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WIEN/ Musikverein: Giuseppe Verdi MISSA DA REQUIEM

WIENER MUSIKVEREIN: G. VERDI:  MISSA DA REQUIEM am  15.10.2013  

Das Verdi-Jahr geht seinem Ende entgegen, da war es wohl angebracht, auch das Requiem aufzuführen. Am Geburtstag war Riccardo Muti an der Reihe, wenige Tage später Mariss Jansons. Das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks gastierten im Musikverein und boten Verdi vom Feinsten. Man könnte es schon als selbstverständlich ansehen, von Jansons ausschließlich Sternstunden zu erwarten, das wäre ziemlich unbescheiden. Und dennoch bietet er immer höchste Qualität, egal, welcher Komponist auf dem Programm steht. Das gewaltige Chorwerk hatte er mit äußerster Präzision geprobt, jede Orchestergruppe war bestens disponiert und der Chor drückte dem Fest einen besonderen Stempel auf.

An der Spitze der Solisten ist Krassimira Stoyanova zu nennen. Für sie gilt wie für Jansons, dass man höchste Qualität erwartet, und man wird auch nicht enttäuscht. Ihr Sopran ist in allen Höhen wunderbar leicht, lyrisch und klangschön, auch fehlt es ihr nicht an Kraft, wo es nötig ist. Besser geht es wohl nicht. Auch Marina Prudenskaja war in bester stimmlicher Verfassung, ihr kräftiger, schöner Mezzo passte gut zu den anderen Solisten. Die beiden Herren konnten da nicht ganz mithalten. Saimir Pirgu setzte seinen kräftiger gewordenen Tenor gut ein, manche Passage hätte nicht unbedingt der Falsettstimme bedurft.  Orlin Anastassov konnte sein gewaltiges Bass-Stimmvolumen bestens einsetzen, mit etwas Routine wird er noch besser zur Geltung kommen. Immerhin setzt er die bulgarische Tradition ausgezeichneter Bässe fort. Ein wahres Fest für Musikfreunde wurde dementsprechend bejubelt.

Johannes Marksteiner

 

 

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