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MANNHEIM / Nationaltheater: WAKE UP AND DREAM – ein Cole Porter Songbook

15.03.2015 | Allgemein, Operette/Musical

Mannheim: Wake up and Dream, ein Cole-Porter-Songbook  14.3.2015

 Es wird sogar als Uraufführung bezeichnet: Am Nationaltheater wurde jetzt unter dem Titel ‚Wake up and dream‘ eine Musical-Revue von Cordula Däuper und Johannes Müller mit der Musik von Cole Porter, arrangiert von William W. Murta, gegeben. Wahrscheinlich wurde sie zu Porters 50.Todestag (er starb 1964) in Auftrag gegeben. Dazu wurden die besten und berühmtesten Songs in einer Abfolge gespielt, die Porters Leben von der Schulzeit an unter der Fuchtel seines Großvaters, eines Farmers, bis zu seinem tragischen Reitunfall, an dem er letztendlich starb, erzählt: Ein Komponistenleben in Glanz und Glamour.

Zu seinen Jugendfantasien wird gleich der Hit ‚Anything Goes‘, Titelsong des gleichnamigen Musicals von 1934, von der großartigen Cole-Porter-Band unter Leitung des Pianisten Christiaan Crans gespielt, die die rechte hintere Bühnenhälfte einnimmt. Davor ein ‚Ausguck‘ mit US-Flagge des Großvaters, der das Treiben des Filius bis zu seinem Ableben argwöhnisch verfolgt. Daneben eine große breite Showtreppe und großem ‚Love‘-Schriftzug. Vorne links der Kompositionsflügel Coles. (Bb.: Ralph Zeger, Inszenierung: die Autorin Cordula Däuper, Choreographie: Götz Hellriegel, Kost.: Julia Kurzweg)  Es wird ein heiterer Abend,  der abgesehen von dem schlimmen Unglück keine Probleme aufgibt. Einen wichtigen Platz nimmt die Ehe des homosexuellen Porters  mit Linda Lee Porter ein, einer weltgewandten steinreichen Frau. Wie der Großvater, tritt das Ehepaar Porter selber auf, er zuerst als „Dandystudent“, auf der Besetzungsliste erscheinen sie aber nur wie alle anderen Protagonisten als Spieler 1 bis 10 (allesamt gute TänzerInnen und  & Musicaldarsteller). Ein wichtiger Einschnitt markiert  der Broadway-Durchbruch, wofür auch der Song ‚ Miss Otis Regrets‘ steht. Hollywood folgt, wo er immer öfter junge Liebhaber hat (‚Love for Sale‘). Für seinen letzten Broadwayerfolg ‚Silk Stockings‘ gelingt es ihm, Marlene Dietrich zu engagieren, deren Darstellerin in einer witzigen Szene ihre Erlebnisse bei den Proben  und Aufführungen schildert (‚Wouldn’t it be Fun Not to be Famous?‘, ‚Wunderbar‘).- So gelungen der Abend auch ablief, wäre es m.E. noch besser gewesen, ein Original Musical von Cole Porter zu produzieren.           

Friedeon Rosén

 

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