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NANTES HAT EINE SCHÖNE UMGEBUNG

Nantes hat eine schöne Umgebung, 02. Juni 2013
von Ursula Wiegand

 „Die Reise nach Nantes“ sollte auch das attraktive Umland einschließen. Im Westen erstreckt sich der weite Atlantik, doch selbst
wenn Verwegene sogar im Winter ins Meer springen, müssen wir das (noch) nicht nachmachen.

 
 Clisson, Parc de la Garenne-Lemot. Foto: Ursula Wiegand

 Weit mehr lockt uns die Weingegend südöstlich von Nantes, wo die Muscadet-Trauben gedeihen und noch mehr das Städtchen Clisson mit dem „Parc de la Garenne-Lemot“. Ausgehend von einem Renaissanceschloss erstreckt sich dieser schöne Skulpturenpark. François-Frédéric Lemot (1771-1827), der Bildhauer von Napoleon I, war der Initiator. Er verwandelte das frühere Jagdrevier der Herren von Clisson in einen Landschaftsgarten und lud Künstler ein, ihn mit ihren Werken frei zu gestalten. 

 
Clisson, Burgruine, 11. Jh. Foto: Ursula Wiegand

 Nach dem Park-Parcours kommt sogleich eine wuchtige Burgruine aus dem 11. Jahrhundert in Sicht. Der Dichter Gustave Flaubert bezeichnete sie 1847 poetisch als „ein schattiges Haupt inmitten mächtiger Bäume.“ Weiter schreibt er: „Betritt man das Innere, ist man aufs Angenehmste überrascht von dieser erstaunlichen Mischung aus Ruinen und Bäumen.“  Und diese Bilder bieten sich nach wie vor.

 
Clisson, Burg und Kathedrale Notre Dame. Foto: Ursula Wiegand

 Dagegen pflegt das kopfsteingepflasterte Clisson sein „italienisches“ Ambiente, auch mit einigen Cafés. Jeder, der hier baut, muss sich diesem Stil anpassen. Das zeigen die Häuschen am Fluss  Sèvre Nantaise und die Kathedrale Notre Dame. Burgruine und Kathedrale bilden so gesehen ein kontrastreiches Paar.  

 
Nantes, Muscadet-Weinstöcke im Umland. Foto: Ursula Wiegand

 Auf dem Rückweg nach Nantes reihen sich die Winzerdörfer. Durch diese führt eine ausgeschilderte Weinroute, zumeist als „Vignoble de Nantes“ bezeichnet. Doch bisher öffnen nur einige Häuser ihre Türen und Keller für interessierte Besucher.

 
Nantes, Weinstraße, Domaine Ménard-Gaborit. Foto: Ursula Wiegand

 Aufgeschlossen zeigt sich jedoch die „Domaine Ménard-Gaborit“ in Monnières. Seit 1734 ist sie in Familienbesitz, produziert aber nach modernen Methoden. Das  Emblem „Caves touristiques“ lädt zur Besichtigung und Verkostung der leicht prickelnden Muscadet-Weine ein. Auch Wein-Diners werden arrangiert.
Siehe unter www.domaine-menard-gaborit.com. Geführte Touren durch die Winzerdörfer offeriert die „Vignoble Loisirs Organisation“
(VLO) unter Tel. 0033-(0) 251-716574 und www.vlo.fr.

 Noch bekannter ist Saint-Fiacre-sur-Maine, das Weindorf von Nantes, schon von weitem an dem ungewöhnlichen Kirchturm zu erkennen. Abends strömen die Franzosen in die „Auberge La Gaillotière“, denn dort wird lecker und preisgünstig gekocht (3-Gang-Memu ab 19 Euro). Die Bedienung ist flink und freundlich.  Tischreservierung unter Tel. 0033-(0) 2-28213116,
www.auberge-la-gaillotiere.fr).


Demeure Saint-Fiacre, Chef Thomas Alperstedt. Foto: Ursula Wiegand

 Anschließend übernachten wir sehr komfortabel im „Demeure Saint-Fiacre“ bei Thomas Alperstedt. Der, ein Thüringer, hat das Anwesen als Ruine gekauft und in mehrjähriger Arbeit in eine feine Bleibe verwandelt, umgeben von einem gepflegten Garten. Gäste, die mit Flugzeug oder Zug anreisen, holt er vom nahen Bahnhof ab und kümmert sich auch sonst um ihr Wohlergehen.  

Die beiden Doppelzimmer Superior kosten pro Nacht mit Frühstück für 2 Personen je 120 Euro, das Viererzimmer 200 Euro.
(Tel.: 0033-(0)2- 4043-4633, www.lademeure.fr).

Anreise: Vom Flughafen Nantes-Atlantique fährt alle 30 Min. ein Shuttle-Bus (für 7,50 Euro) in 20 Min. zum Hauptbahnhof SNCF (www.nantes.aeroport.fr/acces/navettes).
Hier den stündlich verkehrenden Tram-Train Richtung Clisson nehmen bis zur Station La Haie- Fouassière. Dort holt Thomas die Gäste ab.

 
Erdre, Schloss La Guillonnière. Foto: Ursula Wiegand

 Als Süßwasserfreunde machen wir einen Abstecher nach Sucé sur Erdre nördlich von Nantes (erreichbar mit dem Bus Lila), um ab dort ein Stück auf dem Fluss Erdre, vorbei an einigen Schlössern, zu schippern. Die Erbauer wussten offenbar sehr wohl, wo es sich angenehm leben lässt.

 
Kanal Nantes-Brest, Schleuse. Foto: Ursula Wiegand

 Durch eine kleine Schleuse gelangen wir in den Kanal Nantes-Brest. Die wird  noch per Hand bedient. Schleusenwärter Dominique Bourel muss kräftig kurbeln, um die Tore zu öffnen und zu schließen.

 
Kanal Nantes-Brest, Schleusenwärter kurbelt. Foto: Ursula Wiegand

 Für uns wird es ein erholsamer Nostalgie-Trip. Ruhige Wege zum Wandern, Radeln und Reiten führen am Kanal entlang. Eine Reiterin lacht uns zu. Auch sie genießt den Ausflug ins satte frühlingshafte Grün.

 
Kanal Nantes-Brest, Reiterin. Foto: Ursula Wiegand

 Motorbootfahrten mit Skipper buchbar unter Tel. 0033-(0) 674-819659. – 6 Personen oder weniger zahlen für 1 ½ Std. 90 Euro,  für 2 ½ Std. 150 Euro, für den ganzen Tag 330 Euro.  Diverse Bootstouren werden auch im Rahmen der „Reise nach Nantes“ (Le Voyage à Nantes) angeboten. Die aber führen von Nantes nach Saint-Nazaire. Ticketverkauf unter www.nantes-tourisme.com .

 

 

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