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WIEN/ Staatsoper: L’ELISIR D’AMORE

26.10.2014 | KRITIKEN, Oper

WIENER STAATSOPER am 25. 10.2014:   „L’ELISIR D’AMORE“

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Gianetta“ Aida Garifullina ist ein „Adina“-Versprechen für die Zukunft. Foto: Michael Pöhn/ Wiener Staatsoper

Unter der routinierten und schwungvollen Stabführung von Guillermo Garcia Calvo gab es eine sehr schönen und lustigen Repertoireabend bester Sorte. Die wieder sehr gut geprobte Serie – nur zwei Vorstellungen – zeigte Oper von der feinsten Sorte, wenn es um subtile Komik geht. Das Team war bestens eingespielt und so übertrug sich die gute Laune von der Bühne sofort ins Auditorium. Die wunderbare Inszenierung von Otto Schenk ist zwar nicht mehr aber die jüngste, aber immer noch frisch und fröhlich, wie es sein soll. 

Für die erkrankte Ileana Tonca übernahm Valentina Nafornita die Rolle der Adina, die eine ihrer besten ist, und konnte sofort das Publikum für sich gewinnen. Sie singt sehr kokett zu Beginn, aber dennoch berührend im zweiten Teil, wenn es um die Wahrheit der Gefühle geht. Antonino Siragusa ist einfach ein Könner seines Faches. Er hat nicht unbedingt das Schmeicheltimbre seines Vorgängers, ist aber im Vortrag ein absoluter Perfektionist. Die Höhen, die geschriebenen und auch die eingelegten, kommen strahlend, sicher und schön. Ebenso versteht er sich auf die belcanteske Pianokultur bestens. Als Schauspieler ist er großartig und lässt keinen Schmäh aus. Dieses Zusammenspiel im Duett mit Dulcamara, wieder der wunderbare Alfred Sramek, ist eine Spitzenleistung für sich. Marco Caria als aufgeblasener „Beau“ Belcore auch ein Spaß für sich. Nebenbei singt er sein Werben um Adina wirklich mit herrlichem Belcantoschmelz. Als Adina der Zukunft ist Aida Garifullina in der Rolle der Gianetta ein Versprechen.

Der Chor unter Martin Schebesta war , wie immer in diesem Werk voll in Geberlaune, ebenso die wenigen, aber sehr wichtigen Komparsen.

Der Applaus währte kurz, aber sehr animiert.
Elena Habermann

 

 

 

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