Freiberg/Sachsen:
Maria Stuarda
25.12.2018
In der Freiberger Nicolaikirche, einer Spielstätte des Mittelsächsischen Theaters Freiberg-Döbeln, wird Donizettis Königinnen-Oper Maria Stuarda gespielt. Die barocke Kirche, die dem Theater direkt gegenüber steht, wird schon seit DDR-Zeiten als Spielort genutzt. Sie ist nicht besonders groß, aber mit zweistöckiger Empore und relativ schlicht belassen. Im früheren Altarraum wird gespielt, auf der linken Seite sitzt das Orchester platzsparend längs und nicht quer. Bei der Inszenierung von Jürgen Pöckel ist viel Bewegung drin. Für die Ausstattung ist Roy Spahn zuständig.
Königin Elisabeth steckt in einer großen weißen, Maria Stuart in einer schwarzen Robe, wie sie die beiden tatsächlich hätten tragen können. Die ChoristInnen tragen auch alle zeitbezogene Kostüme, und bei den Protagonisten erscheint nur Marias heimlich geliebter Graf Leicester in einem individuell zugeschnittenen Lederoutfit, was seinen
Einfluß auf Elisabeth aber nicht zu begünstigen scheint. Das Orchester spielt ganz aufgeweckt unter präziser Stabführung Juheon Hans.
Die ChoristInnen singen auch aus der 2.Empore kraftvoll und präsent. Die Elisabetta übernimmt Barbora Fritscher mit geradem und starkem. bis in die Höhen gut ausbalanciertem Sopran. Ihre Gegenspielerin Maria Stuarda ist auch rollenbedingt mehr zu weicheren Abtönungen ihres angenehm timbrierten gut in der Mittellage und in die Höhen geführten Soprans fähig: Marareta Klobucar. Den in vielfältigen Einsatz bei beiden Damen vermittelnde Leicester wird tenoral biegsam dabei stimmschön von Jaeil Kim gezeichnet. Den Talbot singt mit angenehmem Bariton Sergio Raonic Lukovic, den Vertrauten Elisabettas, Cecil, der starke Baß Elias Han. Anna Kennedy, Marias Vertraute, wird von Rea Alaburic mit charmantem vielversprechendem Sopran gesungen. Vier Komparsinnen als Näherinnen sticken vorne während der Aufführung an der 2.Robe, die Maria bei ihrer Hinrichtung tragen wird., bei der sie in den bislang verdeckten Chorraum der Kirche schreitet.