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Stuttgarter Ballett Annual  42/43 Spielzeiten 2018/19 und 2019/20

Stuttgarter Ballett Annual  42/43

Spielzeiten 2018/19 und 2019/20, Herausgegeben vom Stuttgarter Ballett und der John Cranko Gesellschaft (ISBN 978-3-9814688-4-7), 2020. 160 Seiten; 29,00 €.

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 Elisa Badenes und Friedemann Vogel in Mayerling. Foto: Bernd Weißbrod

Mit den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 ist jetzt das aktuelle Stuttgarter Ballett Annual erschienen. Auf 160 Seiten und mit mehr als 200 Farbfotos lässt sich alles Wesentliche über die ersten beiden Saisonen unter der Leitung von Ballettintendant Tamas Detrich nachlesen; wie immer sowohl auf Deutsch als auch parallel dazu auf Englisch. Das Stuttgarter Ballett Annual erscheint kontinuierlich bereits seit 1978 und stellt damit eine weltweit einzigartige Ballettpublikation dar.

Zu den Fixpunkten im Stuttgarter Ballett Annual zählen das Vorwort des Ballettintendanten Tamas Detrich – sowie hier auch interviewt von Tim Schleider – und das Grußwort der John Cranko Gesellschaft, vertreten durch deren Vorsitzenden Fred Binder.

Lief die Saison 2018/19 noch wie geplant ab, so erlaubte die Pandemie mit Frühjahr 2020 keinen regulären Ablauf der Spielzeit mehr. Da somit auch keine Abschiedsvorstellungen möglich waren, gibt es Beiträge zur Würdigung zweier Tänzerkarrieren: Angela Reinhardt widmet sich dem Abschied von Melinda Witham nach 47 Jahren in der Compagnie und Pia Christine Boekhorst verabschiedet nicht nur die Erste Solistin Ami Morita, die zum Estländischen Nationalballett wechselte, sondern führte auch ein Interview mit James Tuggle zu seinem wohl verdienten Ruhestand als Musikdirektor nach 25 Jahren am Dirigentenpult für das Stuttgarter Ballettensemble. Natürlich wird Friedemann Vogel mit einem Beitrag (ebenfalls von Angela Reinhardt) breiter Raum gewidmet – die Ausnahmepersönlichkeit als Tänzer ist bereits unglaubliche 20 Jahre beim Stuttgarter Ballett. Portraits von Roman Novitzky (verfasst von Udo Klebes) sowie von Angelina Zuccarini und von Adhonay Soares da Silva – beide Beiträge stammen von Julia Lutzeyer ergänzen dieses Werk. Angela Reinhardt lässt die Spielzeit 2018/19 Revue passieren; Andrea Kachelrieß widmete sich der unter der Coronavirus-Situation gestandenen Spielzeit 2019/20. Bild-Impressionen von den Spielzeiten sowie von den Tourneen nach Japan und China, weiters ein Bericht von Nicole Loesaus über das Stuttgarter Ballett Jung für Schulklassen runden das Gesamtbild ab.

Nicht fehlen darf die Auflistung der Compagnie-Mitglieder dieser Jahre, die Nennung der Gäste und die Veranstaltungen der John Cranko Gesellschaft, weiters die Übersicht über alle Premieren, Wiederaufnahmen, das Repertoire und aller anderen Veranstaltungen und die Tourneen. Auch die Auftritte der John Cranko Schule werden angeführt. Ein letztes Mal werden die Aufführungen der Noverre Gesellschaft: Junge Choreografen angeführt – die Auflösung der Noverre Gesellschaft führte glücklicherweise nicht zu einem Ende der Jungen Choreografen – nachzulesen im Beitrag von Pia Christina Boekhorst. Den Abschluss bildet wie stets die Liste der Trägerinnen und Träger des John Cranko Preises.

Mit dem aktuellen Stuttgarter Ballett Annual gibt es ein wichtiges Nachschlagewerk, um die beiden vergangenen Spielzeiten eindrucksvoll Revue passieren zu lassen – vor allem in der Ausnahmesituation der weltweiten Pandemie. Umso unverzichtbarer ist dieses Buch sowohl für die Ballettgeschichte als auch als bedeutsame Sammlung von Erinnerungen an zwei außergewöhnliche Spielzeiten für alle jene, die an Ballett und insbesondere an der Stuttgarter Ballettcompagnie interessiert sind.

Ira Werbowsky

 

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