Wiener Staatsballett: „GISELLE“ – Romantik ohne sentimentale Attitüde (20.2.2022)
Ein Rollendebüt in der Staatsoper, ein schöner Erfolg: Die Italienerin Elena Bottaro, ausgebildet in der Ballettschule der Mailänder Scala, seit 2014 Mitglied des Wiener Staatsballetts, hier 2019 zur Solotänzerin avanciert, konnte sich mit einer sehr ansprechenden Darstellung erstmals als Giselle präsentieren. Unprätentiös, stets mädchenhaft sensitiv, romantisch aber ohne jegliche sentimentale Attitüde, harmonierend mit Denys Cherevycko als gestandenem seriösen Partner.
Foto: Wiener Staatsballett/ Ashley Taylor
Eine lyrische Verzauberung durch Adolphe Adams gefühlsbetonten Melodien ist aus dem Orchestergraben (Dirigent Jendrik Springer) an diesem Abend als Unterstützung für Gala Jovanovic als Myrtha oder das Bauernpaar Sonia Dvorák und Lourenco Ferreira zwar nicht so richtig gekommen, das Publikum (gefüllt mit recht viel Jugend) hat jedenfalls die Leistungen der Solisten und der Riege der geisterhaften Wilis entsprechend akklamiert.
Meinhard Rüdenauer