Am Schluss gab es für die Sopranistin Isabella Kuëss (rechts) und für die Pianistin Victoria Choi minutenlangen Applaus (Foto: In höchsten Tönen)
Soloabend mit Opernarien: Isabella Kuëss in der Krypta der Peterskirche (Vorstellung: 30. 5. 2019)
In der Krypta der Wiener Peterskirche, wo zuletzt viele Opern aufgeführt wurden, fand am 30. Mai 2019 unter dem Titel „Opera Diva“ ein Soloabend der jungen Wiener Sopranistin Isabella Kuëss statt. Sie sang Arien aus bekannten Opern von Verdi, Puccini, Dvořák, Cilea, Catalani, Wagner, Weber und Strauss. Begleitet wurde sie am Klavier von der koreanisch-amerikanischen Pianistin Victoria Choi, die zwischen den Arien mit großer Virtuosität die Ouvertüren aus Verdis La Traviata und Donizettis Liebestrank sowie ein Klavier-Intermezzo von Johannes Brahms spielte,
Schon mit ihrer ersten Arie, dem Lied an den Mond aus der Oper „Rusalka“ von Antonin Dvořák, begeisterte Isabella Kuëss das Publikum. Es folgte Vissi d’arte (Nur der Schönheit weih’t ich mein Leben) aus der Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini, die sie mit großer Einfühlsamkeit zum Besten gab. Ebenso die Arie Io son l’umile ancella (Ich bin die demütige Magd) aus „Adriana Lecouvreur“ von Francesco Cilea.
Die große Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme bewies die ehemalige Richard-Wagner-Stipendiatin in den Arien Ebben? Ne andrò lontana (Nun gut. So werd’ ich in die Ferne ziehen) aus der Oper „La Wally“ von Alfredo Catalani und Pace, pace, mio do (Frieden, Frieden!) aus Verdis „La forza del destino“ sowie besonders in der Arie Vieni, t’affretta (Komm! Beeile dich!) aus Verdis „Macbeth”, in der sie auch ihr ausgeprägtes Darstellungsvermögen unter Beweis stellte.
Nach der Pause widmete sich sie Sängerin in neuem Gewande den deutschen Opern und begann mit der Arie Wie nahte mir der Schlummer aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Danach folgte Richard Wagner mit dem Wesendonck-Lied Stehe still! und Elsas Traumerzählung aus der Oper „Lohengrin“. Eindrucksvoll geriet auch ihre Interpretation der Arie Es gibt ein Reich aus der Oper „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss und der Elisabeth-Arie Dich, teure Halle, grüß ich wieder aus Wagners „Tannhäuser“.
Der starke, nicht enden wollende Applaus des begeisterten Publikums veranlasste Isabella Kuëss noch zu zwei Zugaben: O mio babbino aus Puccinis Oper „Gianni Schicci“ und einem Lied aus einem amerikanischen Musical.
Udo Pacolt