Staatsballett in der Volksoper: „Promethean Fire“ – locker flammend im Repertoire (12.3.2023)
Foto: Wiener Staatsballett/ Taylor
Das im Februar erstmals gezeigte „Promethean Fire“-Programm kann sich durchaus als gefällig für das Volksopern-Repertoire erweisen. Modern Dance, hier nun im Rückblick gesehen, kein so schwergewichtiger, gut angenommen von dem allzu kommod ins Haus kommenden Publikum …. gut bestückt mit von Ermäßigungskarten begünstigten Jugendlichen. Die diversen Choreographien, alle Alterswerke, der früheren US-Modernen Paul Taylor („Promethean Fire“) und Mark Morris („Beaux“) haben ihren Schwung nicht verloren – und ersetzen nun gleichsam so zum Drüberstreuen an einem Sonntagabend die alte Wiener Operette. Und Wiens derzeitiger Ballettchef Martin Schläpfer hat seine beiden mit diffusem György Ligeti-Sound untermalten Piecen „Lontano“ und das Solo „Ramifications“ (Sveva Gargiulo als Idealinterpretin) aus dem Rheinland mitgebracht. Sehr statisch und düster, weit düsterer entworfen als die mit Energie geladenen Stücke der US-Veteranen. Die Tänzer wirken in ihren langsam wechselnden Positionen auf der dunkel gehaltenen Bühne gleichsam als anonyme Objekte in einem mysteriösen Figurengarten. Keine Glücksbringer. Gediegen ausgearbeitet, an choreographische Visionen der 60er, 70er Jahre angelehnt und seriös getanzt präsentiert.
Meinhard Rüdenauer