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WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO – endlich wieder Mozart

WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO am 6.5.2022

Endlich wieder Mozart! Und Da Ponte, im einst von einem der Großen erdachten Raum: Jean-Pierre Ponnelle. (Theatertier.)

Adam Fischer und das in kleinstmöglicher Besetzung angetretene Staatsopernorchester bildeten das musikalische Zentrum des Abends. Eines instrumental spannenden, kurzweiligen und sehr guten Abends. Fischers Mozart war immer schon musikantisch. Mitreißend. Unterhaltsam. — Solches hörte man seit Antritt des neuen Regimes nicht mehr, » Chefsache « hin oder her.

Die Steigerungen im ersten Akt, das grandiose Finale des zweiten (ab dem Wiedereintritt Figaros), das Bäumchen-ich-verwechsle-dich-Spiel des vierten mit seinem finalen D-Dur-Ensemble: All das pulste; atmete — nun, keinen linden, aber doch den selten gewordenen Duft handwerklicher Meisterschaft…

 

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Peter Kellner. Foto: Wiener Staatsoper/Ashley Taylor


…Der gesangliche Höhepunkt des Abends: der Figaro des Peter Kellner. Schon lange nicht mehr hatten sich die Spitzentöne in Se vuol ballare signor Contino so harmonisch in die Phrasen eingefügt. Schon lange hatte Non più andrai nicht so interessant und musikalisch durchgearbeitet geklungen, anstatt mangelnden stimmlichen Könnens wegen zu langweilen. Wenngleich in dieses Figaros Arie im vierten Akt ein paar Ermüdungserscheinungen nicht zu leugnen waren: Peter Kellner präsentierte sich mit klarer Diktion, ebenmäßiger Tongebung, steter Linie und sicherer Phrasierung. Eine sehr gute Leistung. Chapeau.

Endlich wieder Mozart.
Coriam tutti.

http://dermerker.com/index.cfm?objectid=388DD4FD-AE3B-29E3-C46DCC44CE90C6CA

 

Thomas Prochazka/ www. dermerker.com

 

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