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WIEN/ Theater an der Wien: VERLEIHUNG „DER GOLDENE SCHIKANEDER“ – Musiktheaterpreis

18.06.2014 | KRITIKEN, Oper

ÖSTERREICHISCHER MUSIKTHEATERPREIS 2014-06-17: „DER GOLDENE SCHIKANEDER“

 Ein Heimspiel für das Theater an der Wien,

waren diese Produktionen der Sänger, Dirigenten und des Regisseurs so grandios oder eine Verbeugung vor dem Veranstalter Haus, das ist eine Frage, die nicht zu beantworten ist, ebenso wie die Nominierung einzelner Künstler, diverser Häuser in Österreich mit Ausnahme der Wiener Staatsoper. Ein sicher kluger Schachzug des Direktors.

Am Ende gab es viele glückliche Gesichter und noch mehr enttäuschte. Weil seltsamer Weise, die meisten der nominierten nicht gewinnenden Künstler waren anwesend.

An das Theater an der Wien, alle Preise wurden vom Hausherrn angenommen, gingen „Mathis der Maler“ als Gesamtproduktion, Andre Schuen gewann den Preis des ORF III, der Künstler war da, und nahm seine Schikaneder sehr erfreut entgegen. Sein Stammhaus war Graz, aber bekannt wurde er durch den da Ponte Zyklus des Theater an der Wien. Der Preis für „Musikalische Leitung“ ging an Bertrand de Billy für „Mathis der Maler“, die besten Nebenrollen beiderlei Geschlechts gingen wieder in die Hände des Intendanten des Theater an der Wien, Florian Boesch für dem Tiridate in Radamisto und Anna Prohaska für die Marzelline in der Fidelio-Serie. Weder Frau Prohaska noch Herr Boesch waren anwesend.

An die Volksoper Wien ging der Preis für Lars Woldt für den Baculus im Wildschütz und an die Choreografie für Blaubarts Geheimnis von Stephan Thoss. Auch diese Preise wurden in Vertretung vom Direktor Meyer himself und von Prof. Rudolf Bibl stellvertretend übernommen. Die beste weibliche Hauptrolle ging ganz in den Westen, ans Vorarlberger Landestheater, Tatjana Larina nahm die Ehrung für die Rolle der Violetta aus den Händen von Harald Serafin, der Preis für die  zweite weibliche Nebenrolle ging an Johanna Arrouas für das Klärchen an die Bühne Baden. Auch ihre Vertretung war von der Bühne Baden gekommen. Der Regiepreis ging nach Linz, ein Mitarbeiter des Landestheater Linz übernahm den Preis für David Poutney  für seine Arbeit „Spuren der Verirrten“,  weil Pountney schon in Bregenz seine Fabelwesen über den See schickt. Der Preis wurde von Robert Dornhelm überreicht. Hans Schavernoch Bühnenbild  und Yan Tax Kostüme wurden für „Elisabeth“ im Ronacher und Raimundtheater geehrt. Der Preis der besten Nachwuchskünstlerin ging an Nadezhda Karyazina vom Salzburger Landestheater, die Dame ist zur Zeit in London, um sich als Madrigalist in Manon Lescaut vorzustellen.

Anita Götz und Nazanin Ezazi, Mitkandidatintn um diesen Preis, zeigten ihr Können als Norina und Pamina. Die Siegerin des Vorjahres der Jugend,  Sieglinde Feldhofer aus Graz,  gab die Arie vom schlanken Burschen des Ännchens zum besten.

Den Preis für das Lebenswerk  ging an Edita Gruberova, die gerührt die kleine Statue mit viel Blattgold entgegennahm und in ihrer Dankesansprache sagte, dass sie nicht ans Aufhören denke. Man dankte für ihre großen Abende und was noch so kommen wird mit Standing-ovations.

Manchmal allerdings fragte ich mich schon, nach welchen Kriterien, speziell die Rollen der Damen ausgesucht werden.

Der Musiktheater-Preis ist eine tolle Idee von Karl Michael Ebner und er hat sehr gute Mitstreiter – also wird Christoph Wagner – Trenkwitz auch nächstes Jahr, wo auch immer, wieder so lässig und launig durch den Abend führen.

Das Orf – Orchester spielte unter Sian Edwards, die zusammen zur Zeit  Traviata proben, zur Abwechslung viel Mozart.  

Elena Habermann

 

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