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TODESFÄLLE – Stand Februar 2015

28.01.2015 | Allgemein, Todestage

TODESFÄLLE – Stand Februar 2015

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

Ingeborg FELDERER ist am 4.11.2014 in der Nähe von Rijeka verstorben

Ingeborg_FELDERER

 Geboren am 28. November 1933 in Innsbruck; Ausbildung an der Wiener Musikakademie und bei Maestro Pais in Mailand. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn mit einem Engagement am Stadttheater von Basel 1955-59. Am 15.4.1958 sang sie hier in der Uraufführung der Oper »Titus Feuerfuchs« von H. Sutermeister die Partie der Flora Baumscheer, 1957 in der deutschsprachigen Erstaufführung von Prokofieffs »L’Ange de feu« die Renata. 1959 wurde sie an das Opernhaus von Wuppertal verpflichtet, wo sie, jetzt unter dem Namen Ingeborg Moussa-Felderer, bis 1962 sang. 1962-65 war sie Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, zugleich 1962-67 wieder am Stadttheater von Basel im Engagement; seit 1964 trat sie wieder unter dem alten Namen Ingeborg Felderer auf. 1963 übernahm sie in der deutschen Erstaufführung der Oper »King Priam« von Michael Tippett in Karlsruhe die Rolle der Hecuba. Bei den Festspielen von Bayreuth trat sie in den Jahren 1961-63 in Erscheinung, und zwar 1961 als Woglinde, 1961-62 als Waldvogel und 1961-63 als Helmwige im Nibelungenring. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1961 als Woglinde im »Rheingold«, 1963 als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss und 1967 als Senta in »Der fliegende Holländer«. 1962 gastierte sie mit dem Ensemble des Wuppertaler Opernhauses beim Holland Festival, 1963 an der Königlichen Oper Kopenhagen, 1966 an der Oper von Frankfurt a.M., 1966 am Staatstheater Kassel. Sie gastierte auch in Amsterdam und Brüssel, in Zürich und Paris, an der Oper von Miami und in New York. Dort sang sie in den Jahren 1968-70 an der Metropolitan Oper die Chryothemis, die Tosca und die Santuzza in »Cavalleria rusticana« in insgesamt sechs Vorstellungen. 1969 Gastspiel am Teatro Liceu Barcelona als Elisabetta in Donizettis »Maria Stuarda«. Weitere Höhepunkte in ihrem umfangreichen Repertoire für die Bühne waren die Titelheldin in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, die Herzogin von Parma in »Doktor Faust« von Busoni und die Katja Kabanowa in der Oper gleichen Namens von Janácek. Seit 1970 lebte sie in München und gab Gastspiele an führenden Bühnen im deutschen Sprachraum. Sie war auch im Konzertsaal in zahlreichen Aufgaben zu hören. Die Künstlerin, die auch unter dem Namen Ina Delcampo gesungen hat, war später Geschäftsführerin der Schallplattenfirma Melodram in Mailand.

Schallplatten der Marke Belcanto (Arien aus Opern von Verdi und Mascagni, Lieder italienischer Komponisten, Arie antiche).

 Lillian FAYER ist am 14.12.2014 in Wien verstorben

 Geboren am 8. Juli 1917 in New York, wo ihr Vater als Photograph arbeitete.  Nach Stationen in London und Budapest kehrte die Familie 1937 nach Wien zurück, wo Lillian im Foto-Atelier des Vaters mitarbeitete. Nach einer Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien übernahm sie das Fotostudio ihres Vaters, nach dem Krieg eröffnete sie das Atelier am Opernring, das auch heute noch in Familienbesitz ist. Sie war mehr als ein halbes Jahrhundert der Wiener Staatsoper verbunden – legendär ist das rund 30.000 Bilder umfassende Fotoarchiv von Produktionsfotos und insbesondere Porträts aller großen Künstler, das sie seit den 50er und 60er Jahren aufgebaut hat.

 Zdenka NIKOLIĆ ist am 26.12.2014 in Novi Sad verstorben

Zdenka-Nikolic

 Geboren am 4. April 1922 in der Nähe von Zagreb; 1947 debütierte sie als Traviata an der Oper von Novi Sad. Sie sang während ihrer dreißigjährigen Karriere an diesem Haus fast alle großen Partien des lyrischen Koloraturfachs wie die Gilda im „Rigoletto“,  die Gyula in „Ero der Schelm“ von Gotovac, die Esmeralda in Smetanas „Die verkaufte Braut“, die Rosina im „Barbier von Sevilla“, die Mimì wie die Musetta in „La Bohème“, die Euridice in Glucks „Orfeo ed Euridice“, die Sophie im „Werther“ von Massenet, die Lola in „Cavalleria rusticana“, die Lucia di Lammermoor, die Marguerite im „Faust“ von Gounod, die Norina im „Don Pasquale“, die Olympia in „Hoffmanns Erzählungen“, die Zerlina im „Don Giovanni“, die Adina in „L’Elisir d’amore“ sowie im Bereich der Operette die Sylva in der „Csardasfürstin“, die Rosalinde in der „Fledermaus“, die Hanna Glawari in Lehárs „Die lustige Witwe“ sowie die Titelrolle in „Madame Pompadour“ von Leo Fall.

 Jenö MÁTYÀS ist Anfang Jänner 2015 verstorben

 Geboren 1935 in Oradea; Nachruf auf den ungarischen Bassisten auf Ungarisch: http://www.magyaropera.ro/index.php/hu/media/hirek/elhunyt-matyas-jeno-enekes/

 Myrtha GARBARINI ist am 7.1.2015 in Buenos Aires verstorben

Myrtha_Garbarini

 Biographie der argentinischen Sopranistin auf Englisch:

http://www.bach-cantatas.com/Bio/Garbarini-Myrtha.htm

 Carlo SCIBELLI ist am 9.1.2015 in New York verstorben

Carlo_SCIBELLI

 Geboren im Jänner 1965; er begann seine Karriere 1994 im Ensemble der San José Opera und debütierte dann an der New York City Opera. An der San Francisco Opera sang er 1996 den Alfred in der „Fledermaus“, 1997 den 2. Juden in „Salome“ von R. Strauss, 1997 den Pinkerton in „Madame Butterfly“ und 2000 den italienischen Sänger im „Rosenkavalier“. 2004 sang er bei der holländischen Reisopera den Rodolfo in Verdis „Luisa Miller“. An der Oper Tel Aviv sang er 2006 den Des Grieux in Puccinis „Manon Lescaut“, in der Spielzeit 2006/07 die Titelpartie in „Hoffmanns Erzählungen“ und 2009 den Faust in Boitos „Mefistofele“. Er feierte mit Verdi- und Puccini-Opern große Erfolge an bedeutenden Häusern, darunter der Los Angeles Opera, dem Royal Opera House Covent Garden in London (1998 als Alfredo in „La Traviata“), dem Teatro Regio Turin (Don Ottavio im „Don Giovanni“), Opéra Wallonie de Liège (Rodolfo in „La Bohème) und der Deutschen Oper Berlin (Spielzeit 2000/01 als Alfredo). In der Spielzeit 2006/07 gab er sein frankreich-Debüt in der Titelpartie von Giordanos „Andrea Chénier“ an der Opéra National de Lorraine in Nancy. 2009 gab er sein Debüt in Neuseeland als Manrico im „Troubadour“. Daneben war er auch als Oratorien- und Konzertsänger geschätzt und arbeitete mit zahlreichen renommierten Klangkörpern und Dirigenten zusammen.

 Elena OBRAZTSOVA ist am 12.1.2015 in Leipzig verstorben

Elena_OBRAZTSOVA

 Geboren am 7. Juli 1939 in St. Petersburg; sie besuchte das Konservatorium von Leningrad in der Klasse der Pädagogin Antonina Grigorjewna. Noch während ihrer Ausbildung gewann sie 1962 eine Goldmedaille bei den Welt-Jugendfestspielen in Helsinki. 1963 wurde sie vom Konservatorium aus sogleich an das Bolschoi Theater von Moskau verpflichtet. Hier sang sie als Antrittsrolle die Marina im »Boris Godunow«. In den folgenden Jahren hatte sie dort ihre größten Erfolge als Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, als Eboli im »Don Carlos« von Verdi, als Carmen, als Ljubascha in der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, als Hélène Besuchowa in »Krieg und Frieden« von Prokofieff, als Polina wie als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Amneris in »Aida«, als Kontschakowna in »Fürst Igor« von Borodin, als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und 1965 als Oberon in der Moskauer Premiere der Oper »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten. Viele Gastspiel zusammen mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters: 1964 in Mailand (als Gouvernante in »Pique Dame« und als Fürstin Maria in »Krieg und Frieden«), 1967 in Montreal, 1969 in Paris, 1971 in Wien (als Polina, als Hélène Besuchowa und als Marina), 1973 in Mailand (als Marfa und als Prosia in »Semjon Kotko« von Prokofieff), 1975 in New York. 1970 gewann sie den Tschaikowsky-Wettbewerb, im gleichen Jahr den internationalen Wettbewerb für Sänger in Barcelona. 1973 sang sie bei den Festspielen von Wiesbaden. An der Mailänder Scala hatte sie 1976 einen besonderen Erfolg als Charlotte in »Werther« von Massenet. Hier sang sie auch 1978-79 die großen Verdi-Partien der Eboli, der Ulrica in »Un Ballo in maschera« und im Requiem, außerdem gab sie dort ein Gala-Konzert. An der Mailänder Scala sang sie auch 1980 die Iocasta in Strawinskys »Oedipus Rex«, 1981 die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, 1982 die Giovanna Seymour in Donizettis »Anna Bolena«, 1996 die Babulenka in Prokofieffs »Der Spieler« und 2005 die alte Gräfin in »Pique Dame«. An der Oper von San Francisco 1975 als Azucena im »Troubadour«, 1977 als Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und 1990 als Principessa in »Suor Angelica« von Puccini zu Gast. 1973-74 und 1983 große Erfolge am Teatro Liceu von Barcelona. 1975-87 gastierte sie in insgesamt 26 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Carmen, als Amneris, als Santuzza und als Azucena. 1975-81 gab sie mehrfache Gastspiele an der Nationaloper Budapest. 1976-79, 1987, 1990 und 2001-02 Mitglied der Metropolitan Oper New York, wo sie im Oktober 1976 als Anntrittsrolle die Amneris sang und in insgesamt 55 Vorstellungen auch als Dalila, als Charlotte, als Carmen, als Adalgisa in »Norma«, als Azucena, als Ulrica, als Babulenka und als Madame Akhrosimova in
Prokofieffs »Krieg und Frieden« eine glanzvolle Karriere entwickeln konnte. 1978 übernahm sie bei den Festspielen von Salzburg die Partie der Eboli und gab dort 1979 einen Liederabend. 1985 gastierte sie bei den Festspielen in der Arena von Verona, 1987 in Budapest und bei den Festspielen von Wiesbaden, 1989 am Teatro Colón Buenos Aires als Amneris, 1985 beim Festival von Ravenna als Santuzza. An der Covent Garden Oper London hörte man sie 1985 als Azucena. 1996 gastierte sie mit dem Ensemble der Oper von St. Petersburg an der Opéra Bastille Paris als Babulenka. 1998 hinterließ sie bei einem Gastspiel in Venedig als Principessa in Puccinis »Suor Angelica« einen bewegenden Eindruck, ebenso als alte Gräfin in »Pique Dame« und als Babulenka im neu eröffneten Festspielhaus von Baden-Baden. 1999 gastierte sie (zusammen mit dem Bolschoi-Ensemble) im Coliseum Theatre in London als Marina; im gleichen Jahr sang sie an der Oper von St. Petersburg die alte Gräfin in »Pique Dame«. 2000 übernahm sie an der Opéra Bastille Paris die Madame Akhrosimova. Im Laufe ihrer Karriere ist sie auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium als Gast in Italien, Frankreich, England, Spanien und Deutschland, in Kanada und Japan und natürlich in den russischen Musikmetropolen aufgetreten. Sie führte auch in Opernaufführungen Regie, u.a. 1986 am Bolschoi Theater Moskau in Massenets »Werther«. Sie wurde 1973 zur Volkskünstlerin der UdSSR ernannt und erhielt 1976 den Staatspreis der Sowjetunion. Seit 1984 mit dem aus Litauen stammenden Dirigenten Algis Žiūraitis (1928-98) verheiratet. – Ihre üppige, dunkel timbrierte, ausdrucksstarke, bis zu suggestiver Dramatik reichende Stimme wurde durch ein herausragendes Darstellungsvermögen ergänzt. Im Konzertsaal erwies sie sich als hoch begabte Lied-Interpretin, und zwar sowohl für das russische Lied wie für das Liedgut der deutschen Romantik als auch für spanische Kompositionen (Lieder von Manuel de Falla, »Tonadillas« von Granados). Eine der bedeutendsten Altistinnen ihrer Generation.

Schallplatten der staatlichen sowjetrussischen Produktion, darunter die vollständige Oper »Fürst Igor« von Borodin. Sang auf HMV die Azucena im »Troubadour«, auf DGG in »Samson et Dalila« von Saint- Saëns (mit Placido Domingo als Partner), in Massenets »Werther«, in »Aida«, »Rigoletto« und »Luisa Miller« von Verdi, auf CBS in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, auf Capriccio in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók.

Weitere Informationen auf ihrer Web-Sedite: http://www.elenaobraztsova.ru/

 Géza OBERFRANK ist am 12.1.2015 in Budapest verstorben

Geza_OBERFRANK

 Geboren am 26. Jänner 1936 in Budapest; Biographie des ungarischen Dirigenten auf Englisch: http://www.bach-cantatas.com/Bio/Oberfrank-Geza.htm

 Milica MILADINOVIĆ ist am 12.1.2015 in Belgrad verstorben

Milica_MILADINOVIC

 Geboren am 21. Februar 1924 in Belgrad; sie erhielt ihre Ausbildung an der Belgrader Musikakademie. Sie hatte ihr Bühnendebüt 1949 am Opernhaus von Ljubljana (Laibach) und kam 1950 an die Nationaloper von Belgrad, wo sie als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky debütierte. Seitdem hatte sie an dieser Oper eine über 20jährige, erfolgreiche Karriere. Nachdem sie bei den Gesangwettbewerben von Genf und Sofia Preisträgerin geworden war, gastierte mit dem Ensemble der Nationaloper Belgard in Kopenhagen, Oslo, Venedig, Athen, Warschau, Genf, Zürich und bei den Edinburgher Festspielen. Dort sang sie 1962 in den englischen Erstaufführungen von Prokofieffs Opern »Der Spieler« und »L’Amour des trois oranges«. Auf der Bühne in einem vielseitigen Repertoire erfolgreich, das aus Partien des slawischen, des italienischen und des französischen Repertoires bestand. Ihre Bühnenrollen waren u.a. die Carmen, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Dulcinée in dessen »Don Quichotte«, die Azucena im »Troubadour«, die Amneris in »Aida« und die Marina im »Boris Godunow«. Verheiratet mit dem Dirigenten der Oper von Belgrad Dusan Miladinović (1924-2007). Der gemeinsame Sohn Dejan Miladinović (* 2.12.1948) war als Regisseur tätig.

Schallplattenaufnahmen auf Jugoton, MGM und Decca, darunter Partien in vollständigen Opern (»Krieg und Frieden« von Prokofieff, »Iwan Susanin« von Glinka, »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow).

 Waldemar KMENTT ist am 21.1.2015 in Wien verstorben

Waldemar Kmentt
Als Haushofmeister an der Met

 Geboren am 2. Februar 1929 in Wien; er wollte zuerst Pianist werden, studierte aber seit 1949 Gesang an der Wiener Musikhochschule. Er war dort Schüler von Adolf Vogel, Elisabeth Rado und Hans Duhan. Als Student durchreiste er mit einem Ensemble, das aus Schülern der Wiener Musikhochschule bestand, Holland und Belgien und trat in Aufführungen der »Fledermaus« wie in »Figaros Hochzeit« auf. Bereits 1950 sang er das Tenor-Solo in Beethovens 9. Sinfonie unter Karl Böhm in Wien. 1951 wurde er als lyrischer Tenor an die Wiener Staatsoper verpflichtet und blieb deren Mitglied für mehr als 50 Jahre. Er trat an diesem Haus in insgesamt 1.480 Vorstellungen auf. Als erste Partie sang er hier den Prinzen in Prokofieffs »Liebe zu den drei Orangen« (in der Wiener Volksoper, die damals das Ausweichquartier der Wiener Staatsoper war). Am 5.11.1955 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung der wieder aufgebauten Staatsoper als Jaquino im »Fidelio« mit. Von den 79 Partien, die er an der Wiener Staatsoper verkörperte, seien nur der Beppo im »Bajazzo«, der Baron im »Wildschütz« von Lortzing, der Stanislaus in Zellers »Vogelhändler«, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Rosillon wie der Baron Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe«, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Chateauneuf in Lortzings »Zar und Zimmermann«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Orlofsky wie der Alfred wie der Eisenstein wie der Dr. Blind in der »Fledermaus«, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Lorenzo im »Fra Diavolo« von Auber, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, der Titelheld in »Oedipus Rex« von Strawinsky, der Froh im »Rheingold«, der Ramiro in »La Cenerentola«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Lenski in »Eugen Onegin«, der Aeneas in »Dido und Aeneas« von Purcell, der italienische Sänger im »Rosenkavalier«, der Narraboth in »Salome« von R. Strauss, der Faust von Gounod, der Laca in »Jenufa«, der Flamand wie der Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss, der Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, der Cavaradossi in »Tosca«, der Erik in »Der fliegende Holländer«, der Alwa in »Lulu« von A. Berg, der Don José in »Carmen«, der Pylades in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Titelheld im »Idomeneo« von Mozart, der Tichon in »Katja Kabanowa« von Janacek, der Max im »Freischütz«, der Schuiskij in »Boris Godunow« und der Basilio in »Le nozze di Figaro« genannt. Zuletzt stand er am 25.11.2005 als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auf der Bühne der Wiener Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1955 den Dandini in »Palestrina« von H. Pfitzner, 1956 den 1. Priester und 1963-64 den Tamino in der »Zauberflöte«, 1956 den Idamante und 1961-62 die Titelrolle in Mozarts »Idomeneo«, 1957 den Jaquino, 1960-65 den Ferrrando. Er wirkte dort auch in mehreren Uraufführungen von Opern mit: am 17.8.1955 als 1. Hirte in »Irische Legende« von Werner Egk, am 15.8.1960 als Erzengel Gabriel in Frank Martins »Le Mystère de la Nativité«, am 7.8.1981 in einigen kleineren Rollen in »Baal« von Friedrich Cerha und am 15.8.1992 als Graf Wolkenstein in »Mozart in New York« von H. Eder. Er war bei den Salzburger Festspielen auch in Konzertveranstaltungen zu hören, u.a. 1959 in Mahlers »Lied von der Erde« und 1963 in Beethovens 9. Sinfonie. Seit 1958 war er durch einen Gastvertrag auch der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. Er trat als Gast an der Mailänder Scala (1968 in der Titelpartie in Mozarts »Idomeneo« und 2006 als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos«), an der Oper von Rom, an der Wiener Volksoper (u.a. in der Titelrolle in »Fra Diavolo«, als Prinz in Dvoráks »Rusalka«, als Lyonel in Flotows »Martha«, als Herzog in »Eine Nacht in Venedig«, als Sou Chong in »Das Land des Lächelns«, als Symon in Millöckers »Der Bettelstudent« und als Eisenstein in der »Fledermaus«; als Gefängnisdirektor Frank in der gleichen Operette stand er am 31.12.2005 zum letzten Mal auf der Bühne der Wiener Volksoper), in Paris, Amsterdam, München und Stuttgart auf. Er gastierte 1961 am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1963 am Teatro Colón Buenos Aires, 1965 bei den Festspielen von Aix-en-Provence (als Tamino). Bei den Festspielen von Bayreuth hörte man ihn 1968-70 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Er wirkte bei den Festspielen von Edinburgh und Drottningholm mit. Sein Bühnenrepertoire reichte von Barockopern über Mozartpartien, Aufgaben in Wagner- und Richard Strauss-Opern (Kaiser in der »Frau ohne Schatten«) bis zu modernen Werken. Noch 1993 sang er an der Wiener Staatsoper den Altoum in »Turandot« von Puccini, 1994 den Haushofmeister der Marschallin im »Rosenkavalier«. 1996 trat er in der Ahoy-Halle in Rotterdam wieder als Altoum auf, im gleichen Jahr an der Deutschen Oper Berlin als Mr. Triquet im »Eugen Onegin«, 1997-98 im Palais Garnier (Grand Opéra) Paris als Baron Zeta, 1998 an der Deutschen Oper Berlin als Mr. Triquet, 2000 in Amsterdam als Mr. Taupe, 2001-03 an der Metropolitan Oper New York als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos«. Als Konzert-Tenor war er besonders erfolgreich, wobei er auch hier als Oratorien- wie als Liedersänger ein umfangreiches Repertoire vortrug. Er wurde später ein bekannter Pädagoge und leitete 18 Jahre lang die Opernschule am Konservatorium der Stadt Wien. Er betätigte sich auch als Opernregisseur (»La Bohème«, Aachen 1999). 1982 wurde er zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und war Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.

Sehr viele Schallplattenaufnahmen auf Eurodisc (Opernquerschnitte), Preiser (Lieder), MMS, DGG (Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, Wien 1963), Philips (»Salome«, »Tiefland« von d’Albert, »Lulu« von A. Berg, »Bastien et Bastienne« von Mozart, »Così fan tutte«, Mozart-Requiem), HMV-Electrola (Missa solemnis und 9. Sinfonie von Beethoven), Vanguard (»Der Zigeunerbaron«), SPA (»El retablo de Maese Pedro« von de Falla), Melodram (Idamante in »Idomeneo«, »Intermezzo« von R. Strauss, Messe f-Moll von Bruckner), Movimento musica (»Fidelio«), Telefunken (»Die Fledermaus« als Dr. Blind von 1988), Decca (vollständige Aufnahmen »Die Fledermaus«, »Das Rheingold«, »Arabella«, Seeman in »Tristan und Isolde«), Koch Records (»Die Dreigroschenoper«); Topaz-Video (Altoum in »Turandot«, Wiener Staatsoper 1983). Vermutlich ist er identisch mit dem Sänger Hans Löffler, der auf Vox (»Catulli Carmina« von Carl Orff) und auf Westminster (Mozart-Requiem) gesungen hat.

 Louis DEVOS ist am 22.1.2015 in Brüssel verstorben

 Geboren am 15. Juni 1926 in Ganshoren; er studierte neben Latein und Griechisch Violoncello am Konservatorium von Brüssel. 1948 ging er zur Vervollständigung seiner musikalischen Ausbildung nach Österreich, spielte dort zwei Jahre in Orchestern, begann dann aber die Gesangsausbildung in Graz. 1952 kam er wieder nach Belgien zurück und kreierte noch im gleichen Jahr Strawinskys »Cantate« in Brüssel für Europa. 1954 wirkte er in der Premiere der Radio-Oper »Orestes« von Badings mit, die mit dem Prix Italia ausgezeichnet wurde. Seit 1956 sang er oft bei den Konzerten des Münchner Philharmonischen Orchesters unter Dirigenten wie Hermann Scherchen und Pierre Boulez. 1958 wirkte er in Genf in der konzertanten Uraufführung von Frank Martins »Mystère de la Nativité« mit, 1964 in Rom in der des oratorischen Werks »Pilatus« vom gleichen Komponisten. Am 15.1.1969 wirkte er an der Piccola Scala in Mailand in der Uraufführung der Oper »Votre Faust« von Henri Pousseur mit. 1972 kreierte er in Köln »Utrenja« von Penderecki. Zur Feier des 100. Geburtstages von Arnold Schönberg sang er in Wien 1974 in dessen »Moses und Aron« die Partie des Aron und hatte dabei einen aufsehenerregenden Erfolg. In Amsterdam und Brüssel sowie an der Covent Garden Oper London gestaltete er einerseits Partien in Barock-Opern anderseits zeitgenössische Werke. Aus seinem Repertoire sind zu nennen: der Titelheld in »Oedipus Rex« von Strawinsky, der Andres im »Wozzeck« von A. Berg, der Fischer in »Le Rossignol« von Strawinsky, der Gonzalve in »L’Heure espagnole« von M. Ravel, der Mercure in »Platée« von Rameau, die Titelpartie in Monteverdis »L‘Orfeo«, aber auch der Ismaele in Verdis »Nabucco«, der italienische Sänger im »Rosenkavalier« und der Florestan im »Fidelio«. Er wirkte als Professor an den Konservatorien von Brüssel und Amsterdam; 1950 gründete er das Ensemble Musica Polyphonica, mit dem er eine Anzahl oratorischer und geistlicher Musikwerke zur Aufführung brachte und auf Schallplatten aufnehmen ließ, die von hohem musikhistorischen wie interpretatorischem Wert sind.

Schallplatten: Erato-RCA (Vokalwerke von Lully, »Der Tod Jesu« von Graun, Magnificat von Zelenka, »Les Indes Galantes« von Rameau, Mozart-Requiem), Muza (»Paroles Tissées« von Witold Lutoslawski), Philips (»Moses und Aron«), CBS (»Le Devin du village« von Rousseau), Schwann-Verlag (»Messe solennelle« von César Franck), DGG (Archiv-Serie), Oiseau Lyre, Pathé, Gramolo (Belgien).

 Israel YINON ist am 29.1.2015 in Luzern verstorben

Israel_YINON

 Geboren am 11. Jänner 1956 in Kfar Saba (Israel); er studierte Dirigieren, Musiktheorie und Komposition an der Jerusalem Academy of Music and Dance in Tel Aviv (1981–84) sowie an der Musikakademie in Jerusalem (1985–88) u. a. bei Mendi Rodan und Noam Sheriff. Im Mai 1991 dirigierte er das bundesweit live übertragene Eröffnungskonzert des neu gegründeten Deutschlandsenders Kultur. 1992 dirigierte er erstmals die Brünner Philharmonie, mit der er anschließend eine Deutschland-Tournee absolvierte und seine Debüt-CD mit der Ersteinspielung der symphonischen Werke Viktor Ullmanns aufnahm. Diese CD wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Danach sind zahlreiche weitere von Yinon dirigierte Aufnahmen bei Decca, Deutsche Grammophon, Koch, CPO und anderen Labels erschienen. Neben dem klassischen Repertoire widmete sich Yinon schwerpunktmäßig der Entdeckung vergessener und unbekannter Werke. Dabei setzte er sich insbesondere für im Dritten Reich als „entartet“ verbotene Komponisten wie Hans Krása, Pavel Haas oder Erwin Schulhoff ein, aber auch für vergessene Vertreter des deutschen musikalischen Expressionismus wie Heinz Tiessen oder Eduard Erdmann. Überdies machte er sich als musikalischer Anwalt lebender Komponisten einen Namen. So brachte er beispielsweise die Oper Die Schachnovelle von Violetas Dinescu zur Uraufführung (bei den Schwetzinger Festspielen 1995). Israel Yinon leitete als Gastdirigent zahlreiche renommierte Orchester, darunter das BBC Symphony Orchestra, das Jerusalem Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, die Royal Flemish Philharmonie Antwerpen, die NDR Radiophilharmonie, die Wiener Symphoniker und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.

Yinons Interpretationen waren von Werktreue, Sensibilität und handwerklicher Präzision geprägt. Gleichzeitig zeichnete sich sein Dirigierstil durch Vitalität und Temperament aus. Yinon erlitt am 29. Januar 2015 während einer Aufführung von Richard Strauss‘ Alpensinfonie im KKL Luzern einen Herzinfarkt. Während des Dirigierens des Luzerner Hochschulorchesters, der Jungen Philharmonie Zentralschweiz, brach Yinon zusammen und stürzte von der Bühne. Trotz schneller Reanimationsversuche eines Arztes aus dem Publikum starb er kurze Zeit später im Krankenhaus.

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