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ZÜRICH/Opernhaus/Sechseläutenplatz: VERDI-REQUIEM . Kurzbericht

ZÜRICH: Kurzbericht VERDI REQUIEM am 11. September 2021

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Ballett: Foto: Klaus Billand

An diesem Wochenende eröffnet das Opernhaus Zürich die neue Spielzeit 2021/22, und man macht das in einer äußerst publikumsfreundlichen und auch für andere große Häuser durchaus empfehlenswerten Form, gerade nach der Corona-bedingten Durststrecke. Zunächst konnte das Publikum in einer Matinee die öffentliche Generalprobe der Wiederaufnahme der Calixto Bieito-Inszenierung von Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ aus dem Jahre 2018 unter der musikalischen Leitung von Ottavio Dantone im Haus besuchen, wovon es reichlich Gebrauch machte. Am Nachmittag gab es eine Aufzeichnung von Christian Spucks Interpretation des Verdi-Requiems auf einer Großleinwand auf dem Sechseläutenplatz vor der Oper mit Unterstützung der Zürich Versicherung. Dazu fand ein sehr kommunikatives Rahmenprogramm statt, u.a. einige Aufführungen der Familienoper „Das tapfere Schneiderlein“ von Wolfgang Mitterer auf der Studiobühne. Am heutigen Sonntag gibt es noch ein Konzert „Der Nussknacker für Kinder“ mit Musik vom P. I. Tschaikowski.

Und als Höhepunkt wird am Sonntagabend die Premiere der „Salome“ von Richard Strauss in der Neuinszenierung des Intendanten, Andreas Homoki, der im Übrigen bisher bei allen Events auftrat und zum Publikum sprach, auf den Sechseläutenplatz übertragen. Also zweimal „Oper für Alle“ und eine sehr engagierte und in ihrer Form herzliche Art und Weise, die Leute nach über zehn Monaten der Corona-bedingten Spielpause wieder in das Haus zu bringen.

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Georg Zeppenfeld, Veronica Simeoni, Krassimira Stoyanova, Francesco Meli Foto: Klaus Billand

Der Sechseläutenplatz war wegen Corona vorsichtshalber nur mit 6.000 statt 14.000 belegt, während man im Haus nun wieder die gesamten 1.150 Plätze besetzen können wird. Viele Leute, junge wie alte, ganze Familien, hatten es sich zum Verdi Requiem sowie den vorausgehenden Ansagen und Künstlervorstellungen, auch des Regisseurs, auf dem Platz gemütlich gemacht, fast in einer Art Picknick-Stimmung. Eigentlich müsste man sagen, dass zu dieser Stimmung gerade das Requiem am allerwenigstens passt. Aber es wurde von der Menge mit großer Ruhe und offenbar sehr beeindruckt aufgenommen und somit am Ende auch begeistert beklatscht. In der Tat waren die Leistungen des Zürich Ballett mit einer feinsinnigen und zu den Themen der Sätze passenden Chorografie eindrucksvoll und ausdrucksstark. Spuck versucht, hochpoetische Bilder zu entwerfen, um den verwundbaren, hilflosen Mensch auf der Suche nach Trost in den Mittelpunkt zu stellen. Es tanzen 36 Tänzerinnen und Tänzer, und der Chor und Zusatzchor des Opernhauses Zürich singt dazu mit hoher Intensität. Die vier Solisten glänzen schlicht mit vokalen Weltklasseleistungen. Krassimira Stoyanova, Sopran, die in dieser Rolle schon kürzlich in Grafenegg glänzte, Veronica Simeoni, Mezzosopran, Francesco Meli, Tenor, und Georg Zeppenfeld, Bass, bewegen sich einmal in den lebendigen und dann wieder kontemplativen Bildern der Inszenierung, ein anderes Mmal stehen sie an der Seite, während das Ballett das Bild beherrscht. So ergibt sich eine hohe dramaturgische Intensität, die die Themen der einzelnen Sätze auch aus den Bildern des Balletts mit dem Gesang heraus abbilden. Fabio Luisi dirigierte die Philhamonia Zürich. Dass sich gerade das Verdi Requiem sehr gut auch szenisch interpretieren lässt, hat Achim Freyer mit einer kulthaften Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin 2001 bewiesen, die 2018 wieder zu sehen war. Mit dem Ballett war in Zürich eine eindrucksvolle Alternative zu erleben.

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Ballett: Foto: Klaus Billand

Klaus Billand aus Zürich

 

 

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