WIENER STAATSBALLETT: Ballett „MANON“ – Von Emotionen getragen – 6.12.2013
Zwanzig Jahre hält sich nun bereits Kenneth MacMillans abendfüllendes Handlungsballett „Manon“, 1974 auf ein atmosphärisches Melodienpotpourri von Jules Massenet für Londons Royal Ballet kreiert, als eines der choreographischen Glanzlichter im Repertoire der Wiener Staatsoper.
Auch am letzter Abend der Aufführungsserie in dieser Saison konnte das im frühen 18. Jahrhundert von Abbé Prévost erdichtete Drama der Manon Lescaut wiederum in einer von Emotionen getragenen Interpretation das Publikum ansprechen. Das Orchester unter Peter Ernst Lassen spielte in den vielen starken lyrischen Momenten gefühlvoll auf und rumorte dann, wenn es dramatischer wurde. Die Tänzer auf der Bühne agierten voll ambitioniert und rollendeckend: Vladimir Shishov als Des Grieux, Mihail Sosnovschi (Lescaut), Alice Firenze (Lescauts Geliebte), Thomas Mayerhofer (Monsieur G.M.) und Gabor Oberegger (Aufseher). Und über diesem guten Niveau noch drüber hinaus verpasste Olga Esina der Manon einen absoluten tänzerischen Feinschliff und bestätigte sich als die wahre Primaballerina im Hause.
Meinhard Rüdenauer