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28. JULI 2025 – Montag

27.07.2025 | Allgemein, Tageskommentar

28. JULI 2025 –
Montag

In eigener Sache:
Liebe Leserinnen, liebe Leser und alle Anderen.
So lange Anton Cupak im Spital ist, gibt es einen Überbrückungsdienst mit aktuellen Kultur-News. Niemand kann die Arbeit, die er für diese Seite leistet, auch nur annähernd erbringen. Trotzdem: Der Online Merker läuft weiter, bis der Chef wieder zurück ist.
Bitte senden Sie bis auf Widerruf Ihre Berichte und Informationen  an die Redaktion an die Adresse

r.wagner@onlinemerker.com

Danke,  R.W.

Aktuelle Meldung:
Von unmittelbarem Heimgehen ist noch nicht die Rede, aber trotzdem zerbricht man sich schon den Kopf über das „Nachher“. Anton Cupak wehrt sich mit Händen und Füßen, sich irgendwohin „aufs Land“ zur Reha schicken zu lassen, seine Frau ventiliert die Möglichkeiten, das in Wien zu erledigen. Übrigens: Das mit den „Meistersingern“ hat nicht geklappt, weil die anderen Herren im Krankenzimmer ihren Abend nicht mit Richard Wagner verbringen wollten…

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In eigener, eigener Sache: Damit die Mitarbeiter und die Institutionen, die von Anton Cupak mit reichlichem Ausbreiten ihrer Informationen verwöhnt werden, nicht weiter protestieren: Ich habe sowohl das „Aktuelle“ wie auch die Bilder ausgesetzt, bis Herr Cupak wieder da ist. Ich weiß, es ist grausam, nur Text zu liefern, aber arbeitstechnisch nicht anders zu machen. Man muss Prioritäten setzen, und ich denke, in erster Linie wollen Menschen noch lesen und informiert werden. Das als Antwort auf alle Beschwerden, die kamen, und jene, die noch kommen werden.    R.W.


KULTUR-NEWS,
kurz & bündig

 

Salzburg französisch: Gastspiel des Odéon-Théâtre de l’Europe  mit „Le Passe“ im Landestheater – oder; Was ist aus dem Schauspiel-Sektor der Salzburger Festspiele geworden?

Es gab Zeiten, da arbeiteten große Regisseure in Salzburg (ich sage nur Peter Stein), und sie schufen für die Festspiele ein eigenes Programm. Dinge, die man nur hier sehen konnte (etwa der Shakespeare-Antiken-Zyklus). Tempi passati,  Das Schauspiel-Programm hat sich (möglicherweise, weil die jeweils Zuständigen nicht ja, was  –  kompetent, kreativ oder was immer genug waren), immer mehr verschlechtert. Heuer hat man neben dem „Jedermann“ (was täte Salzburg ohne diesen?) und dem obligaten Burgtheater-Gastspiel (das halt Salzburg das Jus primae noctis gibt, bevor man die Produktion  in Wien als erste Herbstpremiere herausbringt) nur Minimales zu bieten. Eine französische Tournee-Produktion, eine Mischform mit Choreographie, die dennoch unter „Theater“ läuft, und eine Co-Produktion mit Düsseldorf. Nichts davon ist originell oder original, alles kann man auch anderswo sehen (wenn man es denn täte).

Das Odéon-Théâtre de l’Europe (dessen Glanzzeit man mit dem Namen von Giorgio Strehler verbindet) hat eine internationale Co-Produktion auf Tournee geschickt – eines jener Unternehmen, das bei den Wiener Festwochen landen könnte, denen aber dieser  Rückblick auf russische Vergangenheit vielleicht zu konventionell war. Also landet „Le Passé“ nach mehreren Vorlagen des  russischen Autors Leonid Andrejew (1871 – 1919) nun (natürlich auf Französisch) im Landestheater. Markus Hinterhäuser kann Regisseur Julien Gosselin gar nicht genug loben. Und auch ein Vorbericht der „Presse“ könnte Lust machen (da erfährt man auch, dass der Abend viereinhalb Stunden dauert). Aber es wäre doch schön, wenn das Schauspiel in Salzburg wieder eigenes Profil gewänne.

https://www.diepresse.com/19810261/schock-und-duesternis-vor-der-revolution

 

Hochmair, Hype  – ein „Hollywood-Star“`?

Hochschreiben ist eine Journalistengewohnheit, Superlative, Bewunderungs-Kotaus. Man kann einen Schauspieler nicht höher schreiben, als es derzeit mit Philipp Hochmair geschieht. Das ist einerseits verständlich, denn der „Jedermann“ ist immer der Star der Salzburger Festpiele, wenn er als Persönlichkeit einigermaßen spektakulär ist (nicht alle waren es…) Philipp Hochmair hatte schon davor einen großen Ruf, aber mit dem „Jedermann“ am Domplatz, den er seit dem Vorjahr regulär (und nicht, wie früher, als Einspringer für Moretti) spielt, hat der nun etwas über Fünfzigjährige (geboren am 16. Oktober 1973 in Wien) zweifellos den Gipfel erreicht. Für die „Kronen Zeitung“ war er gewissermaßen ein Hollywood-Star…

Tatsache ist, dass Hochmair eine Art von Faszination ausstrahlt, die nicht jedem Schauspieler zu eigen ist – eigentlich gab es in Österreich seit dem jungen Klaus Maria Brandauer niemand mit dem Flair des ganz Besonderen, das ihn von anderen Schauspielern unterscheidet. Allerdings kommt der flirrende Glanz von Hochmair nicht von ungefähr, er ist durchaus auch „gemacht“. Zuletzt mit einer Biographie (wir werden berichten) und einer medialen Dauerpräsenz. In Claudia Stöckls „Frühstück bei ihr“ hat er am gestrigen Sonntag nun auch alle privaten Ambitionen offen gelegt – und damit wohl viele weibliche (und möglicherweise auch männliche) Sehnsüchte enttäuscht. Denn an einer echten Beziehung, einer Partnerin (Partner), mit der/dem man sein Leben teilt und alt werden will, ist er überhaupt nicht interessiert… Interessant ist hingegen, dass der „Overkill“ Hochmair auch negative Reaktionen hervor ruft. Auf einen Teilabdruck seines Buches im „Standard“ gab es unter den Leser-Mails erstaunlich viele kritische Reaktionen zu einem Mann, der auch als „berechnender Exzentriker“ eingestuft wird, der sich einfach bestmöglich vermarktet und verkauft.

https://oe3.orf.at/sendungen/stories/3048991/

https://www.derstandard.at/story/3000000278940/biografie-hochmair-wo-bist-du-der-kosmos-eines-schauspielers

 

Die Albertina entdeckt die wenig bekannte „Hagengesellschaft“

Jeder kennt die „Secession“, und auch der an sich weniger prominente „Hagenbund“ wurde in den letzten Jahren in einigen Ausstellungen aufgearbeitet. Aber der Beitrag der „Hagengesellschaft“ zum künstlerischen Schaffen des Jahrhundertwende-Wiens ist wenig (oder fast gar nicht) bekannt. Immerhin waren die Künstler, die sich ab 1880 lose zusammen gefunden hatten (eigentlich nicht mehr als Kaffeehaus-Stammtische) klug genug, der Albertina (die gab es damals schon) 1905 gut 800 ihrer Werke, vor allem Graphiken, zu schenken. Ein guter Anlass nun für den gegenwärtigen Albertina-Direktor Ralph Gleis, aus eigenen Beständen zu schöpfen, wissenschaftliche Aufarbeitung zu leisten – und (mit jetzt 140 Werken) noch eine Ausstellung unter dem Anreiz-Titel „Die Wiener Boheme“ zu präsentieren.

https://onlinemerker.com/wien-albertina-die-wiener-boheme

Beginnen Sie die Woche gut, allzu heiß dürfte es in absehbarer Zeit nicht mehr werden.
R.W. 

 

 

 

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