WIEN/ Stadthalle: „WE WILL ROCK YOU“ – am 23.1. 2015. QUEEN-Musical rockt die Stadthalle!
Das Liebespaar, das den Rock rettet: Christopher Brose (Galileo Figaro) und Jeannine Michèle Wacker (Scaramouche). Fotocredit: nilz boehme
Standing Ovations, Mitklatschen, Mittanzen – Superstimmung mit viel Prominenz in der vollen Stadthalle bei der Premiere von „We will rock you“.
Bereits 2008 in Wien sehr erfolgreich gelaufen, kehrte das Erfolgsstück jetzt im moderneren technischen Gewand zurück. Ben Elton (Story und Script) – mitproduziert von Brian May und Roger Tayler – zeichnet für dieses „Rock Theatrical“ verantwortlich. Aktuelle Bonmots und Anspielungen auf die Musikszene im adaptierten Sprechtext brachten zusätzlich originellen wie witzigen Unterhaltungswert. Das Publikum war sehr begeistert!
Anfänglich irritierte es etwas, dass auch deutsch gesungen wurde – aber in der Geschichte erklärt sich das so, dass englisch ausgestorben ist – nach und nach handlungsentsprechend setzt sich jedoch das Original durch.
Die Story handelt nicht von der Erfolgsband unter Freddie Mercury, sondern erzählt die Geschichte der Musik: in der Zukunft auf dem Planet iPad in der von Globalsoft dominierten virtuellen Konsumwelt spielend unter der Führung der Killer Queen, gibt es nur Computereinheitsklänge, aber keine Musikinstrumente und keine komponierte Musik. Eine Gruppe von Rebellen, die sogenannten Bohemians begehren dagegen auf, gaben sich Namen von bekannten Stars der Musikszene von Madonna bis Miley Cyrus um deren Vergessen zu verhindern und kämpfen für Individualität und Freiheit. Als Außenseiter der digitalisierten Welt schließen sich der junge verträumte Galileo Figaro und die freche unangepasste Scaramouche sich dieser Gruppe an, finden schließlich in Liebe zueinander und bringen den Rock wieder zum Leben. In die Handlung sind 20 der beliebtesten und bekanntesten Songs von Queen eingebunden, darunter u.a. natürlich „Radio Ga Ga“, „Killer Queen“, „We will rock you“, „We are the champions“, „I want it all“; als Draufgabe erklingt dann die „Bohemian Rhapsody“.
Brigitte Oelke als dominante Killer Queen (bereits seit der deutschen Uraufführung 2004 mit dabei) begeistert mit viel Stimme und Präsenz; auch der Österreicher Martin Berger war schon wie zuletzt wieder als Kashoggi ihr fieser Handlanger als Überwacher von Recht und Ordnung. Sehr sympathisch und natürlich-frisch Christopher Brose als Galileo Figaro; Jeannine Michèle Wacker gefällt als temperamentvolle Scaramouche. Stefan Müller-Ruppert (Bap), Markus Neugebauer (Brit) und Linda Holmgren (Ozzy) rundeten das fabelhafte Ensemble ab, das vor allem mit der dynamischen Sixpack gestählten Tänzertruppe für Schwung und Action sorgte. Die Band – oberhalb und hinter der Bühne platziert, daher auch erst am Ende sichtbar – heizte ebenso ordentlich ein.
Ein voller Erfolg, wie der lang anhaltende Applaus bewies. Noch bis einschließlich 1. März in der Stadthalle, Halle F zu sehen – nicht entgehen lassen!
Ira Werbowsky