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MANNHEIM/ Rosengarten: NEDERLANDS PHILHARMONISCH ORKEST / Albrecht / Volodin

Mannheim: „NEDERLANDS PHILHARMONISCH ORKEST“ 18.03.2013

Zur Pro Arte-Konzertreihe gastierte heute Nederlands Phiharmonisch Orkest im Mozartsaal des Rosengarten. Einer der renommiertesten Klavier-Virtuosen unserer Tage, Alexei Volodin,  eröffnete den ungewöhnlichen Abend mit dem „Klavierkonzert Nr. 4“ von Ludwig van Beethoven.
Sehr sensibel gestaltete der vortreffliche Solist den ersten Satz, musiziert zwischen Piano und Pianissimo, akzentuierte mit glühendem Nachdruck die einzelnen Phrasen, verlieh dem Andante con moto eine nachhaltig, klangberedte Emotion, setzte traumhafte, meditative Momente und schenkte schließlich dem Rondo vivace jene transparente, warme Poesie.

Marc Albrecht begleitete mit dem nuanciert aufspielenden Instrumentarium in ausbalancierter Klangfülle. 
Den herzlichen Zuspruch des Publikums quittierte der symphatische Volodin mit einer Vierminuten-Zugabe von Chopin.

Nach der Pause glänzte das holländische Renommee-Orchester  mit dem naturalistischen  Tongemälde „Alpen-Symphonie“ von Richard Strauss. Albrechts formelle Auslegung bestach durch Genauigkeit, klaren Schärfenkontrasten und somit auch einer greifbaren Wahrhaftigkeit.  Sie nahm der Musik etwas von ihrer demonstrativen Äußerlichkeit, ohne dass dadurch eine rein analytische Interpretation entstand. Das trefflich musizierende Orchester gestaltete die Motive rhythmisch präzise in atemberaubender Prägnanz. Herrlich erklangen die warmen, fein strömenden Steigerungen des Sonnenaufgangs, die erquickenden,  orchestralen Farben bei „Auf blumigen Wien“, der erhabene Glanz „Auf dem Gletscher“, die majestätischen Steigerungen  auf der „Berge Höhen“, schließlich bei den gewaltigen, eruptiven Entladungen der Blechsegmente hält Albrecht die Partitur-Dissonanzen stets im wachsamen Blick und brachte  die finalen elegischen  Abstufungen in romantisch-expressive Ausklänge.  In dieser wunderbaren Wiedergabe dominierten die Klangfarben, die transparenten, feinen Zeichnungen voll Dichte und Flexibilität und somit erschien das Werk nicht nur in außerordentlicher Schönheit, sondern auch in überbordender, instrumentaler Vielfalt. Mit dem „Vorspiel des 3. Akt Lohengrin“ bedankten sich die Gäste für die Beifallsfreude.

Gerhard Hoffmann

 

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