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WIENER STAATSOPER: DER NUSSKNACKER – Ballett

WIENER STAATSBALLETT: „DER NUSSKNACKER“ am 10.12.2013

Rechtzeitig in der Adventzeit und um die Weihnachtstage zu verschönern und bei Kindern Gefallen zu finden ist unser „Nussknacker“ herbei getanzt gekommen. Der erste Abend als Auftakt für eine Serie von zehn Aufführungen dürfte, bedingt durch Verletzungs- und Umbesetzungsprobleme, wohl eher als eine ansprechend getanzte und gefällig anzusehende Einspielvorstellung in schönen Bildern zu beurteilen sein. Vielleicht auch ein bisschen unglücklich angesetzt zwischen dem traurigen Schicksal der „Manon“ und einer knapp bevorstehenden heiklen Ballettpremiere.

Doch Tschaikowskis „Nussknacker“- Melodienzauber ist und bleibt nun allemal ein wunderbares Geschenk für das Publikum im Opernhaus wie für die Tänzer. Dirigent Paul Connelly hat sich zum Einstand zwar mit ein  bisschen unterkühlten Gefühlen vor die Musiker gestellt, und die mit Applaus bedachten adretten Schneeflöckchen mussten im Schneegestöber vorläufig noch nach den richtigen Spuren Ausschau halten. Maria Yakovleva gefiel jedoch im weihnachtlichen Kindertreiben als eine zarte und liebe Clara, Vladimir Shishov bemühte sich um sie zuerst als hinkender Onkel Drosselmeyer und hierauf, in Claras Traumwelt versetzt, im Kostüm des strahlenden Märchenprinzen. Allerdings, bitte, diese zur Zeit in der Staatsoper gezeigte „Nussknacker“-Fassung von Rudolf Nurejew, zuletzt vom ihm 1985 für das Pariser Opernballett erarbeitet – und somit Staatsballett-Chef Manuel Legris bestens vertraut und deshalb auch vor einem Jahr ins Wiener Repertoire übernommen – , erweist sich keineswegs als ein besonders geglücktes choreographisches Glanzstück des vor zwanzig Jahren verstorbenen Tanzstars. Nicht allzu dankbar ist diese Produktion von Wiens Ballettconnaisseurs aufgenommen worden. Kein Problem. Des Mäusekönigs Nachtmahr und der Blumenwalzer und ziehen den Besucher in ihren Bann.

Meinhard Rüdenauer

 

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