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WIEN/ Staatsoper/ Staatsballett: MEISTERSIGNATUREN

WIENER STAATSOPER/ Staatsballett: 24.10.2014: „MEISTERSIGNATUREN“

Zwischen den populären Ballettklassikern „Schwanensee“ und „Romeo und Julia“ ein für vier Vorstellungen als Kontrast eingeschobenes „Meistersignaturen“–Sammelprogramm: Letzte Aufführung in der Serie, vier Piecen unterschiedlichen Stils und unterschiedlicher Qualität. Nicht stimmig zusammen passend, doch auch für ein wie an diesem Abend nicht gerade auf Ballett fokusiertes Opernpublikum ein überwiegend anregendes Programm. Angemessener Beifall für seriöse Leistungen – doch einmal mehr keine Solovorhänge für die Protagonisten. Geboten wurden elegant fließende aktuelle, doch eher rätselhafte, ohne in ihrer Aussage auch immer so wirklich klar verständlich wirkende Bewegungsexercisen in „Le souffle de l´esprit“ (Choreographie Jirí Bubenicek auf Barock-Klänge, ein Schöne-Körper-Karussell mit sexy Effekten) und „Vaslaw“ (John Neumeier/Klaviermusik von J. S. Bach/Masayu Kimoto in der Titelrolle).

Handfester erwiesen sich dann schon nach der Pause die in den Repertoires der internationalen Tanzkompanien gepflegten Erfolgsstücke „Allegro Brillante“ – schwungvoller Neoklassizismus von George Balanchine auf einTschaikowski-Furioso mit dem Solopaar Kiyoka Hashimoto und Vladimir Shishov – und Rudi van Dantzigs nach wie vor moderner Abschiedsstunde-Klassiker auf Richard Strauss´ „Vier letzte Lieder“ (mit dem Rollendebüt von Alexis Forabosco als Todesbote). Vello Pähn dirigierte, Sopranistin Caroline Wenborne sang die Orchesterlieder (nicht ideal disponiert), Pianistin Shino Takizawa und Pianist Igor Zapravdin trugen ambitioniert zur musikalischen Untermalung bei. Insgesamt ein nicht von Kreativkraft geprägter, doch ein vom Ensemble mit dezentem Ballettglanz vermittelter Abend.

Meinhard Rüdenauer

 

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