Wien/ Musiktheater an der Wien
18.1. 2025Premiere „Das Spitzentuch der Königin“, Theater an der Wien, „Stumpfe Spitzen“
Jubiläen sind dazu da, ein wenig in Archiven zu graben. Hat man den Staub von den Fundstücken weggeblasen, ist aber auch nicht alles „Gold“, was glänzt. Dem Theater an der Wien ist es jetzt anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Strauß mit der Operette „Das Spitzentuch der Königin“ so ergangen. Die Handlung dieses Opus ist so fadenscheinig, dass einem um die Spitzen angst und bange wird.
Das heißt, von „Spitzen“ war eigentlich wenig zu bemerken. Eine Handvoll Couplets, ein, zwei Ensembles, das Terzett „Wo die wilde Rose erblüht“ und man hätte nach rund einer Stunde mit dem besten Eindruck nach Hause gehen können. (Nun bin ich zugegebenermaßen kein Operetten-Aficionado, insofern sind diese Anmerkungen vielleicht auch ein wenig „überspitzt“.)
Immerhin tröstet es zu lesen, dass bereits die Zeitgenossen das Libretto als „seicht“ eingestuft haben. Es handelt vom Dichter Cervantes, der sich in Portugal in die Staatsgeschäfte einmischt und den dauerhungrigen König und seine Königin wieder zusammenbringt, die dieser wegen Trüffel-Pasteten liebeverschmäht…
http://www.operinwien.at/werkverz/straussj/aspitze.htm
Dominik Troger/ www.operinwien.at