Wiener Konzerthaus: BE MY LOVE – JOSEPH CALLEJA ! ABER BITTE MIT MEHR MARIO LANZA…(28.1.21013)
Ich muss gestehen, ich gehörte bis vor kurzem nicht unbedingt zu den Fans des Malteser Tenors Joseph Calleja – sein Singen ist mir stets zu bieder, zu brav und ohne das gewisse Etwas. Doch dann hörte ich seine Neuauflage der Mario Lanza-Titel BE MY LOVE und um mich war‘s geschehen. Hier hat er alles, was ihm beim Normal-Repertoire fehlt- die Leichtigkeit des Seins etwa oder die Erotik des Vortrages.
Also habe ich mich auf den Calleja-Abend der „Great Voices“-Serie im Konzerthaus unter dem Titel „Be my love“ „A tribute to Mario Lanza“ voll gefreut. Immerhin war das Navarra Symphony Orchestra unter Frederic Chaslin (Bregenz lässt grüßen) aufgeboten und der Abend war prompt ausverkauft. Leider dominierte viel zu lange das gewohnte Tenor-Repertoire. Vor der Pause sang Joseph Calleja „Cielo e mar“ aus „La Gioconda“ sowie die obligate Blumenarie aus Carmen, ebenso die beiden Tosca-Tenorarien – und nicht einen einzigen Lanza-Hit…Nach der Pause ging‘s ebenso weiter: Rigoletto, Cavalleria, Werther und Le Cid. Calleja war untadelig – aber echte Begeisterung kam erst auf, als bei den Zugaben zwei Lanza-Hits erklangen (darunter endlich Be my love“). Zugabe Nr. 3 war dann nochmals die Sternenarie.
Und dann war der seltsame Abend auch schon vorüber…Ich plädiere jedenfalls für mehr Lanza!
Peter Dusek