SEMMERING THEATER IM KURHAUS 8. 8.2014 – „DIE ZAUBERFLÖTE“
Diese Produktion von „Ohpera“ aus dem Baumgartner Casino ist nun in sehr veränderter Besetzung auf Sommerfrische gegangen.
Als Tamino hörte man erstmals Sergio Tallo Torres mit kräftigen, schon fast Spintotenor, aber dennoch mit schönster Pianokultur und Stilgefühl. Und spielen kann er wirklich gut. Pamina war wieder Anna – Sophie Kostal, sehr verbessert in der Interpretation, ja, ja das Semmeringklima. Entzückend die Papagena mit Paminastimme, die beiden Damen alternieren. Ihr Name: Annina Künzi. Ein Feuerwerk an Koloratur zündete Miki Sasakawa als Königin der Nacht, an der Dramatik für die zweite Arie ist noch viel zu arbeiten, da wird die Stimme leider sehr körperlos. Als Papageno erfreute Marco Ascani das Publikum. Viel Arbeit hat Max Sahlinger in dieser Umsetzung, er ist Sprecher, Sarastro und zweiter Geharnischter. Er bewältigt die Menge mühelos, allerdings gibt es an der Stimme, am Stimmsitz noch viel zu erlernen. Aber dafür ist so eine Produktion sehr geeignet. Auch Dominik Söns hatte zwei Rollen, Monostatos (sehr gut) und erster Geharnischter. Als Monostatos konnte er auch sein Spieltalent zeigen und als Geharnischter einen sehr kräftigen Tenor. Auch die drei gut singenden Damen, Cathrin Chytil, Katrin Kriegl und Celia Sotomayor hatten eine Fleißaufgabe, sie sangen auch unsichtbar die drei Knaben, die nur als Lichteffekte zu sehen, aber super zu hören waren.
Als Chor fungierten jeweils jene Solisten, die im Moment keinen Auftritt hatten. Das Orchester wurde durch fünf Musiker ersetzt. Arias Daniel, Leonid Leyner, Ernir Palsson, Evelyn Pena-Comas und Vinicus Kattah mit Violine, Bratsche, Cello, Flöte und Klavier. Das ist bei einer Musik wie Zauberflöte nur bedingt möglich. Vinicus Kattah der die musikalische Leitung über hatte, versuchte das Beste daraus zu machen. Manche Tempi fand ich sehr verschleppt, und hin und wieder das Klavier zu dominant. Aber das schleift sich sicher von Aufführung zu Aufführung ein.
Ein schöner Gedanke so die Region mit Klassik wieder zu beleben.
Elena Habermann
PS.:
Die Mozart – Reise Wien – Jennersdorf per Auto, sehr angenehm, Jennersdorf – Semmering mit ÖBB, na, da kommt Bewegung rein. Jennersdorf – Graz, perfekt, Graz – Semmering im Zug alles wunderbar.
Ankunft Semmering, Ein Totenhaus. Der Bahnhof ist gesperrt, kein WC, Buffett ist ein geschlossenes Museum und weit und breit kein Taxi und auch kein Mensch um zu fragen, wie man auf die Passhöhe käme. Steiler Anstieg, wie lange? Und das mit Gepäck?
Dann fand ich ein Seniorenheim der Adventsmission, die halfen mir in jeder Beziehung.
Frage an unsere zuständige Bundesministerin, wann fuhr, bzw, wann kam sie wohl das letzte Mal mit ihren Unternehmen wo an? So eine tote Hose fand ich nicht einmal im winzigsten sizilianischen Kaff, so klein kann es nicht sein, aber genannte Einrichtungen gibt es immer und auch in tadellosen Zustand. Österreich, wo gehst Du hin?
Im Gasthaus Berghof, sehr zu empfehlen, auf der Paßhöhe sagte mir die Wirtin, der Semmering sei nicht der einzige Bahnho;f der auf dieser Strecke so unterbemittelt ist.
Elena Habermann