Sie werden sich wundern, nachstehenden Artikel über Martha Mödl, verfasst vom österr. Finanzattaché in Paris, Dr. Ingobert Waltenberger, gerade heute in den Tagesinfos zu finden. Nun, es besteht tatsächlich kein Grund für diesen Tag, denn der 10. Todestag war am 17.12., der 100. Geburtstag wird am 22.3. begangen. Wir liegen also zwischen diesen beiden Gedenktagen. Zum Geburtstag finden Sie diesen Artikel dann sicher nochmals!
A.C.
MARTHA MÖDL zum 100. Geburtstag und 10. Todestag (22.3.1912-17.12.2001)
Metamorphosen im blutroten Granit
Martha Mödl mit Wieland Wagner
31. Juli 1951: „Bayreuth ist wieder auferstanden: Die Aura des Geheimnisvollen, die Bayreuth umgibt, ist keine Illusion.“ (Zitat Le Figaro) An diesem Tag ist Martha Mödl als Kundry sängerisches Epizentrum des wiedereröffneten Bayreuth, Wieland Wagner führt Regie. Die noch junge Sängerin gilt als Bekennerin und Symbol eines erwachenden Nachkriegseuropa, für das Publikum ist sie Quelle eines neuen Verständnisses für Kunst als absoluter vitaler Notwendigkeit nach Krieg und Entbehrung. Martha Mödl wie Pyrrha, Überlebende einer großen Flut (Metamorphosen des Ovid), kreiert eine Welt mit und begibt sich auf eine steinige Erkundung der Verwandlungen, die bis 2001 dauern soll.
Bayreuth als Durchbruch: Hier gilt‘s der Kunst. „Der Weg ist das Ziel“, formuliert Wieland Wagner das Credo Neubayreuths. Dieser Weg wird die 31-jährige Bühnen-Debütantin Martha Mödl von Remscheid, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart aus in die ganze Welt führen. Ihre Bühnenkunst wird sie von London bis Tunis, von Paris bis Buenos Aires und von New York bis Moskau zeigen. Ihr erstes Engagement wird Martha Mödl zu Fuß antreten. Der Weg geht über eine wackelige Eisenbahnbrücke in schwindelnden Höhen. Danach Düsseldorf, Hamburg, Mailand, Paris: In Frankreich wird sie bis heute abgöttisch verehrt, in Wien geliebt. Deutsche Bühnen bleiben ihre künstlerische Heimat. Ihre Metamorphosen werden sie wie Caesars Seele bei Ovid schon bald in einen Stern am (Opern) Himmel verwandeln, vielleicht den am dunkelsten leuchtenden, den Abendstern vollendeter Musiktheaterkunst. Solitäres Urwesen, vaterlos wie Parsifal oder Lulu, auf der Bühne das früh Verlorene zu Fleisch und Seele wandelnd. Mödls Stimm-Porträts von Kundry, Isolde, Brünnhilde waren immer auch simultan gelebte Inkarnationen ihrer männlichen Pendants. Dirigenten und Regisseure waren ihre Lehrmeister, die Mödls Kunst zu ihrer eigenen Vervollkommnung bedurften. Wilhelm Furtwängler und Wieland Wagner kamen ihrem Naturell am nächsten, spontan schöpfend in universell überhöhenden Interpretationen. Herbert von Karajan und Günter Rennert war Martha Mödl osmotisches Gefäß im gelebten Theatertraum. Mödls Musikdeutung und Gesang waren nie klanglicher Selbstzweck, nie poliert, nie exhibitionistisch. Ihr dunkel strömender Sopran floss in Wirbeln flüssiger Exstase. Niemand seither hat solche Feuersäulen energetischer Konzentration dem Fluch Isoldes im 1. Akt verliehen, niemand mit flirrenderem Sonnenton Parsifals Verführung beschworen (Beginn 2. Akt) oder apokalyptischer Siegfried liebende Gerechtigkeit im Tod zu Teil werden lassen. Ruhe, ruhe Du Gott! In der Novemberausgabe 2011 der renommierten französischen Magazins Diapason schreibt Chefredakteur Emmanuel Dupuy in einer Reihe von Aufnahmen für die einsame Insel über die Tristan und Isolde Aufnahme 1952 Karajan/Mödl: „Das ist die physische Wahrheit von Tristan und Isolde, vielleicht das letzte Mal (in der Operngeschichte), ein Kampf der wilden Tiere mit ausgefahrenen Krallen, auf Leben und Tod. …In diesem Europa 52 kämpft man um zu überleben, singt man um zu überleben.“
Martha Mödl als Kundry (1953 in Marseille)
Mit Mut und Überzeugung: Dreimal durfte Martha Mödl Opernkunst aus Kriegs- oder ideologischen Trümmern (er)heben: 1951 in Bayreuth, 1955 in Wien und 1963 in München. Ihre Kundry – Urteufelin und Höllenrose – ,ihre Fidelio Leonore – Inkarnation an Courage und antitotalitärer Menschlichkeit und ihre dämonisch verführerische Amme markieren 8000er Gipfel europäischen Bühnenschaffens. Antigone (Orff), Penthesilea (Schoeck), Iokaste (Strawinksky), die Mutter in Bluthochzeit (Fortner), Küsterin (Janacek) oder Klytämnestra (Strauss) werden ihren Rang als vielseitige Tragödin adeln. Als jedem Klischee abholde Künstlerin ist Martha Mödl aus meiner Sicht ebenso begnadete Verdi-Interpretin: die machtgetriebene, an ihrem inneren Zwang scheiternde Lady Macbeth (Hörtipp: Wahnsinnsszene; Berlin 10.9.1950; Keilberth), ihre verzweifelt liebende Eboli, ihre erdig dunkle Ulrika (Maskenball; Fritz Busch) oder wilde Preziosilla in der Macht des Schicksals suchen ihresgleichen an Expressivität und dramatischem Klang.
Martha Mödls Stimme gleicht, um ein historisches Callas Bonmot zu bemühen, weder Champagner noch Coca Cola, sondern in ihrer vielschichtigen Üppigkeit und Wandlungsfähigkeit vielmehr schwerem Rotwein. Man sollte jedoch den Korken lange vor dem Trinken öffnen. Die Wahrhaftigkeit und Schönheit von Martha Mödls Edelmezzo mit Kontra-Altklang und heroischer Höhe erinnert an Klanglandschaften aus Granit, Wald und Wasser in böhmischer Dämmerung. Sie enthüllt sich nur dem, der sich auf das Erlebnis unvoreingenommen und bedingungslos einlässt. Ich gestehe, es gibt leichter und einfacher zu „konsumierende Stimmen“. Das rauschhafte, aber dennoch unglaublich zentrierte Ausleben auf der Bühne lässt eher an Jimmy Hendrix oder Janis Joplin denken als an andere Opernsänger-Kolleginnen. Wer je ihre Gräfin Geschwitz (Ende 2. Akt Lulu, Wiener Staatsoper 1968, Leitung: Karl Böhm), gehört hat, weiß, was ich meine. „Wie dunkel ist es hier. Ich… Verfluchtes Leben! Ich springe von der Brücke hinunter! …..Mein Gott, lass mich noch einmal zu deinem Herzen sprechen! Lass mich einmal glücklich gewesen sein! Mein angebeteter Engel! Erbarm dich mein. Mein Engel! Lass dich noch einmal sehen! Ich bin dir nah! Bleibe Dir nah – in Ewigkeit!“
Christa Ludwig hat gewusst, sie dürfe nicht so singen wie Martha Mödl. Astrid Varnay erklärte, dass ihr manchmal durch die absolute Rollenidentifikation der Kollegin angst und bang würde. Martha Mödl hat sich niemals aus reinen Vernunftüberlegungen Grenzen gesetzt und ihre Rollen nicht nach einem Karriere-Marschallsplan gewählt. Die Figuren sind ihr traumwandlerisch zugefallen, fast jede von Mödl stimmlich (nicht selten ohne Rücksicht auf Verluste) verkörperte Figur war innerster Notwendigkeit künstlerischer Hingabe entsprungen. Das wird gleichermaßen bei Orffs Antigone, der Küsterin, Gräfin in Pique Dame, Elisabeth in Brittens Gloriana, Einems Besuch der alten Dame oder ganz spät in Aribert Reimanns Gespenstersonate ohrenfällig. Leidenschaftlich der Transversalität musikdramatischen Schaffens zugetan, wird Mödl in ihren 60 Bühnenjahren auch etliche Operetten-, Musical- und Sprechtheaterrollen verkörpern und auch damit reüssieren. Kultkurhistorisch wesentlich bedeutender aber ist, dass Martha Mödl, selbst Inspirationsquelle und Muse für zeitgenössische Komponisten war und an etwa 15 Uraufführungen u.a. der Komponisten Aribert Reimann (Melusine, Gespenstersonate), Wolfgang Fortner (Elisabeth Tudor), Friedrich Cerha (Baal), Gottfried von Einem (Kabale und Liebe) und Wilfried Hiller (Der Rattenfänger) mitgewirkt hat.
Martha Mödl war eine neugierige, aufgeschlossene, moderne Frau. Großzügig und von seltener Kollegialität, durfte man sich absolut nie negativ über Mitbewerberinnen auf der Bühne äußern. Im Fall der Birgit Nilsson war Martha Mödl sogar bekennender „Fan“.
Um Auftritte zu retten oder Intendanten Geld sparen zu helfen, hat Martha Mödl ein Quantum an Auftritten absolviert, das nach heutigen Standards nahezu surrealistisch geworden ist. Einige Fakten? In Bayreuth wird sie im Festspielsommer 1952 Kundry, Isolde, 3. Norn und Gutrune singen, 1953 alle drei Brünnhilden, Isolde und Kundry, 1954 Sieglinde, die drei Brünnhilden und Kundry. Am extremsten ist vielleicht der Auftrittskalender anlässlich eines Gastspiels der Bayreuther Festspiele im Gran Teatro del Liceo, Barcelona im Frühjahr 1955. Martha Mödl wird am 16., 17. und 19.4. Kundry, am 22., 23. und 24. Isolde singen und am 27., 29.4. und 1.5. Walküren Brünnhilde sein. Wahrscheinlich ein Weltrekord. Fragen sie heute eine Sängerin, sie möge in Bayreuth Brünnhilde, Isolde und Kundry in einer einzigen Saison singen oder bei einem Gastspiel Isolde an drei aufeinander folgenden Tagen. Können Sie sich die Antwort vorstellen? Dieser Intensität zum Trotz wird Martha Mödl knapp 60 Jahre auf der Bühne stehen. Das sei Kritikern ihrer manchmal wechselnden Tagesverfassung ins Stammbuch geschrieben. Ihr letzter Auftritt hat im Juni 2001 in Berlin als Amme in Boris Godunow an der Komischen Oper stattgefunden. Am Ende wird sie über 100 verschiedenen Rollen verkörpert haben. Rekorde, die in der Kombination aus Rollenvielfalt, Zeitgenössischem und Langlebigkeit gerade noch von Dietrich Fischer-Dieskau, Giuseppe Taddei, Anja Silja oder Placido Domingo egalisiert werden.
Das Wesentliche, das Bleibende wird künftigen Generationen aber Mödls Stimme sein. Unnachahmlich, einzigartig in den Bann schlagend, durch eine solide Technik gestützt. Und auch heute, wie anhand zahlreicher erhaltener Tondokumente glücklicherweise nachvollziehbar, ebenso faszinierend, verstörend und Position einfordernd. Kein Staub liegt auf ihren Interpretationen. Das intuitive Erfassen des Augenblicks gebar Archetypen an dramaturgischer Präzisionsmechanik. Ihre Dirigenten, deren Liste lang ist, haben es geschätzt: Wilhelm Furtwängler, Hans Knappertsbusch, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Karl Böhm, Carlos Kleiber, Clemens Krauss, André Cluytens, Fritz Busch, Wolfgang Sawallisch, Joseph Keilberth, Igor Strawinsky, Ferdinand Leitner, Eugen Jochum oder Christian Thielemann.
Martha Mödl als Isolde (Hamburg 1959)
Wer mehr über seine Lieblingsopern erfahren will, sollte Mödls durch Stimme zu gewaltiger Gestalt werdende Figuren kennenlernen. Das ist nicht immer bequem, aber stets ein Gewinn. Wie unnachahmlich Martha Mödls Wagner-Interpretationen sind, ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass Spitzentöne in Wagners Partituren immer von psychischen Ausnahmesituationen zeugen. Wie Mödl etwa an der Met 1957 unter Stiedry die Siegfried-Brünnhilde mit Kontraaltklang bis zu den höchsten Tönen erwachen lässt, ist wahrhaft unerhört. Nichts ist beiläufig, glatt, kühl oder berechnet. Grenzton ist Grenzton. Mödl wird nie beweisen können, wie unbeschwert selbst das Leichtfallende zu bewältigen ist. Sie wird mit ihren enormen Stimmmitteln kompromisslos das Intensivste schöpfen. Begabt mit einer immensen Musikalität hat sie mit derselben Selbstverständlichkeit Mozarts Cherubino, die Carmen, die Opern Zimmermanns, Alban Bergs Wozzeck-Marie oder die Lieder Schönbergs, Schuberts oder Brahms‘ gesungen. Für diejenigen, die (noch) nicht alles haben, ein paar Tipps:
Mein persönliches Ranking der 15plus wichtigsten Opern-Gesamtaufnahmen mit Martha Mödl (die meisten davon sind auch aktuell erhältlich, siehe etwa die Website des deutschen Versands jpc):
1. R. Wagner: Kundry-Parsifal, Bayreuth 1951, 1952, 1953; Knappertsbusch; C. Krauss, Paris 1954; Ferdinand Leitner (Golden Melodram, Andromeda, Hänssler)
2. R. Wagner: Isolde-Tristan und Isolde, Bayreuth 1952; Herbert v. Karajan (Orfeo)
3. R. Wagner: Brünnhilde-Ring des Nibelungen, Bayreuth 1953, Rom 1953; Joseph Keilberth; Wilhelm Furtwängler (Golden Melodram, EMI, Gebhardt)
4. L. v. Beethoven-Fidelio, Wien 1952, 1953; Herbert v. Karajan; Wilhelm Furtwängler (Walhall Eternity Series, EMI)
5. G. Verdi: Lady Macbeth–Macbeth, Berlin 10.9.1950; Joseph Keilberth (Myto Records)
6. G. Verdi: Ulrica–Ein Maskenball, Kölner Rundfunk 15.2.1951; Fritz Busch (Cantus Classics)
7. G. Verdi: Preziosilla–Die Macht des Schicksals, Hamburg Dezember 1951; Hans Schmidt-Issersted (Walhall Eternity Series)
8. M. Mussorgsky: Marina–Boris Godunow, Hamburg 1950, München 1957; Wilhelm Schüchter; Eugen Jochum (Myto, Walhall Eternity Series)
9. Strawinsky: Iokaste-Oedipus Rex, Kölner Rundfunk 8.10.1951; Strawinsky (Archipel)
10. Othmar Schoeck-Penthesilea, Stuttgart 15.12.1957; Ferdinand Leitner (Walhall Eternity Series)
11. Carl Orff-Antigone, Stuttgart 9.3.1956, Bayerischer Rundfunk 1958; Ferdinand Leitner, Wolfgang Sawallisch (Walhall Eternity Series; Hänssler)
12. R. Strauss-Klytämnestra: Elektra, Salzburg 17.8.1964; Herbert v. Karajan (Orfeo)
13. R. Strauss-Amme: Die Frau ohne Schatten, Bayerische Staatsoper 1964; Joseph Keilberth (Deutsche Grammophon, Brillinat Opera Collection)
14. R. Wagner: Waltraute-Die Götterdämmerung, Bayreuth 1966; Karl Böhm (DECCA)
15. Alban Berg: Gräfin Geschwitz-Lulu, Wien 16.12.1968; Karl Böhm
Und Martha Mödl im Digitalzeitalter? In Youtube findet man unter Martha Mödl etwa 150 Einträge. Ich empfehle vor allem die Ausschnitte aus der Generalprobe zu Fidelio Wien 1955 mit Anton Dermota als Florestan des amerikanischen Fernsehsenders NBC „Call to Freedom“ oder das Tristan Liebesduett und Liebestod 1958, New York Carnegie Hall, unter der Leitung von Leonard Bernstein mit Ramon Vinay. Kommentare dazu: „Mödl is classic“, „Glorious Martha Mödl“ oder schlicht „I love her“.
Die Parsifal Aufnahme 1951 Bayreuth (LPs) hat Martha Mödl mir auf ihre persönliche Art gewidmet: „Ich helfe nie! Nie tu ich Gutes! Oder doch?“ Am 22. März jedenfalls werde ich eine Flasche Bordeaux entkorken und mit Freunden in Paris Martha Mödls Geburtstag feiern. Zur Nachahmung empfohlen…
Der geneigte Leser möge mir meine persönliche Annäherung an das Thema verzeihen, aber ich will nicht „Objektivität“ vortäuschen, wo Leidenschaft und Überzeugung schon längst ihren festen Platz haben.
Nützliche Hinweise:
1. Ausstellung zum 100. Geburtstag von Martha Mödl in Bayreuth 2012: „Ich wollte singen, sonst nichts. Ein Leben für die Bühne.“ 17. Juni bis 31. August 2012, Neue Stadtbibliothek Bayreuth (Ausstellungsleitung: Helmut Vetter)
2. „Martha Mödl So war mein Weg“ – Gespräche mit Thomas Voigt, Parthas Verlag
3. „Martha Mödl“ von Walter Erich Schäfer, Friedrich Verlag
4. Wunderbarer Artikel für Classica 2008 in frz. Sprache: link http://www.qobuz.com/info/Qobuz-info/Portraits/Martha-Modl-La-voix-qui-appelle11395
5. Julian Schutting „Metamorphosen auf Widerruf. Über Musik“ Müller Verlag 2003 mit einem wahrlich poetischen Beitrag über Martha Mödl
Kurioses: „Der Spiegel“ Meldung vom 9. 1955
„Martha Mödl, 35, Sopranistin, die kürzlich mit der Stuttgarter Staatsoper in England gastierte, bat die Leitung ihres Londoner Hotels um ein ausgesprochen „lautes“ Zimmer, weil ein ruhiges Zimmer sie nervös mache. Die Direktion des Hotels, das erst vor kurzem mit großem Kostenaufwand schalldicht gemacht worden war, ließ im Zimmer des deutschen Gastes die neuen Fenster gegen alte austauschen, damit die Sängerin in den vollen Genuss des Straßenlärms kommen konnte.“
Dr. Ingobert Waltenberger