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MÜNCHEN/ Gärtnerplatztheater: DIE ZAUBERFLÖTE

Geschichte um das Geheimnis der Verwandlung und Liebeserklärung an die Welt der Phantasie

Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte • Staatstheaters am Gärtnerplatz, München • Vorstellung: 29.10.2023

(4. Vorstellung • Premiere am 22.10.2023)

Geschichte um das Geheimnis der Verwandlung und Liebeserklärung an die Welt der Phantasie

Am frühen Sonntagabend strömt das Publikum zur ausverkauften Vorstellung der Zauberflöte ins Münchner Gärtnerplatztheater. Es herrscht die Atmosphäre gespannter Erwartung. «Staatsintendant Josef E. Köpplinger inszeniert das magische Werk als Geschichte um das Geheimnis der Verwandlung, des Erwachsenwerdens – vor allem aber als Liebeserklärung an die Welt der Phantasie.» (https://www.gaertnerplatztheater.de)

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Foto © Markus Tordik

Grundlage heutiger Phantasie, da scheint der Grossteil des Publikums mit Regisseur Josef E. Köpplinger d’accord zu gehen, sind neben Tieren vor allem moderne Technik und zwischen Metzger und Frankenstein changierende Horrorgestalten (Kostüme: Alfred Mayerhofer). Schwerter sind Lichtstäbe, ebenso die Zauberflöte und das Glockenspiel ein Tablet; das Gefolge der Nacht sind dunkle Gestalten, die nur schwierig mit «klassischer» Phantasie vereinbar scheinen. Momme Hinrichs Bühne besteht aus wenigen Felsen als Versatzstücken und Videoeinblendungen von Steinwüsten (Video: Meike Ebert, Raphael Kurig). Die Choreographie besorgt Choreografie Ricarda Regina Ludigkeit. Die Ergänzung um Hauptfiguren im Jugendalter um eine im Libretto nicht zwingend angelegte Entwicklung zu behaupten, ist ein beliebtes Mittel des Regie-Theaters.

Rubén Dubrovsky, Chefdirigent des Staatstheaters am Gärtnerplatz lässt das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz kräftig, leider fast durchgehend zu kräftig, aufspielen Entsprechend sind Chor und Extrachor des Staatstheaters am Gärtnerplatz gezwungen zu forcieren, bleiben dabei trotzdem stimmschön.

Jakob Wiedenhofer debütiert mit jugendlicher Frische als Tamino, ein Junge. René Pape fügt sich als Sarastro tadellos ins Ensemble ein und begeistert mit seinem prächtigen Bass. Lucian Krasznec präsentiert einen kräftigen Tenor mit langem Atem: anfänglich leider mehr als Trompete, denn als Singstimme. Sophie Mitterhuber leiht der Pamina ihren herrlich klaren, frischen Sopran. Andreja Zidaric gibt eine solide, eindrückliche Königin der Nacht. Ludwig Mittelhammer als Papageno und Annina Wachter als Papagena sind mit ihren frischen Stimmen und jugendlichem Spiel ein ideales «niederes» Paar. Juan Carlos Falcón ist ein, weil recht dezentere, gefährlicher Monostatos. Timos Sirlantzis als Sprecher, Daniel Prohaska als Erster Geharnischter, Lukas Enoch Lemcke als Zweiter Geharnischter, Eduard Wildner als Priester und die drei ausgesprochen stimmschönen Damen (Cornelia Horak als Erste Dame, Anna-Katharina Tonauer als Zweite Dame, Ann-Katrin Naidu als Dritte Dame) ergänzen das formidable Ensemble. Die drei Knaben (Shane Wakefield als Erster Knabe, Gustaf Knopp als Zweiter Knabe und Emil Ebert als Dritter Knabe) sind Mitglieder des Kinderchors des Staatstheaters am Gärtnerplatz.

Dem Publikum hats gefallen.

Weitere Aufführungen:

Mi. 01.11.2023, 18.00; Mi. 20.12.2023, 19.00; Fr. 22.12.2023, 19.00; Mo. 25.12.2023, 18.00;

Sa. 13.01.2024, 19.00; Do. 18.01.2024, 19.00; Fr. 05.07.2024, 19.00; So. 07.07.2024, 18.00.

31.10.2023, Jan Krobot/Zürich

 

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