Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

KIEL: ANDREA CHENIER. Konzertant

30.05.2014 | Allgemein, KRITIKEN, Oper

Kiel: Revolutionsoper „Andrea Chénier“ konzertant- 29. Mai 2014

Von Horst Schinzel

 In früheren Jahren hat die Kieler Oper regelmäßig im Spätherbst eine selten gespielte Oper konzertant aufgeführt. Diese Tradition ist leider eingeschlafen. Und seit etlichen Jahren gibt es gegen Ende der Spielzeit mit renommierten internationalen Gästen eine Opern-Gala.  Geboten wurden Szenen und Arien quer durch die Opernliteratur. Anders in diesem Jahr  Erstmals wird in diesem Jahr mit Umberto Giordanos „Andrea Chénier“  eine selten gespielte – in Kiel zuletzt vor einem halben Jahrhundert – Oper konzertant geboten. Und dies mit herausragenden Gästen. Und so soll es auf künftig gehalten werden.

Musikalisch war dieser Abend am Himmelfahrtstage ein großartiges Erlebnis. Allerdings zeigte sich einmal mehr, dass zur letzten Erfüllung aller Wünsche doch die szenische Darstellung gehört. So bleibt denn diese glutvolle Oper etwas unterkühlt. Auch das ständige Kommen und Abgehen der Sängerinnen und Sänger, manchmal sogar des Chors störte doch sehr. Und über die arg theatralische Einführung in das Werk und die zu erwartenden Szenen durch die Schauspielerin Carla Becker kann man sicherlich sehr geteilter Meinung sein.

Giordanos Textdichter Luigi Illica schildert in dem rund 115 Jahre alten Werk das kurze dramatische Leben eines  französischen Revolutionsdichters. Die Kieler Aufführung mit dem stark besetzten Philharmonischen Orchester leitete der Erste Kapellmeister Leo Siberski. Den Chor haben Moritz Caffier und Lam Tran Diinh einstudiert- in der Chordirektion hat es wieder einmal einen Wechsel gegeben. Als Gäste glänzten der am Kleinen Kiel wohl bekannte Sung Kyu Park in der Titelrolle, die junge Italienerin  Anna Pirozzi in ihrem Kiel-Debüt als Maddalena, der armenische Bariton Gevorg Hakobyan in seinem Deutschland-Debüt als Carlo Gerard, die noch in Lübeck studierende Mezzosopranistin Fiorella Hincaplé und der brasilianische Bariton Ronaldo Steiner. Sie begeisterten das Premierenpublikum. Leider waren im Saal große Lücken geblieben. Viel Szenenbeifall und großer Jubel am Schluss.

Weitere Aufführungen

4. und 17. Juni, jeweils 19.30 Uhr

 

Diese Seite drucken