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LÜBECK/ Hafen: DIE PIRATEN VON PENZANZE

21.06.2013 | Allgemein, KRITIKEN, Oper

LÜBECK: In Lübeck toben die Piraten – 21.6.2013

 Von Horst Schinzel

 Der britische Komponist Arthur Seymour Sullivan ( (1842 – 1900) und sein Librettist William Schwenck Gilbert (1836 – 1911) sind heute gründlich vergessen. Und ihre einst überaus populären komischen Opern dazu. Dass dies eigentlich schade ist, zeigt die Lübecker Sommeroperette in diesen Tagen mit einer quirligen Aufführung er „Piraten von Penzanze“ als Operette im Schuppen 6 am Lübecker Hafen. Der Impressario Michael P. Schulz hat eine personenstarke Show auf die kleine Bühne dieses urigen Schuppens gestellt, die mehr als nur gehaltvolle Unterhaltung bietet. Das kopfstarke Ensemble singt, fechtet und tanzt (Choreografie Daniela Thiele), wie wir dies in dieser Qualität bei der Lübecker Sommeroperette kaum zuvor gesehen haben.

 Frederic (Alessandro Macri) ist von seiner etwas schusseligen Gouvernante in die Piratenlehre gegeben worden. Auf zwanzig Jahre. Aber weil er am 29. Februar geboren ist, muss er dem Piratenkönig (Felix Müller) und dessen Hauptmann (Pascal Pawlowski) insgesamt achtzig Jahre dienen. Dass sich schließlich alles zum Guten wendet, richten die reizende Generalmajorstochter Mabel (Sonja Pitsker) und deren etwas schussliger Generalmajors-Vater (Michael Knoll) Wobei Frederic und Mabel in der Tradition des Buffo-Paars durchaus im Zentrum des Spiels stehen.

Dem Regisseur sind großartige Massenszenen gelungen, die ihren Höhepunkt finden, wenn der Piratenkönig als van-Bett-Verschnitt sein Volk einen Choral singen lässt

In Zusammenarbeit mit dem Musiktheater Picobello kann Schulz ein volkreiches Ensemble zusammenstellen: Eine Piratengruppe, deren Nachwuchs, eine urkomische Polizistentruppe, reizende Piratentöchter und den von der Fackenburger Liedertafel gestellten Piratenchor. Alle in bunten Kostümen, die das Lübecker Theater und das Volksfestkomitee zur Verfügung gstellt haben. Für das kleine Orchester wie überhaupt für die musikalische Leitung zeichnet einmal mehr Rostocks Chordirektor Carsten Bowien verantwortlich.

Gesehen haben wir die dritte Aufführung. Sie ist stürmisch gefeiert worden.

 Horst Schinzel

 

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