26.3.2025- Solokonzert- Tomasz Konieczny (Bassbariton)/ Lech Napierala (Klavier)
Sensationelles Solokonzert von atemberaubender Brillanz!!!
Tomasz Konieczny. Foto: Karpati & Zarewicz
Tomasz Konieczny der Wotan unserer Zeit, der sympathische polnische Weltstar, war mit einem phänomalen Solokonzert an der Wiener Staatsoper zu erleben. Begleitet wurde er am Klavier von seinem hervorragenden Pianisten Lech Napierala.
Konieczny zeigte sich in seinem Konzert einmal von einer ganzen anderen künstlerischen Seite und bewies, dass er mit seiner unvergleichlichen, ausdrucksstarken Riesenstimme auch zu differenzierten, intimeren Klangvariationen fähig ist. Der erste Teil des Konzerts war zwei polnischen und einem ukrainischen Komponisten gewidmet. Mit den zwei Buffo-Arien „Doktor Paradeiser“ und „So schien es mir…“ von Henryk Czyz (1923-2003), die Konieczny in seiner Muttersprache sang, präsentierte er humorvoll und seiner bekannt schauspielerischen Akzentuiertheit, sodaß man, auch ohne der polnischen Sprache mächtig zu sein, den Charakter der beiden Arien sofort erkannte. Von Stanislaw Moniuszko (1819-1872) waren die Lieder „Grossvater und Grossmutter“, „Der Alte Korporal“ und „Der Kosak“ sehr eindrucksvoll, ebenso auf Polnisch, zu hören. Weitaus dramatischer und emotional schwermütiger in ihrer Struktur, deren Charakter Tomasz Konieczny phänomenal umsetzte, wobei der faszinierende männliche Klang seiner Stimme besonders fesselnd zur Geltung kam. Zum Abschluß des ersten Teils wurden fünf Lieder des ukrainischen Komponisten Mykola Lyssenko (1842-1912) fulminant zu Gehör gebracht. „Manchmal kommt es vor“, „Im Traurigen Frühling“, „Mein Grab“, „In der Bucht des Dnipro“ und „Nichts, Nichts!“. Konieczny durchlebte diese hochdramatischen, emotionsgeladenen Psychogramme der Traurigkeit mit brillanter Intensität, gesungen in Originalsprache, sowie einem höchst authentischen Kaleidoskop der Gefühle. Die berühmten Wesendonck-Lieder von Richard Wagner „Der Engel“, „Stehe Still!“, „Im Treibhaus“, „Schmerzen“ und „Träume“ kulminierten mit Tomasz Konieczny zu einem ganz besonderen Ereignis! Von den feinsten, schwebenden Pianissimi über ausdrucksstarke, weich geformte Legatobögen bis zum brillanten Forte und dramatischen Gefühlsausbrüchen durchlebte Konieczny mit sämtlichen Facetten seines enormen künstlerischen Könnens und stimmlichem Ausdrucksreichtum, sodaß nach Beendigung der Wesendonck-Lieder sekundenlange, atemlose Stille herrschte, als würde die Zeit vollkommen still stehen. Erst nachdem Konieczny sich wieder bewegte, wagte das Publikum zu applaudieren und entfachte einen wohlverdienten tosenden Applaus. Den Abschluß dieses sensationellen Solokonzerts von Tomasz Konieczny bildeten die fantastischen Lieder und Tänze des Todes von Modest Mussorgski „Wiegenlied“, „Serenade“, „Trepak“ und „Der Feldherr“, erneut in Originalsprache gesungen. Die enorme Dramatik, emotionale Tiefe und enorme Macht des Todes, seinen facettenreichen Erscheinungsbildern, durchlebte Konieczny mit überragender Authentizität sowie faszinierender Intensität, womit er mit der Macht seiner Kunst das vollkommene Eintauchen in das Thema des Todes auf schier überirdische Weise ermöglichte. Sensationell!
Tomasz Konieczny, Lech Napierala. Foto: Karpati & Zarewicz
Tomasz Konieczny beschenkte das begeisterte Auditorium mit zwei Zugaben. Einer exzellenten, gefühlvollen „Zueignung“ von Richard Strauss und einem fabelhaften, grandiosen Wotans Abschied „Die Walküre“!
Ein sensationelles, atemberaubendes Solokonzert eines echten Weltstars!!!
Marisa Altmann-Althausen