WIEN/ Heidi Horten Collection: Filmaufführung NOSFERATU (1922)
Als Zusatzprogramm zur Ausstellung: SCHIELE MEETS NOSFERATU wird am 10. Juli 2025 und am 21. August 2025 der Stummfilm NOSFERATU (1922) in Langfassung mit Musikbegleitung von Hugo Max gezeigt.
Die Ausstellung ist vom 11. April 2025 bis zum 31. August 2025 zu sehen.
Der ausführliche Bericht von Renate Wagner dazu ist online: https://onlinemerker.com/wien-heidi-horten-collection-schiele-meets-nosferatu/
Die Rezensentin hat die Filmaufführung am 10. Juli 2025 besucht und war fasziniert!
Friedrich Wilhelms Murnaus Stummfilm NOSFERATU (1922) ist einer der größten Klassiker der Filmgeschichte. Er spielt im Jahr 1838. Der Häusermakler Knock erhält vom transsilvanischen Grafen Orlok den Auftrag, ihm ein Haus in der deutschen Stadt Wisborg zu suchen. Er findet ein Objekt und schickt seinen Gehilfen Hutter mit dem Kaufvertrag zum Grafen. Im unheimlichen Schloss angekommen, entpuppt sich der Schlossherr als blutdürstiges Schattenwesen. Der „Untote“ nährt sich von Menschenblut. Hutter gelingt die Flucht. Graf Orlok, im Sarg und begleitet von vielen Ratten, kommt per Schiff nach Wisborg, wo er nach der Schiffsmannschaft weitere Opfer zu Tode saugt. Ellen, die Frau Hutters, erkennt die Situation. Es gelingt ihr, den Vampir bis nach dem Morgengrauen bei sich zu behalten, sodass die ersten Sonnenstrahlen ihm ein Ende bereiten. Die mysteriöse Gestalt löst sich in Nichts auf – das Grauen hat ein Ende!
Anonym, Alexander Granach als Häusermakler Knock in „Nosferatu“, 1922 © Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, CMO, Trogen (CH)
Die meisterliche Regie von Friedrich Wilhelm Murnau und die Kameraarbeit von Fritz Arno Wagner setzen diese Geschichte in unvergessliche Horrorszenen um (Länge: 94 Min). Das Drehbuch von Henrik Galeen, basierend auf Motiven des Romans „Dracula“ von Bram Stoker, war Anlass für einen heftigen Urheberrechtsstreit, der zur Vernichtung aller Filmkopien führen sollte – was glücklicherweise nicht gelang.
Mit NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS schuf Friedrich Wilhelm Murnau nicht nur einen Horrorfilm, sondern auch eines der vielschichtigsten Meisterwerke des filmischen Expressionismus. Die Uraufführung fand am 4. März 1922 in Berlin statt.
Die Weimarer Republik war instabil: Der Erste Weltkrieg mit all seinem Grauen und den vielen Kriegsheimkehrern, den sogenannten „Zitterern“ prägte die Gesellschaft. Die russische Revolution, die Industrialisierung, Hungersnöte – all das bestimmte die politische und gesellschaftliche Realität. Die Unsicherheit war allgegenwärtig – Horror pur!
Hugo Max und das Waterphone © Elisabeth Dietrich-Schulz
Die Musikbegleitung zum Stummfilm kommt von Hugo Max, einem britisch-österreichischen Filmemacher, Musiker und Maler. Er spielt live improvisierte Partituren zu Stummfilmen auf der Solobratsche und vertont regelmäßig Vorführungen im Prince Charles Cinema in London und in Picturehouse Cinemas in ganz Großbritannien. 2024 präsentierte er seine erste landesweite Tournee mit einer Auswahl klassischer Stummfilm-Horrorfilme. Bei seiner zweiten Tournee im Frühjahr 2025 stehen die Filme von F.W. Murnau im Mittelpunkt – wie am 10. Juli 2025 in Wien. Mit welchen Musikinstrumenten begleitet Hugo Max den Stummfilm NOSFERATU? Er spielt auf der Bratsche, schlägt mit dem Drumstick ein Schlagzeug und benutzt ein Waterphone. Mehr zum Künstler auf https://hugomax.co.uk/
Wenn Sie an einem besonderen Filmerlebnis interessiert sind, merken Sie den 21. August vor! An diesem Tag ab 18 Uhr bittet die Heidi Horten Collection noch einmal zur Filmvorführung im Atrium!
Elisabeth Dietrich-Schulz