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GRAZ/Opernhaus: Preisträgerkonzert des 21. FERRUCCIO TAGLIAVINI Gesangswettbewerb

21.Gesangswettbewerb “Ferruccio Tagliavini”
Preisträgerkonzert
Oper Graz 
24.April 2015

 

Adam Smith, Martina Menegoni, Francesco Meli, Dong-Hjub Hong und Wonjong Lee (von links)

Adam Smith, Martina Menegoni, Francesco Meli, Dong-Hjub Hong und Wonjong Lee (von links)

 

Der Veranstalter des Bewerbes ist die Internationale Sommerakademie für Operngesang (ISO) mit seinem Sitz in Deutschlandsberg. Vittorio Terranova, der 1972 seinen ersten Auftritt an der Grazer Oper mit dem Talbot in den Puritanern hatte und bis 1983 weitere Partien in Graz im Rigoletto als Herzog, in den Perlenfischern, den Due Foscari und in der Traviata verkörperte, gründete diesen Gesangswettbewerb, der inzwischen schon zum 21.Mal stattfand.

 Die Auswahlverfahren für die Ermittlung der Sieger werden in eigenen Veranstaltungen in Deutschlandsberg abgehalten. Das Abschlußkonzert in der Grazer Oper ist tatsächlich ein solches, in welchem die schon gekürten Preisträger vor Publikum die Richtigkeit der Entscheidung beweisen können.

 Und das sind die Preisträger des 21.Internationalen Gesangswettbewerbes “Ferruccio Tagliavini”2015:

 Der 1.Preis erging an den Engländer ADAM SMITH, 28 aus Hale, Cheshire in England, der schon an der Opera Vlaanderen Antwerpen in kleineren Rollen engagiert ist und Betreuung durch Dennis O`Neill und Laura Sarti genießt.

Sie haben die Möglichkeit, auf der Facebok-Seite vom Neuen Merker, eine Arie aus diesem Konzert, nämlich “Cielo e mar” aus der Gioconda zu hören!

So nebenbei gab es für den Sänger noch die Sonderpreise “Kritik”, “Publikum” und “Bester Tenor”.

Der 2.Preis ging an den Tenor Wonjong Lee, 29 aus Daegu in Südkorea, derzeit in Ausbildung seines Master-Studiums am Konservatorium Wien/Privatuniversität, er war bei den Juroren aber auch beim Publikum erfolgreich mit Verdi, Donizetti und Gounod unterwegs.

Den 3.Preis errang der Mezzo Martina Menegoni, 28 aus Zagreb, die zuerst mit einem schlichten, aber eindrucksvoll gesungenem Arioso der Olga aus dem Eugen Onegin gefiel, um dann mit Rossinis Rosina und Bizets Carmen auch optisch aufzufallen.

Man hätte ihm für seine Leistung wenigstens einen weiteren 3. Preis verleihen können, dem Südkoreanischen Bassisten Dong-Hjub Hong, 32, derzeit im Masterstudiuman der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main bei Professor Berthold Possemeyer. Immerhin bot er eine reife Leistung in dem immer so verwaisten Buffofach mit der Verleumdungsarie des Basilio. Dann bot er seinen sonoren Bass für Verdi auf. Allerdings war auffällig, dass trotz der gelungenen gesanglichen Wiedergabe, die Arie des Philipp II auch einer besonderen äußerlichen Gestaltung bedarf. Optisch konnte er nur in den Don Carlo schlüpfen. So wurde es nur der 4.Preis.

Für den ISO d`ORO war diesmal Francesco Meli vorgesehen, vor zwei Auftritten in Genua und Mailand kam er extra nach Graz um den Preis zu übernehmen und sich mit zwei, höchst artifiziell vorgetragenen Stücken zu bedanken: Der Sternenarie aus der Tosca und der Blumenarie aus Carmen, letztere eine nahezu gehauchte Liebeserklärung an die Zigeunerin.

Die Grazer Philharmoniker unter Markus Burkert begleiteten die Sänger und unterhielten Anfangs mit der Semirame-Ouvertüre Rossinis und später mit dem Nachtstück und der Festmusik aus Goldmarks Königin von Saba.

Klugerweise wird der Wettbewerb immer in zwei Sektionen geteilt: In “Junge SängerInnen bis 24 Jahre” und diejenigen, die am Beginn ihrer Karriere stehen, bis 33 Jahre. Leider war nichts über die Preisträger der ersten Sektion bis 24 zu erfahren.

Übt sich schon in erotischen Posen als Carmen: Martina Menegoni

Übt sich schon in erotischen Posen als Carmen: Martina Menegoni

 

Das nächste Preisträgerkonzert findet am 23.April 2016 in der Oper Graz statt.

 

Peter Skorepa
MERKEROnline-Wien
Foto: Peter Skorepa

 

 

 

 

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