Wolfgang Holzmair – Meine Karriere verlief untypisch, aber sehr schön!
(April 2014/ Renate Publig)
Wolfgang Holzmair. Copyright: Ernest Gruber
Der Bariton Wolfgang Holzmair, der vor allem durch seine intensiven Liedinterpretationen weit über Österreichs Grenzen hinweg berühmt wurde, beendet 2015 seine Karriere. Wer ihn noch einmal hören möchte, dem seien folgende Konzerte ans Herz gelegt: Am 10. April gibt es in Salzburg noch eine Winterreise, in Wien kann man am 24. April einen Abend mit Liedern von Richard Strauss und im Mai zweimal die Schöne Müllerin hören. Im Januar 2015 gibt es in Wien noch zwei Abschiedskonzerte.
Eines vorweg: Als ich mit Wolfgang Holzmair den Interviewtermin vereinbarte, hatte er seinen Entschluss, die Karriere zu beenden, noch nicht bekanntgegeben, ich erfuhr davon unmittelbar vor dem Termin. Die vorbereiteten Fragen packte ich daraufhin wieder ein, und ich durfte ein berührendes Gespräch erleben, bei dem der Sänger tiefe Einblicke in seinen Beruf gewährte.
– Herr Holzmair, wenn ich mit der Tür ins Haus fallen darf, was hat Sie zu dem Entschluss bewogen, Ihre Karriere zu beenden?
Das hatte weder stimmliche noch technische Gründe. Dennoch kenne ich Opernsänger, die zwar bis zum Schluss technisch hervorragend waren, deren Stimme aber eben nicht mehr jung war; nicht gebrochen, doch auf eine gewisse Art abgenutzt. Ich fand es richtig, aufzuhören, bevor das eintritt.
– Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für diesen Schritt stellt sich immer wieder, weil die Stimmen mancher Sänger vielleicht nicht mehr so „frisch“ sind wie in jungen Jahren, dafür kommen aber oft unglaubliche interpretatorische Qualitäten hinzu.
Das ist schon richtig, und es ist auch nicht immer eine Altersfrage. Auf Stimmentwicklung wird im Opernbetrieb nicht immer Rücksicht genommen, und es gibt jüngere Sänger, deren Stimmen derart in Mitleidenschaft gezogen sind, dass es für sie viel eher geboten wäre, aufzuhören. Wenn die Stimme kaputt ist, müsste man das einem Sänger sagen, aber das ist natürlich grauenhaft.
– Und wer kann einem Sänger schon nahelegen, dass er nicht mehr singen soll?
Das kann nur jemand, der es ernst mit einem meint, und in diesem Betrieb sind das wenige. Die einen tun es nicht, weil sie noch Geld mit einem verdienen wollen, und das Publikum drückt es nicht direkt aus. Kaum jemand traut sich, einem diese Meinung konstruktiv mitzuteilen.
– Was hat Sie dann zu dem Entschluss bewogen?
Ich bin so viel gereist, das zehrt unglaublich an den Kräften. Das möchte ich nicht mehr.
2006, damals war ich 54, habe ich mich mit dem Gedanken befasst, zurückzuschrauben. Das war ein erfolgreiches Jahr, ich sang meinen letzten Papageno in Dallas, meinen ersten Alfonso in Lyon unter William Christie und in Toronto, den Faninal in Seattle. Diese Partie war mir wichtig, sie hat mich an meine Zeit mit 12, 13 am Landestheater Linz im Kinderchor erinnert, da waren Ochs und Faninal wunderbare Partien für mich.
Gleichzeitig hat sich damals eine interessante Möglichkeit eröffnet, im Managementbereich tätig zu werden, und ich war damals bereit, meine Sängerlaufbahn einzuschränken. Aus dieser Tätigkeit wurde nichts, was nicht schlimm war, weil mein Kalender ohnehin voll war.
Nach „ Così fan tutte“ in Lyon wurde ich gefragt, den Guglielmo unter Christie an der MET zu singen. Doch ich wurde krank und sah das als Zeichen, die Opernengagements auslaufen zu lassen, ich hatte im Liedbereich ohnehin genug zu tun. Zwischen 2011 und 2013 habe ich rund zehn CDs veröffentlicht, das hat mich an meine Anfänge erinnert.
– Sie haben Ihre Karriere eigentlich mit Lied begonnen?
Das glauben die meisten, und von 1977 bis 1983 habe ich tatsächlich in erster Linie Konzerte gesungen, dennoch war ich zu dieser Zeit auch schon am Linzer Landestheater oder am Stadttheater Klagenfurt mit kleineren Partien. 1983 habe ich dann in Bern für einen Stückvertrag für Guglielmo vorgesungen, bin dann aber drei Jahre dort geblieben, danach knappe vier Jahre in Gelsenkirchen. In diesen sieben Jahre war ich fast ausnahmslos als Opernsänger tätig, das wissen die wenigsten.
– Sie verfügen, sowohl die Musikepochen als auch das Stimmfach betreffend, über ein sehr breites Spektrum.
Ich habe sicher um die 50 Partien gesungen, zum Beispiel Papageno, Guglielmo, Alfonso, Falke, Eisenstein, Danilo, den Gustl im Land des Lächelns, Barbier, Valentin, im „Cappriccio“ habe ich Olivier und Graf gesungen, Faninal, Harlekin und Musiklehrer – in einer Produktion sogar beide Rollen! Eigentlich sind beide am Anfang gleichzeitig auf der Bühne, der Harlekin jedoch als stumme Rolle. Und ich habe jetzt herausgefunden, dass sogar in der Uraufführung beide Rollen vom gleichen Sänger gesungen wurden. Auch zeitgenössische Werke habe ich gerne gemacht, z.B. den Hans Scholl in „Die weiße Rose“ von Udo Zimmermann. Umgekehrt habe ich aber auch in „Eurydice“ von Jacopo Pereda mitgewirkt, das ist die erste Oper, die uns erhalten ist.
Es gibt nicht viele Karrieren, die wie meine gelaufen sind. Meine Karriere war sehr schön, aber untypisch. Ich habe eben trotz allem viel mehr Lied gemacht, und das heißt, das man viel mehr reist als ein Opernsänger.
– Womit wir wieder beim Thema Reisen sind, ein Opernsänger ist wenigstens während einer Produktion für längere Zeit an einem Haus.
Richtig, Liederabende finden hingegen nur ein- oder zweimal am gleichen Ort statt. Das Reisen innerhalb einer Liederabendtournee ist grimmig, an eine Tournee erinnere ich mich noch genau: Bei uns war Winter, die Tournee begann in La Hoya, Kalifornien, wo es eine sehr schöne Kammermusikreihe gibt. Von dort ging es nach Vancouver bei minus 5 Grad, danach quer durchs Land nach Dallas, wo es wieder sehr warm war, und im Hotel konnte man die Fenster nicht öffnen. – Ich habe in meinen Verträgen nie etwas Besonderes verlangt, aber seit damals bestand ich auf Hotels, wo man wenigstens ein kleines Fenster öffnen konnte! – Von dort bin ich nach Toronto gereist, wo noch Schnee lag. Dann Oklahoma, New York, Philadelphia. Am Schluss gab es ein Konzert in einem sehr guten Konzertsaal in Amhurst (Massachusetts). Ich hatte bereits eingecheckt, mein Koffer war am Flughafen, das Flugzeug durfte jedoch wegen Schneesturms nicht starten. Am nächsten Tag kam ich 1 1/2 Stunden vor Konzertbeginn an und sang meine achte Winterreise. Alles ist gut gelaufen, aber nach dieser Tournee war ich fertig! Heutzutage kommen noch die bürokratischen Umstände erschwerend hinzu. Man hat zwar Agenten und Manager, zum Visumsantrag aufs Konsulat muss man dennoch selbst hin. Die Reisebedingungen werden immer ein bisschen unangenehmer.
Viele Leute meinen dann, ich solle eben mehr in Österreich auftreten. Doch Wien hat mich nicht so geliebt, wie ich Wien geliebt habe, und man kann nur eine gewisse Anzahl von Liederabenden in einer Stadt singen, dieses Genre ist ja generell kein Hit. Der Musikverein veranstaltet heuer zum ersten Mal nur mehr eine Liederabendreihe, früher war diese doppelt geführt.
– Ihr Kollege Norbert Ernst meinte auf die Frage, warum sich weniger Zuhörer für Liederabende begeistern, dass Lieder einerseits eine höhere Konzentration erfordern, andererseits vom Zuhörer auch emotionell viel mehr verlangen, und dass sich viele auf diese Emotionen gar nicht einlassen wollen.
Das ist unbedingt wahr. Es geht ja schon einmal grundsätzlich nicht jeder gerne in eine Oper. Die Zuhörer wollen durch Klänge und sinnliche Musik eingehüllt und verführt werden. Wenn Stimmen dieses Sinnliche ausfüllen können, lässt das die Leute entspannen.
Aber wenn ein Sänger eine Winterreise mit einer ehrlichen Kunstauffassung vorträgt und gekonnt erzählt, lässt das die Leute nicht entspannen, das erfordert vom Publikum viel. Ich lasse das Publikum ja auch nicht aus, lasse ein Lied in das andere übergehen, das ist nicht ideal für Zuhörer, die zum Beispiel nach der Arbeit abschalten wollen.
Für uns Liedsänger ist es interessanter, wenn wir kluge Programme zusammenstellen können, das bedeutet aber für den Zuhörer, dass er auch etwas mehr von sich einbringen zu muss. Man kann nicht immer Müllerin, Winterreise und Dichterliebe singen! Natürlich ist es einfacher, wenn man als Sänger einen gewissen Namen hat. Jonas Kaufmann kann alle Jugendlieder von Anton von Webern singen, und das Haus wird voll sein.
– Auch Simon Keenlyside kann in Wien alles singen, aber wenn Soile Isokoski ein Programm mit finnischen Lieder anbietet …
… dann bleiben viele Sitze frei, obwohl sie so eine herrliche Sängerin ist.
Ich habe meine Karriere viel mehr in den angelsächsischen Ländern gemacht als in den deutschsprachigen, in der Wigmore Hall bin ich 37 mal aufgetreten, in New York habe ich über 30 Liederabende gegeben.
– Hat das Lied im anglikanischen Raum einen anderen Stellenwert?
Nein, wie bei uns gibt es dort ein paar Veranstaltungsreihen. Die Wigmore Hall ist ein Tempel der Kammermusik, und besonders der Liedgesangs. In New York sind die Liederabende in der Zankl-Hall, dem zweitgrößten Saal in der Carnegie Hall. Auch in San Francisco gibt es eine Reihe, und in diesen Städten ist das Publikum mit dem Lied vertraut, das gilt aber auch für Wien. Sprachlich sind die Zuhörer in Wien dem (deutschen) Lied theoretisch näher, für mich ist es ein Rätsel, warum Hugo Wolf gerade in England teilweise so populär ist, obwohl diese Lieder ohne Sprachkenntnis schwer verständlich sind.
– Andererseits hat es gerade Hugo Wolf meisterhaft verstanden, Gedichte in Töne, in Klänge umzuwandeln, vielleicht ist es bei ihm dadurch nicht unbedingt notwendig, jedes einzelne Wort zu verstehen, weil man die Stimmung mitbekommt.
Vielleicht ist das der Punkt. In unseren Landen ist sein Stellenwert deshalb nicht so hoch, weil Wolf selten sinnlich ist oder mit einer Klanggebung aufwartet, in der sich Sänger und Zuhörer baden können. Die Leute lieben Schubert, weil er Melodie, Kantabilität anbietet. Wolf war ein Genie, was die klangliche Ausdeutung der Gedichte betrifft, die Harfenspieler-Gesänge und einige der Mörike-Lieder sind so unheimlich intensiv!
– Abgesehen vom Reisen ist der Sängerberuf generell nicht immer einfach.
Das beginnt schon mit dem Vorsingen. Als ich Ende 40 war, beschloss ich, nicht mehr an allgemeinen Auditions teilzunehmen, weil ich ein schlechter Vorsänger war. Ich war erfolgreich, wenn ich gezielt für etwas vorgesungen habe. Für den Hans Scholl in Wien haben Claus Helmut Drese und Heinz Lukas Kindemann, der Regisseur, nur mich angehört, die Partie hatte ich in Zürich schon dargestellt. Zimmermann fand, dass ich dem Hans Scholl etwas ähnlich sähe, daher wollte mich für die Partie engagierte, worauf Drese meinte: „Na, aber ein bissl muss er uns schon vorsingen!“ Auf diese Art wurde ich öfter engagiert, aber fast nie nach allgemeinen Vorsingen!
Die Bühnen haben oft gar keine freien Stellen oder Rollen, sie wollen sich lediglich über den Sängermarkt informieren. Als Sänger weiß man aber nicht, wie eine Absage zustande kommt. Dann heißt es: „Sie hören von uns“, oder ganz schlimm, „Ihre Agentur hört von uns.“ Das ist ein sängerisches Todesurteil, zum Glück habe ich das nie erlebt. Eine derartige Zurückweisung steckt man ein oder zweimal weg, aber nicht öfter.
– Spricht die Jury dann wirklich mit der Agentur?
Die Sänger wollen das Ergebnis wissen, also fragen die Agenturen nach, geben aber selten die tatsächliche Meinung der Jury weiter. Auch ich überlege mir gut, was ich meinen Studenten sage, die bei einem Wettbewerb antreten und nicht in die nächste Runde kommen! Ich bin zwar kein diplomatischer Mensch, und meine Studenten mögen mich dafür, dass ich ehrlich zu ihnen bin. In solchen Momenten ist jedoch Diplomatie unerlässlich, ein ehrliches Urteil, aber kein vernichtendes.
– Als Zuhörer kann man nicht wirklich ermessen, was es tatsächlich bedeutet, auf der Bühne zu stehen.
Der Sänger IST das Instrument, und man merkt es jedem Menschen schon beim Sprechen an, dass er nicht in der Balance ist, und beim Singen ist das natürlich noch extremer. Noch dazu hat besonders der Liedsänger wie kein anderer Musiker eine komplett ungeschützte Haltung in Richtung Publikum.
Man kann kaum jemandem absprechen, dass er sein Bestes gibt, die Frage ist natürlich, ob das Beste gut genug ist. Es gibt Sänger, die ich nicht sehr schätze. Oft hat mir von diesen Sängern dann aber eine Phrase oder etwas anderes sehr gut gefallen, ich habe gelernt, nicht so apodiktisch zu sein, nicht nur schwarz oder nur weiß zu sehen. Um sich selbst weiterzuentwickeln, muss man anerkennen, dass andere auch etwas gut machen.
Es gibt Konzertsituationen, in denen der Sänger physisch oder psychisch nicht in der Lage ist, Emotionen zu transportieren und eine tiefgehende Interpretation zu anzubieten. Dann bleibt nichts übrig, als „nur“ auf die Gesangstechnik zurückgreifen, um zu gestalten und um die Situation zu meistern. Das sind dann jene Konzerte, in denen das Publikum bemängelt, dass man es nicht „erreicht“ hat.
– Dabei ist man als Zuhörer vielleicht selbst schon mit seinem Sorgenpaket ins Konzert gekommen.
Da bin ich aber unabsichtlich sehr „brutal“ und versuche vom ersten Lied an, die Zuhörer mitzunehmen. Es ist schwer, an jemanden heranzukommen, der all seine Probleme im Rucksack mitgenommen hat. Es geht auch nicht darum, alle zu erreichen, das ist gar nicht möglich. Aber es ist sehr erfüllend, wenn ich merke, dass ein paar Menschen im Publikum ihre Probleme wenigstens für diese eine Stunde, vielleicht sogar für den Abend beiseite geschoben haben.
Die Themen der Lieder wie z. B. das emotionelle Problem des Liebesverlustes sind ja nach wie vor aktuell. Heute werden die Themen wahrscheinlich noch stärker verdrängt als früher, mit Hilfe von Computer, Handys etc. überdecken die Menschen ihre Probleme und lassen teilweise den echten Kontakt zu anderen Menschen nicht zu. Wenn man diesen Menschen zeigen kann, dass es noch etwas anderes gibt, dann hat man etwas Gutes gemacht.
– Das sind dann die unvergesslichen Momente im Leben eines Sängers?
Durch den Gesang, die Musik, durfte ich unglaubliche Momente erleben, das fing schon früh an: Ich war im Kinderchor bei Balduin Sulzer, wir sangen am Linzer Landestheater. Mit elf Jahren wirkte ich in Boris Godunov mit, wir spielten die Version, wo der Narr und die Kinder nach dem Tod von Boris noch einen Auftritt haben. Ich stand also zwischen den Auftritten des Kinderchores in der Bühnengasse und habe dort die Szene mit dem Tod von Boris so hautnah miterlebt, das war überwältigend. Diese Momente der Musik, die machen etwas mit einem.
Es ist übrigens nicht nur der Applaus, den wir Sänger lieben. In Amerika habe ich jetzt Schwanengesang gesungen, und nach dem letzten Lied war erst einmal lange nur Stille. Erst nach einigen Sekunden ging der Applaus los – und für diese paar Sekunden Stille lebt man!
– Ihr Kalender ist voll mit Meisterkursen, zum Beispiel in Horn bei Allegro Vivo
Meisterkurse zu geben bereitet sehr viel Freude, weil da so unterschiedliche Leute teilnehmen, einerseits fast fertige Studenten, die sich ein paar Tipps holen, aber auch Amateure. Es ist unglaublich, was alle Beteiligten von einander lernen können, gerade die Studenten von den Amateuren, mit welcher Begeisterung, mit welcher Inbrunst man an ein Lied gehen kann.
– 2014 wird es noch einige Konzerte von Ihnen geben. Wann kann man Sie in Österreich hören?
Es gibt noch ein paar interessante Projekte: Am 10. April singe ich in Salzburg eine Winterreise, in der Fassung für Streichtrio. Am 24.4. gibt es in Wien im Amtshaus Hietzing einen Abend mit Liedern von Richard Strauss, darauf freue ich mich sehr. Durch meine Schüler habe ich mich natürlich viel mit Strauss-Liedern beschäftigt, und ich selbst habe wohl viele Opern von Strauss gesungen, aber wenige Lieder. Das hat damit zu tun, dass ich früher nicht verstehen konnte, wie man in der Zeit um 1943, wo links und rechts die Bomben hochgehen, eine Oper wie Capriccio schreiben konnte, in der darüber gestritten wird, ob nun das Wort oder die Musik wichtiger seien. Ich habe erst später verstanden, dass es Strauss um eine Kritik an die Reichsmusikkammer ging. Und natürlich finde ich seine Musik genial.
Dann gibt es im Mai noch einmal die Schöne Müllerin, die ich erst nicht machen wollte, weil sie von den Schubert-Zyklen die jüngste Stimme verlangt. Für mich ist der „Müller“ ein junger Bursch, ich singe das nicht als Erzähler, sondern bin eben der Typ, der mitten in der Geschichte steht. Ich habe mich dann aber doch entschieden, den Zyklus noch einmal zu singen.
– Und Sie können nun gelassen auf viele schöne Jahre als Sänger zurückblicken?
Absolut. Ich hatte insgesamt eine sehr schöne Karriere.
– Herr Holzmair, herzlichen Dank für dieses Gespräch!