungen und eine mindestens fünfjährige ununterbrochene Zugehörigkeit zu einem Theater verliehen. 
 

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Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung IN SEINEM GARTEN LIEBT DON PERLIMPLÍN BELISA

Vier Bilder eines erotischen Bilderbogens in der Art eines Kammerspiels von Wolfgang Fortner
Text von Federico García Lorca
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Dorothea Kirschbaum
Bühnenbild: Christoph Fischer
Kostüme: Henriette Hübschmann
Choreografie: Gal Fefferman
Licht: Jonathan Pickers
Dramaturgie: Konrad Kuhn

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Die Regisseurin Dorothea Kirschbaum- Foto: Barbara Aumüller

Don Perlimplín: Sebastian Geyer
Belisa: Karolina Bengtsson
Marcolfa: Karolina Makuła
Belisas Mutter: Anna Nekhames
Erstes Koboldchen: Idil Kutay
Zweites Koboldchen: Ursula Hensges
Cembalistin: Anne Larlee u.a.
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Wolfgang Fortner (1907–1987) vertonte das gleichnamige Kammerspiel von Federico García Lorca 1962 für die Schwetzinger Festspiele. Dem Sujet entsprechend verwendete er suggestive Klänge. Die Musik wird weniger von der zwölftönigen Konstruktion bestimmt als von den duftigen Klangfarben. Das reizvolle, heutzutage nur nochselten gespielte Werk kommt nun als Frankfurter szenische Erstaufführung ins Bockenheimer Depot.

Zur Handlung: Der vermögende Junggeselle Don Perlimplín wird von seiner Haushälterin Marcolfa gedrängt, auf seine alten Tage zu heiraten. Dafür bietet sich die junge, schöne Belisa an, deren erotischen Bedürfnissen der Don jedoch nicht gerecht werden kann. Da taucht ein geheimnisvoller Liebhaber auf. Was als klassische Komödienkonstellation beginnt, wird zu einem vielschichtigen Seelendrama mit surrealer Färbung.

Die musikalische Leitung übernimmt Takeshi Moriuchi, der der Oper Frankfurt seit 2018/19 als Studienleiter verbunden ist. Mit Puccinis Manon Lescaut gab er hier 2019/20 sein Debüt als Dirigent einer Neuproduktion, 2022/23 gefolgt von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sowie 2023/24 von Rimski-Korsakows Die Nacht vor Weihnachten und Repertoirevorstellungen von Mozarts Die Zauberflöte. Der in Tokio geborene Pianist wechselte nach dem Klavierstudium nach Europa, um an der Universität Mozarteum Salzburg Dirigieren zu studieren. Sein Mentor, Dennis Russell Davis, engagierte ihn 2009/10 an das Landestheater Linz. 2016 feierte er sein Japan-Debüt als Dirigent von Mozarts Le nozze di Figaro an der Nikikai Opera Foundation mit dem Tokyo
Philharmonic Orchestra. Von 2013 bis 2019 wirkte Dorothea Kirschbaum als Regieassistentin und Spielleiterin an der Oper Frankfurt, wo sie zuletzt Tschaikowskis Eugen Onegin und Peter Eötvös’ Tri Sestri (Drei Schwestern) inszenierte. Jüngst wurden ihre Produktionen von Verdis Rigoletto am Theater Krefeld-Mönchengladbach und Humperdincks Hänsel und Gretel am Theater Pforzheim gezeigt.

Sebastian Geyer (Rollendebüt als Don Perlimplín), seit 2010 Mitglied des Ensembles der Oper Frankfurt, hat hier in zahlreichen Partien auf der Bühne gestanden. Zu seinem Repertoire gehören Purcells Aeneas, Händels Giulio Cesare, Telemanns Orpheus und Creonte (L’Orontea, CD bei OehmsClassic) ebenso wie Mozarts Don Giovanni, Guglielmo, Graf Almaviva und Papageno.

Die schwedische Sopranistin Karolina Bengtsson (Belisa) wurde zur Spielzeit 2023/24 vom Frankfurter Opernstudio ins Ensemble übernommen. Bereits anfangs erschloss sie sich die Partien der Pamina und Papagena (Die Zauberflöte) sowie später u.a. die 1. Magd in Strauss’ Daphne und Silvia in Mozarts Ascanio in Alba. Die polnische Mezzosopranistin Karolina Makuła (Marcolfa) war von 2019 bis 2022 Stipendiatin des Opernstudios der Oper Frankfurt. Als Gast kehrte sie 2022/23 als Tisbe (La Cenerentola) und Eine Spanierin (Derferne Klang) sowie 2023/24 als Amando in Ligetis Le Grand Macabre zurück. In weiteren Rollen sind aus dem Ensemble Anna Nekhames (Belisas Mutter) sowie aus dem Studio Idil Kutay (Erstes Koboldchen) und als Gast
Ursula Hensges (Zweites Koboldchen) zu erleben.

Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung: Freitag, 22. März 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot
Weitere Vorstellungen: 24., 27., 30. März 2024, 2., 4., 7. (15.30 Uhr) April 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder imTelefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
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Die „Kerzenlicht-Konzerte“ eröffnen am Ostersonntag, dem 31. März, mit einem Konzert in der St. Michaelskirche von Pulkau die Saison 2024
 
„Osterkonzert  bei Kerzenlicht“

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„Stimmtoniker“. Rechts: Robert Pobitschka

Pulkau  |  Stets auf der Suche nach neuen Spielstätten, erweitern die „Kerzenlicht-Konzerte“ 2024 ihren Radius um einen neuen Aufführungsort: die mittelalterliche Kirche St. Michael in Pulkau. Robert Pobitschka, Intendant der „Kerzenlicht-Konzerte“, eröffnet mit Orgelwerken von Bach, Frescobaldi und Bruckner die Saison 2024. Ein Höhepunkt des Programmes ist die Uraufführung einer neuen Komposition aus seiner eigenen Feder, der Vertonung des 150. Psalms, bei der ihm das Vokalensemble „Stimmtoniker“ mit Andrea Binder Sopran,  Gabriele Suchy – Alt, Kurt Kern – Tenor und Josef Aigner – Bass, zur Seite steht.   

Neben der Interpretation von Klavier- Cembalo- oder Orgelmusik bei Konzerten im In- und Ausland bildet Komposition einen großen Schwerpunkt im Schaffen von Robert Pobitschka. Die Uraufführung seines 1. Klavierkonzertes („Deep blue“) gab der Künstler im Rahmen des Festivals „Carinthischer Sommer“. Als Solist des Mozarteum-Orchesters Salzburg spielte er die Uraufführung seines 2. Klavierkonzertes. Das RSO Wien und der Wiener Kammerchor interpretierten sein Oratorium „Atlantia erwacht“.

Das Ensemble „Stimmtoniker“ ist dem Publikum in der Region aus zahlreichen Auftritten bei verschiedenen Anlässen ein Begriff. Ein großer Akzent im Repertoire liegt bei der Interpretation von Kirchenmusik. Beim Konzert präsentiert das Ensemble auch die Ostersequenz „Victimae paschali laudes“ und andere reine Vokalwerke.

Die Kirche St. Michael stammt aus dem 12. Jahrhundert und vereinigt mehrere Baustile. Seit ihrer Renovierung bietet sie ein prachtvolles Bild. Mit ihrer Jesswagner-Orgel verfügt sie über eine der bedeutendsten Barockorgeln Niederösterreichs.

Buffet im benachbarten Europa-Haus nach dem Konzert

Pulkau – Kirche St. Michael
Ostersonntag, 31. März 2024 – 19.00 Uhr

Robert Pobitschka – Orgel
Vokalensemble „Stimmtoniker“

 KARTEN zu € 27.- (Studenten und Schüler  € 15.-) ab 18.30 an der Konzertkassa

VORVERKAUF  in der Trafik Heilinger, Rathausplatz 8  

RESERVIERUNGEN: 0650 – 53 29 909 oder info@kerzenlicht-konzerte.at

Zusendung der Karten und Zahlung per Überweisung spesenfrei!
Veranstalter: Verein Kerzenlicht-Konzerte 
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Michael Tanzler von den „Amici“ kann man nichts vormachen, was Italienische Oper betrifft:

Michele:    Gestern habe ich mich wieder in der Volksoper geärgert:   LA TRAVIATA, 2.Akt, 2.Szene    die Tanzeinlage mit Stierkämpfern und Zigeunerinnen :    Da singen die Damen und tanzen, dazu steht im Libretto:   Zingare:    „Noi siamo zingarelle venute da lontano“

Übersetzung :  Zigeunerinnen:  „Wir  sind Zigeunermädchen  aus fernem, heissen Land“ !   Nun gut, nicht wörtlich übersetzt, das würde ja gar nicht klappen!   ABER:   Da les ich plötzlich in der VOP: „Wir sind VAGABUNDINNEN……“    Absolut falsch!  „Vagabund“ – in italienisch vagabondo – ist nicht Zigeuner, das können andere auch sein!    Aber das sind die Sorgen der „Weltverbesserer“ – sollten lieber auf die Qualität der Vorstellungen schauen!

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ST. PÖLTEN/ Festspielhaus: Yaron Lifschitz mit „Humans 2.0“

Sehr selten erlebt man so eine Begeisterung im Publikum. Der australische Circa Contemporary Circus zeigte nicht nur Weltklasse-Artistik zur Musik des israelischen Techno-Pioniers Ori Lichtik, die mit elegischen Parts und treibenden Sounds das Eigentliche zurückhaltend unterstützt, sondern lebte in der Choreografie von Yaron Lifschitz die Utopie von einer Gesellschaft des Miteinander. „Humans 2.0“ eben.

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Yaron Lifschitz und Circa: „Humans 2.0“ (c) Pedro Greig

Was die zehn ArtistInnen präsentieren, ist schlichtweg atemberaubend. Menschentürme, in denen der Unterbau keineswegs nur den männlichen Kollegen vorbehalten bleibt, Akrobatik am Boden, Skulpturales in Duetten und Trios, eine Frau, die eine „Brücke“ macht und zwei KollegInnen auf sich trägt, in hohen Bögen fliegende Menschen, die sanft gefangen und abgesetzt werden, und am Schluss ein von drei Frauen gebildeter Turm, der gestreckt kippt und von den MitstreiterInnen am Boden vorsichtig empfangen wird. Einige wenige eingebaute Pannen und ein humorvolles „Ätsch, ich fange dich doch nicht!“ erzählen von der Imperfektion und dem erst zu schaffenden Vertrauen, von enttäuschten Erwartungen und der zu investierenden Arbeit, die zum Leben in einer (künstlerischen) Gemeinschaft dazu gehören. Sie bleiben menschlich, die der Generation 2.0.

Der australische, vielfach ausgezeichnete Ausnahme-Zirkus-Regisseur und -Choreograf Yaron Lifschitz schuf bislang mehr als 60 Arbeiten, die in über 40 Ländern der Welt gezeigt wurden. Auch im Festspielhaus St. Pölten war er bereits mehrfach zu Gast. Mit seinen bejubelten Vorstellungen von „Circa’s Peepshow“ (2019) und „Beethoven 9“ (2022) schuf er sich eine Fangemeinde, die vom Volksschulkind bis zum betagten Pensionisten ein weitaus größeres Spektrum als ein „gewöhnliches“ Theater-Publikum umfasst.

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Yaron Lifschitz und Circa: „Humans 2.0“ (c) Pedro Greig

Das Licht von Paul Jackson setzt die Akteure wirkungsvoll in Szene. Ob Seitenlicht, der Turm im Deckenspot oder der Boden als leuchtend blaue oder rote Kreisflächen-Unterlage, die Akrobatik bleibt das Wesentliche auf der Bühne. Die öfter einmal gewechselten Kostüme von Libby McDonnell zeigen die ArtistInnen mal sportlich, dann in Straßen-Kleidung. Als träfen sich FreundInnen zum Turnen.

Zwei Soli erzeugen zwischendrin etwas Ruhe, aber keine Entspannung. Ganz im Gegenteil. Eine Frau an zwei von der Decke hängenden Schlaufen „tanzt“ in ihnen beeindruckende Akrobatik. Der Mann allerdings, der am von oben hängenden Seil performt, lässt einem den Atem stocken, wenn er sich nach kraftvoll-schönen Elementen fallen und vom Seil dann doch fangen lässt. Hochpannung!

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Yaron Lifschitz und Circa: „Humans 2.0“ (c) Pedro Greig

Sie leben Träume auf der Bühne. Den vom Fliegen, den von der Überwindung menschlicher Begrenztheiten und den von einer wachsamen, fürsorglichen, zärtlichen Gemeinschaft, in der jeder jeden achtet, fördert und unterstützt. Und sie erzählen von Sehnsüchten. Von denen, wohligen Traumbildern Realität geben zu können, der Distanziertheit in der Gesellschaft entrinnen zu können, seine eigenen Grenzen so spielerisch und scheinbar leicht überschreiten zu können und denen nach einer echten Gemeinschaft mit einem widerstandsfähigen humanistischen Wertekanon.

Mit atemberaubender, geradezu hypnotisierender Artistik, tänzerischen und theatralen Elementen, ungeheurer Kraft und trotzdem bezaubernder Eleganz und Ästhetik, außerordentlicher Kreativität im Erfinden von Figuren und Moves, unterstützt durch die beeindruckende Physis der ArtistInnen, präsentieren sie ihre Kunst mit einer Poesie, deren Warmherzigkeit Balsam ist für den Überlebenswillen kälte- und distanz-geschundener Seelen. Der Subtext erzählt von einer Gesellschaft, deren Werte-Fundament das Miteinander ist, vom sich Auffangen, sich Vertrauen, von fürsorglicher Kontrolle, von Zärtlichkeit und Freundschaft. Im Gegensatz zur heute dominierenden Attitüde, dem Gegeneinander.

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Yaron Lifschitz und Circa: „Humans 2.0“ (c) Pedro Greig

Mit seiner fantastisch choreografierten, mit viel Zwischenapplaus bedachten 70-minütigen Show entwickelt Yaron Lifschitz die Vision einer solidarischen Gesellschaft, die von der Frage geleitet wird, was wir, jenseits jeder Egozentrik, als Gemeinschaft, die zusammenarbeitet, bewirken und erreichen können. Was bleibt, ist eine Wärme im Herzen, mit der das stehend jubelnde, berührte und beseelte Publikum den zehn herausragenden ArtistInnen ein glückliches Lächeln auf ihre Gesichter malte.

Yaron Lifschitz mit „Humans 2.0“ am 02.03.2024 im Festspielhaus St. Pölten.

Rando Hannemann

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Gasteinertal-Tourismus: Verschoben „Palmen auf den Almen – nun am 16./17. März

aufgrund der vorhergesagten Wetterlage verschiebt sich „Palmen auf den Almen“ um eine Woche auf 16. und 17. März 2024. Die Veranstaltung bringt winterliches Karibik-Feeling auf den auf 1.600 Meter gelegenen Talboden von Sportgastein. Im Anschluss an den Sonnenskilauf erwarten Besucher*innen bei der Veranstaltung 50 echte Palmen, exotische Cocktails, Live-Musik sowie Samba-Tänzerinnen inmitten der österreichischen Alpen. Das Programm beginnt jeweils um 10:30 Uhr, direkt neben der Talstation der Goldbergbahn. Parkmöglichkeiten sind in Sportgastein vorhanden. Eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen.

Eine vielseitige musikalische Unterhaltung mit Sänger, Trommlern, einem DJ und weiteren Musiker*innen sorgt für Stimmung. Neben der Bühne steht die Cocktailbar bereit, und für das leibliche Wohl sorgen die Goldbergstube mit einer Auswahl an Bowls sowie die Latin-Grill-Lounge an der Mittelstation. Nach Sportgastein fährt ein komfortabler und kostenloser Skibus und vor Ort gibt es auch E-Ladestationen zur nachhaltigen Anreise. „Palmen auf den Almen“ wurde bewusst als Green Event gestaltet, unterstützt durch eine Initiative des Landes Salzburg, die Nachhaltigkeit und Umweltschutz besonders betont.

Der Schnee glitzert in der Frühlingssonne, während die grünen Palmen, die Latin-Beats und die bunten Cocktails echte karibische Lebensfreude verbreiten. Bequeme Liegestühle laden zum Entspannen ein, ideal nach einem Tag voller Aktivitäten in Sportgastein. Sowohl Gäste als auch Einheimische erfreuen sich an dem einzigartigen Latin-Feeling, das eine perfekte Ergänzung zum Skifahren, Langlaufen und Winterwandern darstellt.

Weitere Informationen für Gäste www.gastein.com/events/fruehling/palmen-auf-den-almen/
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