Wiener Staatsoper/ Kinderopernzelt DIE FEEN – ERFOLGREICHE WIEDERAUFNAHME (30.März 2013)
Die Nachfrage ist weiterhin groß, der Ansturm von Kindern enorm und die Qualität der zumeist 1stündigen Kurzfassungen hoch. Das gilt zumindest für die Wiederaufnahme von Richard Wagners Frühwerk „Die Feen“, die am Karsamstag im Kinderzelt am Dach der Staatsoper mit großem Erfolg gegeben wurden. Die Handlung erinnert zumindest zeitweilig an die Frau ohne Schatten , die Musik bringt Vorahnungen von Lohengrin, Tannhäuser und Fliegendem Holländer. Und die vokalen Ansprüche sind geradezu „unbarmherzig“. Ada-die Feenkönigin – verlangt einen Koloratursopran, der auch mit der Tessitura der Elsa zurande kommt. Lydia Rathkolb, die man als Blumenmädchen, Najade oder Berta (Barbiere) kennen und schätzen gelernt hatte, meistert diese Ansprüche souverän. Sie beginnt als Lyrische und krönt ihre Leistung mit einem strahlenden jungdramatischen H (wie Elsa im Brautgemach!).Dazu kommt ein attraktives Äußeres, ein ansprechendes Spiel. Ein gelungenes Rollendebüt. Leider war ihr Gegenspieler Arindal ein Opfer der grassierenden Grippewelle. Wolfram Igor Derntl klang die ganze Vorstellung angeschlagen, versuchte durch unnötiges Forcieren sich „freizusingen“ und erreichte das Gegenteil. Richard Wagner überforderte die Tenöre offenbar schon in seiner Frühzeit. Bleiben noch übrigen Mitwirkenden zu erwähnen. Sorin Coliban war ein angenehmer Feenkönig, Elizabeth Marin eine etwas walkürenhafte Lara. Sehr gut Ulrike Helzel als Zemina und Alisa Kolosova als Farzana.
Am Pult waltete Vinzent Praxmarer sehr sicher seines Amtes , die Inszenierung von Waut Koeken war phantasiereich und dem Anlass bzw. seinen Möglichkeiten entsprechend. Großer Jubel.
Peter Dusek