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WIEN/ MusikTheater an der Wien: DIE FLEDERMAUS . Premiere

WIEN/ MusikTheater an der Wien: „Die Fledermaus“ am 4.10. 2025 Premiere

radio - Anlässlich des 200. Geburtstags von #JohannStrauss lässt es sich  das MusikTheater an der Wien nicht nehmen, die „Königin aller Operetten“ -  nämlich "Die Fledermaus" -mit einer #Neuinszenierung zu feiern. Und

Der Chef persönlich nahm sich zur Saisoneröffnung des Jahresregenten Johann Strauss‘ populärste Operette als Regisseur an. Es ist Pflicht der aktuellen Regie, Werke möglichst originell, aber nicht originär zu präsentieren. Das Kunststück, es nicht zu zerstören, ist Stefan Herheim jedenfalls gelungen. Zu den Ideen des Regisseurs kann man applaudieren oder auch nicht (wenn man das Original bevorzugt).

Idee Nummer eins, es gibt einen Prolog, der in Florestans Kerker gespielt wird. Es gibt einen omnipräsenten Kaiser Franz Joseph, der den Untergang der Monarchie – mit einer musikalischen Einlage aus dem Musical „Elisabeth“ – bedauert, und seine Schuld, das nicht verhindert zu haben, eingesteht. Es gibt einen ersten Akt, der von Alfred und Rosalinde als Quiz für Opernkenner dominiert wird. Es gibt einen Prinzen Orlofsky, der seinen Hit von einer Seitenloge aus singt. Es gibt sechs Johann Strauss-Tänzer zur Dekoration, es gibt keinen Frosch (der steht ja als Franz Joseph auf der Bühne.

Es ist den Protagonisten zu danken, dass es dennoch ein zum großen Teil unterhaltsamer Abend wurde. Die Wiener Symphoniker spielten unter der sehr guten Leitung ihres Chefs, Petr Popelka, ganz ausgezeichnet, der Arnold Schoenberg Chor glänzte wie stets mit hoher Präzision. Vom Sängerensemble wäre vor allem Alina Wunderlin als Adele zu nennen, die mit prächtigen Koloraturen aufwarten konnte. Hulkar Sabirova sang die Rosalinde, aber auch die eingefügten Arien/Duette mit Bravour. Jana Kurucova war ein Orlofsky wie aus dem Bilderbuch, markante tiefe Stimme mit großer Wirkung. Den Eisenstein gab Thomas Blondelle, darstellerisch sehr gut, seine Stimme stand vielleicht durch den Sänger des Alfred, David Fischer – der in den Operneinlagen brillierte – etwas im Hintergrund. Leon Kosavic sang den Falke mit großer Stimme, ein prachtvoller Bariton mit Kern und Ausdruckskraft. Krezimir Strazanac hing als Gefängnisdirektor Frank ein wenig in der Luft, da ihm der gewohnte Partner Frosch nicht zur Verfügung stand.

Alles in allem war es ein vergnüglicher, etwas zu langer Abend, den das Publikum offensichtlich sehr genoss.

Johannes Marksteiner

 

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