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MÜNCHEN/Philharmonie: KONSTANTIN WECKER & ANGELIKA KIRCHSCHLAGER „Liedestoll“

PhilharmonieKonstantin Wecker & Angelika Kirchschlager“: „Liedestoll„,  9.11.2013

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Angelika Kirchschlager

Einer der beliebtesten deutschen Liedermacher und eine Opernsängerin singen gemeinsam Politisches, Poetisches – Bekanntes und Neues von Wecker, Schumann, Schubert und Strauss. Als kongeniale Partner begleiteten Jo Barnikel am Klavier, Sebastian Trimolt am Schlagwerk und das Spring String Quartett.

Man war gespannt, wie das zusammengehen sollte: Ein Widerborst wie Wecker und eine glutvolle Mezzosopranistin wie Kirchschlager. Und war überrascht – denn Wecker war (das wissen seine altgedienten Fans seit langem) niemals nur linker Revoluzzer, sondern er ist vor allem ein hinreißender Poet, einer der die Worte und Verse wägt und dreht und dann ganz zarte, filigrane Melodien für seine Texte findet. Und Angelika Kirchschlager, sie wollte schon immer mal politische Lieder singen, noch besser ein Kampflied – bekennt sie. Wecker wiederum verehrt Schumann und noch mehr Schubert, versuchte sich schon früh, nämlich als 11-Jähriger, mit hohem Sopran am „Heideröslein“, wie die Einspielung zu Beginn des Abends zeigte.

Beiden Künstlern gelang ein fulminanter Abend. Wecker- sowohl wie Kirchschlager-Fans durften neue Seiten an ihren Lieblingen entdecken und spätestens bei den Zugaben, beim wilden Improvisieren auf dem Flügel zwischen Wecker und Jo Barnikel verschwammen die Grenzen zwischen E- und U-Musik. Zuvor war man berührt von Konstantin Wecker als „Leiermann“, begleitet von Angelika Kirchschlager am Flügel oder „Sag mir liebe Erde“ aus Weckers Hundertwasser-Musical, das schlicht und dafür umso eindringlicher von Angelika Kirchschlager vorgetragen wurde. Es gab immer wieder Nachdenkliches, Zartes wie das „Kleine Herbstlied“ und Großartiges, Ungewohntes wie das gemeinsam vorgetragene „Der Tod und das Mädchen“ oder der „Erlkönig“ begleitet von einer E-Gitarre. Natürlich fehlten auch die vom Publikum stürmisch begrüßten Ohrwürmer wie „Was ich an dir mag“, „Empört euch“ oder „Liebesflug“ nicht.

Man spürte den großen Spaß, den beide Künstler bei diesem Austausch hatten, die Sorgfalt, mit der das Programm zusammengestellt wurde. Wecker moderierte launig und erzählte augenzwinkernd so manche Entstehungsgeschichte von Liedern.

Standing ovations für ein großartiges Konzert, ein sich begeistert Zugaben erklatschendes Publikum, das schließlich gegen 23 Uhr mit einem kleinen Gedicht von Wecker heimgeschickt wurde.

 Jakobine Kempkens

 Weitere Konzerttermine: 24.11. Graz, 27.11. und 28.11. Wien, 29.11. Eisenstadt, 30.11. Linz

 

 

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