Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

RETZ/ Kirche St. Stephan: THE PRODIGAL SON

15.07.2013 | Allgemein, KRITIKEN, Oper

Retz Festival:  THE PRODIGAL  SON      14. 7. 2013


Der verlorene Sohn beim fröhlichen Leben. Foto: Claudia Prieler

Das Retzer Festival hat sich inzwischen überregional verankert und findet recht guten Publikumszuspruch. Selbst aus Wien kommen Besucher. Die szenischen Produktionen des Festivals sind vor allem Kirchen-Opern gewidmet, so in diesem Jahr Benjamin Brittens Parable  for Church Performance. Die Handlung entspricht dem Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ aus dem Evangelium.

Da in einem Kirchenraum, der Stadtpfarrkirche St. Stephan, gespielt wird, sind die szenischen Möglichkeiten vom Raum bedingt. Dennoch findet Monika Steiner/Regie eine sehr gute Lösung für ein eindringliches Spiel, zumal die Sänger sich mit merklicher Begeisterung ihrer Aufgabe widmen.


Der verlorene Sohn mit dem Verführer. Foto: Claudia Prieler

Um den Dirigenten Andreas Schüller hat sich so etwas wie ein Retzer Ensemble gebildet, so dass manche Sänger jedes Jahr wieder dabei sind. Für das Werk hat der Komponist ein sieben-köpfiges Orchester vorgesehen, es nennt sich Kammermusik Ensemble des Festival Retz. Der Chor LABYRINTHEensemble steht unter der Leitung von Hannes Marek. So wie alle übrigen Mitwirkenden scheinen sie von der Sache sehr begeistert zu sein. Da der Kirchenraum eine sehr gute Akustik besitzt hätte oft eine geringere Lautstärke genügt.

Brittens Musik ist längst schon nicht mehr auf den Kreis von „Kennern“ beschränkt, sondern wird von vielen Musik-/Opern-Liebhabern sehr geschätzt.

Die Solisten waren mit Stephen Chaundy/Abt und Verführer; Michael Kraus/Vater; Günter Haumer/der ältere Sohn und Daniel Johannsen/der jüngereverloreneSohn stimmlich und typengemäß gut ausgewählt und sie erfüllten ihre Rollen recht gut. Natürlich ist ein Sommerfestival nicht die Staatsoper.

Zum Schluss gab es eine sehr gute und starke Zustimmung, mit Bravos garniert, des zumeist nicht operngewöhnten, Publikums.

Martin Robert BOTZ

 

Diese Seite drucken