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BADEN/ Schlosshotel Weikersdorf: ITALIENISCHE OPERNGALA

BADEN/ Schlosshotel Weikersdorf: ITALIENISCHE OPERNGALA am 22./23.7.2013

Die „Italienische Operngala“ im Badener Schlosshotel Weikersdorf erfreut sich jetzt schon seit 19 Jahren immer größerer Beliebtheit, zumal man das Vergnügen hat,  dort immer neue und teilweise auch sensationelle Stimmen kennenzulernen. Dazu kommt, dass das Repertoire des Belcanto schier unerschöpflich zu sein scheint. Diesem Umstand huldigend, kann man der Veranstaltungsreihe eine nicht endenwollende Zukunft voraussagen, noch dazu, da sich der Erfinder des Ganzen, Wolfgang Gröhs, immer wieder mit totalem Einsatz in die Schlacht wirft, die heuer auch gegen schier unmenschliche Hitze auszufechten war. Aber der rauschende Erfolg entschädigt dann ausführlich alle Strapazen, inklusive durchgeschwitzter Hemden…

Darüber hinaus galt es in diesem Jahr auch zwei Komponisten ganz besonders zu feiern, nämlich Giuseppe Verdi und Richard Wagner, beide 1813 geboren und somit (theoretisch) jetzt 200 Jahre alt. Da es naturgemäß fast unmöglich erscheint, eine „Italienische Gala“ mit Ausschnitten aus Wagner-Opern zu kombinieren, musste man dramaturgisch geschickt vorgehen, was auch bestens gelang.

Der ersdte der beiden Abende war mit einer einzigen Ausnahme – der Hallenarie Eilsabeths aus „Tannhäuser“ – ausschließlich Giuseppe Verdi gewidmet: Anna Ryan (Sopran), Raul Iriarte (Tenor) und Vitomir Marof (Bariton) sangen Arien und Duette aus „La forza del destino“, „Il Trovatore“, „Macbeth“, „Un ballo in maschera“, „Otello“, „La traviata“, „Rigoletto“ und „Don Carlo“.

ERstaunlich dabei war das Faktum, dass es die genannten Künstler fertigbrachten, die entsprechenden Passagen nicht nur tadellos zu singen, sondern auch – was in einem Konzert besonders schwierig ist – zu spielen. Der vollkommene Eindruck eines Opernabends war also gegeben.  Der zweite Abend – an dem neben Verdi und Wagner – auch Mozart, Giordano, Offenbach, Puccini, Donizetti und Mascagni zum Zug kamen, brachte neben den beachtlichen Stimmen von Evelin Novak (Sopran) und Manfred Equiluz (Tenor) eine Überraschung, als Vitomir Marof plötzlich die Stimme wegblieb und ein zufällig anwesender Bariton namens Russi Nikoff quasi aus dem Stegreif zwei Nummern, „Io morro“ aus „Don Carlo“ und das Duett „Udite, Mira, di acerbe“ aus „TRovatore“ – mit sensationellem Erfolg übernahm. Der in Baden wohnhafte Bulgare, dessen Repertoire mehr als beachtlich ist, hat damit vielleicht einen nicht zu unterschätzdenden Aufmerksamskeit erreicht, der für seine weitere Laufbahn sicher hilfreich sein kann.

Unbedingt festgehalten werden muss auch, dass das von Wolfgang Gröhs gegründete „Europasymphonie-Orchester“ einen nicht unbeträchtlichen Teil zum Erfolg beigetragen hat, der an beiden Abenden im „Brindisi“ aus „La Traviata“ als Zugabe gipfelte.

Die Vorfreude auf den Sommer 2014 ist somit groß!

Wise

 

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