Wiener Staatsoper/ Kinderopernzelt: ERFOLGREICHE WELTURAUFFÜHRUNG VON „DAS STÄDTCHEN DRUMHERUM“ VON ELISABETH NASKE (26.10.2013)
Clemens Unterreiner als Bürgermeister. Foto: Barbara Zeininger
Mit Jubel, Pfiffen und Trampeln reagierten das vornehmlich junge Publikum zwischen 8 und 12 Jahren auf die neuste Produktion der Kinderoper im Zelt auf der Galerie-Terrasse der Wiener Staatsoper. Dominique Meyer hatte zum Nationalfeiertag auf ein Erfolgsteam zurückgegriffen, das auch schon vom –übrigens anwesenden Vorgänger Ioan Holender – vor 6 Jahren engagiert worden war. Nach der Vorlage von Mira Lobes „Die Omama im Apfelbaum“ hatte 2007 Elisabeth Naske (Musik) und Johanna von der Deken (Libretto) ein Stück geschaffen, das rund 40 Mal wiederholt wurde. Nun also wieder Naske und Deken – diesmal nach dem Erfolgsroman von Mira Lobe „Das Städtchen Drumherum“ aus dem Jahr 1970. Die Handlung ist kurz erzählt. Der eitle Bürgermeister will den einzigen Wald opfern, um mehr Einkaufszentren etc. für die Modernisierung der Stadt zu bauen. Und gerade die Kinder des Bürgermeisters – Julius und Juliane – vereiteln mit Hilfe der Waldfee Hullewulle diesen umweltfeindlichen Plan. Nach einem Alptraum verkündet der umtriebige Bürgermeister die Lösung: die Erweiterung der Stadt wird nichts zerstören sondern um das alte Städtchen „Drumherum“erfolgen. Nun fallen sich alle um den Hals und das Märchen ist zu Ende.
Die Musik geht ins Ohr und wird sehr rhythmisch dargeboten (Dirigent des Staatsopern–Bühnenorchesters Vinzenz Praxmarer). Der Text ist gut verständlich und die Protagonisten sind hervorragend: Clemens Unterreiner spielt einen umtriebigen, überaktiven Bürgermeister, der von seinen eigenen Kindern zu Fall gebracht wird. Die beiden Kinder werden am Premierenvormittag von Jan-Sebastian Höhener und Marlene Janschütz ausgezeichnet gegeben.Ihre Freunde/Freundinnen kommen aus der Opernschule der Wiener Staatsoper. Als Waldfee kann Lydia Rathkolb ihre vokalen Qualitäten unter Beweis stellen. Sie verfügt über Stimme, Technik und Charme – nicht nur im Kinderzelt. Als altes Ehepaar beeindrucken Ulrike Helzel und Il Hong. Und die Regie von Christiane Lutz (Bühne Hyun Chu, Kostüme Nina Ball) passt sich den Platzverhältnissen an. Man braucht kein Hellseher sein, wenn man dieser Produktion mindestens ebenso viele Reprisen vorhersagen wie der „Omama im Apfelbaum“….
Peter Dusek