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WIEN/ Weingut Wolff/Neustift: WIDER DIE GESETZE DES ALTERNS – RENATE HOLM WURDE 90

12.08.2021 | Allgemein, Feuilleton

Weingut Wolff/ Wien- Neustift: WIDER DIE GESETZE DES ALTERNS :  RENATE HOLM WURDE 90


Renate Holm. Foto: Michael Pöhn/ Wiener Staatsoper

Sie ist wahrlich ein Phänomen!  Renate Holm – ehemaliger Filmstar, Opern-Primadonna und Gesangs-Lehrerin feierte im Rosenhof vor dem Holm-Stüberl in Neustift am Walde beim Weingut Wolff ihren unglaublichen 90.Geburtstag mit Freunden und KollegInnen wie Gundula Janowitz oder Heinz Zednik. Und einmal mehr strahlte sie soviel   Tatendrang, Optimismus und Fröhlichkeit aus, dass der Ehrentitel „Wienerischste Berlinerin“ berechtigt schien. Sie widerlegte  einmal mehr zugleich die Gesetze des Alterns -großartig! Und die Summe ihrer Aktivitäten übertrifft tatsächlich alles Vergleichbares: denn der Radio-Schlager-Star Renate Holm (eigentlich Franke) hatte im Jahr 1951 – mit 20 Jahren – schon eine Ausbildung zurn Zahnarzt-Assistentin hinter sich als sie mit „Wunschkonzer“t mit Johannes Heesters und  „Fräulein vom Amt“ (mit Georg Thomalla) eine ca.1ojährige Film-Karriere (mit Partnern wie Adrian Hoven und Gerhard Riedmann begann, die mit der Berufung an die Volksoper –  1957 und ab 1960 an die Wiener Staatsoper endete. Sie sang  allein im Haus am Ring  rund 30 Rollen  mit 500 Vorstellungen von der Sophie in Rosenkavalier, der Zerbinetta in Ariadne bis zum Blondchen (77 Mal), von der Fidelio-Marzelline bis zum Freischütz-Ännchen (mit Gundula Janowitz als Agathe ).

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Nach 40 Opernjahren (darunter der legendären Otto Schenk-Fledermaus) konzentrierte sie sich auf ihre Karriere als Lehrerin , schrieb Bücher, betrieb eine Esels-Mühle in Niederösterreich und beeindruckte mit ihrer Vitalität und ihrem zeitlosen Charme. Sie gilt als gute und mitunter strenge Lehrerin  und die Schüler drängten sich geradezu darum an der Geburtstags-Party teilnehmen und waren hörbar stolz über ihren Live-Auftrit.. der auch von den „Seitenblicken“ aufgezeichnet wurde. Arrangiert hat  diese Geburtstags-Tour  der langjährige Begleiter  Fritz Brucker und die vielen Holm-SchülerInnen wollten sich von ihrer besten Seite zeigen. Los ging es mit einer Adaption der „Fledermaus“: Renate-sie anerkannt“ Dann gab Florian Resetarits eine zeitgemäße Version von „Cabarette“. Stefanie Kopinits erinnerte gefühlvoll an den Holm-Fan Robert Stolz „Oft genügt ein gläschen Sekt“. Andreas Hirsch widmete seine mächtige Bass-stimme den Märchen von einst Dann lobte Sandra Nell die „wonderful world“, Karolina Böhm fiel positiv mit „Only a rose“: auf, Eva Dvorak steigerte die gute Stimmung „Grüß di Gott“. Donna Ellen von der Staatsoper macht der Filmvergangenheit von Renate Holm mit „Moon river“ hochkarätige Reverenz; doch den Vogel schoss der Berliner Holm-Schüler Heiko Reissig ab- mit Benatzky und dem „Paradeisgartl“. . Und Renate Holm revanchierte sich mit einem Text von Erika Pluhar über das Älterwerden. Man sollte Renate Holm zu Seminaren einladen und außerdem¨ während des Buffets begann Renate Holm mit Gundula Janowitz und Heinz Zednik über die Biographie von Ludwig van Beethoven zu  diskutieren. Steckt die Doyenne der Wiener Staatsoper doch mitten in den Vorbereitungen zu einem Beethoven-Abend Anfang September in Baden bei Wien mit Clemens Unterreiner. Wir werden von der jung-gebliebenen Jubilarin noch einiges erwarten können.

Peter Dusek

 

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