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WIEN/ Staatsoper: SALOME. Zweite Vorstellung der Premierenserie

WIEN/ Staaatsoper: SALOME. Zweite Vorstellung der Premierenserie am 4. 2.2023

Es handelt sich um eine Serie von Mißverständnissen; — auf mehreren Ebenen. Erstens: der bereits durch den Text zum Scheitern verurteilte Versuch, dieses Stück in unsere Zeiten zu heben. Zweitens: es mit zusätzlichem Personal auszustatten. Das stiftet Verwirrung, wo Klarheit vonnöten wäre. Drittens: die (noch dazu unvollkommene) Detailverliebtheit der bühnentechnisch Schaffenden verstellt den Blick auf’s Ganze.

Viertens: die (erneut festzumachende) Vorherrschaft des zu Sehenden über Musik und Gesang. Fünftens: die fortgesetzte Bevormundung der Gesellschaft durch sich überlegen dünkende » Künstler « auf ihrem Kreuzzug gegen Traditionen unter dem Deckmantel der political correctness.

Erinnert sich jemand der im Oktober 2022 in einem Interview getanenen Aussagen des Musikdirektors der Wiener Staatsoper? In der Folge erfuhr eine kulturinteressierte Öffentlichkeit mehr über die Spielregeln der Macht an einem Opernhaus und in Kulturredaktionen, als vielen lieb sein konnte. Also sprach Philippe JordanIch glaube, daß das Theater, was die Regie betrifft, seit langer Zeit einen fatalen Irrweg eingeschlagen hat. […] Das Publikum hat eine richtige Sehnsucht, einfach wieder einmal gutes Theater zu sehen und nicht nur irgendeine Fassung von Irgendjemandem über Irgendwas“…

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Salome « nach der Vorstellung von Cyril Teste. Im Vordergrund Michaela Schuster (Herodias), Gerhard Siegel (Herodes) und, rechts am Bühnenportal, Malin Byström (Salome). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

: http://www.dermerker.com/index.cfm?objectid=8FF3D6A5-9CF5-3666-3E38BDF9A5047E42

 

Thomas Prochazka /www.dermerker.com

 

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