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LÜBECK: ROMANTISCHER AUFTAKT DER KONZERTSAISON (Weber, Schumann)

Lübeck: Romantischer Auftakt der Konzert-Saison   – 16.9.2014

 Von Horst Schinzel

 Unbenannt
Sharon Kam. Foto: Philharmonisches Orchester Lübeck

 In Lübeck hat das Philharmonische Orchester die neue Saison mit einem romantischen und sehr populären Programm eröffnet. So populär, dass zumindest am Montag-Abend im erfreulichen Umfange auch jüngere Zuhörer in die Musik- und Kongresshalle gefunden haben. Dort sind allerdings im Großen Saal mehr als ein Drittel der Plätze leider leer geblieben.  

Zum Auftakt erklang die Ouvertüre zur Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber.  Webers Spätwerk war noch vor einem halben Jahrhundert nicht zuletzt wegen „Hüons Hornruf“ überaus populär und dürfte – als der Rundfunk noch Klassik sendete – in keinem Sonntagskonzert fehlen. Heute sind Ouvertüre wie Oper so gut wie vergessen.  Generalmusikdirektor Ryusuke Numajiri nahm die Ouvertüre sehr temporeich und ließ seine Musiker schmettern.

Nach kurzer Pause kam der GMD mit einer überaus attraktiven Frau in einem atemberaubenden Kleid zurück: Die Israelin Sharon Kam (43) war die Solistin  in Webers Klarinettenkonzert Nr 1 f-moll op. 73. Die Künstlerin ist bereits zweimal mit dem Echo Klassik ausgezeichnet worden. In Lübeck muss sie sich  mit der Lokalgröße Sabine Meyer vergleichen lassen, die dieses Werk gleichfalls in ihrem Repertoire hat. Ein Werk, dass der noch recht junge Weber für den seinerzeit berühmten Heinrich Baermann 1811 geschrieben hat. Und das entsprechend dessen Können arg vertrackt ist. Sharon Kam spielte auswendig und wusste die Finessen diese Stücks  – vom Orchester klug unterstützt – fast mühelos zu bewältigen. Das Publikum war begeistert und entließ die Künstlerin nicht ohne Zugabe.

 Nach der Pause dann Robert Schumanns „Rheinische Sinfonie“ aus dem Jahre 1851. Das gewichtige Werk – immerhin mit fünf Sätzen – hat einen sehr fröhlichen Charakter, Den wusste Ryusuke Numajiri klug aus seinem Klangkörper herauszuholen. Einmal mehr zeigte der Generalmusikdirektor seine große Erfahrung als Dirigent mit deutlicher Gestik und sehr klaren Anforderungen an Dynamik und Betonung. Das gut aufgelegte Orchester folgte seinem Chef willig, und die Zuhörer waren sehr angetan

 

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