Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN/ Die Met im Kino: DIE NASE von Dmitri Schostakowitsch

27.10.2013 | KRITIKEN, Oper

26.10.2013 MET/Kino „Die Nase“

Es ist selten der Fall, dass drei Kunstschaffende in gleichem Maße für das Gelingen eines interessanten Opernabends verantwortlich zeichnen (ohne die Leistung der Ausführenden schmälern zu wollen): Nikolai Gogol, der geniale russische Schriftsteller hatte die Idee zu dieser skurrilen Geschichte des Mannes, der seine Nase verloren hat. Dmitri Schostakowitsch, der die Musik dazu schrieb und in jeder Szene die passende Begleitung komponierte. Und William Kentridge, der das Werk inszenierte und mit seinen Ideen den Inhalt der Geschichte fantastisch illustrierte.

Der Videokünstler zeigt hier seine multimedialen Fähigkeiten und bietet einem staunenden Opernpublikum Unterhaltung auf höchstem Niveau. Daneben sollen aber auch die Darsteller nicht außer Acht gelassen werden. Sie alle bilden ein geschlossenes und gutes Ensemble, das sich prächtig in diese spektakuläre Produktion einfügen. Besonders zu nennen ist natürlich der Sänger unseligen Kowaljow, Paulo Szot. Sowohl stimmlich, als auch im Spiel war er jederzeit sehr präsent. So manche gesangliche Klippen wurden von ihm und seinen Kollegen großteils gut bewältigt. Das Orchester spielte unter der aufmerksamen Leitung von Pavel Smelkov sehr konzentriert und ließ kaum Wünsche offen.

Nach dieser Aufführung ist es schwer vorstellbar, die Oper in einer anderen Inszenierung auch nur annähernd so wirkungsvoll erleben zu können.

Johannes Marksteiner

 

 

 

Diese Seite drucken