08.02.2014 MET/Kino „Rusalka“
Eindrucksvoll meldete sich die MET nach einigen nicht ganz gelungenen Aufführung mit einer wunderbaren Produktion von Dvoraks „Rusalka“ zurück. Eine Produktion wie aus dem Märchenbuch, der Oper ja auch ganz entsprechend, von einem Leading Team, das auch andernorts sehr bekannt und erfolgreich gewirkt hat. Regisseur Otto Schenk hat sich hier ein weiteres Denkmal geschaffen mit dieser stimmigen und sehr gelungenen Aufführung. Günther Schneider-Siemssen als Bühnenbildner und Sylvia Strahammer als Kostümbildnerin waren kongeniale, bewährte Partner Schenks.
Aber auch musikalisch stimmte hier alles, Yannick Nezet-Seguin dirigierte ein blendend disponiertes Orchester, er sorgte für eine begeisternde Wiedergabe der wunderbaren, romantischen Melodien Dvoraks. Der Star des Abends war Renee Fleming in der Titelrolle, hier blieb kein Wunsch unerfüllt: Beseeltes Spiel, perfekte lyrische Stimmführung und packende Dramatik, das ist derzeit wohl unvergleichlich. Piotr Beczala als Prinz war in großartiger Form, in Rollen wie dieser brilliert er mit toller Höhe und einfühlsam lyrischem Tenor. Auch Dolora Zajick als Jezibaba war hervorragend, wenn auch optisch hexenmäßig hässlich ausstaffiert. Ihre Stimme hatte Kraft und sie war auch in dem für sie ungewohnten Genre darstellerisch äußerst präsent. Zu guter Letzt war auch noch John Relyea als Wassermann bei bester Stimme. In gefährlichem Grün wirkte er aber dennoch sehr menschlich. Ein Abend der Spitzenklasse, begeisternd bis zum letzten Ton.
Johannes Marksteiner