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MURNAU/ Münterhaus: DIE BLAUE REITEREI STÜRMT VORAN… 10.5. bis Herbst 2013

MURNAU/ Münterhaus„Die blaue Reiterei stürmt voran“ –

Ausstellung im Münter-Haus in Murnau

Das Titelbild des Ausstellungskatalogs: Heiliger Georg (Südeuropa, 19. Jh.)

 Unter dem Titel „Die blaue Reiterei stürmt voran“ zeigt die Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung im Münter-Haus in Murnau ab 10. Mai 1012 bis Herbst 2013 eine Ausstellung über die Bildquellen für den Almanach Der blaue Reiter aus der Sammlung von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter.

 „Die blaue Reiterei stürmt voran. Ein Haufen Arbeiten. Es soll mit dem Druck angefangen werden, helfen Sie! Stürmen Sie mit, damit das Ziel erreicht wird“, schrieb Gabriele Münter am 27. September 1911 an den Komponisten Arnold Schönberg. Mit diesem Hilferuf meinte sie die Arbeit am Almanach Der blaue Reiter, den Wassily Kandinsky gemeinsam mit Franz Marc im Mai 1912 beim Piper-Verlag, München, veröffentlichte.

 Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums wird nun in einer Sonderausstellung im Münter-Haus diese so bedeutende Programmschrift des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Ausgangspunkt für die Ausstellung war eine Fotografie von Gabriele Münter, die ihren Lebensgefährten Kandinsky an seinem Schreibtisch in der gemeinsamen Schwabinger Wohnung zeigt und auf der im Hintergrund eine Wand mit allerlei gerahmten und ungerahmten Bildern zu sehen ist.Dieses Foto spiegelt das Bildkonzept des Almanachs wider, der Abbildungen aus verschiedenen Epochen und Kulturkreisen umfasst: russische Bilderbogen, Aufnahmen von ägyptischen Schattenspielfiguren, Kinderzeichnungen, eine Schlachtszene aus dem Iran etc.

 Die 75 Werke umfassende Ausstellung präsentiert zum ersten Mal einen Großteil der privaten Sammlung von Kandinsky und Münter, die sich in der Münchner Wohnung und im Murnauer Münter-Haus befanden. Das großformatige Gemälde mit der Darstellung des hl. Georg, das auch das Titelblatt des umfassenden Ausstellungskatalogs (herausgegeben von Helmut Friedel, dem Leiter des Lenbachhauses, und Isabelle Jansen) ziert, nimmt nun wieder seinen ursprünglichen Platz im ehemaligen Musikzimmer des Münter-Hauses ein. Unter den vielen kleinformatigen Kunstwerken und Reproduktionen, die Kandinsky und Münter erworben hatten oder geschenkt bekamen und die man unter Kunst, Theorie und Alltag einordnen kann, befindet sich auch das Blatt Der Paradiesvogel Alkonost aus dem Nachlass Kandinskys, der im Centre Pompidou in Paris verwaltet wird.

Udo Pacolt, Wien – München

PS: Anlässlich des 50. Todestages von Gabriele Münter am 19. Mai 2012 wurde in Gedenken an die Künstlerin im Garten des Hauses eine Bank aufgestellt, auf der die Besucher einen Blick auf Murnau genießen können.

 

 

 

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