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TTT: Wertewandel + Theaterreform: Zur ästhetischen Poesie im Jahrhundert-Wandel

09.01.2023 | Allgemein, Themen Kultur

„Opern“ Die Oper entstand durch ein Missverständnis: Man wollte die griechische Tragödie wieder aufleben lassen und glaubte, dazu müsse der Text gesungen werden. So wurde die Oper zu einer prestigeträchtigen Kunstform.

https://www.planet-wissen.de/kultur/musik/opern/index.html

Zum nächsten Aufsatz der Reihe „ TTT Wertewandel + Theaterreform“ recherchiere ich nach ästhetischen Kernen der Musiktheater-Aufführungspraxis im Wandel der Jahrhunderte, gemessen an den n. m. A. desaströsen Dekonstruktion seit ca. 50 Jahren.

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Welche Poesie der Werke, die sich in Gefühl, Emotio, Empfinden, dem sensitiven Erleben (Erbauung!) ausdrücken, finden heute noch Spiegelung, welche überhöhten Sinne neben vitalem Hören, Sehen, Riechen, etc. werden noch erreicht? Finden sich noch „Musenküsse“ (genialische Inspirationsquellen) durch Erfühlen von Seelentiefen? 

Was den Menschen über „Fressen, Saufen und …“ erhebt, scheint oft der Aufführungspraxis im Musiktheater entschwunden. Werden visuell noch Gefühle inszeniert, wenn man die „trash“ – Kennzeichnung vieler Inszenierungen  als Schund oder minderwertiges kulturelles Phänomen übersetzt?

Text Goethe und Schiller am 6.1.22 im Online Merker: „Der Weg zum Kopf“ müsse „durch das Herz geöffnet werden. Ästhetik ist Vermittlung von Vernunft und Sinnlichkeit“.

Stichworte aus aktueller Textempfehlung: „Monteverdi …  Ausdrucksmöglichkeiten der Musik als eigener selbständiger Ausdruck menschlicher Affekte … durch Musik das „individuelle Fühlen von Menschen“., Liebe, Schmerz, Verzweiflung, Glück wurden zum Ausgangspunkt. Empfinden des Publikums. Das Drama des Menschseins Nicht äußere Handlung war wichtig, sondern die inneren Konflikte der Figuren, psychologisch ausgefeilte Seelendramen, in denen dem Publikum vor allem Einblick in die Gedanken, Sehnsüchte und Träume der Figuren gewährt wurde. Kosmos von Emotionen und Entscheidungen in überhöhter Form… in Seelenzuständen, tritt ihr Unbewusstes zutage etc“.                                                                                                                                                   

Sollte die mglw. verloren gegangene, ehemals Theater prägende ästhetische Poesie reanimiert werden, Theater wieder zum Schauplatz  von Seelentiefen in Affekten und Assoziationen werden, wird eine Aufführung zu einzigartig spannend Vielfältigem, das nur im Moment seines Bühnenlebens in Menschen Universen eröffnen kann (ohne jedes  Geplänkel sonstiger Medienreflexionen – nur Theater pur).

Tim Theo Tinn, 9.1.2023

 

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