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WIEN/ Ronacher: Von Notre-Dame de Paris ins Ronacher Showland: Der bucklige Glöckner zieht ein

24.05.2022 | Allgemein, Operette/Musical

Von Notre-Dame de Paris ins Ronacher Showland: Der bucklige Glöckner zieht ein

Disneys Der Glöckner von Notre Dame • 2022 in Wien, Ronacher

Der Glöckner kommt! Hereinspaziert ins Wiener Ronacher! Kein Neuling ist der bucklige Quasimodo im Showgeschäft. Als Bühnen-, Film- wie auch als Ballettgeschöpf hatte er sich durch viele Jahrzehnte immer wieder irgendwie bemerkbar gemacht. 1996 versetzten die Disney-Vermarkter die von Victor Hugo im frühen 19. Jahrhundert feinfühlig erdachte spätmittelalterliche Figur des verunstalteten Glöckners von Notre Dame in ein erfolgreiches Filmmusical mit dem gängigen Dutzend-Sound von Alan Menken. Die Bühnenshow folgte bald darauf. Nicht am Broadway sondern in Berlin. Umgemodelt und auch mit neuen Songs ist „Der Glöckner von Notre Dame“ in einer Neuauflage hierauf ab 2017 in Berlin wie auch in München und Stuttgart zu sehen gewesen. Und nun wird ab 8. Oktober Wien auf dieser Vermarktungstour an die Reihe kommen. 

Stimmig in der Höhe unter dem Dach des Wiener Stephansdomes, nahe der Pummerin, präsentierten die Vereinigten Bühnen Wien ihre eingekaufte Show. US-Regisseur Scott Schwartz, Sohn des renommierten Glöckner-Texters Stephen Schwartz, hat das Glockengeläute-Spektakel inszeniert, und einige Mitwirkende des überwiegend deutschen Ensembles zeigten sich bestens gelaunt. David Jakobs tritt in der Titelrolle sein darstellerisch durchaus herausforderndes Amt an, als Esmeralda singt und tanzt die schon zuvor in Wien engagiert gewesene Abla Aloui.

Der Vereinigten Bühnen Wiens deutscher Musical-Intendant Christian Struppeck lobte die kraftvolle Inszenierung, das hochkarätiges Ensemble, und nahm bei der Präsentation mehrmal das heute so geläufige Wort ‚wunderbar‘ in den Mund. Könnte schon so sein ….

Österreichs Beitrag für dieses Weiterreich-Produkt: Die Stadt Wien als großherziger Geldgeber, die Wiener Städtische Versicherung als Hauptsponsor; Ottakringer und VAMED oder die ÖBB wie einige andere sind ebenfalls so ein bisschen zahlend mit dabei. Und als heimische künstlerische Aufbauarbeit? Eigentlich nix. Doch …. da die Mönche singend durch ihre düstere mittelalterliche Welt wandeln, werden diesmal gute Chorsänger benötigt. Der Österreichische Chorverband (mit einem stolzen Mehr an Mitgliedern als der ÖFB, der Verband der Fußballer) steht hilfreich bei und erlaubt einigen seiner Chormitgliedern ein sicher sehr schönes Bühnenerlebnis. 

Meinhard Rüdenauer

 

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