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WIEN/ Volksoper: TURANDOT

18.10.2014 | KRITIKEN, Oper

WIEN / Volksoper:  18. 10. 2014 „TURANDOT“

 Es ist immer wieder eine Freude, diese Inszenierung mit dieser Kostümvielfalt und Pracht des Teams Renaud Doucet und Andre Barbe für Regie, und Ausstattung, sowie Guy Simard für die Lichtregie  zu sehen.

Ein Sonderlob an den Chor, der viel zum Erfolg beitrug. Thomas Böttcher hat toll gearbeitet. Vom Haus die Titelrolle mit einem Ensemblemitglied zu besetzen, ist ein Glücksfall der besonderen Art. Dieser heißt Melba Ramos. Sie bewältigt die Rolle ohne Schwierigkeit, singt ohne Druck und hat immer noch für Piani ausreichend Kraft. Brava!  Die zweite Dame aus dem Ensemble war Caroline Melzer erstmals als Liu. Sehr nervös hat sie begonnen und konnte nicht mit der Kollegin mithalten. Da sollte man besser die nächsten Vorstellungen abwarten. Das zweite Rollendebüt und auch Hausdebüt war der Mandarin. Eine sehr undankbare und schwierige Partie. Ben Connor bestand nicht mühelos, aber immerhin. Sein Weg ging eigentlich vom Preisträger des „Clemens Unterreiner-Wettbewerbs“ über die Nachwuchspflege des Theater an der Wien sehr schnell. Eine schöne Stimme hat der junge Künstler wirklich, warten wir auf ergiebigere Rollen.

Die bestens geprobten Minister waren ebenso Rollenneulinge wie Daniel Ochoa als Ping und Garrie Davislim als Pang. Alexander Pinderak war Pong. Alles drei waren einfach großartig. Sie sangen musikalisch perfekt auf einander abgestimmt und die inszenatorischen Anweisungen führten sie großartig aus. Allein diese drei Herren waren den Besuch der Vorstellung wert. Gut klang auch der Altoum von Jeffrey Treganza.

Bei der Tartarenfamilie sah es musikalisch eher traurig aus. Petar Naydenov war ein schwacher Timur mit ewig klangarmer Stimme.

Neil Shicoff schrie den Calaf in Einheitslautstärke mit selten richtigen Tönen. Auch  bei ihm hat der Satz der „Marschallin“ seine Richtigkeit. Die Kraftanstrengung und der Einsatz waren groß, aber nach dem „Nessun dorma“  ging dann leider gar nichts mehr. Somit war das eher zu laute Dirigat von Guido Mancusi gar kein Fehler. 

Elena Habermann

 

 

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