Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

VORDERNWEISSENBACH/OÖ: OPERETTENREVUE „LIEBE AM WOLFGANGSEE“

04.01.2014 | Allgemein, KRITIKEN, Oper

Vorderweißenbach, Oberösterreich: Operettenrevue „Liebe am Wolfgangsee“, Premiere am 4.Jänner 2014

 Das große Engagement und die Begeisterung für das Musiktheater führte in der Marktgemeinde Vorderweißenbach im oberösterreichischen Mühlviertel zu einer Operettenproduktion, die sich sehen und hören lassen konnte.

Monatelang war der etwas über 2000 Bewohner zählende Ort auf den Beinen, um gemeinsam mit der Künstlerischen Volkshochschule Wien dieses außerordentlich ambitionierte Projekt zu verwirklichen. Initiator und Motor dieser Veranstaltungsreihe (schon 2012 gab es eine sehr erfolgreiche Produktion der „Fledermaus“) ist der Gemeindearzt Alexander Gallee.

Es ist erstaunlich, was erreicht werden kann, wenn Gemeinde, Wirtschaft und Bevölkerung zusammenwirken und an einem Strang ziehen.

Das beginnt schon beim Bühnenbild, das einen Gasthof am Ufer des Wolfgangsees darstellt, welches in wochenlanger Arbeit von Edi Lehner und Richard Ganglberger entworfen und gebaut wurde, und für die Licht-, und Tontechnik, die in der Hand von Andreas Bauer lag.

Das hervorragende 20-köpfige Vorderweißenbacher Salonorchester wurde souverän von Konrad Gangelberger, der am Linzer Brucknerkonservatorium zum Dirigenten ausgebildet wurde, geleitet. Regisseur und Bearbeiter des Stückes war Robert Simma, dem es gut gelang unterschiedliche Gesangsnummern organisch in das Stück, das in groben Zügen auf der Operette „Im Weißen Rössl“ von Ralph Benatzky basiert, einzufügen, und dessen humorvolles Libretto beim Publikum sehr gut aufgenommen wurde.

 Mit Heinz Rank, der schon in unzähligen Operettenproduktionen, u.a. im Theater Akzent und in der Wiener Staatsoper im Rahmen einiger Kinderopern, große Erfolge gefeiert hatte, konnte ein vorzüglicher Darsteller für den  Oberkellner  gefunden werden. Besonders eindrucksvoll trug er die Lieder „Ich liebe Dich“ von Robert Stolz und  „Zuschau´n kann i net“ von Bruno Granichstaedten vor, wobei es ihm gelang, auch einen durchaus besinnlich ernsten Unterton durchklingen zu lassen.

Die von ihm verehrte Rösslwirtin, die er am Ende doch noch erobern kann, wurde von Elisabeth Bauer mit warmem Sopran sehr textdeutlich gesungen. Das komische Paar Franziska (Stubenmädchen) und Siegismund  gaben Daniela Wrenkh, die ein komödiantisches Naturtalent ist und die auch gesanglich nichts zu Wünschen übrig ließ und Bernhard Duregger, der durch seinen besonderen körperliche Einsatz und seine Spielfreude auffiel.

Ein besonderes Highlight war sein Vortrag  des Liedes „Schnucki, ach Schnucki, foahr´ma nach Kentucky!“ des unvergessenen Hermann Leopoldi.

„Mein Liebeslied muß ein Walzer sein“ von Robert Stolz konnte man vom dritten Liebespaar, dem Rechtsanwalt Dr. Fiedler- mit kräftigem Tenor von Alexander Gallee gesungen- und der Amerikanerin Mary, die von  Arabella Fenyves dargestellt wurde, hören. Im Lied „Ich bin heute ja so verliebt“ von Willy Schmidt-Gertner  kam ihre schöne Stimme und Musikalität besonders gut zur Geltung.

Den Vater Marys, den Austro-Amerikaner George W. Strongmaker, gab der Bass Christian Haselberger. Mit „Ja, da wär´s halt gut wenn man Englisch könnt“ von Hermann Leopoldi, hatte er die Lacher auf seiner Seite. Der Regisseur Robert Simma  spielte die Sprechrolle des Kellners Francesco mit viel italienisch- deutschem Wortwitz.

 Ganz besonders muss man den Vorderweißenbacher Chor hervorheben. Die Lieder „Im Weißen Rössl am Wolfgangsee“, das Wiegenlied „Ay, Ay,Ay“ und „Funiculi, Funicula“, das Luigi Denza 1880 für die Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv geschrieben hat, waren Höhepunkte des Abends.

 Alle drei Vorstellungen (inklusive der Generalprobe) waren restlos ausverkauft, wobei man an die 1000 begeisterte Besucher zählte.

 Ein großer Erfolg für Vorderweißenbach !

 Christoph Karner

 

Diese Seite drucken