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TODESFÄLLE – STAND APRIL 2018)

10.04.2018 | Allgemein, Todestage

TODESFÄLLE – Stand April 2018

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 Jesús LÓPEZ COBOS ist am 2.3.2018 in Berlin verstorben

Geboren am 25. Februar 1940 in Toro (Provinz Zamora, Spanien); er studierte zunächst Philosophie an der Universität Madrid. Er hatte keinen regulären Musikunterricht genossen, als er anfing, den Universitätschor zu dirigieren. Sein Talent war aber so offenbar, dass er 1966 bei Franco Ferrara in Italien und später bei Hans Swarovsky in Wien sein Dirigierstudium begann. 1968 gewann er den ersten Preis beim Dirigierwettbewerb in Besançon und kurz danach machte er sein Konzertdebüt in Prag sowie sein Operndebüt am Teatro La Fenice in Venedig. Schon früh kam er nach Berlin, wo er an der Deutschen Oper bereits mit 31 Jahren, am 30. April 1971, mit Puccinis La Bohème debütierte. Parallel zu seiner internationalen Karriere entwickelte sich in den Folgejahren auch seine Beziehung zu diesem Haus, wo er schon vor seinem Amtsantritt als Generalmusikdirektor sechs Neuproduktionen dirigierte, darunter Wagners Tannhäuser und Rossinis Il Turco in Italia, aber auch die Barockoper La Calisto von Francesco Cavalli. Der spanische Dirigent debütierte am 24. April 1980 mit der Premiere von L’Elisir d’amore an der Wiener Staatsoper. Insgesamt leitete er hier 92 Vorstellungen, darunter die Premierenproduktionen von La Cenerentola (2013) und Don Pasquale (2015). Weiters dirigierte er Vorstellungen von L’Italiana in Algeri, La Bohème, La forza del destino, La Traviata, Manon, Nabucco, Rigoletto, Un ballo in maschera und Tosca – wie auch bei seinem letzten Auftritt im Haus am Ring am 8. Jänner 2018. 1981-90 war er Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin. Die Neuproduktion von Wagners Ring des Nibelungen in der Regie von Götz Friedrich war sicher das spektakulärste Ereignis dieser Ära, doch der stilistische Horizont von López Cobos umfasste ebenso Operetten wie Offenbachs Orpheus in der Unterwelt oder Stücke wie Meyerbeers Die Hugenotten, Bergs Lulu und Verdis La forza del destino. Er blieb jedoch Berlin auch danach verbunden und kehrte regelmäßig ans Pult der Deutschen Oper Berlin zurück, zuletzt für Vorstellungen von Turandot 2012 und La Gioconda 2014. Er dirigierte sämtliche namhafte Orchester Europas und Amerikas. Zugleich zeigte er Präsenz bei Festivals wie Edinburgh, Salzburg, Berlin, Prag, Luzern, Montreux, Tanglewood, Ravinia, Hollywood Bowl, u.a. Außerdem war er 1981-86 Erster Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra, 1984-88 Musikdirektor des Spanischen Nationalorchesters, 1986-2001 Chefdirigent des Cincinnati Symphony Orchestra und 1990-2000 Chefdirigent des Lausanner Kammerorchesters. Jesús Lopez-Cobos war der erste spanische Dirigent an der Mailänder Scala (1979 Mosè von Rossini), an der Londoner Covent Garden Opera, an der Grand Opéra Paris (1975 Il Trovatore, 1977 La Cenerentola, 1980 Così fan tutte, 1981 Semiramide) wie an der Opéra de Bastille in Paris (2001 Manon, 2002 Carmen, 2002 und 2010 Les Contes d’Hoffmann, 2003 Il barbiere di Siviglia, 2004 La Traviata) und an der Metropolitan Opera New York (1978 Adriana Lecouvreur und La Favorita, 2005 Manon, 2008 Thais). 1987 dirigierte er mit einem Gastspiel der Deutschen Oper Berlin einen kompletten Ring-Zyklus in Japan – der erste komplette Ring in diesem Land. 1989 wurde dieser Ring in Washington DC aufgeführt. 2003-10 war Jesús López-Cobos Musikdirektor des Teatro Real in Madrid. Jesús López-Cobos hat mit vielen der wichtigsten Orchester der Welt zusammengearbeitet, darunter die Berliner und Wiener Philharmoniker, das Concertgebouworkest Amsterdam, die Wiener Symphoniker, das Sinfonieorchester des NDR Hamburg, die Münchner Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Israel Philharmonic, die Orchester von Cleveland, Chicago, Boston, New York, Los Angeles, Philadelphia und Pittsburgh sowie mit allen Londoner Orchestern. Seine zahlreichen Aufnahmen sind auf CDs von Philips, Decca, EMI, Telarc, Vergin, Teldec, Claves, Cascavelle und Denon zu finden. Mit dem Cincinnati Orchestra hat er exklusiv für Telarc Werke von de Falla, Ravel, Bizet, Franck, Mahler, Respighi, Villa-Lobos, Schostakowitsch u. a. aufgenommen, weiters erschien ein Zyklus der Bruckner Symphonien. Mit dem Lausanne Kammerorchester hat er für Denon eine Reihe an Haydn-Symphonien aufgenommen sowie für Teldec einige Rossini Opern, u. a. Il barbiere di Siviglia und L’Italiana in Algeri. Als erster Dirigent erhielt Jesús Lopez-Cobos den Prinz-von-Asturien Preis der Künste, weiters war er Ehrenmitglied der Deutschen Oper Berlin und erhielt das deutsche Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seinen kulturellen Beitrag in Deutschland. Von der Cincinnati Universität wurde er zum »Doctor honoris Causa« ernannt. Weitere Auszeichnungen erhielt er von der spanischen und französischen Regierung.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://jesuslopezcobos.com/

 

Günther WOLF ist am 3.3.2018 in Stralsund verstorben

 Geboren am 20. März 1925 im Kreis Werdau; er besuchte die Grundschule in Pöhlau und 1935-43 das Realgymnasium Chemnitz. 1943 wurde er zur deutschen Kriegsmarine eingezogen und war als Fähnrich zur See interniert und entlassen. 1946-48 besuchte er das staatliche Gymnasium in Herne, danach absolvierte er bis 1951 ein privates Musikstudium mit den Prüfungen zum Musikerzieher und Chordirigent.

Günther Wolf begann seine Karriere als Schüler von Paul Kurzbach. Er belegte Seminare und Meisterkurse bei Helmut Koch und Igor Markewitsch und assistierte 1954 bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen. 1951 begann er seine Tätigkeit als Chordirektor am damaligen Landestheater Altenburg. Hier gründete er zudem einen Konzertchor. Ab 1956 war Wolf als Chordirektor für 27 Jahre am Volkstheater Rostock tätig. Unter seiner Leitung und Initiative erfolgte 1964 die Neugründung der Rostocker Singakademie. Wolf war auch bei den Störtebeker Festspielen in Ralswick auf Rügen in den Jahren 1959 bis 1961 und 1980 und 1981 als Leiter der Profi- und Laienchöre tätig. Am 1. August 1983 begann Günther Wolf ein Engagement am Stralsunder Theater. Auch hier gelang es ihm, den 1979 gegründeten Konzertchor zur im März 1989 erfolgten Anerkennung als Singakademie zu qualifizieren. Unter der Leitung Wolfs gelang bei der Fusion der Theater Stralsund und Greifswald zum Theater Vorpommern ein Übergang ohne Qualitätsverluste. Unter der Leitung Günther Wolfs gelangten in Rostock und Stralsund in den Philharmonischen Konzerten eine breite Palette von chorsinfonischen Werken zur Aufführung, auch Uraufführungen von Auftragswerken. Bemerkenswert war dabei jeweils das gemeinsame Musizieren von Profi- und Laienchor, Opernchor und Singakademie. Die Singakademie Stralsund trat unter seiner Leitung in Sendungen der ARD und des ZDF auf. Wolf wurde 1997 pensioniert, blieb aber für die Singakademie tätig. Bis Ende 2003 betreute er außerdem als Leiter den Kinderchor der Singakademie Stralsund. Günther Wolf war Ehrenmitglied des Theaters Vorpommern, des Verbandes Deutscher Konzertchöre und seines Chores, der Singakademie Stralsund.

Die Stadt Stralsund ehrte Günther Wolf für seine besonderen Verdienste 2005 mit der Eintragung in das Ehrenbuch von Stralsund.

 

Virgilijus NOREIKA ist am 3.3.2018 in Vilnius verstorben

 Geboren am 22. September 1935 in Šiauliai; er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Vilnius (Wilna) bei den Pädagogen Karosas und Petrauskas und debütierte noch während des Studiums 1957 an der Oper von Vilnius als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Der Erfolg war so groß, dass er 1958 fest an dieses Opernhaus engagiert wurde. Seither war er der führende Tenor der Oper von Vilnius, an der man ihn in einer Vielzahl von Partien hörte, wobei das lyrische Fach seine eigentliche Domäne bildete. 1965-66 vervollständigte er seine Ausbildung in der Opernschule der Mailänder Scala. Gastspiele und Konzerte in den Musikmetropolen der Sowjetunion; zu Gast u.a. in Kaunas (Kowno), Riga, Leningrad, Kiew und Charkow. Er gastierte häufig am Bolschoi Theater Moskau, an dem er u.a. als Bajan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, als Lenski, als Sadko von Rimsky-Korssakow, als Alfredo in »La Traviata«, als Cavaradossi in »Tosca« und als Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin auftrat. Neben seinem Wirken als Opernsänger schätzte man ihn als Liedinterpreten, vor allem seinen Vortrag des litauischen und russischen Volksliedes. Durch einen Gastspielvertrag mit der Berliner Staatsoper verbunden. Erfolgreich in den Musikzentren in Polen, Bulgarien, Dänemark, Finnland, in Italien, Österreich, Ungarn, in den USA und in Kanada aufgetreten. Er gastierte in den Jahren 1968-75 mehrfach an der Nationaloper Budapest. An der Hamburger Staatsoper war er als Radames in Verdis »Aida« zu Gast. 1991 gastierte er in Cicero im amerikanischen Staat Illinois (vor einem Publikum, das zum größten Teil aus Exil-Litauern bestand) in der Oper »I Lituani« von Ponchielli. Weitere Hauptrollen waren für ihn der Herzog im »Rigoletto«, der Titelheld im »Werther« von Massenet, der Don José in »Carmen«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« und der Prinz in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Er sang auch Partien in Opern litauischer Komponisten wie den Skudutis in »Dalia« von Balis Dvarionas und den Naglis in »Vaiva« von Vytautas Klova. 1970 wurde er zum Volkskünstler der UdSSR ernannt. 1970-80 war er künstlerischer Direktor der Litauischen Nationaloper in Vilnius. Er wirkte auch als Pädagoge und war u.a. der Lehrer des Baritons Arvydas Markauskas.

Schallplattenaufnahmen der staatlichen Plattenproduktion der UdSSR (Melodiya).

 

Kjerstin DELLERT ist am 5.3.2018 in Solna verstorben

 Geboren am 4. November 1925 in Stockholm; sie begann ihre Ausbildung bei Adelaide von Skilondz in Stockholm und studierte dann in Frankreich und Italien sowie 1947-49 in den USA. 1951 debütierte sie am Stora Theater von Göteborg in der Titelrolle der Offenbach-Operette »La belle Hélène«. 1952 wurde sie an die Königliche Oper Stockholm berufen, an der sie lange Jahre als erste Sopranistin wirkte. Am 15.10.1956 sang sie dort in der Uraufführung der Oper »Porträttet« von Hilding Rosenberg, am 31.5.1959 in der der Oper »Aniara« von Blomdahl, am 2.9.1965 in der von »Herr von Hancken« vom gleichen Komponisten, 1957 die Marie in der Stockholmer Erstaufführung von Alban Bergs »Wozzeck«. Aus ihrem weitreichenden Repertoire sind als Hauptrollen die Nedda im »Bajazzo«, die Tosca, die Amelia im »Maskenball« von Verdi, der Cherubino in »Figaros Hochzeit« und die Rosalinde in der »Fledermaus« zu nennen. 1958 wirkte sie am Stockholmer Blancheteater in der Uraufführung von Sven-Erik Bäcks Oper »Gästabudet« mit. 1959 gastierte sie an der Opéra-Comique Paris als Carmen; an der Pariser Grand Opéra sang sie den Octavian im »Rosenkavalier«. Beim Festival von Edinburgh gastierte sie 1959 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, als Helmwige in der »Walküre« und in »Aniara« sowie 1974 als Vertraute in der »Elektra« von R. Strauss und als Frau des Richters in »Jenufa« von Janácek anlässlich von Gesamtgastspielen der Stockholmer Oper. 1962 trat sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel in »Aniara« auf. Mittelpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit blieb jedoch die Stockholmer Oper. 1971 wirkte sie am Stockholmer Rotunda Teater in der Uraufführung von »Experiment X« von B. Hambraeus mit, 1973 an der Königlichen Oper Stockholm in der von Lars Johan Werles »Tintomara«. Konzert- und Oratoriensängerin von hohem Rang. 1973 trat sie in das Nya Björling-Kvartett ein, mit dem sie Tourneen in Skandinavien und Nordamerika unternahm Sie erreichte die Restaurierung des noch erhaltenen alten Barock-Theaters in dem Stockholmer Vorort Solna (einem Gegenstück zum Schlosstheater von Drottningholm) und war seit 1985 Leiterin der dort stattfindenden Festspiele. Noch 1994 wirkte sie an der Stockholmer Oper in der Uraufführung von Rodion Schtschedrins »Lolita« mit.

Aufnahmen auf schwedischen HMV-Platten, auf Philips Gesamtaufnahme von »Aniara« von Blomdahl.

 

Milko KELEMEN ist am 8.3.2018 in Stuttgart verstorben

 Geboren am 30. März 1924 in Podravska Slatina (Koratien); als Minderjähriger kämpfte er als Partisan in den Bergen Jugoslawiens. Er begann sein Studium an der Musikakademie in Zagreb. Danach studierte er bei Olivier Messiaen in Paris und Wolfgang Fortner in Freiburg. Ab 1957 wirkte Kelemen bei den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt mit. Er arbeitete im Siemens-Studio für elektronische Musik in München und war Composer in residence in Berlin. Durch die Gründung der Musikbiennale 1959 in Zagreb wurde er zum Begründer der Neuen Musik in Kroatien. Bereits die Gründung dieses Festivals fand internationale Beachtung. Mit Unterstützung von Jekaterina Alexejewna Furzewa gewann er das Bolschoi-Ballett. Das amerikanische Stadte Department vermittelte ihm ein Ballett aus San Francisco, das unter anderem zu Musik von John Cage tanzte. Schließlich kam auch noch die Hamburgische Staatsoper mit zwei Flugzeugen angereist, um Lulu und Wozzeck aufzuführen. Kelemen wechselte häufig die Länder, Städte und Wohnungen. 1970-73 war er Professor am Robert-Schumann-Institut in Düsseldorf. 1973 nahm er den Ruf als Professor für Komposition an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart an. Dort war er der Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Henk Badings. Seitdem lebte er in Stuttgart. 1989 wurde er emeritiert. Zu den Schülern Kelemens gehörten Oskar Gottlieb Blarr, Dirk Reith, Giovanni Sollima, Mia Schmidt und Nebojsa Jovan Zivkociv. Kelemen komponierte sowohl elekronische Musik, Kammermusik und Opern als auch andere groß besetzte Werke für Chor und Orchester. Dabei ging es ihm in erster Linie um Nachahmung und Erzählung und weniger um eine Ästhetisierung der verwendeten Klänge zu musikalischem Material. Hauptwerke Kelemens sind die Oper Apocalyptica und das Oratorium Salut au monde. Er fasste 1953 den Entschluss, einen Text Walt Whitmans als Oratorium zu vertonen. Als er dies in den 1990er Jahren umsetzte, ging es ihm um „eine neue Synthese von allem, was in den letzten 50 Jahren musikalisch entwickelt wurde“. Die philosophische und psychologische Basis für das Schaffen Kelemens war das Werk C. G. Jungs. Eine neuartige Gestaltung musikalischen Materials könne mit musikalischen Archetypen erreicht werden, die nicht zwingend der Diktion komplizierter Kompositionstechniken unterliegen müssten. Kelemen lehnte es ab, Neuartigkeit zum Selbstzweck zu erheben. Er setzte sich vielmehr für eine postmoderne neue Einfachheit unter Verwendung der Onomatopoesis ein: Das musikalische Gesamtgefüge wird nicht mehr formal künstlich konstruiert, um einen wechselseitigen logischen Bezug der einzelnen Teile zu erreichen. Dafür wurde eine neue Eigenqualität erzielt, indem außermusikalische Klänge lautmalerisch nachgezeichnet wurden. Kelemen war Autor der Bücher Klanglabyrinthe, Klangwelten und Schreiben an Strawinsky.

 

María ORÁN ist am 10.3.2018 in Santa Cruz de Tenerife verstorben

 Geboren am 1. Mai 1943 in Santa Cruz de Tenerife; sie begann ihre Ausbildung zur Sängerin in ihrer Heimatstadt und setzte sie am Real Conservatorio in Madrid bei Lola Rodriguez de Aragón fort; sie erhielt dort mehrere Preise, u.a. den Premio Francesco Viñas. 1960 wirkte sie bereits in einer konzertanten Aufführung der »Walküre« im Palacio de la Música in Madrid mit. Ihr eigentliches Debüt erfolgte 1969 am Teatro Zarzuela Madrid als Magda in »The Consul« von G.C. Menotti; sie sang dort 1970 die Musetta in »La Bohème« (zusammen mit Mirella Freni und Luciano Pavarotti), die Marguerite im »Faust« von Gounod und die Salud in M. de Fallas »La vida breve«. Es schlossen sich zahlreiche Gastspiele an: 1972 sang sie am Theater von Las Palmas (auf Gran Canaria) die Traviata und die Desdemona in Verdis »Otello« (mit Mario del Monaco in der Titelrolle), dann am Teatro San Carlos Lissabon die Mimi in »La Bohème« und wieder die Desdemona (jetzt mit Jon Vickers als Otello). Einen ihrer größten Erfolge hatte sie, als sie 1986 in Madrid in dem Opernwerk »Saint François d’Assise« von O. Messiaen unter Kent Nagano die Partie des Engels vortrug. 1990 gastierte sie als Salud in einer konzertanten Aufführung von »La vida breve« im Wiener Konzerthaus. Auch das typisch spanische Gebiet der Zarzuela wurde von ihr nicht vernachlässigt. Sie war eine der bedeutendsten spanischen Liedersängerinnen innerhalb ihrer künstlerischen Generation; dabei sang sie nicht nur das spanische Volks- und Kunstlied sondern auch Lieder von Schubert, R. Schumann, J. Brahms, Richard Strauss, Maurice Ravel, Francis Poulenc und Olivier Messiaen. Sie war im Konzertsaal ebenso erfolgreich wie auf der Bühne und trat als Konzertsolistin in Israel, Australien, Hongkong und in weiteren Musikzentren auf. Dabei sang sie Partien in Oratorien und Konzertwerken von J. Haydn bis Gustav Mahler, gern auch zeitgenössische Musik (»Siete cantos de España« von Cristobal Halffter, »Salmo de alegría para el siglo XXI« von Antón García Abril). Sie wirkte als Pädagogin an der Escuela Superior del Canto in Madrid und an der Musikhochschule von Freiburg i.Br.

Schallplatten: Auf spanischen Marken (Hispavox, Alhambra, Montilla) Zarzuela-Aufnahmen, darunter »Los gavilanes« von Guerrero und »La leyenda del beso« von Soutullo y Vert, auch zahlreiche Liedaufnahmen. Auf KRO »François d’Assise« (mit Philippe Rouillon in der Titelrolle), auf Decca 2. Sinfonie von G. Mahler.

 

Ariel BYBEE ist am 20. März 2018 in Salt Lake City (Utah) verstorben

 Geboren am 9. Jänner 1943 in Reno (Nevada); Biographie der amerikanischen Mezzosopranistin, die an der Metropolitan Opera New York zwischen 1977 und 1995 in insgesamt 466 Vorstellungen aufgetreten ist, auf Englisch: https://www.mormonwiki.com/Ariel_Bybee:Mormon_Singer


Als „Annio“ in „Tito“ a nder Met

Dilbar ABDURAHMONOVA ist am 20.3.2018 in Taschkent verstorben

 Geboren am 1. Mai 1936 in Moskau; sie war eine russisch-usbekische Violinistin und Dirigentin. Sie leitete das Symphonieorchester des Staatlichen Akademischen Bolschoi-Theaters benannt nach Alischer Navai und war Professorin am Staatlichen Konservatorium von Usbekistan in Taschkent. 1973 wurde sie mit dem Staatspreises von Usbekistan geehrt und 1977 als Volkskünstler der UdSSR ausgezeichnet.

 

 

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