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WIEN/ St. Johannes Nepomuk-Kapelle: BENEFIZKONZERT „HÖHEPUNKTE AUS OPER UND OPERETTE“

WIEN/ St. Johannes-Nepomuk-Kapelle: HÖHEPUNKTE AUS OPER UND OPERETTE – 8.2.2014

Unbenannt

Viele kennen sie vom Vorbeifahren mit dem Auto oder der U6, die in den Jahren 1895 bis 1897 im Zusammenhang mit der Errichtung der Gürtellinie der Stadtbahn von Otto Wagner errichtete St. Johannes-Nepomuk-Kapelle am Währinger Gürtel. Zur Erhaltung des Bauwerkes findet jährlich ein auch aus dem Kulturbudget des 9.Bezirkes unterstütztes Benefizkonzert mit Künstlern der benachbarten Volksoper statt; heuer am 8.Februar.

Vom Chordirektor der Volksoper Thomas Böttcher am Klavier unterstützt boten Christiane Jank (Sopran), Manuela Leonhartsberger (Mezzo), Otoniel Gonzaga (Tenor), Stefan Tanzer (Bariton) und Andreas Daum (Bass) ein abwechslungsreiches und vom zahlreich erschienen Publikum (selbst die Empore musste geöffnet werden) bejubeltes Programm. Dabei hatten es sich die KünstlerInnen nicht leicht gemacht und sangen nicht nur die bekanntesten Arien und Duette aus Oper und Operette in der Originalsprache, sondern glänzten auch in Werken außerhalb des Volksopernrepertoires. Da glänzte Stefan Tanzer nach einem (zu opernhaft gestalteten) Lied von Edvard Grieg zu Beginn des Konzertes mit einer Arie aus „Il Templario“ von Otto Nicolai (wer kennt diese Oper ?); da bot Manuela Leonhartsberger mit einer Arie aus „La clemenza di Tito“ („Parto, parto“) mehr als eine gelungene Talentprobe; Andreas Daum orgelte eindrucksvoll als Filippo II aus Verdis „Don Carlo“; mit dem „Ave Maria“ von Bach/Gounod sang Christiane Jank auch das einzige dem sakralen Raum angepasste Stück. Mittelpunkt des Konzertes war natürlich der unverwüstliche Otoniel Gonzaga, der trotz hörbarer Verkühlung (einem Hustenanfall im Duett Saffi-Barinkay mit Christiane Jank konnte er nicht ausweichen) mit Arien des Cavaradossi und Rodolfo glänzen konnte.

Es würde den Rahmen sprengen, jeden einzelnen Auftritt gesondert zu schildern. Zwei Gustostückerln sollen dennoch erwähnt werden: Stefan Tanzer und Andreas Daum als Fluth und Falstaff im Duett aus den „Lustigen Weibern von Windsor“ und Manuela Leonhartsberger, die entgegen dem Titel („Ich bin so unmusikalisch“ von Alexander Steinbrecher) bewies, dass sie sehr wohl hochmusikalisch ist.

Mit Fledermaus („Im Feuersturm der Reben“) und Puccini („Nessun dorma“) als bejubelte Zugaben endete der Abend.

 Michael Koling

 

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