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WIEN/ ImPulsTanz / Eine Erinnerung an Pina Bausch              

ImPulsTanz / Eine Erinnerung an Pina Bausch                        (18.7.2025)

 
Pina Bausch (1940 – 2009) hat einen Ehrenplatz in der Geschichte des Tanzes gefunden. Als die Pionierin vom Übergang des Modern Dance zum Tanztheater in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit dem von ihr 1973 gegründeten Tanztheater Wuppertal – anfänglich angefeindet, hierauf etabliert geworden – ist sie um die Welt gereist. Mit zwei ihrer Kreationen konnte das aktuell formierte und international besetzte Wuppertaler Ensemble einen großen ImPulsTanz-Erfolg im Burgtheater erzielen.
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„Nelken“. Copyright: Uwe Stratmann
 
„Müllers Café“ (1978) erzählt von nicht erfüllbaren seelischen Verlangen, im Kammerspielton mit vielen Wiederholungen sensitiv gestaltet. Dagegen wird mit viel Trara und schon sehr provozierend mit  „Nelken“ (1982) zu einem gelegentlich recht deftigen Treiben auf einem rosa leuchtenden Kunstblumenmeer gebeten. Die Thematik: Unterordnung, queere Befindlichkeiten, persönliche Kompliziertheit. In den unterschiedlichsten Episoden aneinandergereiht, mit Sucht wie auf der Suche nach originellen Einfällen, Ausgefallenem, durchaus sozial gedacht. Es ergibt sich eine Folge an zumeist überraschenden Szenen, manche eher lang ausgespielte: Gereifte Tänzer in lockerer Frauenkleidung (appetitlich anzusehen?) outen sich, skurrile Bewegungssequenzen im Gleichklang, mehr Theatralik als Tanz, Musik aller Stilarten, eingestreute Wortspiele, Gags und, und …. Pina Bauschs Ausdrucksweise ist geprägt von einer starken Persönlichkeit, welche mit Konsequenz zu dieser vor einem halben Jahrhundert neuen Darstellungsform gefunden hat.     
 
Meinhard Rüdenauer

 

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